Computergestützte Kooperation im Büro Gestaltung unter Berücksichtigung der Elemente Aufgabe, Struktur, Technik und Personal B O C H U M E R B E I T R Ä G E Z U R U N T E R N E H M E N S F Ü H R U N G Ane-Kristin Reif-Mosel Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access Wissenschaft und Praxis diskutieren derzeit intensiv neue Gestaltungskonzepte für Unternehmungen, wobei auch kooperative Arbeitsformen erörtert werden. Für diese liegen mit Groupware neue Softwareinstrumente zur Unterstützung vor. Eine rein technische Betrachtung computergestützter Kooperation greift jedoch zu kurz. Dies gilt unabhängig davon, ob eine punktuelle Einführung erfolgen oder Kooperation in Kooperationseinheiten ein durchgängiges Prinzip der Leistungserstellung darstellen soll. Die Arbeit entwirft deshalb einen Bezugsrahmen der mehrdimensionalen Gestaltung computergestützter Kooperation und zeigt Gestaltungsvarianten unter Verwendung eines Systems von Aktions- und Restriktionsparametern bezogen auf die Elementarten Aufgabe, Struktur, Technik und Personal auf. Ane-Kristin Reif-Mosel, wurde 1967 geboren. Sie studierte Wirtschaftswissenschaft mit den Schwerpunkten Marketing und Wirtschaftsinformatik an der Universität Bochum und war danach als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik im Fachbereich Wirtschaftwissenschaft derselben Universität tätig. 1999 promovierte sie in Bochum. Seit Anfang des Jahres 1999 arbeitet sie als Beraterin bei Arthur D. Little International, Inc. in Düsseldorf. B O C H U M E R B E I T R Ä G E Z U R U N T E R N E H M E N S F Ü H R U N G Ane-Kristin Reif-Mosel Computergestützte Kooperation im Büro Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access Computergestützte Kooperation im Büro Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access BOCHUMER BEITRÄGE ZUR UNTERNEHMUNGSFÜHRUNG UND UNTERNEHMENSFORSCHUNG Herausgegeben von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Walther Busse von Colbe, Prof. Dr. Dr . h. c. Werner H. Engelhardt, Prof Dr Roland Gabriel, Prof. Dr. Arno Jaeger, Prof. Dr . Gert Laßmann, Prof. Dr. Wolfgang Maßberg, Prof. Dr Bernhard Pellens, Prof. Dr . Marion Steven, Prof. Dr. RolfWartmann, Prof. Dr. Brigitte Werners, Prof. Dr. Daniel Zimmer Band 56 ~ PETER LANG Frankfurt am Main Berlin • Bern • Bruxelles • New York • Wien Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access Ane-Kristin Reif-Mosel Computergestützte Kooperation im Büro Gestaltung unter Berücksichtigung der Elemente Aufgabe, Struktur, Technik und Personal PETER LANG Europäischer Verlag der Wissenschaften Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access Open Access: The online version of this publication is published on www.peterlang. com and www.econstor.eu under the international Creative Commons License CC- BY 4.0. Learn more on how you can use and share this work: http://creativecom- mons.org/licenses/by/4.0. This book is available Open Access thanks to the kind support of ZBW – Leibniz- Informationszentrum Wirtschaft. ISBN 978-3-631-75495-5 (eBook) Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Reif-Mosel, Ane-Kristin: Computergestützte Kooperation im Büro : Gestaltung unter Berücksichtigung der Elemente Aufgabe, Struktur, Technik und Personal / Ane- Kristin Reif-Mosel. - Frankfurt am Main ; Berlin ; Bern ; New York ; Paris ; Wien : Lang, 2000 (Bochumer Beiträge zur Unternehmungsführung und Unternehmensforschung Bd. 56) Zug!.: Bochum, Univ., Diss., 1999 ISBN 3-631-35794-X Gedruckt auf alterungsbeständigem, säurefreiem Papier. 0294 ISSN 0175-7105 ISBN 3-631-35794-X © Peter Lang GmbH Europäischer Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2000 Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Gennany 1 2 3 4 6 7 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access V Geleitwort Die Wirtschaftsinformatik setzt sich mit der Gestaltung computergestützter Systeme auseinander, wobei Anwendungssysteme in Wirtschaftsorganisationen im Mittelpunkt der Forschung stehen. Mitte der 80er Jahre wurde der Bürobereich als potentielles Feld des Computereinsatzes entdeckt. Das Thema ,Informationsverarbeitung im Büro' ist auch heute noch aktuell, auch wenn sich die technischen Bedingungen seitdem grund- legend gewandelt haben und ein rasanter Fortschritt bei den Informationsverarbeitungs- und Kommunikationstechnologien erreicht wurde. Neue Anwendungspotentiale zeigen sich insbesondere auf Grundlage innovativer Technologien wie z.B. leistungsfähiger Multimediacomputer und weltweiter Kommunikationsnetze. Effiziente und effektive Arbeit im