Warum das moderne wissenschaftlich e Weltbild so gut wie sicher falsch ist Teil 1: Die Evolutionslehre Martha Schalleck 2 A4 PDF O ri ginaltitel 2022: Gott hat ́s gem acht Copyright Text: Public Domain Coverbild: sudowoodo , stock.adobe.com Die Übersetzungen aus dem Englischen erfolgten durch die Autorin. Bibelstellen, wo nicht anders angegeben, aus der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, Katholische Bibelanstalt 1980. Weitere Te xte von Martha Schalleck Das moderne wissenschaftliche Weltbild : komplett falsch ? Niemals! ... oder? Das 10 - Punkte - Programm ( Download : https://pdfhost.io/v/B1fw8b07C_Das_moderne_wissenschaftliche_Weltbild_komplett_falsch ) Die Erde: Kugel oder Ebene? Teste dein Wissen! (Download: https://pdfhost.io/v/44qt3C7F0_Erde_Kugel_oder_Ebene ) Jesus folgen – Warum? Wie? Wie nicht? 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Schwierig. Ein Wunder. (b) Hitzige Diskussionen (c) Kühle Analysen (d) Aktuelle Ansätze (Venter, England, Cronin u. a.) Kapitelzusammenfassung 3 E RKLÄRUNG GESCHEITERT : D IE V IELFALT DER A RTEN 1 19 Kapitelausblick (a) Unsere „nächsten Verwandten“ (b) Weitere Paradebeispiele für Evolution (c) Baum des Lebens. Oder Busch. Oder Wiese. (d) Das DNA - Dogma und seine Paradoxa (e) Ist das DNA oder kann das weg? („Junk - DNA“) (f) Noch einmal: Information Kapitelzusammenfassung 4 E RKLÄRUNG GESCHEITERT : I RREDUZIBEL KOMPLEXE S YSTEME 1 69 (a) Merkmale irreduzibel komplexer Systeme (b) Alles Leben ist irreduzibel komplex (c) Motorisierte Bakterien (Flagellum) (d) Geschlechtliche Befruchtung (Henne – Hahn – Ei) (e) Weitere Beispiele für irreduzible Komplexität 5 Kapitelfazit 5 E RKLÄRUNG GESCHEITERT : M ENSCHLICHES B EWUSSTSEIN 18 4 Kapitelausblick (a) Paranormale Ereignisse (b) Der freie Wille: Libet, Penfield, Haynes (c) Materialismus: Hard problem, Hofstadter, Roth, Dennett, Sapolsky (d) Panpsychismus: Haeckel, Chalmers u. a. Kapitelzusammenfassung 6 A NSPRUCH GESCHEITERT : M ORALISCHE F ÜHRUNG 21 6 Kapitelausblick (a) Der böse Gott der Evolutionisten (b) Die neue Religion der Evolutionisten (c) Okkultismus, Nationalsozialismus, Kommunismus (d) Evolutionäre politische Systeme (e) Ideen haben Folgen (f) Gott vs. Evolution: Eine Gegenüberstellung Kapitelfazit 7 S CHLUSSGEDANKEN 26 1 A NHANG T RUMAN VS „P ROF D AVE “ L ITERATURVERZEICHNIS 2 69 6 Gebrauchsanleitung Zahlreiche spezielle biologische und physikalische Tatsachen werden seit wenigstens 150 Jahren als angeblich e Be weise dafür angeführt , dass alles Leben durch E volution und nic ht durch Schöp- fung entstanden sein soll Die Entkräftung der Behauptungen muss also recht umfangreich sein und auch in die Tiefe gehen Einige der Argumente sind naturgemäß „hochkontrovers“. Die meis- ten Argumente werden irgendwo von Bloggern oder Youtubern, die in der Regel selbst keine Fach- leute sind, lächerlich gemacht. Antworten auf die himmelschreienden Ungereimtheiten innerhalb der Evolutionsl ehre bleibt man indes sen schuldig. Ich kann nur raten, sich nicht automatisch auf die Seite der Lacher zu stellen, sondern die Argu- mente selbst zu untersuchen . Das ist stellenweise anspruchsvoll e Denkarbeit , aber nicht unmög- lich für Laien. Die Argumente stammen im Wesentlichen von angesehenen Wissenschaftlern und Phil osophen. Diese be z ahlen oft einen hohen Preis dafür , dass sie sich gegen das Narrativ des Mainstream stellen. Die Kapitel sind grundsätzlich auch einzeln , jedes für sich, lesbar und verständ lich. Einige zent- rale Argumente werden aus unterschiedlichen Perspek tiven mehr fach angesprochen Vorwort zur Public Domain Ausgabe 2023 Wofür ist dieses Buch wichtig? Die Summe der heute bekannten Fakten deutet darauf hin, dass ein intelligenter Schöpfer alles und auch uns erschaffen hat. All unser Wissen über die Biologie, über das Bewusstsein und auch über unser Weltall und viele andere Dinge steht absolut im Einklang mit dem biblischen Schöpfer. Kein einziges Faktum ist bekannt, w as der Bibel widerspricht. Doch s ehr viele Fakten stehen in mehr oder weniger krassem Widerspruch zum modernen wissenschaftlichen Weltbild. Einfach zusammengefasst: Wenn das moderne wissenschaftliche Weltbild wahr wäre, dürfte es nach den eigenen Erkenntnissen dieser Wissenschaft weder das Universum noch uns über- haupt geben. Ich möchte, dass Sie das wissen. Ich möchte, dass Sie damit eine Chance bekommen, sich aus dem Lügensystem der Moderne zu befreien, das uns davon abhält, unseren Schöpfer zu suchen. Was es dort zu gewinnen gibt, ist um Dimensionen größer, als wir es uns in den schönsten Träu- men ausmalen k önnen. Und was wir zu verlieren haben, ist ebenfalls um Dimensionen größer, als wir es uns ausmalen können. An dem vorliegenden Buch habe ich viele Jahre gearbeitet, wobei die meiste Zeit reine Studien- zeit war, in der ich sehr viel über Naturwissenschaft und Philosophie gelernt habe. Da