DEKORATION UND REKLAME 39. Jahrgang / Heft 1 Ausgabe A Ja n u a r 1937 D. und R.-Verlag: Wien, 18/2, Pötzleinsdorferstraße 76 DÉCORATIO N D IS P L A Y A N D D EC O R AZIO N E ET PUBLICITÉ ADVERTISEMENT E P U B B L IC IT Â DAS BLATT F Ü R G E S C H Ä F T S P R A X I S , V E R K A U F , K U N D E N - W E R B U N G U N D S C H A U F E N S T E R - D E K O R A T I O N D e k o r a tio n » - u n d R e l ü e m e k u n s t : W i e n ................................................1 0 3 9 4 H e i n r i c h S c h w a r z -V e rta g A m s t e r d a m ..................................... 3 3 .1 5 7 P r a g ................................................7 9 .1 6 9 T r i e s t ........................................... II 1 3 4 8 B e r l i n ................................................1 1 4 .0 3 1 B r ü s s e l .......................................... 8 5 - 5 6 6 S a r a j e v o ................................................ 7 9 9 5 W a r s c h a u ................................ 1 9 0 . 0 4 9 P r a g ................................................7 8 . 5 4 3 B u d a p e s t ......................................3 5 3 7 5 K o p e n h a g e n ..................................... 4 9 1 9 Z a g r e b ................................ ..... 4 1 .6 0 5 S t o c k h o l m ..................................... 7 4 .2 2 1 P a r i s ...........................................C 4 0 . 0 4 8 L u x e m b u r g ................................ 8 0 4 1 Z ü r i c h ..................................... VIII 7 4 7 9 Wien, 18/2 Petzleinsdorferstr. 76 — Telephon B-41-5-84 1937 Wir helfen m eh r verkaufen Jedes neue H eft en th ält: praktische A nregungen fü r die Ge schäftsführung, n e u e Id e e n fü r die K unden w e rb u n g , e rp ro b te W inke fü r d en Ve r k a u f und w ertvolle F ingerzeige fü r die S chaufenster-D ekoration. F ü r die mäßige Jah res-B ezu g sg eb ü h r erh ält außerdem je d e r A bonnent auch noch ohne jed e w eitere Zahlung w ertvolle V erkaufs-H elfer a ls B eigabe. A bonnieren Sie und em pfehlen Sie, bitte, unsere nützlichen B lätter auch w eiter an Freunde und Bekannte. aufleute, die unser anerkannt nützliches Blatt noch nicht kennen. Auch Sie inte, die sich freuen würden, es kennenzulernen. diesen oder nennen Sie uns deren Adressen, auch wenn sie im Auslande afür dankbar sein. n, den wir so durch Ihre Empfehlung erhalten, senden wir Ihnen einen verschiedene 3 A U S G A B E N erscheinen je d e n M onat von u n serer Zeitschrift. MH S c h a u fe n ste r-V o rla g e n : D. und R. A u s g a b e A enthält viele leicht durchführ b a re G eschäftsvorschläge und V erkaufsideen. A ußerdem wirksame S c h a u fe n ste r - V o rlag en für Stoffe a lle r A rt, K onfektion für H erren und Damen, W isc h e für H erren und Damen, M o d ew aren iür H erren und Damen, S trü m p fe u nd H üte, S ch u h e D. und R. A u s g a b e B enfhält viele leicht durchführ b a re G eschäftsvorschläge und V erkaufsideen. A ußerdem wirksame S c h a u fe n ste r - V orlag en für Lebensm iH el, D elikatessen, H aushaltungsartikel, D rogen, P a rfü m e rie w a re n , P h o to artik el, H aus- und K ü ch e n g eräte , G las- und P orzellan -, S tah l- und E isenw aren usw. O h n e S c h a u fe n ste r-V o rla g e n : ABC des Kaufmanns (Textausgabe d e r D. und R.) D iese A usgabe enthält alle guten Ratschläge, alle V orschläge, Verkaufswinke usw. wie die A usgaben A und B, jed o ch keine Schaufenster-V orlagen. A B C -V arlag, W ien, 1 8 /2 D. und R .-V erlag, Wien, 18 /2 enfrei zu, sobald der neue Abonnent die Bezugsgebühr an uns bezahlt hat. and bitten wir Sie, aus den auf der dritten Umschlagseite angekündigten Werbe-Preisausschreiben sind nur unsere Abonnenten berechtigt. Als neu- solche, die nicht schon früher unsere Abonnenten waren und die uns geben werden. Mit bestem Dank und herzlichen Grüßen ifs-Journal. Verkaufs-Journal D. u. R. V ER K A U F S -JO U R N A L D i e V e r w e n d u n g u n s e r e r A n r e g u n g e n B i l d - V o r l a g e n , W e r b e t a f e l n u n d s o n s t i g e n I d e e n u n d V o r s c h l ä g e ist n u r u n s e r e n A b o n n e n t e n u n d n u r f ü r e i g e n e Z w e c k e g e s t a t t e t . Vor allem m öchten w ir in diesem ersten H efte des eben begonnenen neuen Jahres allen unseren tausenden F reu n den aus nah und fern ein recht Glückliches 1937 wünschen. Um das so ersehnte Glück zu erringen, m üht sich je d e r von uns, in seinem G eschäfte erfolgreich zu sein. D enn der Erfolg- im G eschäfte ist eine V oraussetzung für das W ohlergehen des Kaufm annes. W enn w ir am Beginne eines neuen Zeitabschnittes, einer neuen A rbeitsperiode stehen, fragen w ir uns, was das neue Jah r uns an Freud und Leid, an Erfolgen oder Mißerfolgen bringen wird. Keine Zeit ist so sehr dazu angetan, R ückschau zu halten und sich ü b er das V ergangene R echenschaft abzulegen, wie eben die Zeit des Jahresw echsels. Jeder von uns p rü ft und überlegt, was irn abgelaufenen Jah re gut und erfolgreich w ar und was