GUFOVA Kalkulationstool Das von der EU finanzierte Projekt GUFOVA (Growing Up Free of Violence and Abuse – Aufwachsen frei von Gewalt und Misshandlung) hat zum Ziel, die Arbeit mit Kindern zu verbessern, die dirket oder indirekt Gewalt in ihrem Zuhause erlebt haben. Mit dem GUFOVA-Projekt soll nicht nur Wissen für die praktische Arbeit mit Kindern geschaffen und vermittelt werden, sondern Einrichtungen auch ein Kalkulationstool zur Verfügung gestellt werden, das ihnen dabei hilft, Geldgeber*innen davon zu überzeugen, dass es nicht nur ethisch korrekt, sondern auch wirtschaftlich ist, wenn sie sich dafür entscheiden, Geld für diese Kinder auszugeben. Der erste Teil des Excel-basierten Tools zeigt auf der Grundlage von Fachliteratur und zweier Runden von Expert*inneninterviews die gesellschaftlichen Kosten sowie die Kosten pro Kind auf. Die Bevölkerungszahlen beruhen auf demografischen Daten (Eurostat 2019 bzw. 2012 für Bosnien und Herzegowina). Der Prävalenz liegen Schätzungen über Traumatisierungen von Habetha 2012 zugrunde (14,5 %), diesen liegen weitere Schätzungen von Extremfällen zugrunde (21 %). Die Kosten pro Kind werden ebenfalls nach Habetha (2012) berechnet. Für den länderübergreifenden Vergleich wurden die Kaufkraftparitäten (Eurostat 2019) herangezogen. Das Tool weist die Ergebnisse in der jeweiligen Landeswährung aus (Wechselkurs: Jänner 2021). Das Tool ermöglicht jährliche Inflationsanpassungen, um die Aktualität der Zahlen zu gewährleisten. Der zweite Teil des Tools arbeitet mit den identifizierten förderlichen Faktoren für Interventionsprogramme, die einem weiteren Literaturkorpus entnommen sind. Diese wurden in einer Einschätzung von Expert*innen evaluiert und gewichtet, was sich in einer Schätzungsformel auf der Grundlage einer Indexierung widerspiegelt, die im Hintergrund des Tools läuft. Die Effizienz von Programmen speziell für Kinder in Frauenhäusern wird in diesen Einschätzungen besonders berücksichtigt. Der dritte Teil des Tools verknüpft die gesellschaftlichen Kosten mit dem Nutzen von Interventionsprogrammen. Die Nutzer*innen des Tools müssen die Kosten des Programms sowie die Anzahl der Kinder, die von dem Programm erreicht werden, eingeben. Danach können die Programmeigenschaften gewählt werden, wodurch die Wirksamkeit des Programms eingeschätzt wird. Die Ergebnisse werden als monetäre Kosten in der Landeswährung sowie zum Vergleich in Prozent des BIP ausgewiesen. Der Nutzen wird in monetären Schätzungen sowie in der Anzahl der Kinder ausgewiesen, die keine langfristigen Beeinträchtigungen erleiden werden. Es gibt eine Option, Programmkosten pro erreichtem Kind hinzuzufügen, oder einfach die Gesamtprogrammkosten.
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