Bill Gates – der Herr der Impfsto e Gesund leben 09.04.2020 | Redaktion Die Erforschung und Entwicklung von Impfstoffen gehört zu den Kerngebieten der Bill & Melinda Gates Foundation. Bei nahezu allen Projekten, die es weltweit dazu gibt, sind sie irgendwie beteiligt. Manchmal fallen dabei sogar Gewinne an, die dann aber auch in Unternehmen investiert werden, die nicht gerade für nachhaltige und umweltfreundliche Projekte bekannt sind. Das ist die dunkle und schmutzige Seite der Medaille. Auf einen Blick 1 Ziel der Bill & Melinda Gates Foundation ist es, in den Vereinigten Staaten von Amerika und weltweit Gutes zu tun. 2 Dazu gehört der Kampf gegen den Hunger und für Bildung ebenso wie gegen lebensbedrohliche Krankheiten. Deshalb unterstützt die Stiftung die Erforschung und Entwicklung von Impfstoffen. 3 Durch finanzielle Zuwendungen hat sich die Stiftung bei gemeinnützigen Organisationen unentbehrlich gemacht und kann so häufig die Richtung vorgeben. 4 Wenn dabei, zum Beispiel durch die Vermarktung von Impfstoffen, auch Gewinne anfallen, wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn sie nur nicht bei Unternehmen mit zweifelhaftem Ruf investiert werden. 5 Neue Impfstoffe haben bei Kindern in Indien und Afrika zum Teil gravierende Impfschäden hervorgerufen. Gutes für die Welt Die Bill & Melinda Gates Foundation1 tut viel Gutes: Sie vergibt Stipendien an die Kinder armer Familien in den USA, sie fördert landwirtschaftliche Projekte gegen den Hunger weltweit und sie finanziert die Entwicklung von Impfstoffen für Kinder in Indien und Afrika. Paris 25. Juni 2015: Bill Gates bei der Unterzeichnung einer Partnerschafts-Impfaktion in der Sahelzone im französischen Aussenministerium © Frederic Legrand-COMEO / Shutterstock.com Darüber hinaus wird die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (Impfallianz GAVI) mit jährlich 1,5 Milliarden US-Dollar unterstützt, was etwa 75 Prozent des jährlichen Haushalts ausmacht. GAVI2 hat seit der Gründung im Jahr 2000 die Impfungen von rund 440 Millionen Kindern gegen lebensbedrohliche Krankheiten wie Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B, Gelbfieber und etliche weitere Erkrankungen ermöglicht. Statistisch wurde damit mehr als 6 Millionen Kindern das Leben gerettet. Das ist beachtlich. Mit einem Stiftungs-Kapital in Höhe von 42,9 Milliarden US-Dollar ist die Bill & Melinda Gates Foundation die größte Privatstiftung der Welt. Verwaltet wird dieses enorme Vermögen von 1.376 Mitarbeitern, die seit der Gründung im Jahr 1999 insgesamt 36,7 Milliarden US-Dollar an Spenden verteilten. Es ist eine riesige Organisation, die über enormen Einfluss verfügt – und Kritikern zufolge mittlerweile zu mächtig geworden ist. Die Stiftung als gewinnorientiertes Unternehmen Böse Zungen würden sagen, dass die SARS-CoV-2- Krise der Bill & Melinda Gates Foundation gerade recht gekommen ist. Noch gibt es keinen Impfstoff gegen das Virus. Allerdings sind weltweit einige Biotechnologieunternehmen kurz davor, eine Impfung zu entwickeln, zu testen und dann auf den Markt zu bringen. Von etwa einem Dutzend Unternehmen werden zwei oder drei das Rennen machen und sich damit so etwas wie eine »Lizenz zum Gelddrucken« sichern. Die Investitionen sind mit einigen Millionen vergleichsweise überschaubar, die Umsätze, die den Gewinnern des Impfstoff-Rennens zukommen werden, sind mit einigen Milliarden gigantisch. Mit Geld aus fraglichen Aktienanlagen unterstützt die Gates Foundation die WHO. Gibt es noch so etwas wie Moral? © Björn Wylezich – stock.adobe.com Eines der erfolgversprechendsten Biotechnologieunternehmen bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs ist das Tübinger Unternehmen CureVac. Es steht kurz vor der Fertigstellung eines völlig neuartigen mRNA- Impfstoffs.3 Das vor kurzem noch kaum jemandem bekannte Unternehmen gehört heute zu den begehrtesten Firmen der Welt. Diese Entwicklung sah Bill Gates rechtzeitig voraus, beteiligte sich bereits 2012 mit der Bill & Melinda Gates Foundation an dem Biotechnologieunternehmen und ist heute der zweitgrößte Aktionär4 von CureVac – objektiven Betrachtern zufolge eine Verbindung mit »Geschmäckle«. Bill Gates als inoffizieller Chef der WHO Offiziell ist