Bürobereich - dem Zentrum der Informationsverarbeitung und der Kommuni- kation einer Unternehmung - setzt jedoch mehr als eine funktionsfähige Technik voraus. Dies gilt insbesondere auch für das Anwendungsgebiet ,kooperative Organisations- fonnen' . Die Autorin des vorliegenden Bandes stellt sich erfolgreich der Herausforderung, fundierte Gestaltungsvarianten für computergestützte Kooperation im Büro zu erarbei- ten. Vor einem Bezugsrahmen und dem vierdimensionalen Hintergrund der Elementarten Aufgabe, Struktur, Technik und Personal spannt die Autorin ein System von Aktions- und Restriktionsparametern auf, das viele und treffende gestaltungsrelevante Verbindungen offenlegt. Die Arbeit setzt sich mit einem Thema auseinander, das sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis von großer Aktualität und Bedeutung ist und hier wissenschaftlich fundiert bearbeitet wird. Der Autorin gelingt es dabei für dieses Thema, die vielfach anzutreffenden Probleme an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftsinformatik, die immer noch stark technikorientiert ist, und der Betriebswirtschaftslehre, hier insbesondere der Organisationslehre, zu übeiwinden. In systematischer Form werden mögliche Gestal- tungsalternativen für computergestützte Kooperation im Bürobereich erarbeitet. Ich bin überzeugt, daß die Arbeit aufgrund ihres grundsätzlichen, aber auch handlungsleitenden Charakters all denen, die sich mit computergestützter Kooperation befassen, eine wertvolle Hilfestellung leisten kann. Gleichzeitig bietet sie Ansatzpunkte für weiter- gehende Forschungsaktivitäten. Aus diesem Grund ist der Arbeit eine hohe Resonanz und eine weite Verbreitung in Wissenschaft und Praxis zu wünschen. Prof . Dr. Roland Gabriel Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access VI Vorwort Die vorliegende Dissertation entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinfonnatik im Fachbereich Wirtschaftswissen- schaft der Ruhr-Universität Bochum Eine Reihe von Personen hat das Zustandekommen dieser Arbeit erst ermöglicht. Ihnen möchte ich an dieser Stelle danken. Mein Dank gilt zunächst Herrn Prof . Dr. Roland Gabriel. Er betreute diese Arbeit und förderte sie durch viele Freiheiten bei der Erforschung des Themas. Herrn Prof. Dr. Wolfgang Mag danke für die bereitwillige Übernahme des Zweitgutachtens. Meinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik schulde ich Dank für ihre Unterstützung. Dr . Frauke Streubel und Dirk Beier waren jederzeit diskussionsbereit, sahen die Arbeit kritisch durch und steuerten konstruktive Verbesserungsvorschläge bei. Thomas Erler und Thomas Lux halfen bei der Endkorrek- tur der Arbeit. Nicht zuletzt fühle ich mich den Studentischen Hilfskräften des Lehrstuhls verpflichtet, die Bibliotheken und Kataloge unermüdlich nach den vielen gewünschten Literaturquellen durchforstet haben. Ein inniger Dank gilt meinem Mann Andree Mosel, der sich nicht nur durch das gesamte Werk gearbeitet hat, sondern auch die sozialen Kosten getragen hat, die ein solches Pro- jekt mit sich bringt. Sein Verständnis, seine Unterstützung und seine stetige Ermutigung haben wesentlich zum Gelingen der Arbeit beigetragen. Von ganzem Herzen danken möchte ich nicht zuletzt meinen Eltern, die mich auf diesem weiten Weg vertrauensvoll begleiteten und anspornten. Sie haben die mentale und finanzielle Anstrengung vollbracht, vier Kinder auf eigene Füße zu stellen und Ihnen eine universitäre Ausbildung zu ermöglichen. Ihnen möchte ich diese Arbeit widmen. Ane-Kristin Reif-Mosel Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access VII Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ....................... .. ...... .... ....... .. .... .. ....... .. ..................... .. .. ... .. .. .... XI Tabellenverzeichnis.. .. .. ....... ...... .. .......................................................................... .. . XIII Abkürzungsverzeichnis ........... .. .. .. .. .. .. ....... .......................................... .. ..... .. .......... XV 1 Einführung in die Problemstellung ........ ... ......... .. ....... .. ..... .... ............. ... 1 1.1 Entwicklung des Bürobereichs und Ziele der Einführung kooperativer ArbeitsfoTOlCn .. .. .. .... .. ............. .. ............. .... ........... .. .......................... .. .. ............. 2 1.2 Computergestützte Kooperation als Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung ......... .. .................... .. ...... .. .. .. ... .. ............ .. .. .......... .. ..................... .. 