nn merkte ich , alles Verstandene in ein Buch zu packen, war ein schier unmögliches Unterfangen. Ich habe es trotzdem versucht Heute , mit einigen Monaten Abstand, sind mir die Mängel d es Buches klar er ersichtlich . Es ist zu umfangreich, zu weitschweifig, für Wissenschaftler nicht wissenschaftlich ge- nug, für Laien teils z iemlich kompliziert. An manchen Stellen müsste ich meine Gedankenführung aufräumen und mich aufs Wesentliche konzentrieren. Vorerst stelle ich meine Arbeit online und hoffe, dass der eine oder andere darin etwas Nützli- ches entdecken kann, w as ihn weiterbringt. Wer weiter nachforschen will, findet im Text Litera- turangaben, wenigstens aber Hinweise auf die Wissenschaftsblogs oder - videosbeiträge, in denen die ausführlichen Literaturangaben zum Thema zu finden sind. 7 Ei nleitung Alles ist von Grund auf sinnlos. Unser Dasein als Menschen in der Welt zeichnet sich durch eine „lächerliche Vergeblichkeit“ und eine „monströse Absurdität“ aus, was zu erkennen uns die Evolution traurigerweise ermöglicht hat. Die Menschheit geht einer fin steren Zukunft entgegen, falls sie überhaupt noch eine Zukunft hat. – Die se Aussagen stammen von ange sehenen Wissen schaftlern, die an Darwins Evolution und an die Abstammung des Menschen von Tieren glauben . Es sind die Philosophen Daniel Dennett und Herman Tønnessen , der Biologe George Gaylord Simpson und der Nobelpreisträger Steven Weinberg , die ihr Glau benssystem mutig und konsequent zu Ende denken. (Die genau en Zitate finden sich in späteren Kapiteln.) Die Vorden ker haben recht. Falls die moderne Wissenschaft die Welt richtig deutet, gibt es wenig zu hoffen. Sollte die Wissenschaft sich aber irren, besteht die Möglichkeit, dass wir tatsächlich aufgrund dieses Irrtums in einen selbst verschuldeten Untergang gehen. Falls die Wissenschaft sich grundlegend irrt, hat Gott die Welt erschaffen und uns mög l icherweise erklärt, was wir tun und lassen sollen. Leugnen die Menschen die Existenz ihres realen Schöpfers und scheren sich nicht um seine Vorstellungen , wie es heute verbreitet der Fall ist, wäre eine selbst verschuldete große Katastrophe eine logisch erwartbare Folge. Im chaotischen 21. Jahrhundert gibt es mehr als genug Anlass, die Frage noch einmal neu zu stellen, ob Darwin wirklich die Wahrheit über unsere Herkunft herausgefunden hat. Die erste Überraschung bei dieser Prüfung: Darwin selbst wusste, dass er tatsächlich nichts Wissenschaft- liches gegen die biblische Schöpfungsge schichte vor zu bringen hatte Er machte daraus kein Ge- heimnis. Der wesentliche Beweis für die Evolutionslehre sollen Ge mein samkeiten im inneren Auf- bau von Organen und Körperteilen bei verschied enen Arten sein . Heute ist die DNA als Entde- ckung hinzu gekommen, wo sich ebenfalls viele Gemein samkeiten zwischen Arten finden. Die Ar- ten lassen sich anhand ihrer Gemein sam kei ten und Unterschiede in Familien und Klassen grup- pie ren. Dies sieht man als Beweis dafür, dass die Le bens formen nicht erschaffen wurden, sondern dass jede Art evolutionär aus früheren Arten entstanden sein musste. I n D IE E NTSTE HUNG DER A RTEN (1859) schreibt Darwin aber selbst: „Nach der Lehre von der unab - hän gigen Schöp fung der einzelnen Lebewesen können wir nur sagen, es habe dem Schöpfer eben falls gefallen, Tiere und Pflanzen derselben großen Klasse nach einem gleichen Plan zu erschaffen ...“ Darwin gibt hier richtigerweise zu, dass man all diese Beweise auch im Rahmen der Schöp - fungsgeschichte deuten kann. Er sagt „schwarz auf weiß“, dass die Ähn lich keiten zwischen den Arten nichts bewei sen. Es könnte dem Schöpfer auch gefallen haben, gleiche Konstruk tions merk - male jeweils in mehreren Ar ten zu ver wenden Worauf gründet sich dann die Evolutionslehre überhaupt? Die Antwort auf dieses Rätsel gibt Darwin in der Fortführung des eben zitierten Satzes. Auch wenn Gott die Arten auf diese Weise erschaffen haben könnte, findet Darwin, sei dies „ keine wissen schaftliche Erklärung“ Die Begrün - dung für die Forderung, dass die Welt nicht mehr an Gott, sondern an Evolution glauben soll, liegt in einer absurden Dogmatik. Es geht um eine Neudefinition von Wissenschaft. Unausge s prochen geht es aber auch um eine Neudefinitio n der Welt. Die Welt samt ihrer Herkunftsgeschichte muss nach Darwins Dogma wissenschaftlich erklärbar sein. Gott darf die Welt nicht gemacht haben, weil die Wissenschaft sie sonst nicht erforschen könnte, jedenfalls nicht allumfassend. Man mag vielleicht denken, d a s Darwin - Zitat wäre aus dem Zusam menhang geris sen . D och im Verlauf des Buches wird deutlich werden, dass es den Nagel auf den Kopf trifft und Darwin und die moderne Wissenschaft richtig reprä sen tiert . Der Coup Darwins und seiner Mitstreiter lässt sich so formulieren: „Nach allem, was wir vorfinden, könnte auch Gott alles Leben erschaf fen haben, aber diese Mög lich keit schließen wir per Defi nition aus.