7,80 € | 26. Jahrgang | ISSN 1432-4911 Österreich 8,60 € | Schweiz 12,50 SFr | BeNeLux 9,00 € | Italien / Spanien 10,50 € | Kanarische Inseln 11,20 € Börsenpflichtblatt in Frankfurt, München, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart, Hamburg und Hannover COINBASE KAUFEN? TOP-TIPP BIG IN CHINA BITCOIN STRESS UND UNRUHE D E U T S C H L A N D S F Ü H R E N D E S B Ö R S E N M A G A Z I N S E Nº 17/2021 | 23.04. – 29.04.2021 SAP im Check Prognose rauf – und jetzt? Impfstoff-Update Rallye bei BioNTech Hot-Stock Deutsche Nebenwerte-Perle Dividenden und Steuern Teil 3 der Serie Pssst ... ... diese 7 Geheimtipps sind kurz vor dem Abheben EINEN TRADE VORAUS Diese Werbeanzeige wurde lediglich zu Informationszwecken erstellt. Bei den dargestellten Wertpapieren handelt es sich um Inhaberschuldverschreibungen. Der Anleger trägt grundsätzlich bei Kursverlusten des Basiswertes sowie bei Insolvenz der Emittentin ein erhebliches Kapitalverlustrisiko bis hin zum Totalverlust. Eine ausführliche Darstellung möglicher Risiken sowie Einzelheiten zu den Produktkonditionen sind den Angebotsunterlagen (den endgültigen Bedingungen, dem relevanten Basisprospekt einschließlich etwaiger Nachträge dazu sowie dem Registrierungsdokument) zu entnehmen. Etwaige hierin genannte Wertpapiere dürfen zu keiner Zeit direkt oder indirekt in den Vereinigten Staaten von Amerika (einschließlich aller dieser Jurisdiktion unterliegenden Territorien und Außengebiete) oder an U.S.-Personen („U.S. persons“ wie in Regulation S des U.S. Securities Act 1933 oder dem U.S. Internal Revenue Code (jeweils in der jeweils geltenden Fassung) definiert) angeboten oder verkauft, verpfändet, abgetreten, ausgeliefert oder anderweitig übertragen, ausgeübt oder zurück- gezahlt werden. © Copyright 2021 Morgan Stanley & Co. International plc. Alle Rechte vorbehalten. Mit uns können Sie über alles traden. Ausgezeichnet. Mit mehr als 1.400 Basiswerten und über 140.000 Hebelprodukten bietet Morgan Stanley die mit Abstand größte Auswahl am Markt. Kein Wunder, dass uns die Jury der ZertifikateAwards zum Sieger in der Kategorie der Hebelprodukte gewählt hat. www.zertifikate.morganstanley.com EDITORIAL 3 17/2021 DER AKTIONÄR Rendite als Lohn für Risiko D er Aushang bei der Bank, später dann der Videotext – Mitte der 90er-Jahre waren Börsenkurse rar gesät und oftmals auf Schlusskurse reduziert, aktuelle gab es nicht. Der Handel an den Präsenzbörsen lief auch nur wenige Stunden. Heute sind Kursdaten inflationär verfügbar, überall abrufbar, der Handel läuft bald rund um die Uhr. Alles ist stets in Bewegung. Ja, heute ist alles anders. Auch die Verfügbarkeit von Informationen. Geschäftsberichte können jederzeit und von überall online abgerufen werden, wichtige Unternehmensmitteilungen gehen in Bruchteilen von Sekunden als Ad-hoc rund um die Welt. Nachrichten- agenturen und Medienhäuser wie die Börsenmedien AG sind fortlaufend auf der Suche nach neuen Infor- mationen, die sie wiederum ihren Nutzern und Lesern zur Verfügung stellen. Gleichzeitig sind die Anforde- rungen an die börsennotierten Gesellschaften hin- sichtlich Transparenz und Corporate Governance ungleich höher geworden. Informationen vorab einem kleinen Kreis zukommen zu lassen – das verbietet das Gesetz. Die Überwachung durch die Aufsichtsbehör- den erschwert Mogeleien – und das ist auch gut so. Wer dennoch neue Aktien entdecken möchte, muss tief tauchen, lange suchen, hartnäckig sein. Denn es gibt sie: Geheimtipps. Dabei hilft – und das darf nicht überraschen – der gesunde Menschenverstand. Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, wer sich mit bekannten Unternehmen und ihren Erfolgsgeschich- ten befasst, der findet auch Firmen und Ideen, die bis- her im Verborgenen geblieben sind. Beispiel? BioN- Tech. Heute spricht jeder über das Mainzer Biotech- nologieunternehmen. Bekannt ist die Firma einem breiten Kreis erst durch die Entwicklung des ersten zugelassenen Corona-Impfstoffes geworden, ist jetzt Teil der Popkultur, wenn man so will. Wirklich span- nend aber an BioNTech ist weniger der Impfstoff – auch wenn dieser zugegeben erst mal für ordentlich Cashflow sorgt – als vielmehr die dahinterstehende Technologie namens mRNA. Doch ohne Corona wäre BioNTech heute weiterhin nur eine von vielen Bio- technologiefirmen. Die Pharma- und Biotech-Exper- ten innerhalb unserer Redaktion haben BioNTech als Aktie empfohlen, da war Corona noch gar nicht in der Welt. Der heutige Börsenstar und aktionär-De- pot-Mitglied war damals – genau – ein Geheimtipp. Performance seit Empfehlung: 982 Prozent. Die Redaktion hat sich für Sie für die aktuelle Aus- gabe auf die Suche begeben nach neuen Geheimtipps. Nicht jeder davon wird aufgehen. Das liegt in der Na- tur der Sache. Wer in weitestgehend unentdeckte Fir- men investiert, geht immer auch das Risiko ein, dass die Idee dahinter scheitern könnte. Gleichzeitig wird er für dieses Risiko fürstlich entlohnt, wenn die Idee zündet, die Firma von größeren Anlegerkreisen ent- deckt und gekauft wird. Also: Schauen Sie sich die Geheimtipps an. Investie- ren Sie. Aber setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Also tun Sie im Grunde nichts anders, als Sie bei Ihren In- vestments ohnehin stets beachten sollten. Viel Erfolg. Ihr LEON MÜLLER Chefredakteur INHALT 4 Fotos: imago, Getty Images (2), iStockphoto, Shutterstock (2) 46 24 34 14 PSSST... 