9 1.3 Ziel der Arbeit und Gang der Untersuchung ...................................................... 12 2 Kooperation im Büro .. ... ....... . .. .... ...... .. .. ..... .. .. ...... .. .. .. ..... .. .. ........ . .. .... 19 2.1 Charakterisierung des Bürobereichs als informationsverarbeitendes Subsystem der Unternehmung .................................................. .. .......... . .. ......... 19 2.2 Charakterisierung und terminologische Abgrenzung des Begriffs der Kooperation .......... .. ....... .. ........... .. .... .... ................. .. .................................. 27 2.2. l Kooperation ............................................................. ............................... 28 2.2.2 Gruppe und Team ................................... .. ............. ............................. .. .. 38 2.2.3 Kooperationseinheiten .. ................. .... ...... .. ... .. ... .... ......... ........... .......... .... 42 2.3 Funktionen kooperativer Leistungserstellung .......... .... ............... .. .. .... .......... .. .. 47 2.4 Grundlegende Aktivitätenklassen kooperativer Leistungserstellung .. .. ....... .. .. .. .. 54 2.4.1 Systematisierungen kooperativer Interaktionen ......... .. .. ... .. ........ .. .......... .. 54 2.4.2 Aktivitätenklasse ' Kommunikation' ...... .. .. .......... .. ...... .. ............ .. ... .... .. ... 59 2.4.3 Aktivitätenklasse 'Koordination' ..... . .. ..... ............. .... .. ......... .. .. .. .. .. .. ........ 68 2.4.4 Aktivitätenklasse 'Verarbeitung gemeinsamer Objekte' . .. .. .. .... .............. 74 2.5 Implikationen für die vorliegende Arbeit .... ................................... .. ................ .. 77 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access VIII 3 Technologien zur Unterstützung der Kooperation im Büro .............. 79 3.1 Grundlegende Charakterisierung von CSCW-Technologien .............................. 79 3.2 Klassifikation von CSCW-Technologien ........................................................... 87 3.3 Funktionalität grundlegender Anwendungssystemklassen .................................. 9 l 3.3.l E-rnail-Systeine ......................... .. ................ .. .... ...... .. .. ................ ......... .. 91 3.3.2 Bulletin-board- und Computerkonferenzsyste111e ...................................... 96 3.3.3 Telekonferenzsyste111e ................................................. .. .......................... 98 3.3.4 Sitzungsunterstützungssyste111e.............................................................. 103 3.3.5 Termin- und Projektmanage111entsyste111e ............................................... 109 3.3.6 Prozeßunterstützungssyste111e ................................................................ l 12 3.3.7 Coautoren- und Screen-sbaring-Syste111e ....................................... .. ...... 121 3.3.8 Gemeinsa111e elektronische Arbeitsbereiche ............................................ 124 3.3.9 Intelligente Agenten .............................................................................. 125 3.4 Wirkungsfelder des Einsatzes von CSCW-Technologien ................................. 127 4 Bezugsrahmen der Gestaltung computergestützter Kooperation ....................................................................................... 139 4.1 Gestaltung und Gestaltungsstrategien ........................ .. ..................... .. ............ 139 4.2 Grundstruktur des Bezugsrahmens der Gestaltung computergestützter Kooperation ................................................................................................... 144 4.3 Die Kooperationssituation als Gegenstand der Gestaltung computergestützter Kooperation ................................................................................................... 152 4.3 .1 Kooperationsbedarf und aufgabenorientierte Gestaltung ........................ 153 4.3.2 Kooperationserwartung und strukturelle Gestaltung .............................. 155 4.3.3 Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft und personelle Gestaltung ........ 162 4.3.4 Kooperationsunterstützung und technische Gestaltung .......................... 167 4.3.5 Systemorientierte Gestaltung der Kooperationssituation ........................ 170 4.3.5. l Stimmigkeit als Subziel der Gestaltung computergestützter Infonnationssyste111e ................................................................. 170 4.3.5.2 Zur Notwendigkeit der systemorientierten Gestaltung computergestützter Kooperation ............................................... 