Deutschland € 7,50 l CH sfr 13,50 A l B l E l F l FIN l GR l I l L l P (cont.) l SK l SLO: € 8,50 L E A R N G E R M A N | E S T U D I A R A L E M Á N | A P P R E N D R E L ’ A L L E M A N D | I M P A R A R E I L T E D E S C O | N A U K A N I E M I E C K I E G O | У Ч И М Н Е М Е Ц К И Й | A L M A N C A Ö ̆ G R E N M E K Reise-Spezial Romantisches Deutschland Reise-Spezial Debatte Darf das Gehalt geheim sein? Anatomie einer Nation Wie ein Leben in Deutschland endet Rrrrrums, klirr, paff, mampf, boing Deutsch im Comic Sprache & Service 2 Kommaregeln 2 Grammatik: Inversion 0 7 4 1 96828 507503 Übung macht den Meister! Das Übungsheft zu Ihrem Sprachmagazin: Die Extra-Dosis Sprachtraining – flexibel & e≤zient! Neu: Mit Hör- training! Bestellen Sie jetzt! +49 (0)89/8 56 81-16 www.deutsch-perfekt.com/plus-gratis 3 7/15 Editorial Sommer! Gibt es eine bessere Zeit für eine Entdeckungsreise als jetzt? Sicher ist: Zu entdecken gibt es vieles in Deutschland – zum Beispiel die romanti- schen Orte, die wir in diesem Heft vorstellen. Welche das sind? Das will ich an dieser Stelle nicht verraten. Unser Grafiker Georg Lechner hat für dieses Reise-Spezial nämlich ein spezielles Layout gewählt. Wenn Sie wollen, sehen Sie von jedem dieser Orte erst einmal nur ein Bild. Raten Sie! Wo kann das sein? Die Antwort steht auf der Rückseite. Einer dieser Orte, so viel kann ich an dieser Stelle schon verraten, liegt in Sachsen. Unser Autor Felix Baumgärtner war schon oft dort. „Das ist das Glück der Dresdener, sie kommen in kurzer Zeit an diesen zauberhaften Ort“, sagt er. Als er seinen Text für die- ses Heft schrieb, erinnerte sich Baumgärtner aller- dings auch wieder an ein weniger romantisches Erlebnis vor einigen Jah- ren. Damals ging er mit ein paar anderen jungen Leuten boofen. Bei dem Volkssport übernachten Menschen in freier Natur, zum Beispiel in einer Grotte. Ein junger Mann ging spontan mit. Obwohl es Januar war, dachte der: Eine einfache Decke ist warm genug. „Weil er in dem Nationalpark aber kein Feuer machen durfte, wurde das eine sehr unangenehme Nacht für ihn“, sagt Baumgärtner, der in seinem Schlafsack sehr gut schlief. Bis heute ist unser Autor sehr gerne in dieser Landschaft unterwegs, allerdings lieber bei höheren Temperaturen. Wo genau? Antworten ab Seite 14. 20 Mal haben unsere Autorinnen und Autoren in den letzten zwei Jah- ren Texte zu den großen Fragen des Lebens geschrieben: Im Dezemberheft 2013 fing unsere Serie über die Deutschen an. Jetzt geht die „Anatomie einer Nation“ zu Ende. Das Thema, ganz logisch: Was passiert, wenn ein Leben endet? Mit der nicht ganz einfachen Frage hat sich unsere Berlin-Kor- respondentin Barbara Kerbel beschäftigt. Über Rituale und Veränderungen auf den Friedhöfen der Hauptstadt sprach die studierte Psychologin mit dem Friedhofsexperten Jürgen Quandt. Der Mann lebt direkt auf einem Friedhof. „Dort ist immer Leben“, sagte der frühere Pfarrer, „es wird nie langweilig.“ Wirklich? Auf einem Friedhof? Mehr ab Seite 54. Jörg Walser Chefredakteur verraten etwas Geheimes sagen zauberhaft magisch; sehr schön „llerdings ≈ aber das Erlebnis, -se hier: Erfahrung einige (-r/-s) ein paar; mehrere (-r/-s) die D¡cke, -n hier: großes Stück Stoff, das man z. B. beim Schlafen über sich legt der Schlafsack, ¿e ≈ große, warme Tasche, in der man schlafen kann s“ch beschæfti- gen m“t hier: nachdenken über; un- tersuchen die Verænde- rung, -en ≈ Änderung der Friedhof, ¿e Ort, an dem die Toten liegen der Pf„rrer, - Mann, der in einer Kirche religi- öse Aufgaben hat der Ch¡fredak- teur, -e franz. Chef von allen Journalisten bei einer Zeitung oder Zeitschrift FOTO: GERT KRAUTBAUER Mehr Informationen auf www.grubbemedia.de 2 2 1 1 3 3 4 4 5 5 6 6 7 7 8 8 9 9 C C B B A A D D E E F F G G H H I I J J K K L L M M © 2010 Grubbe Media GmbH © 2011 Grubbe Media GmbH FRAGEN Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur ... Euro gekostet.“ a) ein b) einen c) einer Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin? a) 010 b) 040 c) 030 FRAGEN FRAGEN Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur ... Euro gekostet.“ a) ein b) einen c) einer Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin? a) 010 b) 040 c) 030 C Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig FRAGEN Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig FRAGEN Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin entscheidet eine internationale Jury, ... den ersten Preis – den Golde- nen Bären – bekommt. a) wer b) wessen c) was Wie heißt das bekannteste Drama von Gotthold Ephraim Lessing, der in den 1750er-Jahren als Publizist in Berlin lebte? a) „Faust“ b) „Maria Stuart“ c) „Nathan der Weise “ der Weise, -n Person, die sehr gute Kenntnisse auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat H G G FRAGEN FRAGEN FRAGEN Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur ... Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin? FRAGEN Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin entscheidet eine internationale Jury, ... den ersten Preis – den Golde - Wie heißt das bekannteste Drama von Gotthold Ephraim Lessing, der in den 1750er-Jahren als Publizist in Berlin Weise “ Person, die sehr gute Kenntnisse auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat ANTWORTEN a) wer „Wessen“ ist ein Fragewort im Genitiv. Das Fragepronomen „was“ fragt nach einer Sache. c) „Nathan der Weise“ Lessing war einer der wichtigsten Dichter der deutschen Aufklärung Die Ringparabel zum Verhältnis der drei monotheistischen Religionen aus „Nathan der Weise“ ist einer der wichtigsten Texte dieser Epoche. die Aufklärung hier: Epoche zwischen 1600 und 1800 in Europa, in der rationales Denken und Tun zum Ideal wurde die R“ngparabel, -n ≈ kurze, symbolische Geschichte von einem Ring, die dem Leser eine Moral zeigt GM_Deutsch-Berlin_Fragekarten 201-295_70x100_RS_RZ.indd 244 11.04.2011 11:53:08 Uhr E 5 44 | Tiergarten A D © 2011 Grubbe Media GmbH Der vom Barock und der italie- nischen Renaissance inspirierte Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht . Auch vorher gab es auf dem Areal am Lustgarten schon eine Kirche. In der Gruft des Doms liegen viele Mitglieder der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im Berliner Dom oft auch kulturelle Veranstaltungen statt. einweihen hier: in einer neuen Kirche zum ersten Mal einen Gottesdienst feiern (der G¶ttesdienst, -e religiöse Feier, vor allem in der christlichen Kirche) die Gr¢ft, -en Ort, meistens unter einer Kirche, wo die Toten liegen Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht . Auch vorher gab es auf dem Areal am Lustgarten schon eine Kirche. In der Gruft des Doms liegen viele Mitglieder der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im Berliner Dom oft auch kulturelle Veranstaltungen statt. ei nweihen hier: in einer neuen Kirche zum ersten hier: in einer neuen Kirche zum ersten hier: Mal einen Gottesdienst feiern (der G¶ttesdienst, -e religiöse Feier, vor allem in der christlichen Kirche) die Gr¢ft, -en Ort, meistens unter einer Kirche, wo die Toten liegen 3 | Berliner Dom H 4 GM_Deutsch-Berlin_Bildkarten_70x100_VS_RZ.indd 3 11.04.2011 12:09:26 Uhr E H I Sie reisen mit dem Intercity- express nach Berlin und steigen am größten und modernsten Kreuzungsbahnhof Europas aus. Startpunkt: Hauptbahnhof E 3 H Sie reisen mit dem Intercity- express nach Berlin und steigen am größten und modernsten Kreuzungsbahnhof Europas aus. Startpunkt: Hauptbahnhof A N K U N F T GM_Deutsch-Berlin_Arrivalkarten_70x100_VS_RZ.indd 1 11.04.2011 11:51:52 Uhr 8 9 3 7 7 7 J J Spielend Berlin entdecken und Deutsch lernen! Spielanleitung in 11 Sprachen DE, GB, FR, IT, ES, PL, RU, TR, CN, JP, AE 1 K L M Ebenfalls lieferbar: Das Spiel zur Stadt – für Deutschlerner und Berlin-Fans! Verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse in einer kurzweiligen Spielerunde! Grundkenntnisse in Deutsch reichen schon aus, um mitmachen zu können. Für 2-5 Spieler ab 14 Jahren. Mit 50 Bildkarten zu den Sehenswürdigkeiten, 590 Fragen in Deutsch und einem Stadtplan als Spielfeld. In Zusammenarbeit mit: JETZT BESTELLEN! www.sprachenshop.de/spiele oder im Buch- und Spielwarenhandel 3 29,95 (UVP) Die Themen des Monats Juli 2015 Die jungen Seiten von Deutsch perfekt 36 Wenn nichts mehr geht Romantisches Deutschland Ein spezieller Platz am Strand, ein Wald wie im Märchen, eine Route durch historische Orte, ein Spektakel am Nachthimmel und ein Ort ohne Sorgen: So schön kann Deutschland sein. Ein Spezial zu den roman- tischsten Orten des Landes – bei dem Sie Ihr Wissen testen können. 14 6 Mein Deutschland-Bild Thomas Frey über ein Winter-Training im Sommer 8 Panorama Neues, Namen und Zahlen 30 Ja oder Nein? Darf das Gehalt geheim sein? 32 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 35 Auf den zweiten Blick Sprachspiele aus der Presse 59 Mein erster Monat Hyeii Im in Nidderau 62 Ein Bild und seine Geschichte Helmut Kohl und Michail Gorbatschow entscheiden über Deutschlands Zukunft 64 Der Blick von außen Alice Bota über ihre Ankunft in Deutschland 66 Kulturtipps Ausstellung • Konzert • Lesung • Kino • Buch 68 Kolumne Alia Begisheva über die Ewigkeit 69 Nächsten Monat ... in Deutsch perfekt 70 D-A-CH-Menschen Einer von 98 Millionen: Was sagen Sie, Christian Strzoda? Phänomen Fahrrad Warum ist es so populär? In Kindergärten, am Bahnhof, am Flughafen: Immer wieder ging an diesen Orten in den letzten Monaten plötzlich nichts mehr. Streiks: Angestellte arbeiten nicht mehr, weil sie mehr Geld und bessere Konditionen wollen. Ihr Kampf ist anders als früher – und für viele Menschen in Deutschland eine neue Erfahrung. 