7 GEHEIMTIPPS IPO-WAHNSINN IN DEN USA WACHSTUM NACH PLAN HIER GEHT ES RUND SUCHT NACH LUXUS 28 INHALT 5 17/2021 DER AKTIONÄR 7 C Solarparken 86 A areal Bank 86 Abivax 16 Accell 86 Adler Group 42 Aixtron 76 Alibaba 24 Allianz 76 Amazon 86 AmerisourceBergen 122 Amex Exploration 86 Antofagasta 46 Apple 77 Arrival 18 B aidu 77 Bank of America 77 Barrick Gold 78 BASF 78 Befesa 86 BHG Group 22 Bilfinger 9 BioNTech 40 A L L E A K T I E N I N D I E S E M H E F T Boeing 9 Booking Holdings 86 ByteDance 50 C arnival 86 Clere 86 Coinbase 28 Coursera 17 Covestro 78 Cresco Labs 21 CureVac 40 D aimler 79 DEFAMA 79 Dermapharm 80 Deutsche Wohnen 8, 42 E ckert & Ziegler 6 Element 25 86 ElringKlinger 8 Etsy 86 Evotec 80 F acebook 80 Fashionette 34 Freeport McMoRan 46 G eneral Motors 38 Getinge 81 GK Software 86 Goldman Sachs 44 Green Dot 86 H armonic 32 HeidelbergCement 81 Hugo Boss 34 I nfineon 82 J PMorgan 44 L as Vegas Sands 86 LVMH 34 M asterflex 10 Micron 82 Moderna 40 Morgan Stanley 44 N CR Corporation 83 Neo Lithium 86 Noodles & Company 20 Nordex 83 Novavax 40 O MV 86 P aypal 83 ProSiebenSat.1 65 Q iagen 84 S AP 30 Skillz 23 Softbank Group 86 Splunk 9 SQM 86 Square 84 Square Enix 86 Stellantis 38 Systemair 86 T apestry 34 Teck Resources 46 Tencent Music 84 V alneva 40 Volkswagen Vz. 85 Vonovia 42 W ells Fargo 85 TITELSTORY 14 GEHEIMTIPPS Diese Aktien haben nur wenige Anleger auf der Rechnung. 16 ABIVAX Bei der Biotech-Gesellschaft stehen wichtige Daten an. 17 COURSERA Wer sich weiterbildet, gewinnt im Leben. An der Börse gewinnt, wer auf Coursera setzt. 18 ARRIVAL Spekulative Wette aus dem Bereich der Elektromobilität. 20 NOODLES & COMPANY Ein unbekann- ter Gewinner nach der Pandemie. 21 CRESCO LABS Das Unternehmen nimmt den US-Cannabismarkt ins Visier. 22 BHG GROUP Schöner wohnen mit die- ser schwedischen Perle. 23 SKILLZ Die einfache Art, vom E-Sports-Trend zu profitieren. AKTIEN 10 HOT-STOCK Dieses Unternehmen sorgt für eine gute Verbindung. 24 TOP-TIPP Darum ist die Aktie von Alibaba ein Must-have. 28 COINBASE Der Börsengang der Kryp- tobörse hat Anleger elektrisiert. 30 SAP Das DAX-Schwergewicht meldet sich zurück. 32 HARMONIC Darum profitiert die Gesellschaft vom Streaming-Boom. 34 LUXUS-AKTIEN Luxus ist und bleibt en vogue. Diese Aktien müssen Sie auf dem Einkaufszettel haben. 38 AUTO-AKTIEN Der Wandel hin zur Elektromobilität nimmt Fahrt auf. 40 IMPFSTOFF-AKTIEN Die jüngsten Entwicklungen im großen Update. 42 IMMO-AKTIEN Der Mietendeckel fliegt und sorgt für Erleichterung bei den Immobiliengesellschaften. 44 US-BANKEN Es hagelt Rekorde bei den amerikanischen Banken. 46 KUPFER-AKTIEN Ein Hammer-Kurs- ziel für das Metall sorgt für Impulse. 50 BYTEDANCE Der nächste Börsengang bahnt sich an. DERIVATE 52 TOP-TIPP Auf der Überholspur mit diesem neuen Index. AKTIONÄR-INDIZES 54 GLOBAL AI INDEX Das Aktienbarome- ter klettert von Rekord zu Rekord. DEPOTS 56 AKTIEN BioNTech überzeugt, schlechtes Timing bei Peloton. 58 BUFFETT Das Depot entwickelt sich robust, zwei Werte schwächeln. 60 HEBEL Der Call auf Siemens entwi- ckelt sich stark. 62 TSI-DEPOT Die Performance-Schwel- le von 100 Prozent fest im Blick. CHART-CHECK 65 Chart der Woche: ProSiebenSat.1. 66 DAX-Check 68 Nebenwerte-Check 70 Wall-Street-Check 72 Devisen-Check 74 Rohstoff-Check 76 Aktien im Rückblick 86 Aktien im Quick-Check STATISTIK 89 Börsenrangliste 90 Aktien: 610 Werte aus aller Welt. 110 Fonds 111 ETFs DEPOT & CO 114 BITCOIN Das müssen Sie jetzt zur Kryptowährung wissen. 116 STEUERTIPPS TEIL 3/3 Dividenden und Steuern. IN JEDEM HEFT 3 Editorial 6 News 7 Grafik der Woche 8 Marktüberblick 88 Impressum 112 Bookshop 114 Letzte Seite NEWS 6 DER AKTIONÄR 17/2021 Strahlende 1.500 % ECKERT & ZIEGLER | 565970 Die Aktie von Eckert & Ziegler be- findet sich im Höhen - flug. Seit Jahresanfang steht für die Papiere des Strahlen- und Medizin- technikunternehmens ein Plus von 70 Prozent zu Buche. In den ver- gangenen zwölf Mona- ten ging es um 120 Pro- zent nach oben. A uf Sicht von fünf Jahren hat der Titel sogar satte 1.500 Prozent an Wert zuleg en k önnen. Die Marktkapitalisierung beträgt mittlerweile 1,6 Milliarden Euro. Als Spezialist für isoto- pentechnische Anwen- dung en in M edizin, AKTIE IM BLICK ZITAT DER WOCHE TERMINE Wissenschaft und In- dus trie befinde t sich Eckert & Ziegler in dem aktuell ambitionierten Umfeld