“ Auf diese Weise erklärte diese Wissenschaft sich selbst zur absoluten geistigen Elite. Weder Priester noch Gott selbst konnten Machtansprüche, die sich auf die Wissenschaft stützen, noch begrenzen. Viele Fragen stellen sich. 8 Kann Darwins Forderung legitim sein, nach der Evolution als wissenschaftliche Hypo these gel- ten darf, Schöpfung aber nicht ? „Schöpfung“ und „Evolution“ sind die beiden denk baren Antwor- ten auf ein und dieselbe Frage nach unserer Herkunft. Wie kann die eine denkbare Antwort auf eine Frage „wissenschaftlich“ sein, die andere aber nicht? Worauf gründet die Naturwissenschaft ihren Autoritätsanspruch über die letzten Fragen? Die entscheidenden Fragen der Menschheit – Ursprung von allem, Sinn, Be stimmung, Gott, Himmel, Hölle – spielen sich jenseits des Hori zonts der Wissen schaft ab. Die En tstehung von Zeit, Raum, Energie, Materie, Leben fand außer halb unseres menschlichen Horizonts statt. Nur falls es jen seits von Raum, Zeit und Materie nichts geben würde, falls es Gott nicht geben würde, könnte die Wis- senschaft diesen Anspruch stellen, e rnst haft zu versuchen, unsere wahre Geschichte zu ermitteln. Vom „Nichts“ auszugehen ist aber weder logisch noch überprüfbar. Weiterhin stellt sich die Frage, ob die Menschheit der Wissenschaft über haupt einen Auftrag erteilt hat, die Entste hungs geschichte von Leben und Mensch zu erforschen. Sicher ist, mit der Evolutionslehre hat sich eine Gruppe von Wissen schaftlern, die s ich selbst den Titel „Die Wissen- schaft“ gab, diesen Auftrag selbst erteilt bzw. ihn sich angeeignet. Sie hat hierfür die Nichtexistenz alles Übernatürli chen für ihre gesamte weitere Arbeit einfach vorausgesetzt. Es wurde nie unter sucht, ob diese Vorannahme auch wahr ist. Später würde in Verges sen heit geraten, dass es nur eine Vorannahme, eine Prä misse , war. Aus dem anfänglichen Satz „Wir neh- men an“ wurde mit der Zeit der absolute Satz : „Wer etwas anderes für wahr hält, ist dumm“. Welche wirt schaft lichen und/oder politi schen Inte ressen spielten hier eine Rolle? Wird die Wissen schaft ihrem Anspruch gerecht? Hat sie schlüssige Antworten gefunden? Sind wir gut be- raten, ihr zu vertrauen, dass sie die „offenen Fragen“ noch beantwor ten wird? Wohin will uns „Die Wissen schaft“ führen? Und was haben Darwin und seine Anhänger eigentlich gegen Gott? Existiert vielleicht noch eine andere Wissenschaft, für die der Mensch nicht einfach „wissenschaftsgeeignet“ zwischen dem „Nichts davor“ und dem „Nichts danach“ sinnlos durchs Leben irrt? Eine Wissenschaft, in der noch Raum dafür ist, dass der Mensch viel leicht von Gott aus einem Grund er sch affen wurde? – Ja, es gibt diese Wissenschaft. Die meisten der in diesem Buch vorgestellten Sachargumente gegen die kritiklose Akzep tanz der Evolutions lehre wurden von einer Reihe hochangesehener Wis sen schaft ler a usgearbeitet, etwa vo n dem Mit erfinder der „Genkanone“ John Sanford oder dem preisge krönten Nanotechniker, James Tour. Auch Mi kro - biologen wie Michael Behe , Douglas Axe und Wissen schafts phi losophen wie Stephen C. Meyer , David Berlinski und Thomas Nagel argumentieren gegen die heillose Überbewertung der Evolutionslehre Andere Wissen schaftler und Philoso phen tun es ihnen gleich S ogar einige Nobelpreis träger haben sich öf fent lich gegen die Evolutionslehre aus ge sprochen (Vjtorley). Über tau send Wis sen schaf t ler haben seit dem Jahr 2001 eine öffentliche Petition unter zeichnet, in der sie ihre Skepsis bekunden und eine kriti sche Über prüfung de r L ehre fordern ( A SCIEN TIFIC DISSENT FROM D ARWI NISM ). Die Unter zeichner sind Chemiker, Physi ker, Biologen, Mathe ma ti ker, Medizi ner und Philoso phen. Die New York Times be män gelt zwar im Jahr 2006, dass unter den Unter - zeichnern vergleichsweise wenige Biolo gen wären, aber Wissen schaftler, die sich gegen die Evolutionslehre stellen, müssen mit Repres salien rechnen, und Biologen stehen unter besonderem Druck (Bergman , 2011). Im Übrigen ist es für sich genommen ein bemer kens wertes Gesche hen, wenn eine nen nens werte Zahl von Akademikern ver schiedener Diszip li nen öffentlich unter zeich net, dass sie nicht mehr bereit sind , die Behaup tungen der Evolutions biologie hinzunehmen. Auch im Kreis der Mehrheit der Biologen, die Evolution weiter als „Fakt“ sehen, weiß man von den großen Problemen der Lehre . Im Jahr 2008 treffen sich 16 weltbekannte Evolu tions ver treter zu einem Kongress in Altenberg , Österreich, um neue Lösungen zu suchen. Anlass ist ihre Erkennt- nis , dass die Lehre nicht erklären kann, wie Leben und Arten natur gesetzlich von allein hätten entstehen können. (Mazur 2010 und ReMine 2012). Dies ist aber genau, was sie angeblich erklä- ren soll. Auf einem ähnlichen Kongress der Royal Society im Jahr 2016 konstatiert der Evolutions - 9 bio loge Gerd Müller