w ir falsch gem acht haben. Aus den E rfah ru n gen der V ergangenheit suchen w ir dann Richtlinien für die Zukunft, um neue F eh ler zu verm eiden, und um das, was gut w ar, wenn möglich noch zu verbessern. Solche G edanken beschäftigen heute auch uns. Mit ta u senden K aufleuten aus den verschiedensten L ändern stan den w ir im abgelaufenen Jah re in enger Verbindung, w ir gaben Ratschläge und erhielten Vorschläge, die w ir wieder in unseren H eften an unsere A bonnenten w eitergegeben haben. Daß sich diese gegenseitige B efruchtung sehr be w ährt, bew eisen uns viele an erkennende Zuschriften und der stets w achsende Kreis unserer Abonnenten. W ir wollen diesen A ustausch von E rfahrungen und von erp ro b ten V orschlägen im neuen Jah re noch v ertiefen; w ir w erden alles d a ra n setzen, um in jedem neuen H efte m öglichst viel N ützliches und Erm unterndes zu bringen. N iem and wird, wenn er sich die Mühe des aufm erksam en Lesens nim m t, eines unserer LIefte aus der H and legen, ohne einen W ink, eine gute Idee oder die A nregung, über etwas nachzudenken, darin gefunden zu haben. Neben guten und nützlichen praktischen Ratschlägen, wollen w ir auch in Zukunft unsere Leser zur T atk raft an feuern und erm untern. Wir m üssen O ptim isten w erden, wenn w ir vorw ärtskom m en wollen. W ir müssen voll Zuver sicht, voll W agem ut und B egeisterung fü r u n seren Beruf sein und m üssen voll V ertrauen in uns selbst denken und handeln. Das beste Schlafm ittel ist, keine Sor gen haben. W ir bitten alle unsere Leser, uns in unserem Bemühen möglichst viel Nützliches zu bieten, dadurch zu u n te r stützen, daß auch sie uns E rfahrungen m itteilen, die w ieder anderen nützen können. W ir bitten ferner, unser Blatt, daß sich sosehr bem üht, allen Lesern gute und nützliche W inke zu geben, auch befreundeten G eschäftsleuten zu empfehlen. Je größer der K reis u n serer F reunde ist, um so m ehr können w ir jedem einzelnen bieten. Und so wollen w ir es nun angehen das neue Jah r voll K raft und froher Hoffnung. W ird es die E rfüllung unseres Strebens und u n serer W ünsche bringen? W er kann das genau sagen? A ber eines wissen w ir bestim m t, w er voll Zuversicht und Siegesgewißheit das neue Jah r beginnt, w er voll Schaffens lust an die A usführung seiner P läne geht, der w ird es leichter haben, der hat den Erfolg schon halb gesichert. Ein neues Ja h r h at begonnen, G lückauf zu froher Zusam m enarbeit! GESCHÄFTS-IDEEN • SCHAUFENS1 ER • REKLAME 39. Jahrgang JANUAR 1937 Heit 1 H E R A U S G E B E R : K O M M E R Z I A L R A T H E I N R I C H S C H W A R Z Jeder will im Leben vorw ärtskom m en und w ir alle streben nach m öglichst viel Erfolg, der aber dennoch nur wenigen beschieden ist. D ie Erfolglosen, die Zurück gebliebenen und U berrannten haben es aber im m er irgend wie falsch gemacht. Man kann es erlernen, erfolgreich zu sein und vorw ärts zukommen. Freilich geht das nicht von heute auf morgen, und es geht vor allem nicht ohne Fleiß und Mühe. Man muß energisch zupacken, um sich einen Platz an der Sonne zu erkäm pfen. Erfolge fallen niem andem in den Schoß, son dern sie wollen errungen sein. D er Schlüssel dazu heißt: „Sei O ptim ist, suggeriere dir den Erfolg!“ Man muß sich das E rfolgerreichen einbilden, m an muß es sich suggerieren und immer w ieder gläubig vorsagen: „Ich w erde das und jenes erreichen!“ Jeder Mensch beeinflußt sich durch seine Gedanken dauernd und unbew ußt. Man kann sich aber positiv oder negativ beeinflussen. W er zuversichtlich ist, beeinflußt sich positiv, das ist stärkend und aufbauend. W er zaghaft und zw eifelnd im Leben steht, der beeinflußt sich negativ, er w ird im m er ein w illensschw acher Mensch bleiben, der es nicht w eiterbringen kann. W er es noch nicht versucht hat, der m ache einm al die Probe: Er erfülle sich m it froher Zuversicht, m it hoffnungs voller Schaffenslust und er w ird ganz neue K räfte in sich fühlen, K räfte, die den Erfolg bringen. Im Umgang m it M enschen ist ein gut Teil praktischer Seelenkunde sehr w ertvoll. G ar m ancher sagt: „Ich ver stehe m it den Leuten gut um zugehen“, ohne daß ihm klar wird, wieso und w arum er es versteht. Er h at einen Instinkt dafür, die P syche seines N ächsten richtig zu erkennen, und diese E rkenntnis benützt er dazu, den Betreffenden, mit dem er jew eils zu tun hat, auch richtig zu behandeln. Das Resultat dieser richtigen Behandlung w ird sein, daß der Seelenkundige bei seinen M itmenschen Erfolg h at und seine Ziele erreicht. D er Seelenkundige w ird stets m ehr erreichen als ein Mensch, der nicht in der Seele seines M itm enschen zu lesen und ihn danach zu behandeln versteht. D er Beweis dafür ist im G eschäftsleben zu finden. Es genügt für den Ver käufer h in ter dem Ladentisch nicht, eine allgem eine Liebens w ürdigkeit zur Schau zu trag en und sein A llerw eltslächeln über G erechte und U ngerechte scheinen zu lassen, sondern er muß die verschiedenen K unden individuell behandeln. H ierbei das R ichtige zu