174 4.3.5.3 Die Infonnationsstruktur als lnstru111ent der systemorientierten Gestaltung ................................................................................ 180 4.4 Zusammenfassung der Implikationen für die Gestaltung computergestützter Kooperation ..................................................................... 183 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access IX 5 Systemorientierte Gestaltung computergestützter Kooperation ....................................................................................... 187 5.1 Aufgaben als Restriktionsparameter der Gestaltung computergestützter Kooperation ................ .... .. .... ......................................................................... 187 5. 1.1 Typo logisierung kooperativer Aufgaben ................ ...................... ....... .. 188 5.1.2 Implikationen verschiedener Aufgabentypen für die Infonnationsstruktur ..................... ......... .. .................. .. ............ ... .......... 193 5.2 Strukturelle Gestaltung und computergestützte Kooperation ....... .. .. .............. 198 5. 2 .1 Aktionsparameter 'Arbeitsteilung' ......................................................... 199 5.2. l.l Charakterisierung des Aktionsparameters 'Arbeitsteilung' ........ 199 5.2.1.2 Schlußfolgerungen bezüglich Infonnationsstruktur und Kooperationserwartung auf Grundlage der Gestaltung des Aktionsparameters 'Arbeitsteilung' ........................................... 208 5.2.2 Aktionsparameter 'Koordination' .......................................................... 213 5 .2.2. l Charakterisierung des Aktionsparameters 'Koordination' .......... 2 l 4 5.2.2.2 Schlußfolgerungen bezüglich lnfonnationsstruktur und Kooperationserwartung auf Grundlage der Gestaltung des Aktionsparameters 'Koordination' ............................................ 219 5.2.3 Aktionsparameter 'Delegation' ........ ...................................... .. .. .. .... ..... 228 5.2.3. l Charakterisierung des Aktionsparameters 'Delegation' ............. 228 5.2.3.2 Schlußfolgerungen bezüglich lnfonnationsstruktur und Kooperationserwartung auf Grundlage der Gestaltung des Aktionsparameters 'Delegation' . .. ............................................ 233 5.2.4 Aktionsparameter 'Leitungssystem' .. ................................................... .. 237 5.2.4. l Charakterisierung des Aktionsparameters 'Leitungssystem' ...... 237 5.2.4.2 Schlußfolgerungen bezüglich lnfonnationsstruktur und Kooperationserwartung auf Grundlage des Aktions- parameters ' Leitungsystem' ... .. ...... .. .. ...................................... 240 5.2.5 Aktionsparameter 'Formalisierung' ......... .. ...... .. ..... ....... . .. ... ... . .. .. ......... 244 5.2. 5.1 Charakterisierung des Aktionsparameters 'Formalisierung' ...... ............ ......... .. ............ ............. ........... ...... 244 5.2.5.2 Schlußfolgerungen bezüglich Informationsstruktur und Kooperationserwartung auf Grundlage der Gestaltung des Aktionsparameters 'Formalisierung' .. ....................... .... ............ 247 5.2.6 Interdependenzen der strukturellen Aktionsparameter ............. .... .... .... .. 248 5.2.7 Zusammenfassung verschiedener Ausprägungen der strukturellen Aktionsparameter zu Konfigurationen .... . .. ................... ............... .......... 251 5.3 Technische Gestaltung und computergestützte Kooperation ........... ....... ..... .. .. 259 5.3. l 'Werkzeuge und Materialien in Werkstätten' als Leitbild für die Gestaltung kooperationsunterstützender Technologien. .. .. .......... .. ........ 261 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access X 5.3.2 Aktionsparameter 'Verteilung' .............................................................. 268 5.3.2.1 Teildimensionen der Verteilung ............... ................................. 268 5.3.2.2 Verteilung der Rechnerkapazität ............................................... 276 5.3.2.3 Physische Verteilung der Anwendungsprogramme .................... 283 5.3.2.4 Physische Datenverteilung ............. ..................... .. ............ .. ...... 288 5.3.2.5 Logische Zuordnung der Daten ................................................. 293 5.3.2.6 Logische Zuordnung der Anwendungsprogramme .................... 296 5.3.2.7 Netzsegmentierung ........................................ .. .. ........... ..... ....... 297 5.3.2.8 Regelung des Netzzugangs ......................... .............................. 30 l 5.3.3 Aktionsparameter 'Spezialisierung' ........... ................. .. .... .. ............. .. .... 