einen „ weit verbreiteten Eindruck unter Wissen schaft lern und Philosophen “, dass die Evoluti ons lehre wichtige Fragen nicht beantworten kann. Müller zählt in seinem Artikel W HY AN EXTENDED EVOLU TIO NARY SYNTHESIS IS NECESSARY ganze 16 verschie dene Fachgebiete auf, aus denen der Evolutionslehre widersprechende Fakten kom men. Sie reichen von der Ent wick lungs - biologie und Epigenetik bis zu den Sozial wissenschaften. „ Keine dieser Vorstel lungen ist unwissen - schaftlich, alle gründen sich fest auf evolutionäre Prin zipien und alle sind mit substan z iellen empiri- schen Beweisen belegt “, schreibt Müller. D ieses Buch beginnt mit einem sehr langen ersten Kapitel, das eigentlich ein eige nes, kleines Buch ist. Hier werden theoretische Grundlagen der Lehre sowie die Evolu ti ons diskussion im Überblick skizziert. Kapitel 2 behandelt die für die Evolu tionslehre unlös bare Frage der Entstehung des ers- ten Lebens aus toter Materie. In Kapitel 3 wird gezeigt, weshalb die Verwandlung einer Art in eine andere Art nicht vorstellbar ist, außer durch erheblichen Input an Information von einem intelli- gen ten Planer. Das kurze Kapitel 4 widmet sich dem für die Evolutionslehre logisch unlösbaren Problem der Herkunft integrierter, intelligenter Archi tek turen in biologischen Systemen („irre du- zible Komplexität“). Ka pitel 5 handelt vom wissenschaftlich unge lösten (und unlösbaren) Prob- lem des men schlichen Bewusst seins und von den zerstörerische n Wirkungen des Evolu tionsglau- bens auf unseren Geist. Kapitel 6 liefert einen Einblick in die tödlichen Wirkungen der Evolutions- lehre auf Gesell schaf ten. Die wissenschaftliche Diskussion ist nicht leicht zu fassen, nicht nur weil sie kompli ziert, sondern vor allem auch, weil sie extrem unübersicht lich ist. Wenn man den Wahrheitsgehalt der Evolutionslehre prüfen wollte, so der Philosoph David Berlinski, müsste man zuerst fragen: „ Ist die Theorie sor tiert genug, dass man diese Frage überhaupt beantworten kann? “ Berlin ski sieht „ das Ding“ als „ ein einziges Chaos “ . Nichts sei präzise definiert und ausgelegt. „ Wir wissen nicht einmal, was genau eine Art ist, um Himmels Willen! “, ruft er aus (Stein 2010). Mit dieser ermu tigenden Aussicht wagen wir uns ins Getümmel. Tipp: Schau vorab mindestens eines der folgenden Youtube - Videos an. Die bildli chen Darstellun- gen helfen beim Verständnis vor allem der ersten Kapitel dieses Buches. (1) Youtube - Kanal WEHImovies, zum Beispiel Y OUR B ODY ' S M OLECU LAR M A CHINE (2) Youtube - Serie S ECRETS OF THE C ELL with Michael Behe (Teil 1 - 3), von Discovery Science (mit Untertiteln und automatischer Übersetzungsfunk tion). (3) D ER K ERN DES L EBENS – Wunderwelt der Zelle | Odysso – Wissen im SWR, 1.10.2014, von SWR. 10 1 1 Ei nführung in die Evolutionskritik x Kapitelausblick Dieses lange erste Kapitel vermittelt einen Überblick über wichtige Fragen der Evolu tionskritik und gliedert sich in folgende Abschnitte: 1a: Geschichte und Politik Gedankliche und politische Grundlagen der Evolutionslehre. 1b: Grundkonzepte Kernaussagen der Lehre und Bewertungskriterien für Wissenschaft 1c: Scheitern auf breiter Front Hauptargumente gegen die Evolution aus Paläo ntologie, Informationsthe o rie, Popula tions gene- tik 1d: Angebliche Evolutionsbeweise Häufig angeführte Beweise für die Evolution und was von ihnen zu halten ist. 1e: Evolution contra Physik Wichtige Argumente aus der Physik gegen die Evolution. 1f: Letzter Versuch : Third Way of Evolution Wie einige Evolutionisten einen Ausweg aus der Krise ihrer Disziplin suchen. Kapitelzusammenfassung. 11 (a) Geschichte und Politik Kapitel 1 a legt dar, dass die Evolutionslehre auf folgenden Elementen aufbaut: (1) Hinduismus , (2) Naturphilosophie und - religion , (3) Lyells neue Geschichte der Erde , (4) Wirtschaftsliberalismus (Smith, Malthus) , (5) Materialismus, Geistlosigkeit , (6) Ablehnung Gottes (Metaphysik) , (7) Politische Netzwerke , (8) Propaganda. Damit wird gezeigt, dass die Grundlagen der Evolutionslehre keinesfalls naturwis sen schaftliche sind. Sie bestehen vielmehr in einer Mischung aus Metaphysik und Politik. Darwin baute die Lehre aus Versatzstücken unter schiedlichster Bereiche zusammen, seine Unterstützer sorgten auf poli- tischem Weg für ihre Durchset zung. Hinduismus Studiert man die Lehren indischer Gurus über Evolution, stellt man fest, dass die moderne Evolu- tionslehre im Grunde jahrtausendealte Mysterienlehren in wissen schaftliche Sprache ge fasst hat Darwin schrieb natürlich nicht direkt bei den indischen Yogis ab. Viel mehr wanderte das okkulte Gedankengut auf verschlungenen Wegen über Naturphilosophie, Neoplatonismus, Aufklärung und esoterische Geheimkulte in das Denken der gebildeten Schichten im 19. Jahrhundert und nahm von dort Ein fluss auf Darwins Denken. Youtube im Jahr 2020: Ein weißbärtiger Yogi , Jaggi