treffen, erfo rd e rt die nicht leichte Kunst, in der Seele des K äufers zu lesen, um den richtigen Ton ihm gegenüber zu finden. D er gew andteste und erfolg reichste V erkäufer w ird d erjen ig e sein, der sich am besten auf diese Seelenkunde versteht. In all u n seren B eziehungen zu den Menschen, sei es Freundschaft, sei es Feindschaft, w enden w ir praktische Seelenkunde an. R achsüchtige Menschen suchen in der Seele des Feindes zu lesen, um ihn um so besser verw unden zu können. Lieben w ir einen Menschen, so haben w ir den innigen W unsch, in seine Seele einzudringen, um ihn völlig und bis zur letzten Faser zu verstehen. F ü r den K aufm ann ist es doppelt w ichtig zu erkennen, was in d er Seele des K äufers vorgeht. Auch h ier w ie ü b erall kann uns Achtsam keit und Übung sehr behilflich sein und uns die richtige M enschenbehandlung beibringen. Es ist durchaus zu begrüßen, wenn m an sich für sein G eschäftsstreben einen erfolgreichen Mann als Vorbild e r wählt. Es ist d er Sinn des Vorbildes, daß es w ie eine Flam m e Menschen zu entzünden verm ag und K räfte in ihnen weckt, von denen sie vorher nichts geahnt haben. A ber es ist auch im m er die G efahr bei der W ahl eines Vorbildes, daß es die gesunde Selbständigkeit eines Men schen hem m t oder gar zerstört. N ur in den wenigsten Fällen freilich trä g t der zum Vorbild E rw ählte die Schuld daran. Es gibt Menschen, die sich eng an ein Vorbild klam m ern und d a rü b e r vergessen, auf eigenen Füßen zu gehen — sie betrach ten das Vorbild gleichsam als K rücke, die sie der Selbstverantw ortung enthebt. G erade sie aber fühlen sich auch am häufigsten von dem Vorbild enttäuscht. Die B egeisterung, die sie eben noch em pfanden, erlischt so jäh, wie sie aufgeflam m t ist. Nun m achen sie sich auf die Suche, ein neues Vorbild zu finden. Und wenn ihnen das gelungen ist, w erden sie auch von diesem sehr bald enttäuscht sein. Ein Vorbild d arf eben nicht einfach nachgeahm t werden, m an k ann ihm nur m it bew ußter Ü berlegung nacheifern. W ir wollen dies an einem Beispiel zeigen: Ein ju n g e r Mann ist von N atur aus schüchtern und u n gew andt und sucht es einem anderen gleichzutun, der sich Es h a t noch niem and etw as O rdentliches ge leistet, d er nicht etwas A ußerordentliches leisten wollte. Die Schule des Lebens kennt keine Ferien. unbefangen und m it einer gewissen Lässigkeit zu bewegen pflegt. A ber die Folge ist, daß der schüchterne junge Mann sich in einen lauten und aufdringlichen Menschen v er w andelt, dem jed er am liebsten aus dem Weg geht. W enn zwei dasselbe tun, ist es eben nicht dasselbe — das soll hier nun zw ar nicht heißen, daß der junge Mann zeitlebens zur Schüchternheit v eru rteilt sei. E r w endet n u r das falsche M ittel an, um sich von ihr zu befreien, indem er sich jem anden zum Vorbild nimmt, der in seinem C h arak ter und seiner H altung von G rund aus anders geartet ist als er. W er einem Vorbild nachstrebt, muß immer auf der Ilu t sein, daß er sich nicht selber verliert. W er nie einen eige nen G edanken denkt, dem kann auch ein Vorbild nichts nützen. Viele, die vom Erfolg eines Menschen hören oder ihn selbst m itansehen können, starren, wie von einem M agneten angezogen, auf ihn, um hin ter das Geheimnis seines E r folges zu kommen und ihm gewisserm aßen abzusehen, wie e r’s denn gem acht habe. Ja, w ie hat e r’s gemacht? Anders jedenfalls als jen e es sich vorstellen, die n u r das schöne und verlockende Ergebnis, nicht aber den m eist so langen und schw ierigen W eg sehen, der zuriickgelegt w erden mußte, um den Erfolg zu erringen. Das ist ja gerade das, was uns die Lebensbeschreibungen fast aller erfolgreichen Persönlichkeiten lehren, daß diese Menschen, die aus den verschiedensten Lebensbezirken stam m ten, keine Mühe, kein Opfer, keine Mißerfolge scheuten, um vorw ärtszukom m en und ihr Ziel zu erreichen. N ur wenigen Menschen freilich ist es gegeben, w irklich schöpferisch zu sein — aber jed er von uns hat die Mög lichkeit, seine K räfte anzuspornen und das Beste aus sich zu m achen. D azu bedürfen w ir des Vorbildes — aber nicht, um es nachzuahm en und nicht einmal, um es zu erreichen — sondern um ihm in rastlosem Mühen und Ringen nach zustreben. F ü r N eunzehnhundertdreißigsieben. F ü r N eunzehnhundertdreißigsieben Sei ein R atschlag hier geschrieben: D rei D inge hat im neuen Jahr — Ein K aufm ann nötig, das ist k lar: E r b rau ch t Erfolg für sein Bestreben, W ill F reude am V erkauf erleben; Und fürs G eschäft brau ch t er den Geist, D er zum Erfolg den Weg ihm weist. G ar viele haben es erfahren, Dies Blatt ist F reund ihm schon seit Jahren. D rum zahlt jetzt alle, ohne Pause, Ih r habt den Freund dann stets im Hause. Gute Vorsätze. Das bekannte Sprichw ort „D er Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen, gepflastert“ zeigt schon, wie wenig man im allgem einen d arau f v ertrau t, daß gute Vorsätze auch w irklich d urchgeführt w er den. In den allerm eisten F ällen geht es m it den guten Vorsätzen, die