302 5.3.3. l Teildimensionen der Spezialisierung .... .. ....... .. ........................... 303 5.3.3.2 Rechnerspezialisierung ........ .. ........... ......... ................................ 307 5.3.3.3 Netzspezialisierung ................................................................... 308 5.3.3.4 Datenspezialisierung ..................... .. .......................................... 309 5 .3 .3 .5 Programmspezialisierung .......................................................... 311 5.3.4 Aktionsparameter 'Integration' .............................................................. 312 5 .3 .4 .1 Teildimensionen der Integration ............................ .. .................. 313 5.3.4.2 Datenintegration .............. .. ....................................................... 317 5.3.4.3 Programmintegration ................................................................ 321 5.3.5 Aktionsparameter 'Anpassungsfähigkeit' ............................................... 325 5.3.6 Aktionsparameter ' Funktionalität' ......................................................... 328 5.3.6. l Kommunikation .............. ............................... .. ......................... 329 5.3.6.2 Verarbeitung gemeinsamer Objekte .......................................... 336 5.3.6.3 Koordination ...... .. .................... .. .. ........... ......... .. ...................... 340 5.3.6.4 Einsatzkonzepte kooperationsunterstützender Technologien ..... 343 5.3.7 Skizzierung eines für die Kooperationsunterstützung geeigneten Technikprofils .............................. .. ....................................................... 349 5.4 Personelle Gestaltung und computergestützte Kooperation ................ .. ........... 355 5.4. l Personalbedarfs- und Personalbestandsanalyse ..................................... .. 355 5.4.2 Aktionsparameter 'Personalbeschaffung' ............................................... 362 5.4.3 Aktionsparameter 'Personaleinsatz' ........................... .... .. ...................... 367 5.4.4 Aktionsparameter 'Personalentwicklung' ............................................... 370 5.4.5 Aktionsparameter 'Personalerhaltung' ... .............................. .. .. .. ............ 378 5.4.6 Aktionsparameter 'kulturorientierte Personalführung' ............................ 391 6 Schlußbetrachtung ........................................... .. ...... .......................... 40 l Literaturverzeichnis ....... .......... ... ................................................................ .. ............. 405 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access X] Abbildungsverzeichnis Abb. l.3-1 : Gang der Untersuchung .. .. .......................................... .. .. .... .................. 15 Abb. 2.4-1: Das 'Circurnplex-Model' von MCGRATIL. ... .. ..... ........ .. ............. .. .. .. .. .... 55 Abb. 2.4-2: Teilaktivitäten von Kommunikationsprozessen .............. .. .. .. ....... .. ....... 62 Abb. 3.1-1: Reichweite verschiedener Definitionen des Begriffs 'CSCW- Technologie' .. .. .. .. .. ........... .. .. .. .. .. .... .. .... ....... .... ....... .. .. .. ..... . .. .. .. .... .. 83 Abb. 3.2-1 : Raum-Zeit-Klassifikation von CSCW-Technologien ..... .... ....... .... .......... 88 Abb. 3.2-2: Funktionalität von CSCW-Technologien im Hinblick auf kooperationsbezogene Aktivitätenklassen ........................ .. ... ......... .. ... .. 90 Abb. 4.2-1: Grundstruktur des Bezugsrahmens ..................................... .. .... ....... .. .. 145 Abb. 4.3-1 : Komponenten der Kooperationssituation und zugehörige elementare Gestaltungsstrategien .. ................ .. ............ .. ...................... 153 Abb. 4.3-2: Personelle Determinanten des Kooperationsverhaltens und Aktionsparameter der personellen Gestaltung . .. ... .... .......... .. ................ 163 Abb. 4.3-3: Systematik verschiedener Formen der Stimmigkeit.. ............................ 173 Abb. 4.4-1 : Herstellung von Stimmigkeit zwischen Organisationsstruktur, Aufgaben und Technikarchitektur mittels der Infonnationsstruktur ...... 184 Abb. 4.4-2: Gestaltung der Kooperationssituation...... .. .. ............................ .. ... .. .... 185 Abb. 5.1-1: Unterscheidung verschiedener Aufgabentypen nach NIPPA ... . ........... ... 192 Abb. 5.1-2: Durch den Aufgabentyp beeinflußte Merkmale der Informationsstruktur ............ .. .. .. .... .. ......... .. .. ................................... .. 