4 7/15 Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen Texte auf Stufe B1 des GER In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service 38 Deutsch im Comic Soundwords und Alltagssprache 41 Wörter lernen Im Kindergarten 42 Grammatik Inversion 44 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten 45 Schreiben • Sprechen • Verstehen Sammelkarten Kommaregeln • Beschwerden und Probleme im Hotel • Ausdrücke rund um den Teufel 48 Deutsch im Beruf Begrüßung, Vorstellung und Verabschiedung 50 Raten Sie mal! • Comic Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis 51 Starthilfe Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch 53 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt ? Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern ↔ o ¢ , ¿er lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal Plural-Formen Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie mit einem Premium-Abo Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal: 32 Nachrichten Deutschland mit wenigsten Geburten weltweit 58 Anatomie einer Nation Wer den Besitz bekommt 4 Phänomen Fahrrad Mit dem Rad durch Deutschland Deutsch perfekt Audio : der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe vorletzte Seite). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören. Deutsch perfekt plus : 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr. Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt plus (siehe Seite 2). Deutsch perfekt im Unterricht : kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfekt abonniert haben. www.deutsch-perfekt.com : noch mehr Informationen und Übungen. www.facebook.com/deutschperfekt Kundenservice www.spotlight-verlag.de Tel. +49 (0) 89/8 56 81-16 abo@spotlight-verlag.de Fax +49 (0) 89/8 56 81-159 Lernen mit -Produkten Manchmal sagt ein einzelnes Wort mehr als viele Wörter: Wenn es in einer Szene im Comic laut wird, benutzen die Autoren oft Soundwords wie „Pang“, „Rrrrrums“ und „Ups“. Manche Wörter schreiben sie neu. Andere haben schon eine so lange Traditi- on, dass sie inzwi- schen Teil der Alltagssprache sind. Lernen Sie Comic- Deutsch! Warum brauchen Tote in Deutsch- land immer weniger Platz? Welche Rituale sind typisch, wenn jemand gestorben ist? Wie wichtig ist dann die Religion? Der letzte Teil unserer Serie „Anatomie einer Nation“. 54 Wie ein Leben in Deutschland endet 35 Und wie es aussieht, haben sie sämtliche Alarmsysteme ausgeschaltet! Schneller, Mann! Das ist das letzte zu überwindende Hindernis! Pfoten weg, ihr gemeinen Räuber! Achtung! Einbrecher- falle! PANG PANG 38 Deutsch im Comic TITELFOTO:MAURITIUS IMAGES/IMAGEBROKER; FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2); OSTBAYERN TOURISMUSMARKETING GMBH; PICTURE ALLIANCE/DPA; COMIC: AUS: LUSTIGES TASCHENBUCH APRIL 2015 BESUCH AUS KOMARI/EGMONT EHAPA MEDIA © DISNEY m d a ≈ 5 7/15 6 7/15 Fotograf: Thomas Frey D ie Fahrer auf dem Foto üben mit einem Schnee pflug – im Sommer. Denn im Winter müssen sie sicher auf der Straße fahren können. Das können sie natürlich nicht im Verkehr auf einer normalen Straße trainieren. Das ist viel zu gefährlich. Ich habe das Bild in Wüschheim im Hunsrück (RheinlandPfalz) gemacht. Früher hat das Areal der USArmee gehört. Sie hatte dort ein Munitionslager . Heute testet die Industrie auf dem Gelände Autos. Die Schneepflugfahrer trainieren auf einem speziellen Boden. Er ist so glatt wie Eis. Das wollte ich auf dem Bild auch zeigen. Also habe ich den Schneepflug und sein Spiegelbild fotografiert. Solche Trainings gibt es auch für Busse und Lkw. Die Schneepflüge sind schwer zu fahren. Sie sind groß und transportieren viel Wasser. Deshalb kippen sie leicht um. Ich selbst kann große Autos auch fahren. Vor 30 Jahren habe ich bei der Bundeswehr einen LkwFührerschein gemacht. Dann bin ich für ein Hilfsprojekt mit einem Lkw durch die Nubische Wüste gefahren. Fotos habe ich auf der Reise auch gemacht. Die Aktion im Hunsrück hat mich daran erinnert. Da habe ich schon ein bisschen Lust bekommen, wieder selbst Lkw zu fahren. der Schnee- pflug, ¿e großes Gerät: Man bringt damit Schnee von den Straßen weg. das Muniti- onslager, - (schießen (die W„ffe, -n (kæmpfen Lager für Schießmaterial für Waffen z. B. eine Pistole benutzen) Gerät zum Kämpfen, z. B. Pistole) hier: mit Waffen streiten) das Gelænde, - ≈ Areal; sehr großer Platz der Boden, ¿ Ort: Darauf geht und steht man. gl„tt hier: ≈ ohne Löcher und ohne blockierende Dinge; so, dass Reifen nicht stoppen können s¶lche (-r/-s) ≈ von dieser Kategorie; so ¢mkippen hier: zur Seite fallen die B¢ndes- wehr deutsche Armee die Wüste, -n extrem trockene Region: Dort gibt es fast keine Bäume oder Blumen. 