auch operativ auf Kurs. Die schwäche- re Entwicklung im In- dustriegeschäft konnte durch den erneuten Nachfrageschub bei den medizinischen Produk- ten und Dienstleistun- gen größtenteils aufge- fangen werden. Eckert & Ziegler profi- tiert von einer steigen- den Nachfrag e nach Krebs therapien. Die Berliner haben sich als Lieferant der radioakti- ven Komponenten für die Pharmaunterneh- men stark positioniert. Dieses Segment h a t e x t r e m hohe Marktein- trittsbarrieren. Stark g efragt: das Radioisotop Gallium-68 zur Lokalisierung u n d B e h a n d - lung von Tumo- r e n , d a s i m G a l l i - um-68- Generator von Eckert & Ziegler erzeugt werden kann. Als Teil eines Duopols kann die Gesellschaft dabei von Vorteilen bei der Preis- bildung profitieren. Neben dem Gallium- 68-Generator haben die Hauptstädter noch wei- tere gefragte Produkte im Angebot. Anstehen- de Indikationserweite- rungen durch die gro- ßen Pharmakonzerne sollten bei dem Zuliefe- rer der benötigten Ra- dionuklide zu einer an- haltend hohen Nachfra- ge führen. Eckert & Ziegler werde im Radiopharma- Ge- schäft zu dem, was der Pharma- und Laboraus- rüster Sartorius im Be- 5 10 20 40 75 2016 2017 2018 2019 2020 2021 reich Biopharma bereits sei, lautet daher die Pro- gnose der Analys ten von Hauck & Aufhäuser. Die Aktie sollte ihren Lauf fortsetzen und im laufenden Jahr die 100 Prozent Gewinn v oll- machen. „ EKELHAFT. “ Eine spannende Woche steht an: Sowohl einige Tech-Riesen in den USA als auch mehrere deutsche Blue Chips präsentieren ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal. wochen - performance +10,2 % akt kurs 76,60 € Lukas Podolski ist wie Millionen Fans entsetzt über die Pläne von ein paar Klubs, unter anderem von Juventus Turin, eine Super League zu gründen. Das Glück der Juve-Aktionäre dauerte nur kurz. Alphabet Zahlen Q1 2021 Microsoft Zahlen Q3 2021 Deutsche Bank Zahlen Q1 2021 Apple Zahlen Q2 2021 Facebook Zahlen Q1 2021 BASF Zahlen Q1 2021 Deutsche Lufthansa Zahlen Q1 2021 Amazon.com Zahlen Q1 2021 Daimler Zahlen Q1 2021 Tesla Zahlen Q1 2021 DIENSTAG, 27.04.2021 MITTWOCH, 28.04.2021 DONNERSTAG, 29.04.2021 FREITAG, 23.04.2021 MONTAG, 26.04.2021 Eckert & Ziegler in Euro 0,90 0,85 0,80 0,75 Februar März April Juventus Turin in Euro NEWS 7 17/2021 DER AKTIONÄR Fotos: Getty Images, iStock photo GRAFIK DER WOCHE Keine Angst vor der Inflation Noch mehr anschauliche Grafiken und wichtige Informationen gefällig? Dann folgen Sie uns auf @deraktionaer bei Instagram. 36.000 30.000 24.000 18.000 12.000 6.000 2000 2004 2008 2012 2016 2020 4 6 8 10 12 14 16 18 20 2000 2004 2008 2012 2016 2020 0% 2% 1% 3% 4% 2000 2004 2008 2012 2016 2020 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 2000 2004 2008 2012 2016 2020 Dow Jones in Punkten Geldmenge der USA in Billionen Dollar Inflationsrate der USA in Prozent Leitzins in den USA in Prozent Noch nie war Geld in den USA so billig. Seit Beginn der Coronakrise wird der Markt verstärkt mit Geld überflutet. Die US-Unternehmen freut es: Der Dow Jones ist im Höhenrausch. Trotz des kürzlichen Anstiegs der Inflationsrate ist die große Inflationsangst unbegründet. Die Rate steht inmitten ihres üblichen Schwankungsbereiches. Quelle: Statista, Fed MARKTÜBERBLICK 8 DER AKTIONÄR 17/2021 Fotos: ElringKlinger, Bilfinger SE Deutsche Wohnen +7,7 % Delivery Hero +5,2 % Volkswagen Vz. +3,7 % Bayer +3,4 % SAP +2,8 % Siemens Energy -4,7 % Munich Re -4,0 % Infineon Techn. -4,0 % Adidas -3,8 % Henkel Vz. -3,5 % DAX • HelloFresh +5,7 % Rheinmetall +3,7 % Zalando +3,5 % CTS Eventim +3,0 % Brenntag +2,8 % Encavis -8,5 % Nordex -6,1 % Shop Apotheke E. -6,0 % Telefónica Dtl. -5,9 % Fraport -4,3 % MDAX • FlatexDEGIRO +14,1 % ElringKlinger +11,5 % Global Fashion G. +9,0 % Traton +8,4 % Pfeiffer Vacuum +7,6 % Bilfinger -12,4 % SMA Solar Techn. -7,2 % LPKF Laser -4,9 % Westwing -4,8 % KWS Saat -4,7 % SDAX • Pfeiffer Vacuum +7,6 % Drägerwerk +5,6 % Eckert & Ziegler +3,6 % 1&1 Drillisch +3,1 % Carl Zeiss Med. +2,8 % SMA Solar -7,2 % Nordex -6,1 % Telefónica Dtl. -5,9 % LPKF Laser -4,9 % Infineon Techn. -4,0 % TecDAX • 16.250 15.000 13.750 12.500 11.250 N D 21 F M A 16.250 15.000 13.750 12.500 11.250 N D 21 F M A 35.000 32.500 30.000 27.500 25.000 N D 21 F M A 3.600 3.400 3.200 3.000 2.800 N D 21 F M A ELRINGKLINGER | 7 8 5 6 0 2 N a c h g u t e n G e - schäften im ersten Quartal hat der Autozulieferer ElringKlin- ger am Freitag die Prognose für das laufende Gesamtjahr leicht erhöht. Demnach soll die EBIT-Marge nun zwischen fünf und sechs Prozent landen. Bis- lang wurde hier mit vier bis fünf Prozent gerechnet. Beim Umsatz aus eigener Kraft rech- net das Unternehmen weiter- hin mit einer Entwicklung in etwa auf Marktniveau. Bereits im ersten Quartal lief es nach vorläufigen Zahlen rund: Wäh- rend der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund sieben Prozent auf 424 