194 Abb. 5.1-3: Ausprägungen verschiedener Merkmale der Infonnationsstruktur in Abhängigkeit vom Aufgabentyp ................... .. ...... .... ... .. .. .. .......... .. 197 Abb. 5.2-1: Arten der Arbeitsteilung ..... .. .... .. .. ..... . .. .... ........................................... 200 Abb. 5.2-2: Anwendbarkeit verschiedener Formen der Arbeitsteilung bei verschiedenen Aufgabentypen . .. .. .. .......... .... ... .. ..... .... .. .... .. .. .. .. ...... .. .. 20 l Abb. 5.2-3: Bedeutung verschiedener Richtungen der Interdependenz bei unterschiedlichen Aufgabentypen ..... ................ .. .......... . .. .. .. .. .. .. ..... .. 207 Abb. 5.2-4: Bedeutung verschiedener Koordinationsmechanismen bei unterschiedlichen Aufgabentypen . .. ............. .. ......... .. ......... .. ......... ..... .. 220 Abb. 5.2-5: Interdependenzen struktureller Aktionsparameter .. .. ........ .. .. .. .. .. ..... .. 249 Abb. 5.2-6: Struktur einer Unternehmung mit hoher Kooperationserwartung ......... 251 Abb. 5.2-7: Von der Gestaltung der strukturellen Aktionsparameter beein- flußte kooperationsrelevante Merkmale der Informationsstruktur .... .... 252 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access XII Abb. 5 .3-1: Aktionsparameter der technischen Gestaltung im Zusammenhang mit anderen Komponenten der Kooperationssituation .. ........................ 260 Abb. 5.3-2: Teildimensionen des Aktionsparameters 'Verteilung' ... ........................ 269 Abb. 5.3-3: Einflußfaktoren auf die Gestaltung der Verteilung der Technikkomponenten ......................................... .. .. ........... .. .. ............ 274 Abb 5.3-4: Gestaltungsempfehlungen für die Teildimension 'Verteilung der Rechnerkapazität' .... ..... .. ........... .. .. .................. .. ....... .. .............. .. .... .. .. 281 Abb. 5.3-5: Gestaltungsempfehlungen für die Teildimension 'physische Verteilung der Anwendungsprogramme' ...... ....... .. ............................ .. 288 Abb. 5.3-6: Gestaltungsempfehlungen für die Teildimension 'physische Datenverteilung' ............................ .. ... .. .. .... .. ........................... .. ........ 293 Abb. 5.3-7: Gestaltungsempfehlungen für die Teildimension 'Netzsegmentierung' ........... .. .............................................. .. .. ........... 300 Abb. 5.3-8: Teildimensionen des Aktionsparameters 'Spezialisierung' . .. ... .. ............ 303 Abb. 5.3-9: Einflußfaktoren auf die Gestaltung der Spezialisierung der Technikkomponenten ........................................ .. ............. .. ................. 305 Abb. 5.3-10: Erweiterung von Datenmodellen beim Einsatz von CSCW-Technologien .. .. .......... .. ..................... .. ....... .. .......................... 310 Abb. 5.3-11: Teildimensionen des Aktionsparameters 'Integration' .......................... 314 Abb. 5.3-12: Einflußfaktoren auf die Gestaltung der Integration der T echnikkornponenten ........ .. .......... .. .......... .. .................................. .... .. 316 Abb. 5.3-13: Gestaltungsempfehlungen für die Teildimension 'Datenintegration' ............ .. .......... .. .. ................... .. .... ................ ... .. .. .. 320 Abb. 5. 3-14: Gestaltungsempfehlungen für die Teildimension 'Programmintegration' ....... .. ................................... .. ......... .. .............. .. 324 Abb. 5.4 - 1: Notwendige Qualifikationen im Hinblick auf die Realisierung computergestützter Kooperationsformen ........... .. ...... .. .. .. ..... .. ... .. ... .. ... 372 Abb. 5.4-2: Vereinfachte Darstellung des Modells von VROOM .......... ...... ............. 386 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access XIII Tabellenverzeichnis Tab. 2.3-1: Tab. 2.4-1 : Tab. 2.4-2: Tab. 2.4-3: Tab. 3.1-1: Tab. 4.3-1: Tab. 5.2-1: Tab. 5.2-2: Tab. 5.2-3: Tab. 5.2-4: Tab. 5.2-5: Tab. 5.2-6: Tab. 5.2-7: Tab. 5.2-8: Tab. 5.3-1: Tab. 5.3- 2: Tab. 5.3-3: Vor- und Nachteile der Arbeit kooperativer Aufgabenerfüllung bei der Bearbeitung von Elementarproblemen .. ................. ..................... 48 Zusammenhang zwischen verschiedenen Aktivitätenklassen und Arten der Kooperation ................................................................. .. 59 Kategorisierung von Kommunikationsprozessen ................................... 60 Koordinationsmechanismen ............ .. .............. ...... .......... .. ................ ... .. 71 Verschiedene Definitionen der Begriffe 'CSCW-Technologie' bzw. 'Groupware' ........ .. ........................ .. ...... ........... .. .... .......... .. .......... 