7 7/15 Mein Deutschland-Bild FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; THOMAS FREY 8 7/15 ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52 Nordrhein-Westfalen Welt unter Wasser In Bestwig-Nuttlar (Nordrhein-Westfalen) liegt ein 20 Kilometer großes Laby- rinth: ein früheres Bergwerk. Oben können Besucher es zu Fuß besichtigen. Um es ganz zu sehen, müssen sie aber tauchen. Zum Teil liegt das Bergwerk nämlich unter Wasser. Mehr als 100 Jahre lang haben Arbeiter von dort Steine für Dächer und Wände nach oben geholt. Pumpen haben die beiden unteren Etagen tro- cken gehalten. Aber 1985 war das Bergwerk bankrott. Bald war es nicht mehr so trocken. Und nach sieben Jahren war dort unten alles unter Wasser. Seit zwei Jahren können Taucher die Welt dort unten besichtigen. Aber nicht alle dürfen überall hin. Die Taucher brauchen eine spezielle Ausbildung. Bis zu 30 Meter tief können sie dann tauchen. Das Wasser ist dort sieben Grad kalt. Und es gibt kein bisschen Licht. Deshalb müssen die Taucher Lampen mitnehmen. Unter Wasser sehen sie das Bergwerk so, wie es früher war. Die Steine, das Werkzeug, die Jacken der Bergarbeiter: Alles ist noch da. Die letzten Arbeiter haben 1985 nämlich alles stehen lassen. WELT UNTER WASSER das B¡rgwerk, -e Flure und technische Kon- struktionen in einem Berg: Dort sucht und holt man Salz, Mine- ralien oder Metalle heraus. tauchen unter Wasser schwimmen z¢m Teil hier: ein Teil von der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Granit, Quarzit ... die P¢mpe, -n Gerät: Damit kann man Wasser an eine spezielle Stelle bringen. die Etage, -n franz. z. B. 1. Stock, 2. Stock ... Mensch und Maschine Ein Taucher im Nuttlarer Unterwasser-Labyrinth 9 7/15 Panorama ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52 Uhrzeit Eine Sekunde mehr In der Nacht zum 1. Juli ist es zweimal 1.59:59 Uhr. Der Grund ist eine Schaltsekunde. Angeordnet hat sie der Internationale Erdrotationsdienst (IERS). Die internationale Organisation kontrolliert die Rotation der Erde. Das Problem: Der Globus dreht sich zu langsam. Ein Tag hat also nicht genau 24 Stunden. Deshalb macht der IERS immer mal wieder einen Tag ein bisschen länger. Das ist wie bei einem Schaltjahr. Schaltsekun- den gibt es seit 1972. Zu der Zeit war es aber nicht nur eine Sekunde mehr. Gleich zehn Sekunden wurden korrigiert. Seit 1972 hat es insgesamt 25 Schaltsekunden gegeben, das letzte Mal im Jahr 2012. Von Mainhausen (Hessen) aus sendet das Zeitlabor der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt ein Zeitzeichen aus. Es geht an alle Funk- uhren in Europa. Menschen merken von der Schaltsekunde nichts. Aber IT-Systeme haben Probleme. Sie arbeiten nämlich auf die Sekunde genau. Der Geburtsort der deutschen Street-Art ist München. FOTO: BJÖRN DORSTEWITZ/UWPICS-BJOERN.DE München Ein Mentor für Street-Art Früher hat sich vor allem die Polizei für Street- Art interessiert. Graffiti war Teil einer Protestkul- tur. Dass das Kunst ist, haben nur wenige Exper- ten gedacht. Heute ist das anders. In München kümmert sich jetzt der erste Street-Art-Mentor in Deutschland um die Sprayer. Den Job hat Cemnoz alias David Kammerer bekommen. Er hat in den 80er-Jahren mit dem Sprayen angefangen. Was nur wenige wissen: München ist der Geburtsort der deutschen Street-Art. Anfang der 80er-Jahre haben dort viele gesprayt. Orientiert haben sie sich an New Yorker Sprayern. Heute arbeiten circa 40 bis 50 Street-Art-Künstler legal in München, sagt Kam- merer. Es gibt nämlich Orte in der Stadt, an denen sie sprayen dürfen. Kammerer soll jetzt noch mehr davon in der Stadt finden. Illegale Graffitis gibt es aber immer noch. Ein Stück Kultur sind auch sie. Aber Kunst sind sie nicht immer. EINE SEKUNDE MEHR der Gr¢nd, ¿e Motiv: Warum macht man et- was? / Warum passiert etwas? die Sch„lt- sekunde, -n ≈ Extra-Sekunde „ngeordnet Part. II von: anordnen = hier: sagen, was passieren soll s“ch drehen ≈ einen Kreis machen aussenden ≈ Signale schicken die B¢ndes- anstalt, -en nationales Institut das Zeit- zeichen, - ≈ Zeitsignal die F¢nkuhr, -en Quarzuhr: Sie bekommt durch Radiokommunikation ein Zeitsignal. EIN MENTOR FÜR STREET-ART vor „llem ≈ speziell die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bilder, Literatur, Musik oder Skulpturen) der Sprayer, - engl. Person: Sie macht Graffitis. alias hier: mit wirklichem Namen der K•nstler, - Person: Sie macht Kunst. ein St•ck hier: ein bisschen Street-Art-Mentor David Kammerer Seit den 80er-Jahren macht er Graffitis Eine Übung zu diesen Texten finden Sie auf Seite 44. FOTO: PICTURE ALLIANCE /SZ PHOTO 10 7/15 Statussymbole Küchen-Kult Eigentlich ist der Thermomix nur eine Küchen- maschine. Die ist mit aktuell 1109 Euro aber ziemlich teuer. Schön ist sie auch nicht, meinen viele. Und in einem wichtigen Test hat sie vor ein paar Jahren nicht einmal eine gute Note bekom- men. Trotzdem ist die Maschine sehr populär. Sie ist so etwas wie der Popstar unter den deutschen Küchengeräten. „Thermi“ nennen ihre Fans sie. Das Spezielle daran ist, dass sie vieles kann: wie- gen, schneiden, pürieren, kochen und backen. Köche müssen nur die richtigen Lebensmittel hineintun und ein paar Mal auf einen Knopf drücken. Auf dem Display erklärt die Maschine alles. Schon sind die Suppe oder das Gemüse- curry fertig. Kreativ ist das nicht. Aber einfach. Im Geschäft gibt es den Thermomix nicht. Vertreter verkaufen ihn auf speziellen Partys an die Gäste, ähnlich wie das die Firma Tupperware mit ihren Produkten macht. Sie zeigen den potenziellen Kunden, wie der Thermomix funktioniert, und kochen damit. Nach dem Essen hoffen sie, dass möglichst viele ein Gerät bestellen. Das funktio- niert so gut, dass es nicht genug davon gibt. Kunden müssen aktuell zwölf Wochen auf eine dieser Küchenmaschinen warten. Den Ther- momix stellt die Firma Vorwerk aus Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) her. Das Gerät ist ihr Star. Sie sagt: Alle 38 Sekunden kauft jemand eines. Jetzt baut Vorwerk gleich zwei neue Fabriken. Denn ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Zahlenspiel Agrarwirtschaft Vor 50 Jahren gab es in Westdeutsch- land viel mehr Landwirtschaft als heute: Es waren mehr als eine Milli- on Betriebe. 