Krankenhaus- Report 2019 Jürgen Klauber · Max Geraedts Jörg Friedrich · Jürgen Wasem Hrsg. Das digitale Krankenhaus Krankenhaus-Report 2019 Jürgen Klauber Max Geraedts Jörg Friedrich Jürgen Wasem (Hrsg.) Krankenhaus-Report 2019 Das digitale Krankenhaus Mit 66 Abbildungen und 62 Tabellen ISBN 978-3-662-58224-4 ISBN 978-3-662-58225-1 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-58225-1 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Der/die Autor(en) 2019. Dieses Buch ist eine Open-Access-Publikation. Open Access Dieses Buch wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfälti- gung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die in diesem Buch enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das be- treffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Hand- lung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. Umschlaggestaltung: deblik Berlin Fotonachweis Umschlag: © Konstantin L / stock.adobe.com Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Herausgeber: Jürgen Klauber Wissenschaftliches Institut der AOK, Berlin, Germany Prof. Dr. Max Geraedts Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany Jörg Friedrich Wissenschaftliches Institut der AOK, Berlin, Germany Prof. Dr. Jürgen Wasem Universität Duisburg-Essen, Essen, Germany V Vorwort Die Einführung digitaler Technik in den verschiedensten Lebensbereichen ist seit der Jahr tausendwende ein besonders beachtetes Thema. Dabei gilt insbesondere die Entwicklung im deutschen Gesundheitswesen gemessen an internationalen Vorbildern als eher rückständig. Generell wohnt der Digitalisierung im Gesundheitswesen ein hohes Potenzial inne. Abläufe in der Logistik und auch in der Behandlung können effizienter neugestaltet und vereinfacht, Prozesse besser aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt werden. Besonders bedeutsam sind die Möglichkeiten, die Versorgung von Patientinnen und Patienten qualitativ zu verbessern. Hier ergeben sich Chancen, die Patientensicherheit beispielsweise im Bereich der Medikamentenabgabe durch entsprechende Organisation und Automatisierung der Prozesse zu erhöhen. Auch können den Leistungserbringern wesentlich umfangreichere Datenquellen in Echtzeit zur Verfügung stehen, sodass im Augenblick der Behandlung die vorgenommenen Maßnahmen mit der bisherigen Krankengeschichte des Patienten abge glichen werden können. Auch kann räumlich getrennte Expertise in Versorgungsprozesse einbezogen werden, was eine weitere mögliche Verbesserung darstellt. Nicht zuletzt gilt dies auch für die Kommunikation zwischen Leistungserbringer und Patient, können doch die neuen Technologien auch dazu beitragen, die Gesundheitskompetenz der Patienten in einem nach wie vor stark paternalistisch geprägten Gesundheitswesen zu stärken. Gilt die Ausgangslage im Bereich der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung als defizitär, so stellt sich dies bezogen auf den Krankenhaussektor nicht grundsätzlich anders dar. Wir haben uns daher vorgenommen, mit dem diesjährigen Krankenhaus Report den Stand der Digitalisierung in den deutschen Krankenhäusern und die bestehenden Herausforderungen näher zu beleuchten. So geht der Report der Frage nach, wie sich die Nutzung von Kranken haus IT im internationalen Vergleich darstellt und an welche Voraussetzungen eine um fassendere Nutzung im Krankenhaus gebunden ist. Wie wandeln sich Berufsbilder und welchen Stellenwert haben elektronische Patientenakten? Vor allem aber gilt es darzustellen, wie sich die digitale Transformation im Krankenhaus auf die Versorgung der Patienten aus wirkt. Dabei sind auch der Investitionsbedarf und die finanziellen Voraussetzungen der Digi talisierung in den Blick zu nehmen. In der Rubrik „Zur Diskussion“ untersucht der Krankenhaus Report am Beispiel der Not fallzentren, wie Versorgungsplanung aufsetzend auf datenbasierten Marktraumanalysen erfolgen kann. Weitere Beiträge widmen sich den Chancen, welche die Digitalisierung für die Versorgungsforschung bietet, und unterziehen die Erfassung der Krankenhausinvestitionen in Deutschland einer kritischen Betrachtung. Wie in jedem Jahr enthält der Report einen um fangreichen Statistikteil mit detaillierten Auswertungen auf Basis der Daten des Statistschen Bundesamtes und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Das Krankenhaus Directory gibt eine Übersicht über zentrale Kennziffern für mehr als 1.400 Krankenhäuser bezogen auf Struktur, Leistungsspektrum, Wettbewerbssituation und