Vasudev alias Sadhguru , erklärt den Zusammenhang zwischen Darwin und dem Hinduismus Das Video heißt S ADHGURU E XPLAINS THE T HEORY O F E VOLU TION A S P ER A NCIENT H INDU K NOWLEDGE , von Mystics of India Dem populären Guru wird die Frage ge stellt, ob wir unser Dasein dem Zufall oder einer höheren Macht zu verdan ken haben, worauf er antwortet (Hervorhebungen durch Autor): „ Das Sonnensystem, die Art wie es funktioniert, und auch die anderen Universums systeme, die Ga- laxien, sie existieren alle, weil sie in einer bestimmten Perfektion von Geometrie angekommen sind. Geometrie in diesem Sinne: Gerade jetzt dreht sich dieser Planet u m die Sonne, er hat seine perfekte Umlaufbahn gefunden. Deshalb dreht er sich und dreht er sich und dreht er sich. Nicht von einer Maschine oder etwas angetrieben.“ Falls die Erde diese Perfektion der Geometrie eines Tages ver- liere, sei sie „weg vom Fenste r“. Nun beginnt die halb wissenschaftliche, halb religiöse Erklärung: „ Also in diesem Prozess geschieht Leben auf diesem Planeten, der auch mit dieser Geometrie zu tun hat auf verschiedenen Ebenen “. In der Yogi - Kultur wüsste man, dass Körper und Ge hirn des Men- schen ihren Entwicklungshöhepunkt erreicht hätten. Der Guru kann uns deshalb beruhigen, dass uns kein Horn wachsen werde in einer Million Jahre; auch würden wir nicht „ unseren Schweif ver- lieren“ . Dies werde nicht passieren, denn die physikalischen Ges etze würden keine Veränderun- gen mehr zulassen. Details er spart uns der Guru. Doch wir sollen verstehen, dass alles Leben auf diesem Planeten solarbetrieben sei. „ Es ist die Energie der Sonne, die all das tut “ Auch der Mond spiele eine Rolle, der die Ozeane zum Steigen und Fallen bringt und der dafür sorge, dass Frauen Kinder gebären können. Wenn wir die Evolutionstheorie betrachten, die erst vor rund 150 Jah ren formuliert wurde, dann muss Sadhguru feststellen: „ Wir sagen das seit vielen tausend Jahren , in gewisser Weise. “ Alles Leben habe im Wasser begonnen. Am Anfang habe es nur Fi sche gegeben, danach folgten die 12 Amphibien , wie etwa Schildkröten – halb im Wasser, halb an Land. Dann die Landtiere, wie die Wil d schweine. Die nächste Art war halb Mensch, halb Tier. Dann kamen die Zwerge, gefolgt vom ausgewachsenen Menschen, der noch emotional instabil war. Es folgte der „ bestialische Mensch “ (Rama), als Nächstes der „ liebende Mensch “ (Krishna), danach der „ mentale Mensch “ (Buddha). Zehn Stufen hätte der Mensch durchlaufen. All dies habe die Welt bislang schon gesehen, aber es werde noch weitergehen, wie der Yogi ankündigt: „ Der nächste ist ein mysti sches Wesen, das noch kommen wird . Okay? “ Weiter klärt Sadhguru auf: „ Das läuft alles sehr in parallelen Linien mit Darwins Theorie der Evolution . Es ist in der gleichen Reihenfolge, genau die gleiche Reihenfolge. Darwin hat seine Lehre vor 150 Jahren postuliert. Das wurde vor zehn bis zwölftausend Jahren gesagt. “ Damals lehrte es der Adiyogi selbst. Als Sadhguru dies kundtut, macht er dazu ein okkultes Handzeichen, bei uns als Teufelszeichen bekannt, offenbar ein Gruß an den ersten großen Yogi. „ Also, wenn du Leben beobachtest, kannst du klar sehen: Vom Unbelebten, den grundlegenden Lebensformen , ist das Leben evolviert. Wir haben das immer so gese - hen. Für uns war Leben immer evolviert. “ In jedem Tempel fände sich die Schlange und andere Symbole, weil ein Teil unseres Gehirns ein Reptiliengehirn sei, ein Zeug nis unserer Evolution. „Der Kern dei nes Gehirns ist immer noch ein Reptilienhirn “, erklärt der Yogi. Dieser „ uralte “ Teil des Gehirns würde uns weiter zu schaffen machen, aber die Yogapraktiken würden uns helfen, unser Rep tiliengehirn zu „ transzendieren “. Der indische Autor Parur S. Ganesan berichtet in seinem Artikel D ASAVATARA : T HE HINDU THEORY OF EVOLUTION von zehn Inkarnationen Gottes. Die Absicht der heiligen Schrift Dasavatara sei nicht nur, die Welt auf den rechten Weg zu brin gen, vielmehr enthalte die Schrift einen wissen schaft li- chen Bericht der Geschichte der Menschheit. Zur Evolutionslehre Darwins schreibt Ganesan (Her- vorhebung d. Autor): „Bis zum 19. Jahrhun dert, als Charles Darwin die Theorie der Evolution be- gründete, hatte der Westen einen blinden Glauben an die religiöse Erzählung vom Schöpfer und sei- ner Schöpfung. Darwins D IE E NTSTEHUNG DER A R TEN ... stellte eine Sensation dar, beleidigte aber die Orthodoxen und den Klerus . Indien dagegen fand in Darwins Theorie nichts Neues , weil es nur eine wissen schaft liche Version des Dasava tara , wie es in der Bhaga vatam ausgeführt ist, war.