1980 waren es nur noch 836 500 Und heute sind es nicht einmal mehr 300 000 . Ein Betrieb ist heute aber fünfmal so groß wie früher. 1970 hatte er im Durchschnitt 11,1 Hek- tar, 2013 waren es 58,6 . Deutschland ist 357 168 Quadratkilometer groß. 13 Prozent davon sind Wiesen, 34 Prozent sind Äcker, 30 Prozent Wald. 41 Pro- zent der Betriebe sind auf Rinder und andere Tiere spezialisiert, nur fünf Pro- zent auf Schweine und ein Prozent auf Geflügel. Es gibt 177 Millionen Geflü- geltiere in den Betrieben, 29 Millionen Schweine und 12,4 Millionen Rinder. Ein Drittel der Höfe hat fast nur Äcker. In neun von zehn Betrieben arbeiten die Besitzer selbst. 50 Prozent leben nur von der Landwirtschaft. Sie verdie- nen jedes Jahr circa 34 400 Euro. Jedes Jahr bekommen die Betriebe deshalb im Durchschnitt 31 225 Euro von der Regierung dazu. Toilettenpapier Billig, bitte! Die Deutschen mögen es billig. Das ist nicht nur bei Lebensmitteln so. Auch beim Toilettenpapier sehen sie genau hin – auf den Preis, weniger auf die Qualität. Ein Londoner Insti- tut hat herausgefunden: 2014 haben die Deutschen am liebsten das bil- ligste Toilettenpapier gekauft. Dass es weich und dick ist, ist ihnen also nicht so wichtig. Anders Briten und Italiener. Sie kaufen lieber das Papier im mittleren Preissegment – oder gleich das Luxuspapier. Das ist bei Italienern populärer als das billige. AGRARWIRTSCHAFT die L„ndwirt- schaft Agrarwirtschaft der Betrieb, -e hier: Bauernhof = Ort: Dort wohnt und arbeitet eine Fami- lie. Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/oder hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine. “m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal. der H¡ktar, - Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeter die Wiese, -n großer Platz in der Natur: Dort gibt es viele kleine grüne Pflanzen. der [cker, ¿ (die Erde Stück Land: Hier werden z. B. Kartoffeln in die Erde gesetzt. hier: braune oder schwarze Substanz: Pflanzen brauchen sie zum Leben.) das Geflügel z. B. Hühner der Hof, ¿e kurz für: Bauernhof der Bes“tzer, - hier: Person: Ihr gehört ein Bauernhof. FOTO: XXXXXXXXXXX ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52 Schweine In Deutschland leben 29 Millionen davon KÜCHEN-KULT die K•chen- maschine, -n Küchengerät n“cht einmal hier: ≈ auch nicht n¡nnen hier: sagen zu wiegen Gewicht prüfen pürieren Püree machen der Kn¶pf, ¿e hier: kleines rundes Ding: Darauf drückt man, damit die Maschine arbeitet. der Vertreter, - Verkäufer: Er kommt zum Käufer nach Hause. ähnlich fast gleich möglichst viele so viele wie möglich bauen hier: eine Fabrik machen gleich hier: ≈ man kann es kaum glauben ... “st n“cht „bzusehen. Für ... kann man keine Progno- se machen. BILLIG, BITTE! h“nsehen hier: genau sehen auf; ≈ kontrollieren herausgefunden Part. II von: herausfinden = hier: durch eine systematische Untersuchung lernen m“ttlere (-r/-s) hier: nicht zu teuer und nicht zu billig 11 7/15 Panorama 3 Fragen Weiche Figuren John Lennon, Angela Merkel und Woody Allen: Linda Jakobsen hat sie alle mit den Händen gemacht. Als Karlotta Knetkowski formt die 30-Jährige seit sieben Jahren bekann- te Menschen aus einem Material, mit dem sonst fast nur Kinder spielen: Knetmasse. Warum benutzen Sie Knetmasse für Ihre Figuren? Vor ein paar Jahren war ich mit einer Freundin in einem Spielzeug- laden. Da habe ich die Knetmasse gesehen. Sie hat mich an meine Kindheit erinnert. Ich war sofort verzaubert. Das Material fühlt sich schön an. Und es riecht sehr speziell. Das mag ich. Zu Hause brauchten meine Freundin und ich ein Foto von uns. Wir hatten aber keins. Da habe ich uns spontan geknetet. So hat das angefangen. ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52 ! Tipp des Monats Koffer weg? Zuerst die gute Nachricht: Auf Flugreisen kommen fast alle Koffer an. Trotzdem kann es passieren, dass einer verloren geht. Dann helfen die Angestellten am Lost-and-Found-Schalter im Flughafen. Ihnen müssen Passagiere das Ticket mit der Gepäcknummer zeigen. Außerdem müssen sie ihr Gepäck beschreiben kön- nen. Mit einem Foto geht das leichter. 