82 Beispiele für Komponenten der Stimmigkeitsbereiche.................. .. .... .. 172 Zusammenhänge zwischen der Art der Arbeitsteilung, Merkmalen der Infonnationsstruktur und Kooperationserwartung ......................... 212 Zusammenhänge zwischen der Art der Arbeitsteilung, Koordinationsmechanismen und Kooperationserwartung .................. .. . 221 Anwendbarkeit verschiedener Koordinationsmechanismen bei unterschiedlichen Richtungen der Interdependenz ................ ............. .. . 222 Implikationen der Wahl des Koordinationsmechanismus für Merkmale der Informationsstruktur und mögliche Gegenstände der Koordination................................... .. ................ ............. .. ............. 223 Implikationen der Form und der Richtung der Koordination für Merkmale der Infonnationsstruktur und Kooperationserwartung ... 226 Ausprägungen verschiedener Merkmale der Informationsstruktur bei unterschiedlichen Delegationsgraden ...... .. ........................ ............. 235 Gegenüberstellung verschiedener Strukturvariablen mechani- stischer und organischer Systeme .............. .... .................. .. ....... ........ ... 255 Ausprägungen der Gestaltungsparameter der fünf Konfigurationen nach MINlzBERG .......... ........ ... .... ......... .... ............ .. ..... .......... ............. 257 Gestaltungsempfehlungen für die Teildimensionen der 'Verteilung' in Abhängigkeit von architekturrelevanten Infonnationsstruktur- merkrnalen ................................... .. ............... ...... .......... .. ......... .. ......... 275 Gestaltungsempfehlungen für die Teildimensionen der 'Speziali- sierung• in Abhängigkeit von architekturrelevanten Informations- strukturmerkmalen .. ............. ........ .. .. .. .......................... .. .. ................. . 306 Gestaltungsempfehlungen für die Teildimensionen der 'Integration' in Abhängigkeit von architekturrelevanten Infonnationsstruktur- merkrnalen .. ... ................................................................................ .. ... 317 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access XIV Tab. 5.3-4: Unterscheidung verschiedener Nutzungskonzepte von CSCW- Technologien ........................ ...... ............. .. .. .. ................... .. .............. .. 348 Tab. 5.3-5: Profil einer stimmigen Technikgestaltung bei hoher Kooperationserwartung . .... ......... .. .. .. ..................... .. ............................ 350 Tab. 5.3-6: Deterministische und organische Technikeinsatzkonzepte ...... .. .... ... ... .. 353 Tab. 5.4-1 : Inhalte und motivationale Voraussetzungen der Grundmotive nach McCLEu..AND .. .... ... .. ............ .. ........ .. ................... .. ... .. ... ... ....... 382 Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access Abkürzungsverzeichnis ccrrr CPM cscw CSMA/CD DSS E-mail EMR GDSS GRIT IBuB ISDN IT KI LAN NSS OSI PC PERT TA TCP/IP VKI WYSIWIS Comite Consultatif International Telegraphique et Telephonique Critical Path Method Computer Supported Cooperative Work Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection Decision Support Systems Electronic Mail Electronic Meeting Rooms Group Decision Support Systems Graduated and Reciprocated Initiatives in Tension Reduction Infonnationsbedarf und Infonnationsbereitstellung Integrated Services Digital Network lnfonnationstechnologie Künstliche Intelligenz Local Area Network Negotiation Support Systems Open Systems Interconnection Personal Computer Program Evaluation and Review Technique Technology Assessrnent Transmission Control Protocol / Internet Protocol Verteilte Künstliche Intelligenz What-you-see-is-what-I-see XV Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access 1 Einführung in die Problemstellung Ausgehend von Veränderungen der technischen, organisatorischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen diskutieren Wissenschaft und Praxis derzeit inten- siv neue Gestaltungskonzepte für Unternehmungen. In diesem Zusammenhang zählen kooperative Arbeitsformen nicht nur im Produktions-, sondern auch im Bürobereich zu den grundlegenden Instrumenten verschiedener Konzepte, wie z.B. Lean Management, Geschäftsprozeßorientierung, Total Quality Management, Kontinuierliche Verbesserung, Modularisierung und Virtualisierung von Unternehmungen.