man sich zu Beginn eines neuen Jahres vornimmt, so. Kaum h at die gew ohnte A rbeit und der gewöhnliche A ll tag begonnen, so verblassen die guten V orsätze immer m ehr und m ehr, bis sie in V ergessenheit geraten. Diese bedauerliche T at sache ist vielfach darauf zurückzuführen, daß sich die m eisten M enschen gar zu vieles auf einm al vornehm en. W ir alle sind Menschen der G ew ohnheit und darum empfinden w ir jed e U m stellung und jede N euerung als U nbequem lichkeit. W er sich also zu viel auf einm al vornim m t, der m üßte sich, um alle diese Vorsätze auch w irklich auszuführen, gar zu sehr von seinen bisherigen G ew ohnheiten entfernen, und weil das unbequem und schw er ist, ist es kein W under, daß m an sehr rasch einen guten Vorsatz nach dem anderen w ieder fallen läßt. Wer also w irklich den festen W illen und das V ertrauen zu sich selbst hat, seine Vorsätze auch durchzuführen, dem raten wir, sich nicht zu viel auf einm al vorzunehm en. Das wenige aber, das man sich als Ziel setzt, an dem soll man u n ter dem Einsatz seiner ganzen P ersönlichkeit und u n ter allen U m ständen festhalten. W er sich sagt: „Was andere treffen, muß auch ich können“ und sich m it solch zuver sichtlichem G lauben an sich selbst erfüllt, der w ird, wenn er sich nicht gleich viel auf einm al vornim m t, es sicher auch durchführen können. Was soll m an sich aber in erster Linie vornehm en? — Die V oraussetzung für jede erfolgreiche A rbeit ist T atk raft und A rbeitsfreude. Man nehm e sich also vor, in Zukunft an jede seiner A uf gaben voll H offnungsfreude h eran zu treten und nicht mit sorgenvoll düsteren Gedanken. Man nehm e sich vor, daß m an in Zukunft alles m it hei te re r Zuversicht betrachten und beginnen wrird. W er sich diese G rundstim m ung für sein Leben auzu- eignen verm ag, der hat dam it schon sehr viel erreicht. Er w ird m it ganz anderen Augen und neuen freudigen G e fühlen seine A rbeit und sein G eschäft b etrachten und ganz von selbst w erden ihm G edanken zufliegen,, w ie er das und jenes bessern könnte, und wie er die oder jen e Anregung, die er vielleicht in unseren H eften findet, für seine A rbeit und für sein G eschäft nützlich verw erten könnte. Das W ichtigste also fü r alle, die es nicht schon bisher so geübt haben, ist der Vorsatz, stets an seine A ufgaben und an seine A rbeit m it erhöhtem Interesse und m it freu d i ger Begeisterung heranzutreten. V ersuchen Sie das, es ist w irklich nicht sehr schw er und es hilft uns zu G lück und Erfolg. Für den Inventurausverkauf. D arüb er muß sich je d e r K aufm ann k lar sein: nicht das große „Schreien“ allein m acht es bei dem Inventur-A us verkauf, nicht die „billigsten“ P reise b ürgen für den E r folg, und auch nicht die größten W arenm engen, sondern es kom m t d arau f an, daß im A ufbau und in der A uf m achung d aran gedacht w ird, daß der ganze Betrieb rei bungslos und schnell von statten geht. D am it soll aber keinesfalls die E instellung verbunden sein — und w ir m öchten das ausdrücklich klarstellen —, daß es nun d arau f ankom m t, den K unden so schnell wie möglich zu bedienen und loszuw erden, nein, auch im In v enturau sv erk au f ist d er K unde genau so sorgfältig zu bedienen und abzufertigen, als wenn die Bedienung und A bfertigung im gewöhnlichen, ruhigeren G eschäftsbetrieb stattlindet. A ber m an kann sich m anches erleichtern. W ühltische im m er belieht. Daß Packtische, P ackm aterial, Kassenblocks usw. in aus reichender M enge vorhanden sein müssen, sind zwar Selbstverständlichkeiten, die jedoch nochmals kurz ge streift w erden sollen, weil diese S elbstverständlichkeiten oftmals doch nicht als selbstverständlich b etrach tet w er den. Wovon m an jedoch im In v en tu rau sv erk au f reichlich G ebrauch m achen sollte, sind die sogenannten „W ühltische“, die im m er und im m er w ieder das E ntzücken der K undin nen bilden, weil sie eben nach H erzenslust in den ausge legten W aren herum w ühlen und sich die geeigneten A r tikel heraussuchen können. Jedoch erleich tere m an die A rbeit fü r das P ersonal insofern, als m an m öglichst nur W aren eines bestim m ten P reises auf einen Tisch auslegt, auf dem einen Tisch W aren zu 150, auf dem nächsten zu 2.—, auf dem nächsten zu 2.50 usw. Es b rau ch t sich dabei keinesfalls im m er um die gleichen W aren oder W aren gruppen zu handeln, sondern man kann Verschiedenes darauf auslegen. F ern er sollten an diesen W ühltischen R andgitter ange bracht sein — sie lassen sich einfach daranschrauben — die nicht nur den Zweck haben, zu verhindern, daß die W aren leicht herunterfallen, sondern die auch einer D ieb stahlsgefahr Vorschub leisten. Schnellere Bezahlung. Was an diesen Tischen gew öhnlich am m eisten aufhält, ist das A usschreiben der Kassenzettel. Man sollte in einem Geschäfte, in dem es an diesen Tischen „hoch“ hergeht, überhaupt keine K assenzettel ausschreiben, sondern farbige Bons, bei denen jede einzelne F arb e im m er eine bestim m te P reisgruppe oder W arengruppe