“ Auch Ganesan erzählt die hinduistische Geschichte des Lebens, die mit den Fischen beginne und ihren (bisherigen) Höhepunkt im heutigen Me n schen erfahre. Dazwischen lägen verschie- dene biologische und geistige Evolutionsstufen, von den Stadien der Am phibien, den Landtieren und Zwergen bis zum modernen Men schen. Ganesan meint, dass die heiligen Hindu - Schriften vor allem aus dem Grund in religiösem Ge wand erscheinen würden, um für die Menschen leichter verdaulich zu sein. Mithilfe von Parabeln, Geschichten u nd Anekdoten könne man Menschen bes- ser unterrichten und steuern. Es gehe in der Hindu - Lehre jedoch in erster Linie um die Vermitt- lung wis senschaftlicher Information für die Massen. Ein weiterer indischer Autor, der spirituelle Lehrer Jayaram V, erinnert in seinem Artikel E VOLU- TION T HEORIES OF H INDUISM ( hinduwebsite.com ) an den geistigen Aspekt der Lehre. Die hinduisti- sche Evolutionslehre handele nicht nur vom physi schen Leben, son dern vor allem von der Ent- wicklung von Bewusstsein und Intelli genz . Der Hin duismus vertrete ein „ breites Spektrum von physikalischer, mentaler und spiritueller Evolu tion “. „ Evolution “, schreibt der Hindu - Lehrer, „ ist im Hinduismus ein integraler und natürlicher Aspekt der Schöpfung, der nicht mit der Entstehung von Lebensformen, sondern mit der Formierung von Materie selbst als Bewegung der Natur unter dem Willen Gottes beginnt. Das passiert nicht nur auf der Erde, sondern universell von den höchsten bis zu den nied rigsten Existenzebenen. Schöpfung, Erhaltung, Verber g en, Ausdruck und Zerstörung sind ihre fundamentalen Antriebs - und Erhaltungsme chanismen, in denen verschiedene Reali täten (tattva) auftauchen und verschwinden und damit die Illusion von Dualität , Tren nung, Nichtbestän- digkeit und Vielfalt erschaffen. “ Der Autor liefert eine interessante In formation am Rande: „ Auf der 13 Erde wird der Prozess nicht nur durch das Leben, sondern auch durch den Tod selbst gesteuert, der als Zeit (kala) bekannt ist. “ Hier ist daran zu erinnern, dass solcherlei dunkle Mysterien traditionell mit Menschenopfern einhergehen. Bis heute werden der Göttin Kali solche Opfer darge bracht. Mancher erhofft sich dadurch Vorteile bei der Todesgöttin, die über das Leben herrscht. Unter der Überschrift E HEPAAR GESTEHT R ITUALMORD AN K INDERN berichtet D ER S PIEGEL am 25.11.2010: Die Morde an den Kindern soll ten Kali gnädig stimmen. In seinem Buch T OD E INES G URU spricht der Autor Maharaj ebenfalls von solchen Bluttaten. Menschenopfer sind seit Urzeiten Bestandteil heidnischer Praktiken. (Vgl. auch Kapitel 6c.) In der Hindu - Evolution geht es nach Jayaram V um den Weg der Wesen von einem Stadium der Unwissenheit in ein Stadium der Erleuchtung (Illumination). Dies geschehe durch fortschreitende und aufeinander folgende Zwischenstadien „ teil weisen Unwissens und teilweiser Erleuchtung “. Sie- ben Stadien soll die Evolution grundsätzlich durchlaufen. Der erste Zustand sei die Urwelt, in der Erde, Feuer, Wasser, Luft und Raum und drei schlafende Zustände aufeinanderträfen (mula Prakriti). Das zweite Stadium bringe die e r s ten kleinen Organismen hervor, Körper teile würden entwickelt, eines nach dem anderen. Irgendwann würden Organismen einen ersten primitiven Geist entwickeln, mit „ Zentren des Bewusst seins “, dann mit begrenzter Intelligenz. Am Ende der Entwicklung stehe das unter scheidungsfähige Bewusstsein der Menschen. Die Menschen würden lernen, die Wahrheit zu erkennen und ihr Leiden zu beherr schen. Einige sagen sich von der Welt los und praktizieren Enthaltsamkeit. Dadurch lösen sich ihre „ Egos “ mit der Zeit auf und gehen „in Wahr heit, Bewusstheit und Glückseligkeit über“. Im sich dann einstellenden „befreiten Zustand“ soll der Mensch über „Seelen bewusstheit“ oder „ reine Intelligenz “ verfügen. Befreite Menschen hätten die Dualität überwunden. Weder Tod noch das Prinzip von Ursache und Wirkung könnten ihnen noch etwas anhaben. Dies bedeute, wie Jayaram ausführt : „Sie steigen in die Schu he des Schöp - fers und entfalten große Macht, um selbst erschaffen zu können. Sie werden strahlend ätherische Körper haben, die mit reinem Licht erfüllt sind (suddha sattva).“ (Hervor hebungen hier und im Fol- genden d. Autor.) In der hinduistischen Evolution gehe es keinesfalls nur um die körperliche Entwicklung, son- dern vor allem um diesen „ subtilen Prozess, der die Evolution und das Entstehen von Bewusstsein, Individualität, Intelligenz und Unterscheidungs fähig keit“ bein halte. Der Hinduismus gehe damit deutlich weiter als die moderne Wissenschaft und liefere „ eine umfassendere und ganzheitliche Vision der Evolution des mentalen, intelli genten und spirituellen Wesens“ . Folglich sieht der Yogi sich und seine heiligen Schrifte n als der modernen Wissenschaft weit voraus. Die Wissen schaft müsse erst noch begreifen, „dass der Mensch bewusst und absichtlich seine eigene Evolution durch die Beherrschung seines Willens, seiner Intelligenz und Entscheidungen steuern“ könne. Die Wissen- schaft müsse verstehen, dass es sich bei allem, was wir vorfinden, nur um „ einen Teil der Natur und eine Ausdrucksform der