Millionen Euro stieg, verdrei- fachte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) so- gar auf 48,4 Millionen Euro. Die entsprechende Marge legte um 7,4 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent zu. ElringKlinger be- gründete den deutlichen An- stieg unter anderem mit dem „anhaltend guten Ersatzteilge - schäft“ sowie dem „allgemein hohen Umsatzniveau“. Im Er- gebnis sei zudem ein Gewinn von knapp elf Millionen Euro aus dem Verkauf einer öster- reichischen Tochterg esell- schaft enthalten, hieß es weiter. Bei Anlegern und Analysten ka- men die vorläufigen Zahlen und die Prognoseerhöhung gut an. Die Aktie ist daraufhin kräftig nach oben g esprung en und nimmt nun das Mehrjahres- hoch aus dem Januar ins Visier. wochen - performance +11,5 % akt kurs 13,78 € Wochenperformance -0,0 % Akt. Kurs in Punkten 15.230 52-Wochen-Hoch 15.502 52-Wochen-Tief 10.161 Wochenperformance +0,6 % Akt. Kurs in Punkten 15.820 52-Wochen-Hoch 16.211 52-Wochen-Tief 9.867 Wochenperformance +0,4 % Akt. Kurs in Punkten 32.813 52-Wochen-Hoch 33.411 52-Wochen-Tief 21.948 Wochenperformance -0,1 % Akt. Kurs in Punkten 3.483 52-Wochen-Hoch 3.606 52-Wochen-Tief 2.762 Prognose steigt Stand: 20.04.21 ElringKlinger Turbo-Call WKN TT33RG AKT. KURS 4,13 € 20.04.21 ZIEL 5,50 € STOPP 3,30 € DEUTSCHE WOHNEN | A0HN5C Die Aktie des Im- mobilienkonzerns hat in der Vorwoche einen kräftigen Kurs- sprung hingelegt und als größter Wochengewinner im DAX fast acht Prozent zugelegt. Grund dafür war ein Urteil des Bundesver- fassungsgerichts, das den im Februar 2020 in Kraft getretenen Mietendeckel in Berlin für nichtig erklärt hat. Anders als Konkur- rent Vonovia hat die Deutsche Wohnen angekündigt, nicht auf Nachforderungen verzichten zu wollen (siehe auch S. 42). wochen - performance +7,7 % akt kurs 45,52 € KNOCK-OUT 9,86 Euro HEBEL 3,4 LAUFZEIT open end INTERNET hsbc-zertifikate.de G E W I N N E R D E R W O C H E 9 17/2021 DER AKTIONÄR AB Inbev +4,7 % Volkswagen Vz. +3,7 % Bayer +3,4 % LVMH +3,3 % SAP +2,8 % Munich Re -4,0 % Infineon Techn. -4,0 % Adidas -3,8 % Vinci -2,8 % Ahold -1,9 % Euro Stoxx • Goldman Sachs +4,7 % UnitedHealth +4,1 % Amgen +2,4 % Cisco Systems +2,3 % Visa +2,2 % Boeing -3,6 % Intel -2,4 % Walgreens Boots All. -1,5 % JPMorgan Chase -0,9 % Nike -0,7 % Dow Jones • Moderna +8,1 % Alexion Pharm. +7,6 % Trip.com +5,3 % Regeneron +4,7 % Charter Comm. (A) +3,7 % Splunk -10,0 % Cadence -9,9 % Tesla -6,3 % KL A -5,7 % Zoom Video -5,4 % Nasdaq 100 • Do & Co +4,2 % Andritz +2,8 % Lenzing +2,1 % Immofinanz +1,2 % CA Immobilien +0,8 % Schoeller-Bleckmann -2,0 % Österr. Post -1,8 % BAWAG -1,7 % AT&S -1,7 % Vienna Insurance -1,5 % ATX • 4.200 3.900 3.600 3.300 3.000 2.700 N D 21 F M A 14.250 13.500 12.750 12.000 11.250 10.500 N D 21 F M A 35.000 32.500 30.000 27.500 25.000 N D 21 F M A 3.250 3.000 2.750 2.500 2.250 2.000 N D 21 F M A SPLUNK | A1JV4H Die Aktie des US-Software-Unter- nehmens ist vor dem Wochenende kräftig unter Druck ge- raten. Grund dafür war die Nachricht über den überraschenden Abgang von Technologie-Chef Tim Tully, der Splunk bereits An- fang Mai verlassen wird. Die Analysten von Keybanc Capial Mar- kets haben die Aktie daraufhin von „Overweight“ auf „Sector- weight“ abgestuft, da der Weg- gang angesichts ohnehin be- stehender Herausforderungen zur Unzeit komme. wochen - performance -10,0 % akt kurs 132,90 $ BOEING | 850471 Medienberichte über neue Technik- probleme beim Pannenflieger 737 Max haben die Aktie von Boeing in der Vorwoche belastet. Bei Komponenten in mehreren Bereichen des Cockpits gebe es Produktionsmängel, weshalb Dut- zende Maschinen des Typs vorübergehend am Boden bleiben. Zu- dem müssen womöglich Hunderte produzierte, aber noch nicht ausgelieferte Jets nachgebes- sert werden. Die Anleger haben daraufhin erst einmal Gewinne mitgenommen. wochen - performance -3,6 % akt kurs 244,15 $ Wochenperformance +0,1 % Akt. Kurs in Punkten 3.972 52-Wochen-Hoch 4.041 52-Wochen-Tief 2.708 Wochenperformance -0,6 % Akt. Kurs in Punkten 13.908 52-Wochen-Hoch 14.050 52-Wochen-Tief 8.360 Wochenperformance +1,2 % Akt. Kurs in Punkten 34.078 52-Wochen-Hoch 34.257 52-Wochen-Tief 22.790 Wochenperformance -0,2 % Akt. Kurs in Punkten 3.187 52-Wochen-Hoch 3.247 52-Wochen-Tief 1.992 Abstufung belastet BILFINGER | 590900 Übernahmegerüchte, die Hoff- nung auf eine Belebung in der Bau- und Infrastrukturbranche nach Abklingen der weltweiten Corona-Pandemie und positive Aussichten für das operative Geschäft im laufenden Jahr ha- ben der Aktie von Bilfinger in d e n l e t z t e n M o n a t e n s a t t e Kursg ewinne beschert. Der Kurs hat sich seit Ende Oktober in der Spitze mehr als verdop- pelt und stand noch in der Vor- woche kurz vor dem Sprung auf ein neues 52-Wochen-Hoch. Dann allerdings hat HSBC - Analyst Christian Korth seine Kaufempfehlung gestrichen und die Bilfing er-Aktie auf „Halten“ abg es tuft. Zur Be- gründung verweist er auf die hohe Abhängigkeit des Infra- struktur-Dienstleisters von den Ölpreisen. Zudem gebe es offene Fragen rund um den überraschenden Abschied von CEO Tom Blades. Obwohl Korth sein Kursziel für die Aktie von 25 auf 35 Euro angehoben hat, haben die An- leger nach seinem Kommentar erst einmal Gewinne mitge- nommen. Mit einem Minus von über zwölf Prozent war der SDAX-Titel auf Wochensicht der größte Verlierer am deut- schen Aktienmarkt. wochen - performance -12,4 % akt kurs 28,32 € Stand: 20.04.21 MARKTÜBERBLICK V E R L I E R E R D E R W O C H E AKTIEN 10 DER AKTIONÄR 17/2021 Fotos: iStockphoto, Masterflex Milliardenmarkt Marktforscher pro- gnostizieren für den Schlauchmarkt von 2020 bis 2026 eine durchschnittliche jährliche Wachs- tumsrate von 5,8 Prozent. Quelle: Expert Market Research GUTE VERBINDUNG MASTERFLEX| 549293 Als Marktführer in einem Milliarden - markt steht Master - flex vor der Rück- kehr auf den Wachstumspfad und massiv steigenden Margen. von Michel Schröder A ls Fan des FC Schalke 04 hatte Marc Becks in den vergangenen Monaten wenig Grund zur Freude. Der Fußballklub steigt zum ersten Mal seit 30 Jahren in die 2. Liga ab. Als Fi- nanzvorstand der nur einen Steinwurf von der Veltins-Arena entfernt ansässigen Mas- terflex AG musste Becks 2020 ebenfalls ei- nige Nackenschläge verkraften. Wie bei vielen anderen Industrieunternehmen hat auch bei Masterflex die Coronakrise 2020 Spuren hinterlassen. Besonders negativ be- merkbar machten sich die von der Pande- mie stark betroffenen Endkundensegmente Luftfahrt, Automotive und Maschinenbau. Die relativ stabile Nachfrage der Kunden aus den Branchen Medizintechnik sowie der Lebensmittel- und Pharmaindustrie konnte den Rückgang zumindest abfedern. „Wir haben das vierte Quartal in Folge Corona-Auswirkungen hinter uns und lie- gen umsatzseitig erwartungsgemäß etwas unter dem Vorjahresquartal. Das stimmt erst einmal nicht zufrieden“, so Becks ge- genüber dem aktionär. „Bezogen auf die Umstände sind wir jedoch mit dem Verlauf des Jahres 2020 und auch dem Start ins neue Jahr zufrieden. Gegenüber den letzten Monaten des vergangenen Jahres ist in die- sem Jahr schon ein Aufwärtstrend zu se- hen“, so der Finanzchef weiter. Das ers- te Quartal 2021 dürfte noch ein- mal unter dem Vorjahres- wert herausk om- HOT- STOCK d e r w o c h e 0 4 8 12 16 20 20 21e 22e 23e 24e 25e 26e Globaler Markt für industrielle Schläuche in Mrd. US-Dollar AKTIEN Ob Robotersteuerung, Medizintechnik oder Luft- und Raumfahrt: Moderne Industrieschläuche aus dem Hause Masterflex sind komplex, be - stehen aus Hochleistungskunststoffen und er - füllen anspruchsvolle Anforderungen. men. Doch dann dürfte die Talsohle durch- schritten sein. Zurück in die Spur Masterflex plant im laufenden Jahr wie- der mit einem Umsatzanstieg von zwei bis fünf Prozent. „Wir merken schon, dass die Wirtschaft in den Startlöchern steht. Vie- les hängt vom Impf-Fortschritt ab, der lei- der innerhalb der EU viel zu langsam vo- ranschreitet. Insofern sehen wir 2021 als das Startjahr für einen weiteren, langjäh- rigen Wachstumspfad“, so Becks. der ak- tionär hält im Startjahr sogar ein Über- treffen der Planvorgaben für wahrschein- lich und sieht die EBIT-Marge dabei wie- der jenseits der 5-Prozent-Marke. Neben den vielversprechenden Aussich- ten für den globalen Schlauchmarkt sollte Masterflex von seiner starken Marktstel- lung profitieren. Bereits seit mehreren Jahrzehnten fokussieren sich die Gelsen - kirchener auf die Entwicklung, Produktion und beratungsorientierte Vermarktung „ WIR SEHEN 2021 ALS STARTJAHR FÜR EINEN WEITEREN, LANGJÄHRI- GEN WACHS- TUMSPFAD. “ Marc Becks Finanzvorstand Masterflex Profitables Wachstum Umsatz in Mio. Euro 2020 2021e 2022e 2023e EBIT in Mio. Euro Quelle: DER AKTIONÄR Gewinn je Aktie in € 71,9 76,0 83,6 90,0 2,3 4,3 5,4 7,8 9,3 9,6 10,6 0,08 0,30 0,55 0,65 EBIT-Marge in Prozent 3,2 AKTIEN 12 DER AKTIONÄR 17/2021 Fotos: iStockphoto, Masterflex AKTIE Masterflex CHANCE ••••• RISIKO ••••• AKT. KURS 6,74 € WKN 549293 ZIEL 10,00 € STOPP 5,75 € MARKTKAP. 65,7 Mio. € DIVIDENDEN- RENDITE 1,2 % KUV 21e 1,2 KGV 21e 22 PERFORMANCE SEIT ERSTEMPFEHLUNG inkl. Dividende +8,9 % +8,9 % EMPFOHLEN IN AUSGABE 05/2021 27.01.2021 Masterflex in Euro 3,00 4,00 5,00 6,00 7,50 9,00 2017 2018 2019 2020 2021 hochwertiger Schläuche und ganzer Ver - bindungssysteme. „Wir entwickeln und produzieren Verbindungslösungen, also Transportwege zwischen zwei Punkten für technisch herausfordernde Problemstel- lungen“, so Becks. „So könnte beispielswei- se ein Kunde bei uns anrufen, weil er eine Lösung für den Transport hochätzender und heißer Gase braucht. Wir nehmen hier- zu die genauen technischen Anforderungen auf, entwickeln eine Lösung und bieten die - se dem Kunden an“, führt der Finanzvor- stand aus. Interessant in diesem Zusam- menhang: Abgesehen von den für die Medi- zintechnik wichtigen Fluorpolymerschläu- chen gilt Masterflex mit seinen Produkten meist als Branchenprimus. Klare Planvorgaben Bis 2024 will das Unternehmen die Um- sätze auf 100 Millionen Euro steigern. „Da wir aus einer Pandemie und damit einer Extremsituation herauskommen, gehen wir davon aus, dass alle Branchen in den nächsten Jahren tendenziell wachsen wer- den.