bedeutet. Man brau ch t für den D ruck d erartig er Bons keinesfalls Geld auszugeben, sondern kann sich aus farbiger Pappe diese Bons selber schneiden und den Preis aufdrucken. K auft eine Kundin eine bestim m te W are zu einem bestim m ten Preise, so erhält sie eine b raune K arte, in einem anderen Falle eine blaue, oder eine rote, jedesm al ist der P reis und die Firm a m it tels Stempels aufgedruckt, w enn man will, auch gleich eine fortlaufende Nummer, und nun geht die K unde an die Kasse, zahlt den Betrag, der Bon w ird q u ittiert und die K undin zeigt die q u ittierte K arte vor, w orauf ihr die W are ausgehändigt w ird. Diese A bfertigung hat sich gut be w ährt, sie e rsp art A rbeit und Zeit, und ist doch zuver lässig. „Fliegende“ V erkäufer. Besonders die ersten Tage des A usverkaufes stellen m anchm al G roßkam pftage vor, und es kann leicht Vor kommen, daß der A ndrang der K unden an m anchen Ver kaufstischen d erartig groß w ird, daß das vorhandene P e r sonal dort nicht ausreicht, um die K unden zu bedienen. W ill man nun verm eiden, daß eine Hin- und H erruferei nach einem V erkäufer entsteht, die m eistens doch ergeb nislos verläuft, so sollte man besonders tüchtige K räfte schon vorher bestim m en, die, w enn sie augenblicklich wenig zu tun haben, „autom atisch“ zu solchen Stellen hin eilen und m itbedienen, wo die „Schlacht am heftigsten en tb ran n t ist“. Es ist auch fü r das Personal besser, zu wis sen, daß es nicht im Stich gelassen wird, wenn der An drang stark wird. A ufräum ung und A ufräum er. Das ist begreiflich: die B edienung der Kunden w ird da durch w esentlich aufgehalten, daß binnen kurzem die W a ren durcheinander liegen und nicht so schnell w ieder sor tiert und fortgelegt w erden können. D er V erkäufer kann sich dam it nicht aufhalten, und muß m it den A ufräum ungs arbeiten w arten, bis es ru h ig er oder das G eschäft geschlos sen ist. Das sollte aber nicht sein! Um etw as D erartiges zu verm eiden, bestim m t m an u n ter dem P ersonal einige jü n g ere K räfte, die nichts anderes zu tun haben, um von einem Tisch zu einem anderen zu gehen und die herausge zogene oder vorgelegte W are fortzuräum en oder überhaupt O rdnung auf dem Tisch zu schaffen. A ber diese A rbeit muß auch ein wenig geschickt gem acht w erden. Keines falls darf das P ublikum m it den W orten „W ir m üssen hier erst aufräu m en “ zur Seite geschoben w erden. W enn diese „A ufräum er“ m it dem nötigen T akt Vorgehen, w ird die K undschaft schon ganz von selbst Platz machen. D eutliche P reise unerläßlich! Alle W aren sollten offen ausgezeichnet sein, so daß jed er die Preise lesen kann, ganz gleich, ob es sich um A ushilfs k räfte oder Publikum handelt. Es hält nur auf, wenn erst nach dem P reis gefragt w erden muß. Zuweilen w erden auf nicht herabgesetzte W aren bestim m te R abattsätze gew ährt. Auch dieses muß einw andfrei auf den E tiketten festzustel len sein, das heißt, ob auf die W aren ein R abatt gegeben w ird, und wie hoch dieser ist. D ie alten und die neuen P reise müssen so deutlich geschrieben sein, daß sie beide noch lesbar sind. Auch sollen nur im m er zwei P reise auf dem E tikett zu finden sein. N ur in dieser H insicht nicht falsch sparen, das heißt, lieber nehme man für die Auszeich nung der W are — selbst w enn man sie m it V erlust aus zeichnen muß — ein neues E tikett, als daß die Preise schw er zu lesen sind. V erschm ierte E tiketten w irken auch direk t abstoßend. U ngehinderte V erkehrsw ege. Man vergesse nicht: das Publikum will erst sehen und prüfen. Es darf an diesem „Lustw andeln“ nicht gehemmt w erden. A ußerdem erfo rd ert das Bedienen — besonders an den Sondertischen, auch viel Platz, und w enn sich viele K unden an den Tischen stauen, so nehm en sie eben viel Raum ein. Auf diese Um stände muß man vor dem Aufbau der Innendekoration und dem Auf- oder Um stellen der Tische Rücksicht nehmen. Alle Gänge so b reit wie mög lich! Keine großen Aufbauten, denn diese w erden nur um gerissen. Keinesfalls darf die W are so gelagert w erden, daß sie über die Tischplatte hinausragt. Unnütze Tische und Stühle sind zu entfernen, ebenso D ekorationen, die zuviel Platz fortnehm en. D er P latz ist eben n u r fü r den Ver kauf da. Stimmung im Schaufenster. Man kann sehr oft die W ahrnehm ung machen, daß es in den Schaufenstern an der richtigen A usverkaufsstim m ung fehlt. Schon aus w eiterer E ntfernung muß der V orüber gehende aus dem Schaufenster erkennen, daß in diesem Ge schäft etw as Besonderes „los ist“. Kunstvoll dekorierte F enster sind nicht angebracht, sondern die Fenster müssen zeigen, daß die W are rücksichtslos geräum t w erden muß. Es schadet keinesfalls, w enn die F enster den A usdruck des Stapel- oder sogar Ram schfensters aufweisen. Im In v en tu r ausverkauf ist m anches erlaubt. Die ruhigen G eschäftsstunden ausnutzen! Das Publikum kau ft in den G eschäften zu ganz bestim m ten Tagesstunden. Zu m anchen Zeiten ist es vollständig leer im G eschäft und dann w ieder