der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO Tedros Adhanom Ghebreyesus aus Äthiopien, inoffiziell ist es Bill Gates aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Das jedenfalls kommt heraus, wenn sein finanzieller Einfluss zugrunde gelegt wird. Die WHO ist eine 1948 gegründete Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UNO) mit Sitz in Genf. Heute gehören ihr 194 Mitgliedstaaten an. Einmal im Jahr trifft sich das oberste Gremium der WHO, um anstehende Entscheidungen zu fällen – die Weltgesundheitsversammlung.5 Dieser gehören an: etwa 4.000 abstimmungsberechtigte Delegierte der Mitgliedsländer, gut 500 beratende Experten – und eine nicht abstimmungsberechtigte Stiftung, die Bill & Melinda Gates Foundation. Die Stiftung wurde wegen ihres finanziellen Engagements für die WHO in die Weltgesundheitsversammlung aufgenommen. Der Zweijahreshaushalt 2020/21 der WHO beträgt 4,8 Milliarden US-Dollar. Dieser setzt sich so zusammen: Ein Fünftel sind Pflichtbeiträge der Mitgliedsländer, deren Höhe sich nach den finanziellen Möglichkeiten der einzelnen Länder richtet. Vier Fünftel sind Spenden, zum Beispiel freiwillige Erhöhungen der Pflichtbeiträge durch reiche Länder. So kommt es, dass die USA, Japan, Norwegen, Schweden, Deutschland und die Schweiz zu den größten Geldgebern der WHO gehören – und die Bill & Melinda Gates Foundation. Diese trägt regelmäßig mehrere Hundert Millionen US-Dollar zum Zweijahreshaushalt der WHO bei und war in manchen Haushaltsperioden noch vor den USA der größte Beitragszahler. Seit der Jahrtausendwende kamen etwa 2,5 Milliarden US-Dollar aus dieser Quelle.6 Das wäre alles kein Problem, wenn die Gelder der Stiftung zur freien Verfügung der WHO stünden. Doch dem ist nicht so: Rund 80 Prozent der Bill & Melinda Gates Foundation sind an ausgesuchte Projekte zweckgebunden. Wer zahlt, schafft an Nun ist es aber bei der WHO so, wie sonst auch im richtigen Leben. Wer zahlt, bestimmt wo es lang geht. Oder anders ausgedrückt: Aufgrund der hohen Beitragszahlungen der Bill & Melinda Gates Foundation ist Bill Gates so etwas wie der heimliche Chef der WHO. Und dass Impfungen nun einmal ein Faible von Bill Gates sind, ist kein großes Geheimnis. Wen wundert es da, dass die WHO in schöner Einmütigkeit der Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 höchste Priorität7 zugeordnet hat. Bill Gates hat ein Faible für Impfungen. An dieser Stelle kommt noch eine andere Organisation ins Spiel, nämlich die CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations), eine Allianz aus privaten und öffentlichen Partnern mit dem Ziel, die Entwicklung und Erforschung neuer Impfstoffe zu fördern. Neben der WHO und der EU-Kommission gehört wieder – wer hätte das gedacht – die Bill & Melinda Gates Foundation zu den größten Geldgebern. Und damit es eine schön runde Sache wird und sich der Kreis schließt: Mit zu den Empfängern der von CEPI verteilten Forschungsgeldern gehört das Biotechnologieunternehmen CureVac in Tübingen. Und wer ist dessen zweitgrößter Aktionär? Sie wissen es bereits: die Bill & Melinda Gates Foundation! Unsaubere Investitionen Das Ganze wäre nicht so schlimm, denn schließlich handelt es sich bei dem Impfstoff um ein Medikament, das viele Leben retten kann. Voraussetzung sollte natürlich sein, dass die Impfung stets freiwillig erfolgt und nicht – wie beim Masernschutzgesetz – unter Impfzwang. Bringt CureVac einen Impfstoff heraus und vermarktet ihn mit Erfolg, dann werden die im Kreis fließenden Gelder, deren Endhaltestelle die Bill & Melinda Gates Foundation ist, in Windeseile immer mehr. Wie die Steuererklärung8 der Stiftung für 2015 zeigt, werden diese Gelder von der Bill & Melinda Gates Foundation dann nicht unbedingt in gesundheitsfördernde Projekte angelegt. 