“ Auch Niklas Bentlage von Montega Research sieht die Gesellschaft vor der Rückkehr auf einen nachhaltigen Wachs- tumspfad: „Mittelfristig sehen wir insbe- sondere die Erweiterung der Produktpa- lette in den USA, ein stärkeres Engagement in Asien sowie ein zunehmendes Exposure in wachstumsstarken Branchen wie der Medizintechnik als Wachstumstreiber.“ Besonders interessant: Bereits ab 2022 strebt Masterflex wieder eine zweistellige EBIT-Marge an. Großen Anteil daran hat das 2019 implementierte Optimierungspro- gramm „Back to Double Digit“(B2DD), mit dem jährlich rund 2,5 Millionen Euro an Kosten eingespart werden können. Zuvor hatten sich vor allem die Personalkosten, aber auch die Materialkosten in die falsche Richtung entwickelt. Im Rahmen des B2DD wurde unter anderem die Produktion in Tschechien und Frankreich eingestellt. Die notwendigen Einmalaufwendungen sind bereits komplett bilanziell verarbeitet. „Aber wir hören nicht auf, uns weiter zu op- timieren. Insofern schließen wir einzelne, kleinere Belastungen nicht aus“, so der Fi- nanzchef, dessen Fokus auch in Zukunft auf der operativen Exzellenz und damit auf den Kostenstrukturen liegt. Aber auch beim Umsatz sieht Becks Potenziale für eine Mar- genverbesserung. „Dies können Produkt- mix-Effekte sein, eine erhöhte Konzentra- tion auf bestimmte Branchen und Ver- triebswege und auch eine dementsprechen- de Preispositionierung.“ • Anstieg vorprogrammiert Vor dem Hintergrund der guten Wachs- tumsperspektiven, einer nachhaltigen Margenausweitung und einer soliden Bi- lanzstruktur dürfte die Aktie ihre noch junge Aufwärtsbewegung fortsetzen und mittelfristig Kurs auf zweistellige Notie- rungen nehmen – und das unabhängig von den Ergebnissen der Schalke-Fußballer. • MONEY TRAIN $ Immer wissen, welche Themen den Markt bewegen In jeder Folge diskutiert Martin Weiß mit einem Gast über die relevanten Themen an der Börse. V E R F Ü G B A R Ü B E R O D E R W W W . D E R A K T I O N A E R . D E / P O D C A S T Der brandaktuelle PODCAST von A K T I E N E X P R E S S Hinweis: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifi schen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar. Die Moderatoren oder der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen. TITELSTORY 14 DER AKTIONÄR 17/2021 Foto: Shutterstock TITELSTORY 15 17/2021 DER AKTIONÄR Pssst ... ... diese 7 Geheimtipps sind kurz vor dem Abheben von Maximilian Völkl ie Coronakrise beherrscht noch im- mer unser aller Leben. DAX, Dow Jones und Co klettern dennoch von Rekord zu Rekord – und es gibt gute Gründe, dass die Rallye noch weitergeht. So fließt nach wie vor massenhaft Geld in die Märkte. Die Notenbanken setzen ihre expansive Geldpolitik ungebremst fort, gleichzeitig versuchen die Regierun- gen weltweit, mit nie da gewesenen Konjunk- turprogrammen die Wirtschaft wieder anzu- kurbeln. Allerdings können die Menschen wegen der Einschränkungen ihr Geld nicht wie gewohnt ausgeben. Die Deutschen etwa sind mit einem Vermögen von sieben Billio - nen Euro so reich wie nie zuvor. Insgesamt wurden während der Pandemie 3.000 Milliar- den Dollar angespart – die Hälfte davon in den USA. Das dürfte zu massiven Nachholeffekten führen, denn die Menschen brennen darauf, das Geld wieder auszugeben. Egal ob Urlaub, Einkaufsbummel, Kino oder Restaurants – man will das Leben einfach wieder genießen. Klar ist: Für die Konjunktur bedeutet das eine massive Belebung. So erwartet Goldman Sachs für das laufende Jahr ein Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts von acht Pro- zent. In Deutschland könnte die Wirtschaft um sechs Prozent zulegen. Entscheidend für das zeitnahe Ende der Beschränkungen sind die Fortschritte bei den Massenimpfungen. Länder wie Israel, Groß- britannien oder die USA haben inzwischen bereits weite Teile der Bevölkerung geimpft und können nun nach und nach lockern. Nach schwachem Start kommt auch Deutsch- land endlich voran – mittlerweile haben rund 20 Prozent der etwa 83 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Impfdosis bekommen. 