ist ein lebhafterer V erkehr. D ie Zeit, in d er n u r wenig zu tun ist, muß richtig aus genutzt w erden. D a sind R egale um zuräum en, W aren herauszunehm en und anders einzuordnen, Fächer müssen gesäubert w erden, es gilt zu überlegen, ob nicht die ganze E inrichtung um gestellt w ird und dergleichen mehr. Das Personal k ann sich zw ar im m er beschäftigen, aber trotzdem sollte sich je d e r G eschäftsinhaber darum küm m ern, dam it nicht eine A rbeit doppelt und die andere ü b er haupt nicht gem acht w ird. Es m acht außerdem keinen guten E indruck, w enn das Personal beim B etreten des Ladens durch einen K unden tatenlos und gähnend herum steht oder herum sitzt, oder sich so auf die A rbeit „w irft“, so daß d er Anschein erw eckt w ird, daß es jetzt, in G egen w art des Kunden, viel zu arb eiten hat. Und w enn es ta t sächlich einm al nichts zu tun gibt — ein solcher Fall ist eigentlich praktisch kaum d en k b ar — so b ietet sich für den Chef doch eine gute G elegenheit, über die neu h erein gekommene W are zu sprechen, über W arenkunde ü b er haupt oder ü b er das V erhalten des Personals beim V er kaufe. Gewiß w ird das Personal d erartig en „im provisier ten B esprechungen“ gern folgen. Diese müssen n atü rlich sofort beim E in treten von K un den unterbrochen w erden. Jedenfalls e rh ä lt das Publikum von dem „B eschäftigtsein“ des Personals einen besseren Eindruck, als wenn m an herum steht, ohne etw as zu tun. A ber — wie gesagt — es muß sich um „richtige“ A rbeit handeln, denn sonst ist die ruhige Zeit nicht ordentlich ausgenutzt. Schreibe m it Reißnägeln! P lakatschrift ist bei den m eisten G eschäftsleuten nicht die stärk ste Seite. Und dabei braucht man täglich im F enster Preisschilder und sauber gem alte Schlagzeilen. Leider gibt es, außer gutem H andw erkszeug und einigen H ilfsm itteln, wie Schablonenbuchstaben usw., nichts, um Ihnen die A rbeit zu erleichtern. Jemand, dem die Schrift m alerei gleichfalls viel Mühe m achte, kam auf die nette Idee, die Sie gelegentlich auch anw enden könnten: Er schrieb in seiner H andschrift den T ext flott auf ein Stück Pappe und stach nun P u n k t fü r P u n k t auf der Schriftlinie einen neuen funkelnden Reißnagel ein. D er Namenszug erschien somit k la r und deutlich als lange K ette von Reiß nägeln. D a es Reißnägel in verschiedenen G rößen und F arben gibt, lassen sich die vielseitigsten Anwendungs- m ögliehkeiten ersinnen. A llerdings — ein paar Schachteln Reißnägel gehen drauf. Sie sind aber nicht verloren, da sie ja n u r lose in die weiche Pappe gedrückt w urden und sich daher jed erzeit w ieder verw enden lassen. D ie reiz volle W irkung dieser Reißnägelschrift ist schwer zu be schreiben, bitte m achen Sie selbst einen Versuch! Was ist mein Lager wert? Zur In v enturaufnahme. Die alljäh rlich e Inventuraufnahnie unseres W arenlagers h at nicht n u r den Zweck einer V orschrift des Steueram tes zu genügen. Ein m öglichst genauer Ü berblick ü b er Menge und W ert des Lagers ist auch darü ber hin aus fü r jed en K auf m ann wichtig. Nur auf G rund der Zif fern, die ihm die In venturaufnahm e bie tet, kann er das Ge schäftsergebnis des vergangenen Jahres feststellen. D ie genaue L ageraufnahm e ist die G rundlage für die Bilanz, die uns die F rag e beantw orten soll, m it welchem Erfolg w ir gearbeitet haben, ob w ir vorw ärtsgekom m en sind oder ob w ir beim alten Stand geblieben sind. A ber auch einen etw aigen R ückschritt und sein w irkliches Ausmaß m acht uns eine genaue Bilanz klar. N atürlich muß der Stichtag fü r die Inventuraufnahm e des Lagers so gew ählt w erden, daß dieser und die darau f folgenden Tage in eine geschäftsstille Zeit fallen. Man weiß z. B. von frü h eren Inventuren, daß die W aren aufnahm e etw a fünf Tage beansprucht, um richtig d u rch zukommen. Am ersten Tage w ird begonnen. Jede Ver käuferin, je d e r V erkäufer trägt, soweit es die Zeit erlaubt, den Bestand des von ihm verw alteten Lagers der leichteren Ü bersicht h alb er in dreispaltige Kontobogen ein: für jede W arenart und jede P reislage eine besondere Zeile. Im H aupt lager und im M agazin muß n atü rlich das gleiche geschehen, n u r mit dem U nterschied, daß jedes aufgenom m ene W aren fach durch A nbringen eines grellfarbigen Zettels oder Zeichens m a rk ie rt wird. W enn je tz t ein V erkäufer W are zum A uffüllen des Laden lagers benötigt, weiß er sofort, ob die W are bereits in der In ventur enthalten ist oder ob er diese noch zu seiner Be standliste dazuschreiben muß. D ie Ausgänge vom Lager, also die V erkäufe w ährend der Inventurtage, w erden nach Abschluß der Inventur, also z. B. am fünften Tage, in einer Zahl, die sich aus den Tageslosungen dieser Tage ergibt, dazugeschrieben. D a in der In v en tu r der W arenw ert genau anzugeben ist, der V erkäufer aber den E inkaufsw ert nicht im m er genau kennt, w ird er entw eder den V erkaufspreis oder gar keinen Preis dafür, dann aber die genaue W arennum m er einsetzen, so daß der W arenw ert an H and von L