95 Prozent der verlorenen Koffer sind spä- testens nach fünf Tagen wieder da. Viele Airlines liefern sie dann an die Adresse der Passagiere. Das müssen sie aber nicht. Oft dauert es auch eine Weile. Die meisten Koffer gehen nämlich beim Umsteigen auf einem anderen Flughafen verloren. Passagiere nehmen deshalb am besten das Nötigste im Handgepäck mit: Medikamente, Kleider und Kosmetik. Auch teure Sachen gehören dorthin. Bleibt das Gepäck weg, zahlen Airlines nämlich maximal 1300 Euro. WEICHE FIGUREN die Knet- masse weiche Mischung: Man kann sie mit den Händen formen. der Spielzeug- laden, ¿ Laden: Dort werden Dinge zum Spielen verkauft. die K“ndheit Zeit: Man ist ein Kind. verzaubert hier: enthusiastisch s“ch ... „nfühlen hier: ... in der Hand sein der Ton (die Erde hier: gelbe oder braune schwere Erde: Man kann sie formen und durch Feuer hart machen. hier: braune/schwarze Substanz: Pflanzen brauchen sie zum Leben.) ¢mfallen hier: zur Seite fallen „ltern alt werden Wie viele Figuren haben Sie schon gemacht? Meine erste bekannte Figur war Morrissey, der Sänger von The Smiths. In den letzten sieben Jahren habe ich 40 Figuren gemacht. Manche Dinge sind schwer zu kneten. Zum Beispiel eine große Nase. Ich mache ja keine Karikaturen. Die Nase darf also nicht zu groß wer- den. Sie muss groß sein und klein bleiben. Gehen die Figuren nicht sehr schnell kaputt? Heute mache ich sie nicht mehr kom- plett aus Knetmasse. Der Körper ist aus Ton. Aber der Kopf ist immer noch ganz aus Knetmasse. Ich muss aufpassen, dass nichts passiert. Die Figuren stehen in einer Vitrine und dürfen nicht umfallen. Die Knetmasse wird auch alt. Sie sieht dann nicht mehr so frisch aus. Das Material altert wie die Menschen. Ich finde, das ist ein schönes Bild. FOTOS: PRIVAT; ISTOCK/THINKSTOCK (2) Fluggepäck Besser vor dem Flug mit dem Handy ein Foto davon machen Schweiz Nasse Hosen Eine Badehose ist eine Badehose. Oder nicht? Ein paar Schweizer waren sich da nicht so sicher. Schuld war ein Importeur. Der wollte „Beach Shorts“ ins Land transportieren. Pro Kilogramm muss er dem Zoll dafür 426 Franken (410 Euro) zahlen. Eigentlich. Aber die Zöllner sagten: Das sind keine Badehosen, das sind Damenshorts. Das Detail ist wichtig. Für ein Kilogramm Damenshorts bekommt der Zoll nämlich 597 Franken. Was nun? Eine Frage für die Justiz. Deren Experten haben ein 19 Seiten langes Dokument geschrieben. Darin steht, wann eine Herrenbadehose eine Herrenbadehose ist und wann nicht. Die Farbe ist nicht so wichtig, sagen sie. Aber eine Badehose muss auch blickdicht sein, wenn sie nass ist. Shorts müssen das nicht sein. Der Importeur hatte Glück: Er darf die Hosen doch als Herrenbadehose importieren. NASSE HOSEN der Zœll- ner, - Person: Sie arbeitet beim Zoll. W„s nun? m Was macht man jetzt? bl“ckdicht so, dass man nicht durchsehen kann KOFFER WEG? verloren gehen weg sein; nicht mehr zu finden sein eine Weile hier: ein paar Tage gehören hier: muss man ... hintun 12 7/15 a) Das hat Gloria von Thurn und Taxis gesagt. Die Managerin hat viele Partys gefeiert und ist streng katholisch. b) Das war der Kabarettist Josef Hader In seiner Kino-Rolle als Detektiv Brenner will er einer jungen Frau gefallen. c) Model Liliana Matthäus hat das in einer Fernsehshow gesagt. Dort hat sie über das Ende ihrer Ehe gesprochen. Lösung auf Seite 53 Wer hat es gesagt? „Männer sind so.“ Gloria von Thurn und Taxis Josef Hader Liliana Matthäus Städte Gärten auf dem Dach In Deutschlands Städten gibt es wenig Platz. Also pflan- zen manche Menschen jetzt Blumen und Gemüse auf ihren Dächern. In den Dachgärten können sie sich ent- spannen oder ihre Nachbarn treffen. Auch auf schrä- gen Dächern ist Platz für Pflanzen. Das Grün ist gut für das Klima einer Stadt. Dadurch ist die Luft ein bisschen kühler. Das ist wichtig, weil es in den Städten immer wärmer wird. Experten sagen: In Deutschland gibt es mehr Dachgärten als in vielen anderen Ländern. Viele imitieren diese Idee. Wie viele Dachgärten es gibt, weiß aber keiner. Auch nicht, wo es noch Platz für sie gibt. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt will das bald ändern: Aus der Luft will es nach Gärten und passen- den Dächern suchen. Dieses Wissen soll Architekten und Kommunen helfen. Für einen Dachgarten braucht es aber noch mehr Wissen. Er braucht nämlich Wasser und kann deshalb ziemlich schwer werden: 300 bis 400 Kilogramm pro Quadratmeter. Ob ein Dach so viel tragen kann, muss ein Statiker entscheiden. FOTOS: PICTURE ALLIANCE /GEISLER-FOTOPRESS, EVENTPRESS; WWW.LUKASBECK.COM; MAURITIUS IMAGES/LUMI IMAGES WER HAT ES GESAGT? str¡ng hier: ≈ sehr; so, dass sie nach religiösen Regeln lebt der Kabarett“st, -en (der Schauspie- ler, - ≈ Schauspieler: Er kommentiert und kritisiert Politiker und Aktuelles so, dass das Publikum lachen kann. Mann: Er spielt im Film oder im Theater mit.) ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52 GÄRTEN AUF DEM DACH s“ch entsp„nnen ≈ sich ausruhen schräg hier: so, dass es stark nach unten geht die L¢ft- ¢nd Raumfahrt das Fliegen mit Flugzeugen und mit Fluggeräten im Universum entscheiden hier: sagen, ob es möglich ist Ein Trend in den Metropolen Gartenarbeit auf dem Dach 13 7/15 Panorama Wetter Gewitter Es ist Gewitter-Zeit: Zu keiner anderen Jah- reszeit blitzt und donnert es so oft wie jetzt. Im Juli gibt es 40 Prozent aller Gewitter. In Deutschland gibt es 20 bis 40 Gewitter im Jahr an einem Ort. Im Süden und Südosten gibt es mehr davon als im Norden. Jedes Jahr blitzt es in Deutschland circa zwei Millionen mal. Aber nur 200 000 bis 400 000 Blitze schlagen auf der Erde ein. Die meisten gehen von Wolke zu Wolke. Besonders viele Blitze gibt es im Erzgebirge (Sachsen): Dort sind es pro Quadratkilome- ter und Jahr mehr als sechs. Der Blitzinformationsdienst der Firma Siemens dokumentiert seit Anfang der 90er-Jahre Blitze. Antennen lokalisieren sie auf 200 Meter genau. Dieses Wissen brauchen nicht nur Wetterexperten. Auch für Versicherungen ist es wichtig. Die müs- sen oft den Schaden bezahlen, wenn ein Blitz eingeschlagen hat. Blitzableiter schützen vor Schäden. Trotz- dem muss nicht jedes Haus in den deutsch- sprachigen Ländern einen haben. In älte- ren Häusern sind die Leitungen manchmal nicht sicher. Am besten: Elektrogeräte aus- stecken und mit dem Duschen und Abwa- schen bis nach dem Gewitter warten. FOTOS: HEMERA/THINKSTOCK; WIKIMEDIA.ORG ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52 Theorien Bernsteinzimmer in Wuppertal? Das legendäre Bernsteinzimmer ist weg, schon seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Theorien gibt es viele. Auch haben schon viele Menschen danach gesucht. Eine neue Erklärung hat Karl-Heinz Kleine aus Sachsen: Das Bernsteinzimmer ist in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) – da ist er sich sicher. Der 68-Jährige aus Leipzig glaubt: Erich Koch, ein wichtiger Nazi, hat es aus Kaliningrad weggebracht. Der Mann wollte nämlich nicht, dass andere Nazis das Zimmer bekommen. Weil Koch bei der Eisenbahn gearbeitet hat und in Wuppertal gebo- ren wurde, hat ein Zug es für ihn nach Wuppertal gebracht. Logisch, oder? Zusammen mit sechs anderen sucht Kleine jetzt in Wuppertal nach dem Bernsteinzimmer. 170 mögliche Orte haben sie auf ihrem Zettel. Aber nicht an allen dürfen sie auch suchen. Denn manche davon sind privat. Trotzdem bekom- men sie Hilfe von der Stadt Wuppertal: Sie hat Kleine und seinen Leuten die Suche erlaubt. GEWITTER bl“tzen von: Blitz = Lichteffekt bei Gewitter (s. Foto) d¶nnern von: Donner = akustischer Effekt bei Gewitter einschlagen hier: plötzlich hineinkommen die Erde hier: Planet: Dort leben wir. der Bl“tzinfor- mationsdienst Organisation: Sie sagt, wann es einen Blitz gibt. der Schaden, ¿ hier: z. B. Haus: Es ist kaputt- gegangen. der Bl“tzablei- ter, - ≈ Konstruktion auf einem Haus: Sie soll helfen, dass ein Blitz nicht einschlägt. sch•tzen ≈ helfen, dass etwas nicht passiert die Leitung, -en hier: Konstruktion: Darin wird Strom oder Wasser trans- portiert. ausstecken ≈ Kabel vom Strom nehmen BERNSTEINZIMMER IN WUPPERTAL? das B¡rnstein- zimmer, - (der B¡rnstein Zimmer: Dort sind die Wände mit Bernstein dekoriert (s. Foto). gelbes oder braunes hartes Stück: Innen ist manchmal ein sehr kleines Tier, weil das Stück vor langer Zeit als Sekret aus einem Baum kam.) Gewitter Vier von zehn gibt es im Juli Wo ist es geblieben? Das Bernsteinzimmer 1931 das S¶mmer- märchen, - gemeint ist hier: positive, angenehme Atmosphäre im Sommer s“ch vorstellen hier: sich denken der W“ssen- schaftler, - Person, die ein Thema systema- tisch untersucht hætt kurz für: hätte; genauso: müßte ( heute: müsste) gek•ßt Schreibung heute: geküsst; genauso: dass; müsst der Blüten- schimmer (die Blüte, -n gemeint ist hier: viele Blüten in schönen Farben Teil der Pflanze, der eine schöne Farbe hat und meistens gut riecht) betr„chten ansehen der H“nweis, -e hier: Information ¢mblättern ≈ die nächste Seite ansehen R omantik – eine Idee geht von Deutsch- land aus in die Länder Europas. Vor rund 200 Jahren war das, als Philoso- phen und Dichter, Künstler und Kompo- nisten, Wissenschaftler und Politiker das neue Denken entdeckten. Heinrich Heine schrieb sein satirisches Versepos Deutsch- land. Ein Wintermärchen . Caspar David Friedrich malte den Wanderer über dem Nebelmeer . Und Joseph von Eichendorff dichtete die „Mondnacht“: Es war, als hätt der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müßt. Und 200 Jahre später? Nicht litera- risch oder philosophisch, sondern ganz in der modernen Bedeutung des Wortes: Wo ist Deutschland heute noch roman- tisch? Unsere Reporter haben das Land aus dieser Perspektive betrachtet – und stellen nun sechs spezielle, aber sehr unterschiedliche Orte vor. Lassen Sie sich überraschen! Vielleicht mögen Sie auch ein bisschen raten? Dieses Spezial macht beides möglich. Auf den nächsten Seiten sehen Sie von jedem dieser Orte erst einmal nur ein Bild. Was kann das sein? Eine einfache Karte gibt einen kleinen Hinweis. Sie wollen es genau wissen? Blättern Sie um! Deutschland – ein Sommermärchen Klar, in Deutschland leben sehr viele Menschen, und nicht überall ist es schön. Trotzdem: An manchen Orten ist es fast so romantisch, wie sich das die Romantiker