7 spannende Tipps Einer Fortsetzung der Rekordjagd an den Börsen steht somit nichts im Weg. Dabei lohnt sich ein Blick über den Tellerrand hinaus. Denn gerade in der zweiten Reihe gibt es noch vielversprechende Aktien, deren beste Zeiten erst noch kommen. Auf den folgenden Seiten stellt der aktionär deshalb sieben Geheim- tipps vor, die kurz vor dem Abheben sind. • D TITELSTORY 16 Fotos und Illu: Shutterstock Showdown naht Abivax in Euro 36 30 24 18 12 2020 A J O 2021 A von Michel Doepke AKTIE Abivax CHANCE RISIKO ••••• ••••• AKT. KURS 22,00 € WKN A14UQC ZIEL 33,00 € STOPP 16,00 € A nfang März musste Abivax einen herben Dämpfer hinnehmen. Der große Hoffnungsträger ABX464 zeigte in der klinischen Phase- 2b/3-Studie zur Behandlung von Hochri- siko-Covid-19-Patienten keine Wirksam- keit. Die Aktie brach daraufhin ein. Doch der Hauptfokus von Abivax liegt weiter auf anderen Indikationen. Und hier wird es in Kürze spannend. Wichtige Daten in wenigen Wochen Für das zweite Quartal stehen die Top- Line-Ergebnisse der Phase-2b-Studie mit ABX464 in der Indikation Colitis ulcerosa auf der Agenda. Fallen diese positiv aus, könnte Abivax im Anschluss das Pipeline- Asset in ein Phase-3-Programm überfüh- ren. Darüber hinaus sind Daten aus der Phase-2a-Studie mit der gleichen Substanz bei Patienten mit rheumatoider Arthritis zu erwarten. Doch Abivax hat weitere Pfeile im Kö- cher. So sagen die Franzosen auch Krebs den Kampf an. Hierbei ruht die Hoffnung auf ABX196, einem Wirkstoff, der derzeit eine Phase-1/2-Studie durchläuft. Auch bei diesem Programm sind Daten für das zwei- te Quartal 2021 in Aussicht gestellt. Abivax befindet sich noch in der Ent- wicklungsphase und hat kein zugelassenes Produkt am Markt. Entsprechend hoch sind die mit einem Investment verbunde- nen Risiken. Im Erfolgsfall winkt jedoch ein satter Kurssprung. • Klassische Biotech-Spekulation Die anstehenden Studienergebnisse mit ABX464 sind für Abivax von enormer Be- deutung. Schließlich nimmt die Substanz den größten Teil der klinischen Entwick- lungspipeline ein. Ausnahmslos äußerst risikobewusste Anleger gehen vor den Daten eine bewusst klein gehaltene Posi- tion ein. Stopp beachten. • ABIVAX | A14UQC Das französische Biotech-Unternehmen steht vor richtungsweisenden Studiendaten. In der Forschungsphase: Abivax setzt große Stücke auf ABX464. DER AKTIONÄR 17/2021 TITELSTORY 17 Bildungs- gewinner von Benedikt Kaufmann AKTIE Coursera CHANCE RISIKO ••••• ••••• AKT. KURS 41,00 $ WKN COURS7 ZIEL 61,00 $ STOPP 29,00 $ Z wischen den hochkarätigen IPOs von AppLovin, Roblox und Coinba- se hat sich Coursera Ende März auf das Parkett geschlichen. Dabei hat die Ed-Tech-Firma bereits am ersten Handelstag mit einem Kursgewinn von 36 Prozent interessierte Anleger beeindrucken können. Mittlerweile hat die Aktie ihre an- fänglichen Gewinne zwar wieder abgegeben und notiert nur noch knapp über der Erst- notiz bei 39 Dollar – doch das Interesse der Anleger ist durchaus berechtigt. Breites Angebot bringt Vorteile Denn das aktuell mit 5,4 Milliarden Dollar bewertete US-Unternehmen stellt Online- Weiterbildungskurse zur Verfügung und ist damit in einem attraktiven Sektor tätig. Das Besondere an Coursera ist, dass man als Einziger sowohl Privatleuten als auch Un- ternehmen und Universitäten Kurse anbie- tet. Dies hat einen entscheidenden Vorteil: Aufgrund teils kostenloser und breit ange- legter Privatkurse, die 2020 rund 65 Pro- zent der Umsätze ausmachten, lassen sich leicht Nutzer für die höherpreisigen Busi- ness- oder Universitätsangebote gewinnen. Mit rund 77 Millionen Registrierungen hat sich Coursera dank des Freemium-Modells bereits einen Namen gemacht. Die Premium-Angebote wachsen dabei deutlich schneller (seit 2017 durchschnitt- lich 116 Prozent pro Jahr) und sorgen für einen positiven Margentrend. Der Gesamt- umsatz von Coursera legte 2020 um 59 Pro- zent auf 294 Millionen Dollar zu und dürfte im laufenden Geschäftsjahr um 34 Prozent wachsen, was ebenfalls Skalierungseffekte mit sich bringt. Zudem liefert die Nutzung einer einheitlichen Plattform über alle drei Produktkategorien hinweg wertvolle Kos- tensynergien. Das vom Management ausgerufene lang - fristige EBITDA-Margenpotenzial von 25 Prozent dürfte daher zu konservativ sein und eher in Richtung von 30 Prozent gehen, die sich der Marktführer 2U zutraut. Bis dieses Potenzial ausgeschöpft wird, dürfte jedoch eine Dekade vergehen – im vergan- genen Geschäftsjahr lag die EBITDA-Marge noch bei minus 14 Prozent. • Langfristiges Potenzial Anleger können bereits jetzt zugreifen und auf den potenziellen neuen Marktführer spekulieren (nur in den USA handelbar). • COURSERA | COURS7 Ein attraktives Geschäftsmodell liefert die entscheidenden Vorteile. Online-Weiterbildungen sind nicht erst seit der Corona-Pandemie gefragt. TITELSTORY 18 DER AKTIONÄR 17/2021 Foto: Arrival; Illu: Shutterstock Mikrofabriken groß in Mode von Jochen Kauper AKTIE Arrival CHANCE RISIKO ••••• ••••• AKT. KURS 10,90 € WKN A2CSAV ZIEL 16,00 € STOPP 8,50 € D ie Elektroauto-Arena wird voller und voller. Jedoch liegt der Fokus der briti- schen Firma Arrival nicht auf Autos oder Rollern. Das Team von CEO Denis Sverdlov hat sich auf die Entwicklung elektrisch angetriebener Liefervans und Busse spezialisiert. Zu den größten Investoren zählen