ieferantenrechnungen nachträglich festgestellt w erden kann. Es ist durchaus mög lich, bei d er B estandzählung auch durchw egs die V erkaufs preise einzusetzen, um dann von d er gew onnenen Endzahl prozentual den durchschnittlichen Zuschlag abzusetzen. Die K alkulation w ird bei den einzelnen W aren nicht immer einheitlich sein, und dem entsprechend w ird m an die v er schiedenen Zuschläge von den Endzahlen der einzelnen A bteilungen absetzen und die N ettow erte erm itteln. Alle eingehenden W aren in diesen Tagen w erden der Einfachheit h alber m it dem N ettobetrag in die Inventurliste eingetragen, sofern das Fach, welches die neuangekom m ene W are aufnim m t, noch nicht gezählt w urde. Ein ähnliches Inventurau fn ah m ev erfah ren besteht darin, auch schon einige Tage vor dem Abschluß dam it zu beginnen, in jedes W aren fach einen besonders vorgedruckten Zettel zu legen, auf welchem auf der V orderseite die B estände und Zugänge notiert werden. Am Abend des Inventurschlußtages sam m elt vom H auptlager und auf der Rückseite alle Abgänge genau man alle Zettel ein und kann nun in Ruhe an die Aus rechnung der W arenw erte herangehen. D a nur eine k o rrek te Bestandszählung ein klares Bild des G eschäftsverm ögens ergeben kann, muß m an bei der Inventur sehr genau Vor gehen und sich nicht etw a auf Schätzungen verlassen. Die dreispaltigen Kontobogen sind gedacht: für den V erkaufspreis, für den E inkaufspreis und die letzte Spalte, für w ertgem inderte W aren. W enn irgend möglich, soll stets der N ettopreis eingesetzt werden. Ist das nicht durchführbar, dann w erden von der Summe der Spalte „V erkaufspreis“, w ie schon erw ähnt, die Aufschläge insgesam t abgesetzt, da nur der N ettow ert für die Inventur interessiert. D a die E inkaufspreise schw ankend sein können, ist der w irkliche W ert am Tage der Inventur m aßgebend. Das trifft natürlich auch für solche W aren zu, die in ihrem W ert gesunken sind, sei es durch V erlagerung, V erderben oder auch n u r dadurch, daß die A rtikel nicht m ehr gangbar sind. Angenommen, ein A rtikel ist vor eineinhalb Jahren ein gekauft. Ein roter P u n k t neben dem Preis besagt, daß dieser schon bei der letzten In ventur vorhanden w ar. E r erh ält jetzt noch einen zw eiten Punkt, vielleicht in diesem Jahr einen grünen, zum Zeichen, daß er jetzt zwei Inven tu ren h in ter sich hat. D ieser A rtikel stellt nicht m ehr den vollen W ert dar, und ist ein L adenhüter geworden, der beim In v en tu rv erk au f oder bei einer anderen G elegenheit billiger verk au ft w erden muß. L adenhüter hinaus! das muß die Losung sein, denn sie fressen K apital und Zinsen! Ebenso w ürde man auch m it beschädigten W aren, wenn sie nicht völlig unbrauchbar sind, verfahren. Es w äre Selbst betrug, w enn eine im W erte gem inderte W are in der In ventur als vollw ertig erscheint, genau so, wie man unsichere Forderungen auch nicht vollw ertig einsetzen kann. Ein bestim m ter Prozentsatz für absetzbare W ertm inderung sei hier nicht gegeben, da dies nach A rt der W are und nach Lage des G eschäftes sehr verschieden sein wird. F ür die In v en tu rb lätter besteht A ufbew ahrungspflieht wie fü r G eschäftsbücher. Sie sollen fortlaufend num eriert w erden. Selbst wenn die A ufnahm e einer genauen In v entur nicht gesetzlich vorgeschrieben w äre, m üßje sie jed er ordentliche vorw ärtsstrebende K aufm ann durchführen. Ih r Ergebnis erm öglicht erst eine genaue B ilanzaufstellung und gibt w ich tige Aufschlüsse fiir E inkauf und V erkauf und beeinflußt in hohem G rade seine künftige G eschäftspolitik. Es liegt in der E igenart einer solchen Inventuraufnahm e, daß sie viel A rbeit macht. A ber kein G eschäftsm ann scheue davor zurück, sie selir genau zu m achen. D enn n u r dadurch kann er sich die w ichtige Frage beantw orten: Was ist mein Lager w ert? Wie leistet man mehr als andere? Das Geheimnis aller Erfolge ist die größere Leistung. W er mehr und Besseres leistet als die anderen, die mit ihm in W ettbew erb stehen, der kom m t vorw ärts. In jedem von uns regt sich im m er w ieder der W unsch, einm al m ehr zu leisten, als man bisher getan. W ir kennen diese nachdenklichen Stun den, in denen man, unzufrieden m it seiner A rbeit, die eigene K leinheit an der Bedeutung- an d erer L eute mißt. Man p rü ft und frag t sich ernstlich: W ürde jen er in m einer Lage sich ebenso ver halten, wie ich es tue, oder w ürde er seine Zeit für etwas anderes an w enden? Bei dieser entscheidenden Ü berlegung ü b erfällt die meisten ih re K leinm ütigkeit, sie m ißtrauen den eigenen Fähigkeiten, fühlen sich als Stiefkinder des Glückes. Und doch h ätte diese besinnliche Stunde die G eburts stunde eines neuen Menschen w erden können. D enn auch je n e r erfolgreiche Mann, dessen Glanz unser eigenes D a sein so im Schatten erscheinen ließ, ist nicht als M eister vom Himmel gefallen. Und fragten w ir ihn und seines gleichen nach dem Geheim nis seines Erfolges, so bekäm en w ir im m er die gleiche A ntw ort: „Ich habe m ehr geleistet als andere.