Natur “ handele. Dies gelte auch für die Schöpfungen der Menschen, etwa für künstliche Intelligenz. Die Natur würde durch die Mensche n und andere Wesen „ arbei- ten“ , und zwar mit dem Ziel „ ihre Designs zu erfüllen und den Prozess der Evolution voranzutreiben “. Warum sind wir hier, warum sind wir Menschen in dieser Welt? Laut Hindu - Lehrer Jayaram V werden die Wesen ihre Irrwege verlassen und zurückkehren „zu ihrer wirkli chen Essenz, die reine Intelligenz ist “. Dies werde geschehen, sobald die Wesen zu Weisheit und Einsicht gelan- gen. Das wahre Ziel der Evolution sei diese ultimative Befreiung der Seele. Hierfür müssten Ent - haltsamkeit, Meditation und Rituale geübt werden, ein schrittweiser Rückzug von der Welt, eine Reise ins innere Selbst, um am Ende die ultimative Wahrheit zu erkennen, die da laute Intelligenz Die irdische Evo lution des Menschen soll sich von Unwirklichkeit zu Wirklichkeit, von Dunkelheit zum Licht und vom Tod zur Todlosigkeit entfalten. Der Hindu strebt nach Befreiung anstelle von Kontrolle und Dominanz und nach Unsterblich keit anstelle von Überleben. Darwins Theorie der rein materiellen Evolution werde von Hindus als ein vorübergehender Irrweg gesehen. Das Ziel hinduistischer Evolution sei keineswegs, Körper in noch „fittere“ Instru mente zu verwandeln, die 14 allein unter der Kontrolle der Natur stünden, betont der Jayaram V. Es gehe nicht darum, bessere Spieler im Kampf ums Überleben zu züchten, sondern es gehe darum, „ Göttlichkeit im Wesen durch die Reinigung der Intelligenz zu bewirken.“ So könne man „Unsterb lichkeit ... erhalten, indem man nur zur reinen Intelligenz zurückkehrt. “ Die Evolution insgesamt verkörpere die Summe der „ Selbstverwirkli chung aller Individuen, die versuchen, dem Kreislauf von Geburt und Tod zu entkom - men und ihre verlorene Herrlichkei t (glory) zurück zu er halten “ Wir müssten ver ste hen, dass die Menschen in diesem „Spiel Gottes“ besondere, seltene Privilegien hätten, denn: „ In der Kette der Evolution stehen sie an einer wichti gen Grenze. “ Übermensch Aus der Evolutionslehre, sei sie hinduistisch - spirituell oder materia lis tisch, ergibt sich zwingend das Konzept des Übermenschen. Der Über mensch verfügt über aus unserer heutigen, begrenzten Sicht unmög liche, höhere Fähigkei ten. Sie ähneln Göttern oder befinden sich auf dem Weg zur Gottwerdung. Jayaram V schreibt: „ Sri Aurobindo, ein zeitgenös sischer Seher des modernen Hinduismus, hatte die Vision von Super menschen, die aus der derzeitigen Menschenrasse hervorgehen werden, die das Funda ment für eine neue Welt von Supermenschen erschaffen würden .“ An Supermenschen glauben nicht nur Hindus, sondern man trifft sie auch in unserer Kultur in vielen Gestalten. Beispiele hierfür sind Nietzsches „Übermensch“, Hitlers „neuer Mensch“, unsere Heldenkultur mit „Superman“ & Co., die Erleuch tungs suche gelangweilter Mittelständler. Nicht wenige von denen, die sich Christen nennen, streben gleichfalls nach der Gottwerdung des Men- schen in dieser Welt. Der Gott - Mensch ist über die Evolutionslehre vom Hinduismus in unsere Kultur gewandert. Im Evolu ti onismus ist er eine unvermeidliche Idee, denn wenn der Mensch durch Evolution entstanden ist, muss seine Entwicklung weitergehen. Neue, besondere, „höhere“ m enschliche Fähig kei ten müssten sich von allein herausbilden Der Übermensch, so schreibt das englischsprachige W IKIPEDIA unter diesem Be griff, repräsen- tiere „ den Wechsel von den jenseitsorientierten christlichen Werten “ hin zur Orientierung an „ menschlichen Idealen “. Dies trifft den Kern der Idee vom Über menschen. Wenn der Mensch nicht mehr auf den allmächtigen, lebendigen Gott blickt, muss er sich unter seinesgleichen nach einem Ideal umschauen. Die Vision vom retten den Übermenschen nimmt den Platz der Hoffnung auf Er- rettung durch unseren Schöpfer ein. Unsterblichkeit. Wonach sehnt sich der Mensch am meisten? Nach Unsterblich keit. Laut Sri Au- robindo, Guru und Evolutionsphilosoph der ersten Hälfte des 20. Jahr hunderts, könnten Men- schen es schaffen, unsterblich zu werden. Dafür müss ten wir nur jede einzelne Zelle unseres Kör- pers mit einem Bewusstsein ihrer selbst füllen. Dies dürfte in etwa auch gemeint sein, wenn der Guru Jayaram V schreibt, dass der Hindu ismus „ an das zyklische Wesen der Natur des Lebens “ glaube, und zwar als „ Ergebnis des Abstiegs vo n Bewusstsein in die Materie durch Assoziation und Diver sifikation und den darauf folgenden Aufstieg in Geist durch Isolation und Integration “. Evolution geschehe durch die Beteiligung von Bewusstsein an der Materie; die Befreiung aber ge- schehe durch die erneute Trennung beider Dinge voneinander. „Von Einheit zur Vielfalt, und dann wieder zur Einheit. Dies ist die beabsichtigte Ord nung ... Jedes Wesen, das in die manifesten Welten geboren wird, befindet sich in einem Zustand sich ständig verändernden Flus ses, mit verborgener Absicht und dem Ziel, Befreiung von Unwissenheit, Dunkelheit, Verwirrung und Sterblichkeit zu finden und sich auf Wissen, Licht und Unsterblichkeit hin zu entwickeln durch einen Prozess der Reinigung und Erleuchtung. So steigt das Selbst in den Morast der sterblichen Welt hinab, um die Räder der Schöpfung zu trennen, und fristet sein Dasein, bis es befreit ist.