BlackRock, Hyundai Motors und UPS. Den Kapitalgebern gefällt der etwas andere An- satz von Arrival. Die Firma will ein dezentrales Produktionsnetzwerk aufbauen. Sprich: Arrival will viele kleine, kostengünstige Mikrofabriken hochziehen. Pro Microfactory sollen 1.000 Busse oder 10.000 Vans pro Jahr gebaut werden. Die Entwicklung der Busse und Vans will das Team von Denis Sverdlov mit eigenen Teilen, Komponenten und Technologien managen. Der Elektrovan wird die- sen Sommer ausgerollt. In der Zwischenzeit wird der erste Elektrobus von Arrival einen Testlauf mit einem der größten Verkehrsbetriebe Großbri- tanniens absolvieren. Für Aufmerksamkeit sorgte vor zwölf Monaten der Arrival-Deal mit dem Mil- liardenkonzern UPS. Der Paketversender hat 10.000 elektrische Vans geordert, die bis 2024 aus- geliefert werden sollen. Arrival trifft auf Konkur- renten wie Electric Last Mile, Proterra und auch die Amazon-Beteiligung Rivian. Der Markt bietet jedoch genügend Platz: Flottenbesitzer werden durch den zunehmenden gesellschaftlichen Druck ihre Vans und Busse auf Stromer umstel- len. Derzeit kommt Arrival auf eine Marktkapita- lisierung von acht Milliarden Dollar. Zum Ver - gleich: 2024 will CEO Sverdlov 14 Milliarden Dollar umsetzen. • Hochspekulativ Arrival ist eine hochspekulative Wette. Auf den UPS-Deal müssen weitere folgen. Nach der schar- fen Korrektur ist die Aktie einen Blick wert. • ARRIVAL | A2QSAV Der britische Hersteller von Elektrovans und -bussen will mit einem neuen Konzept punkten. Elektrobus ohne Kompromisse. Arrival will in diesem Markt sowie im Segment der Liefervans durchstarten. Werbung zertifikate.vontobel.com Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Diese Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können. Haben Sie Fragen zu diesem Produkt? Sie erreichen uns unter der kostenlosen Kunden-Hotline 00800 93 00 93 00 oder informieren Sie sich unter zertifikate.vontobel.com Liebe auf den ersten Blick – Aktienanleihen Aktienanleihen von Vontobel KUPON P.A. BASISWERT WKN ANZAHL AKTIEN BASISPREIS BARRIERE BEWERTUNGSTAG AKTUELLER BRIEFKURS 18,00 % BioNTech SE VQ6T54 7,40741 $ 135,00 $ 110,00 18.03.2022 100,08 %* 11,25 % Infineon Technologies AG VQ6T55 28,57143 E 35,00 E 30,00 18.03.2022 99,09 %* 12,75 % Deutsche Lufthansa AG VQ6T56 100,00000 E 10,00 E 8,00 18.03.2022 99,74 %* 10,50 % QIAGEN NV VQ6T57 22,22222 E 45,00 E 35,00 18.03.2022 103,46 %* 10,00 % Royal Dutch Shell PLC VQ6T6A 10,00000 E 17,00 E 13,50 18.03.2022 99,67 %* 12,50 % Teamviewer AG VQ6T6B 25,00000 E 40,00 E 31,50 18.03.2022 100,54 %* 18,00 % Varta AG VQ6T6C 8,00000 E 125,00 E 100,00 18.03.2022 100,46 %* 11,00 % Zalando SE VQ6T6D 11,11111 E 90,00 E 70,00 18.03.2022 99,58 %* * Stand am 16.04.2021 Verlust des eingesetzten Kapitals möglich. TITELSTORY 20 DER AKTIONÄR 17/2021 Fotos und Illu: Shutterstock Pasta für die Seele Noodles & Company in US-Dollar 12,50 10,00 7,50 5,00 2,50 2019 2020 2021 von Maximilian Völkl AKTIE Noodles & Company CHANCE RISIKO ••••• ••••• AKT. KURS 8,20 € WKN A1W1QK ZIEL 13,00 € STOPP 6,00 € N ach den harten Beschränkun- gen der vergangenen Monate sehnen sich die Menschen wie- der nach Normalität. Laut einer Jefferies-Erhebung steht der Besuch von Bars, Restaurants und Pubs dabei für 35 Prozent der bereits Geimpften ganz oben auf der Prioritätenliste. Den Betreibern winken dabei auch neue Gäste. Vor Corona sind laut Jefferies 21 Prozent der Men- schen nie in Bars oder Restaurants gegan- gen, nun wollen nur noch 17 Prozent fern- bleiben. Große Ketten profitieren Für viele kleine Restaurants werden die Lockerungen zu spät kommen. Experten schätzen, dass von den rund 22 Millionen Restaurants weltweit vermutlich zehn Pro- zent für immer schließen müssen. Profi- teure sind große Ketten, welche die entste- henden Lücken füllen dürften. Neben den bekannten Playern wie McDonald’s, Bur- ger King und Co sollten Anleger dabei auch Noodles ins Auge fassen. Der Konzern be- treibt in rund 30 US-Bundesstaaten mehr als 450 Restaurants und setzt dabei vor allem auf Pastagerichte, aber auch auf Sup- pen, Salate und Appetizer. Damit ist Nood- les gerade für Menschen, die sich bewuss- ter ernähren oder einfach aus Umwelt- gründen auf Fleisch verzichten wollen, in der Fast-Food-Branche eine spannende Alternative zu den großen Burgerketten. 394 Millionen Dollar Umsatz hat Nood- les 2020 gemacht, im laufenden Jahr sol- len es bereits 456 Millionen sein. Das er- gibt ein KUV von gerade einmal 1,0. Zudem soll wieder der Sprung in die schwarzen Zahlen gelingen. • Tolle Aussichten Die Zeit nach Corona rückt näher. Dann dürfte auch Noodles wieder mehr Kunden begrüßen. Die Aktie ist spannend. • NOODLES & COMPANY | A1W1QK Mit der Rückkehr zur Normalität werden Menschen wieder in Restaurants strömen. Ein Geheimtipp ist Noodles aus den USA. Nach der Pandemie wollen die Menschen wieder auswärts essen.