“ D arau f also kom m t es an. Mut zur Entscheidung. Es ist von entscheidender W ichtigkeit, daß m an seine eigenen F ähigkeiten, aber auch seine eigenen G renzen ge nau kennt. N ur w er seine stärk ste Begabung pflegt und zur G rundlage seines Berufes m acht, kann sich zur reich sten Blüte entfalten. Nichts anderes b edeutet das englische Sprichw ort: „G lücklich der Mann, dessen A rbeit sein Steckenpferd ist.“ O ft kom m t es vor, daß ein er h inter dem Bürotisch ein vergräm tes D asein führt, d er ein vorzüglicher V erkäufer sein könnte oder um gekehrt. In solchen Fällen muß m an den Mut zur E ntscheidung haben und muß um satteln. Um ab er M ißverständnissen vorzubeugen, muß hier aber auch gesagt w erden, daß ein arbeitsfreu d ig er Mensch sich fast zu jed er A rbeit selbst begeistern kann, und daß ein solches U m satteln n u r sehr selten zweckm äßig ist. T alent, B egabung oder Fleiß? Viele verteidigen ih re energielose B equem lichkeit damit, sie h ätte n nicht das T alent, die W elt aus den Angeln zu heben; zu außergew öhnlichen Leistungen gehörten eben auch außergew öhnliche Begabungen. Zu dieser Behauptung h at F ried rich Nietzsche einm al sehr deutlich Stellung genom m en: „Redet n u r nicht von Be gabung, angeborenen Talenten! Es sind große M änner aller A rt zu nennen, die wenig begabt w aren. Aber sie bekam en Größe, w urden ,Genies' durch Eigenschaften, von deren Mangel niem and gern redet, der sich ih re r bew ußt ist: sie hatten alle jenen tüchtigen Ernst, w elcher erst lernt, die Teile vollkom m en zu bilden, bis er es erst wagt, ein großes Ganzes zu m achen.“ je d e große L eistung geht von kleinsten A nfängen aus. Klein haben alle die B egründer u n serer großen Industrie w erke angefüngen: als k lein er H an d w erk er begann Robert Bosch, dessen S ignalhörner, Scheinw erfer und Magnete heute W eltruf genießen; die K rupp-W erke h ätten nie Ka- Die Tasche ist das em pfindlichste O rgan des Menschen. Honen gebaut, w enn nicht der erste dieses Namens die h arte A rbeit der Faust als sein größtes Vergnügen em pfun den hätte. Man fängt klein an, wenn man groß w erden will. Die H auptsache ist aber, daß m an ü b erh au p t anfängt, sein T agew erk m it Interesse und Energie zu verrichten. Dann kommt es von selbst, daß man m ehr als andere leistet, und das ist dann schon der Anfang vom Aufstieg. D er Blick für das W ichtige. Wo im m er man den E rfolgsursachen bedeutender Men schen nachgeht, überall findet man ih ren gesunden Blick für das wichtige, für das augenblickliche oder doch kom m ende Bedürfnis ih rer Zeit. Mit anderen W orten: Man muß sich ab er das A ussichtsreiche seiner Sache im k laren sein, ehe man sich das Ziel setzt. Alle großen M änner der W irt schaft und der Technik haben sich einm al diese F rage ge stellt: K önnte ich nicht etwas finden oder erfinden, um dies oder jenes besser zu m achen? Das ist etwas, womit sich jeder, der einen k laren Kopf besitzt, einm al beschäftigen soll: Könnte ich nicht als A ngestellter meinem Chef oder einem V orgesetzten einen W ink für irgendeine V erbesserung im Betrieb, im V erkauf oder sonst wo geben? Könnte ich als K aufm ann vielleicht etwas ein richten, was noch niem and eingerichtet hat? Und dann kommen die W iderstände von außen, die K ri tik, vielleicht auch der Spott. D a muß man wissen, was man will und d arf den äußeren Erfolg auf ku rze Sicht nicht mit dem Enderfolg auf lange Linie verw echseln. Wer w irklich v o rw ärtsstrebt und nicht n u r vom Vor w ärtskom m en träum t, dem w ird es auch gelingen. D ie große Begabung — wohl dem, der sie hat! Aber m ehr wiegt der Mut, der Fleiß, die M acht des W illens. H al ten w ir uns im m er vor Augen, wie der große, ü b erw älti gende Erfolg stets das Ergebnis einer R eihe kleiner und kleinster Zwischenerfolge ist. Für den Fasching kann man lustige Blickfänger aus gerolltem Papier leicht herstellen. Der Mann wird aus Rollen in verschiedenen Farben ange- fertigt. Fülle und Nase bestehen aus gedrehten Papiertüten. Augen und Ilönde sind eingeschnitten. Die Knöpfe sind durchgeknöpft. — Die Frau besteht gleichfalls aus Papierrollen in verschiedenen Farben. Die Haare werden besonders geschnitten. Arme und Beine bestehen aus gedrehten Tüten. Die Augen und Hände sind eingeschnitten, der Mund gemalt. Das ist V erkaufskunst. Bei einer Benzinstation, wie sie auf deai Straßen und öffentlichen P lätzen je tz t ü b erall zu finden sind, w ar durch lange Zeit ein W ärter tätig. W enn ein Auto kam, fragte er uninteressiert: „W ieviel Benzin w ünschen Sie?“ D er C hauffeur pflegte darau fh in selten m ehr zu verlangen, als zehn Liter. W enn das R eservoir gefüllt w ar, fragte der W ärter noch: „Brauchen Sie auch etw as ö l? “ und erh ielt dann besten falls eine Bestellung auf ein V iertelkilogram m . Dies fiel dem K ontrollor auf, und er gab einen tüchtigeren W ärter zu dem selben Stand. W enn je tz t ein Auto kam, fragte dieser: „D arf ich Ihren T ank vollfüllen?“ Und m eistens sagte