“ Anmerkung: Die Antwort auf die Herkunft und den Grund – die „verborgene Absicht“ – dieser Abläufe und Gesetze bleibt im Hinduismus , wie hier offen gesagt, im Verborgenen Brahman, hei- lige und unper sönliche Urenergie, wird als Urheber bzw. Ur grund aller Dinge gesehen. Doch da Brahman nicht sprechen kann, kann es auch keine Offen barung von ihm an die Menschen geben, 15 wie die von J AHWEH laut Bibel. Die Ideen über unseren Ursprung entstammen im Hinduismus und vergleich baren Re ligionen damit unsicheren Quellen. Entweder beruhen sie auf rein menschli - chen Über legungen oder sie kommen von niederen Göt tern, die selbst nicht Urheber von al lem sind. Die Bibel berichtet aber davon, dass nicht nur Men schen Gott abtrün nig wur den, sondern auch Götter und Engel (z.B. 1 Mose 6:4, Psalm 82:6). Transhumanismus Der Übermensch unserer modernen Welt ist ein Cyborg, halb Mensch, halb künstliche Intelligenz. Vertreter des Transhuma nismus, wie der New - Age - Philosoph und Google - Führungskraft Ray Kurzweil, setzen sich für die Verwirk lichung der Verschmelzung von Mensch und Technik ein. Bald schon wollen sie die Gehirne von Menschen auf Roboter „hochladen“, die unendlich viel intelligenter sein werden, als wir es sind. Damit hoffen Transhumanisten, alle Prob - leme der Mensch heit lösen zu können. Für Kurzweil stellt der Trans humanismus nicht mehr als eine natür liche Fortsetzung der biologischen Evolution dar. Durch das kreative Zutun des Men - schen erwartet der Visionär, dass „ das Universum erwa chen “ werde. Dies werde dadurch gesche- hen, dass „ Intelligenz an sich “ das Univer sum erobert, ausgehend vom men schlichen Gehirn und den technischen Kreationen des Menschen. „ In jedem Fall werden ‚dumme Materie‘ und Abläufe im Universum umfunktioniert werden zu einer Form höchs ter, erhabenster Intelligenz, welche die sechste Epo che der Information sevolu tion aus macht “, prophezeit Kurzweil in seinem Buch M ENSCH- HEIT 2.0: D IE S INGU LA RITÄT NAHT , 2005. Die Parallelen zwischen Transhumanismus und Hin duis- mus sind unüber sehbar. (Vgl. auch Kapitel 5d.) Wissenschaft und Hinduismus. Manche Wissenschaftler fühlen sich bestätigt, weil ihre Wissen- schaft „herausfindet“, was Yogis und Magi seit Jahrtausenden lehren (vgl. auch weiter unten Carl Sagan über das Alter der Erde). Doch die Hindu - Gurus haben ihre Weisheit nicht irgendwelchen obje ktiven Verfahren zu verdanken, sondern allein ihren extremen Meditationen, also spiritueller Praxis. Während des sen treffen sie Götter und Geister und werden von diesen belehrt. (Vgl. Kapitel 5a Astralreisen .) Sofern die Wisse nschaft tatsächlich die Lehren von Yogis und Magi bestätigt, be- weist sie damit das Gegenteil von dem, was sie beweisen will. Sie will der Welt beweisen, dass alles wissenschaftlich erforschbar und rein natürlich erklär bar ist. Ihr Ziel (bzw. das Ziel ihrer Finanziers) ist, daraus die Forderung abzuleiten, dass die Welt allein auf die Wissen schaft hören muss und nicht auf Gott oder die Religion. Aber indem sie die vor Jahr tausenden von Göttern und Geistern verkün deten Weisheiten bestä tigt, beweist sie v ersehentlich, dass die Götter und Geister die Zusammenhänge der Welt schon lange kannten, bevor der moderne Wissen schaftler sein ers- tes Reagenz glas schüttelte. – Das vorliegende Buch zeigt, dass an beidem Zweifel angebracht sind, sowohl an den Offen barungen der „weiter entwi ckelten Wesen“ während Astralreisen als auch an den er staunlich ähnlichen spekulativen wissenschaftlichen Theorien. Man kann eine große Ironie darin erkennen, dass die (falsch spekulierende) mate rialisti sche Wissenschaft die Belehrun gen der (falschen) Götter glaubt zu bestätigen und dass man stolz ist, weil die andere Seite das gleiche „herausgefunden“ hat. Die Nähe der zentralen Säule unseres modernen wissenschaft lichen Weltbildes zum Hinduis- mus spiegelt sich auch in Details wider. Zahlreiche kleinere Flirts lassen sich beobachten, etwa der Neurowissenschaften und der Medizin mit hindu istischen und buddhis tischen Praktiken. Aber nie wird man das ehrliche Geständ nis hören: Die moder ne Wissenschaft folgt im Kern einem abgewandelten Welt bild des Hinduismus und lehnt das Weltbild des Christentums ab. Doch genau dies ist der Fall. Darwin hat mit D IE E NTSTE HUNG DER A RTEN einen der zentralen Grundsteine in der Wissen schaft gegen das jüdisch - christliche und für das hinduis tische Weltbild gelegt. Folgerichtig bewegen sich die Wissenscha