500 Millionen US-Dollar wurden zum Beispiel für Coca-Cola-Aktien ausgegeben und 1 Milliarde US- Dollar für Aktien der Supermarktkette Walmart. Weitere Gelder gingen als Beteiligungen an die Nahrungsmittelkonzerne Unilever, PepsiCo, Kraft- Heinz, Mondelez und Tyson Foods, an die Alkoholkonzerne Anheuser-Busch und Pernod, an die Pharmakonzerne Novartis, Roche, Sanofi, Pfizer, Gilead und GlaxoSmithKline. In anderen Jahren gingen Gelder an Mineralölunternehmen wie BP und ExxonMobil, an Fast Food-Unternehmen wie McDonald‘s, an Agrar-Unternehmen wie Monsanto (Glyphosat) und Cargill (weltgrößter Hersteller von genmanipulierten Soja) oder an Chemieunternehmen wie Dow Chemicals, BASF und Bayer. Wer will, kann hier wieder ein „Geschmäckle“ wittern. Haben doch einige dieser Unternehmen nicht unbedingt eine blütenweiße Weste. Oder anders gesagt: Wer sich wie die Bill & Melinda Gates Foundation damit schmückt, als edler Ritter den Kindern der Welt Gutes zu tun, sollte vielleicht nicht in Unternehmen mit zweifelhaftem Ruf9 unsaubere Investitionen tätigen. Indische Ärzte verklagen Bill Gates Schade nur, dass bei den ganzen »kreisenden« Geldern bisweilen der Wohltätigkeitsgedanke und der freie Willen der Bedachten aus dem Blickwinkel gerät, also das Gute etwas auf der Strecke bleibt. Etwas? Nein, schon gehörig. So kräftig jedenfalls, dass sich der Oberste Gerichtshof Indiens gezwungen sah, gegen die Bill & Melinda Gates Foundation, gegen zwei von ihr finanzierte Organisationen und gegen die WHO Klage zu erheben.10 Der Grund war die Verabreichung von anscheinend nicht ausreichend getesteten Impfstoffen. So wurden im Jahr 2009 rund 16.000 Mädchen im Alter zwischen 9 und 15 Jahren an mehreren Schulen im Bezirk Khammam in Telangana gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft (HPV-Impfung). Monate später zeigte sich, dass der Impfstoff nicht ausgereift war. Viele Mädchen wurden krank, fünf von ihnen starben. Ein anderer Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs wurde in Vadodara, Gujarat, etwa 14.000 Kindern verabreicht – auch hier gab es Todesfälle. Doch warum gab es diese Fehlschläge? War hier jemand ungeduldig und stellte die Sicherheit hinter den schnellen Erfolg? Indien und Afrika als riesige Teststationen für neue Impfstoffe? Eine Verurteilung durch den Obersten Gerichtshof gab es nicht, da den Richtern kein Nachweis eines Zusammenhangs zwischen den Impfungen und den Todesfällen gelungen ist. Allerdings kam ein Untersuchungsausschuss des indischen Parlaments zu dem Ergebnis,11 dass bei dem Projekt ethische Richtlinien verletzt worden sind. Zur Aufklärung erhielten die Mädchen vor der Impfung eine Broschüre in englischer Sprache, die sie nicht verstehen konnten. Fraglich ist zudem, ob sie die Impfung aus freiem Willen über sich ergehen lassen haben. Im Juli 2018 starben in Samoa zwei Kinder kurz nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung. Die Regierung hat daraufhin einen landesweiten Stopp der Impfung verhängt. ©dr322 – stock.adobe.com Und wie sieht es auf dem »schwarzen Kontinent« aus? Einen anderen »Zwischenfall« gab es in Afrika in dem Dorf Guoro im Norden des Tschad.12 Nachdem etwa 500 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 18 Jahren mit dem neuen Impfstoff MenAfriVac gegen bakterielle Meningitis, der speziell für Afrika entwickelt worden ist, behandelt wurden, zeigten mehr als 40 Geimpfte danach Halluzinationen und Krämpfe, die schließlich in irreparable Lähmungen übergingen. Unterstützt wurde das Impfprojekt von den üblichen Verdächtigen: der Bill & Melinda Gates Foundation, der WHO, der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI) und von ein paar weiteren Organisationen. 571 Millionen US-Dollar haben diese Organisationen für das Impfprojekt ausgegeben, bei dem fast jedes zehnte Kind schwerste Schädigungen erlitt. Sauberes Trinkwasser und bessere Hygienebedingungen könnten ebenfalls erfolgreich dazu beitragen, dieser Form von Meningitis vorzubeugen. Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes13 hätte der Bau eines Brunnens für den Zugang zu sauberem Trinkwasser weniger als 3.000 US-Dollar gekostet … Macht als letzte Befriedigung? Bill Gates und seiner Stiftung geht es nicht um Geld. Davon ist genug da, und es wird mit der Zeit durch gewiefte Investitionen, auch wenn die manchmal nicht ganz sauber sind, immer mehr. Es geht um etwas anderes. Wer mit so viel Geld gezielt Projekte unterstützt und entscheidet, wem diese Hilfe zugutekommt, der hat Macht. Und er kann sie ausüben, wenn er entscheidet, was und wer gesund ist. Das ist vielleicht die letzte Befriedigung, die einer gewinnen kann, der schon alles andere im Überfluss hat.
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