• Für das gestiegene Interesse an Gruppen- und Teamarbeit sind dabei verschiedene Faktoren verantwortlich: 2 • Die gestiegene Dynamik der Märkte (Zeit-, Qualitäts-, Kosten- und Innovations- wettbewerb) mit kürzeren Produktlebenszyklen und Amortisierungsphasen führt zu einer geringeren Bedeutung des Massengeschäfts und zu Leistungsprogrammen, die weniger standardisierte Leistungen beinhalten. Die Komplexität der Leistungen und Leistungsprozesse, die Vielfältigkeit und der Umfang der im Bürobereich anfal- lenden Aufgaben lassen eine effektive Aufgabenerfüllung häufig nur noch in Arbeitsgruppen oder Teams möglich erscheinen. Um der internationalen Konkur- renz und den sich ständig verändernden Märkten gewachsen zu sein, bedarf es darüber hinaus der permanenten Entwicklung innovativer, bedarfsorientierter Produkte sowie der Ausrichtung des Unternehmungsgeschehens auf die Kunden und deren Bedürfnisse. Die effektive Gewinnung, Filterung und Bewertung von lnfonnationen aus sich wandelnden Märkten und relevanten Fachgebieten erhält einen noch höheren Stellenwert und übersteigt vielfach die Infonnationsverar- beitungskapazität einzelner Individuen. Dabei erweist sich die Trennung steuernder und ausführender Aktivitäten in dynamischen und komplexen Arbeitsfeldern als problematisch, und technokratische Koordinationsmechanismen gelangen an ihre Grenzen. Gleichzeitig kann der gestiegene Bedarf an Prozeß- und Produktinnova- tionen häufig nicht mehr allein durch geniale Einzelerfindungen, sondern nur mittels systematischer Verfahren der Ideengewinnung und -umsetzung in multipersonellen Einheiten gedeckt werden. 1 Vgl. Drumm (1996), S. 11; Wahren (1994), S. 11. Drumm setzt sich kritisch mit den Ansätzen 'Business Reengineering', 'Fraktale Fabrik', 'Modulare Fabrik', 'Atomisiene Organisation' und 'Vinuelle Organisation ' auseinander. 2 Vgl. Goecke (1997), S. 76, dort in bezug auf Veränderungen von Fragestellungen der Führung; Grüninger (1996), S. 66f.; Schneider/Knebel (1995), S. 7f.; Wendel (1996), S. 2; Friedrich/Rödiger (1991), S. l lf .; Teufel (1993), S. 31; Picou'Reichwald (1994), S. 548; Bendixen (1980), Sp. 2228; Fromm (1986), S. l3f .; Brummund (1983), S. 16ff. Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access 2 • In vielen Bereichen sind fortschreitende Internationalisierungs- und Globalisierungs- tendenzen der Unternehmungen und Wirtschaftsbeziehungen zu beobachten. Hierdurch verstärkt sich die Notwendigkeit der umfassenden Koordination räumlich und zeitlich verteilt abzuwickelnder Aktivitäten. • Die durchschnittlich höhere Qualifikation der Mitarbeiter führt vielfach zu gestie- genen Anforderungen an Autonomie und Verantwortung bei der Aufgabenerledi- gung am Arbeitsplatz. Die Einbindung der Mitarbeiter in Kooperationseinheiten mindert gleichzeitig das Delegationsrisiko für die Unternehmungen. Den Gegenstand dieser Arbeit bildet die computergestützte kooperative Leistungserstel- lung im Bürobereich von Unternehmungen. Die folgenden Ausführungen zeichnen zunächst die Entwicklung des Bürobereichs im Hinblick auf die Arbeitsteilung und die multipersonelle Leistungserstellung nach und zeigen vor diesem Hintergrund mögliche Zielkategorien des Einsatzes kooperativer Arbeitsfonnen auf (Abschnitt 1.1). Gleichzeitig zu den oben genannten Entwicklungen hat eine Diffusion fortgeschrittener Netz- und Kommunikationstechnologien sowie die Verbreitung von Standardanwen- dungssoftware an den Büroarbeitsplätzen stattgefunden. Sie bieten eine geeignete tech- nische Grundlage für die standortübergreifende Informationsverarbeitung unter Zugriff auf gemeinsame Datenbestände bei dezentraler Verarbeitungskapazität. 3 Basierend auf dieser Grundlage bieten sich den Anwendern und/oder Gestaltern unter der Bezeichnung 'CSCW-Technologie' (synonym 'Groupware') eine Reihe von Hard- und Softwarepro- dukten an, die eine wirkungsvolle, standortübergreifende Unterstützung multipersoneller Leistungsprozesse versprechen. Abschnitt 1.2 führt in das zugehörige Forschungsfeld 'Computer Supported Cooperative Work' (CSCW) ein. Die sich verändernden Arbeitsfonnen im Bürobereich und die neuen Konzepte ihrer technischen Unterstützung bilden den Rahmen für die konkrete Problemstellung dieser Arbeit, deren Ziel und Aufbau in Abschnitt 1.3 erläutert werden. 1.1 Entwicklung des Bürobereichs und Ziele der Einführung kooperativer Arbeitsformen Die folgenden Ausführungen stellen die historische Entwicklung des Bürobereichs von Unternehmungen kurz dar und erläutern vor diesem Hintergrund mögliche Ziele des Einsatzes kooperativer Arbeitsfonnen. 3 Vgl. Grudin (1994a), S. 19ff.; Hughes/RandalVShapiro (1991), S. 3l5ff.; Dix/Finlay/Abowd et al. (1993), S. 424; Petrovic (1993), S. 56f. Ane-Kristin Reif-Mosel - 978-3-631-75495-5 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 04:14:05AM via free access