vor 200 Jahren in ihren Idealen vorgestellt haben. Felix Baumgärtner , Marian Berr , Marcel Burkhardt , Barbara Kerbel und Jörg Walser stellen sechs davon vor. FOTO: AGE FOTOSTOCK/LOOK -FOTO 14 7/15 Romantisches Deutschland 15 7/15 W ie oft gibt es die Schweiz? Mindestens 191-mal, sagen Schweizer Touristiker und denken dabei gar nicht so sehr an die Alpenrepublik. Dort gibt es ja nur eine Schweiz, aber allein in Deutschland sind es 67. Beispiel Bayern: Da liegen die Frän- kische, die Haibacher und die Hersbrucker Schweiz. Noch höher ist die Zahl in Nie- dersachsen: 17. Und unglaubliche 30 Regi- onen tragen, meistens wegen ihrer ein wenig an die Original-Schweiz erinnern- den Topografie, in Nordrhein-Westfalen das Alpen-Attribut im Namen. Eine der vielen kleinen Schweizen ist besonders bekannt: Es ist der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges, die Sächsische Schweiz. Ihren zweiten Namen bekam die Landschaft durch zwei Schweizer Künstler, die ab 1766 in Dresden lebten. Als sie die Tafelberge im Südosten der Stadt sahen, dachten Adrian Zingg und Anton Graff an ihre Heimat, den Schweizer Jura. Die Romantiker fanden im Elbsand- steingebirge eine Landschaft, die wie für sie gemacht war. Auch andere Maler wie Ludwig Richter (1803 - 1884) und Caspar David Friedrich (1774 - 1840) besuchten die Tafelberge. Friedrich nutzte die Landschaft 1818 für eines seiner berühmtesten Bilder: Der Wanderer über dem Nebelmeer . Bald wurde es zu einem nationalen Symbolbild der Deutschen. Auch deshalb trägt heute eine der bekanntesten Wanderrouten der Region den Namen Malerweg. Der Malerweg führt natürlich auf die Bastei. Es ist die berühmteste Sehens- würdigkeit der Region: Felsen, die sich zu einem Labyrinth zusammensetzen. Wer oben steht, blickt auf die Sächsische Schweiz im Kleinen. Da sind die vielen seltsamen Steintürme genauso zu sehen wie der Lilienstein, einer der bekann- testen Berge der Region. Gegenüber liegt die Festung Königstein, eine der größten Bergfestungen Europas. Und tief unten fahren die historischen Raddampfer der Sächsischen Dampfschifffahrt auf der Elbe. Das tun sie seit 1837: Die Weiße Flotte ist die älteste und größte Raddampfer-Ge- sellschaft der Welt. Der Blick über Elbe und Tafelberge war schon vor 200 Jahren populär. So sehr, dass die Romantiker eine Brücke bau- ten, erst aus Holz, später aus Stein. Eine Brücke mitten durch die Felsformation. 76 Meter zum Spazieren und Schauen. In einer ungewöhnlichen Kombination aus Natur und Technik führt die Basteibrücke bequem zu Aussichtspunkten, zu denen man sonst klettern müsste. Heute wäre ein Projekt wie dieses in der Sächsischen Schweiz nicht mehr möglich. Denn seit 1990 sind die schönsten Teile der Region ein Nationalpark. Auch eine Stra- ßenbahn mitten auf dem Land zu einem Wasserfall würde heute wahrscheinlich nicht mehr gebaut. Aber das ist für die Kirnitzschtalbahn kein Problem: Schon seit 1898 betreibt der kleinste Straßenbahn- betrieb Deutschlands seine einzige, acht Kilometer lange Linie durch die Felsland- schaft. Wer diese Landschaft aber in ihrer gan- zen Schönheit entdecken will, der muss wandern – oder klettern. 1100 Kletterfel- sen zählt das Elbsandsteingebirge. Freun- de des Vertikalen reisen weit, um ihr Eldo- rado zu besuchen. Nicht wenige übernachten dann tradi- tionell in freier Natur, in einer der vie- len Grotten. Den Volkssport nennen die Sachsen boofen. Und wer booft, der erlebt ihn bestimmt: den Caspar-David-Fried- rich-Moment. Den Nebelmeer-Moment. br“ngen auf hier: ≈ Anfang/Motiv sein für der Tour“stiker, - ≈ Experte für Reisen allein hier: nur unglaublich hier: so, dass man über- rascht ist ein wenig ein bisschen das Attribut, -e hier: Name für ein typi- sches Charakteristikum das Geb“rge, - Gruppe von hohen Bergen der Tafelberg, -e Berg, der an seiner höchs- ten Stelle ein Plateau hat n¢tzen hier: als Motiv verwenden führen hier: gehen der F¡ls, -en großer Stein; auch: Menge großer Steine s“ch zus„mmen- setzen hier: werden zu; formen die F¡stung, -en besonders gut gesicherte Burg der Raddampfer, - (die D„mpfmaschi- ne, -n ≈ Schiff mit einem großen Reifen an jeder Seite, das mit der Energie fährt, die eine Dampfmaschine macht Maschine, die Wasser so heiß macht, dass es zu Nebel wird: Daraus macht sie Energie.) die Fl¶tte, -n hier: alle Schiffe einer Firma die Ges¡llschaft, -en hier: Firma ¢ngewöhnlich anders als sonst; hier auch: speziell bequem hier: ≈ einfach; so, dass man darüber etwas leicht erreichen kann der Aussichtspunkt, -e Stelle, an der man eine gute Aussicht hat kl¡ttern hinauf- und hinunterstei- gen und dabei Hände und Füße benutzen betreiben hier: sich darum küm- mern, dass die Straßen- bahn fährt der Straßenbahn- betrieb, -e hier: Firma, die sich um den Straßenbahnverkehr kümmert zählt hier: gibt es in erleben hier: als Erfahrung machen Die Schweiz der Sachsen Diese Landschaft brachte die Romantiker auf ziemlich verrückte Ideen. So ist es 200 Jahre später zwischen den seltsa