Qualität. VI Vorwort Den Mitgliedern des Editorial Boards gilt wie immer unser besonderer Dank. Ihre Anregun gen und ihr Engagement von der konzeptionellen Gestaltung bis zur praktischen Umsetzung haben den Krankenhaus Report in seiner vorliegenden Form erst möglich gemacht. Weiter danken wir den Mitarbeitern des Springer Verlags, die den Krankenhaus Report auf pro fessionelle Weise verlegerisch betreut haben. Schließlich gebührt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WIdO Dank für die vielfältige Unterstützung, insbesondere Susanne Sollmann und Gregor Leclerque für die redaktionelle Betreuung. Leider musste der vorliegende Krankenhaus Report erstmals ohne die Mitwirkung der langjährigen WIdO Kollegin Ursula Mielke erstellt werden, die ihren langen Kampf um ihre Gesundheit und ihr Leben im Sommer des Jahres 2018 verloren hat. Sie hat über zwanzig Jahre Layout und Grafik des Krankenhaus Reports professionell und kompetent begleitet. Jürgen Klauber Max Geraedts Jörg Friedrich Jürgen Wasem Berlin, Essen und Marburg, im Februar 2019 VII Inhaltsverzeichnis I Schwerpunktthema: Das digitale Krankenhaus 1 Einführung einer elektronischen Patientenakte in Deutschland vor dem Hintergrund der internationalen Erfahrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Nick Bertram, Franziska Püschner, Ana Sofia Oliveira Gonçalves, Sebastian Binder und Volker Eric Amelung 1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.2 Elektronische Patientenakten in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.3 Schlussfolgerungen und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2 Benchmarking der Krankenhaus-IT: Deutschland im internationalen Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Victor Stephani, Reinhard Busse und Alexander Geissler 2.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.2 Interoperabilität und Standards in deutschen Krankenhäusern . . . . . . . . . . . . . . 18 2.3 Electronic Medical Record Adoption Model (EMRAM) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.4 European Hospital Survey (2012–2013) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 2.5 Gründe für den zögerlichen IT-Ausbau in deutschen Krankenhäusern . . . . . . . . . . 29 2.6 Zusammenfassung und Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 3 Stand der Digitalisierung und des Technologieeinsatzes in deutschen Krankenhäusern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Ursula Hübner, Jan-David Liebe, Moritz Esdar, Jens Hüsers, Jens Rauch, Johannes Thye und Jan-Patrick Weiß 3.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 3.2 Messung der Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 3.3 Aktueller Stand der Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 3.4 Rahmenbedingungen für Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 3.5 IT-Benchmarking Gesundheitswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3.6 Fazit: Wie steht es um die Digitalisierung und den Technikeinsatz in deutschen Krankenhäusern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 4 Voraussetzungen und Potenziale des digitalen Krankenhauses . . . . . . . . . 49 Julia Oswald und Klaus Goedereis 4.1 Bedeutung der Digitalisierung für das Unternehmen Krankenhaus . . . . . . . . . . . 50 4.2 Voraussetzungen für die Digitalisierung im Krankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 4.3 Potenziale der Digitalisierung für Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 4.4 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 VIII Inhaltsverzeichnis 5 Digitalisierung und Investitionsfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Boris Augurzky und Andreas Beivers 5.1 Ausgangslage: Disruption durch Digitalisierung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 5.2 Digitalisierung als eine Lösungsoption für das deutsche Gesundheitswesen . . . . . 70 5.3 Das smarte Krankenhaus 4.0: Anspruch und Wirklichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 5.4 Kann Deutschland von Dänemark lernen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 5.5 Ansätze zur gelenkten Investitionsfinanzierung im Bereich der Digitalisierung: Der „Digital Boost“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 5.6 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 6 Das digitale Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf . . . . . . . . . . . . . . 83 Michael Baehr, Jan Gewehr und Marco Siebener 6.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 6.2 Aufbau und Umsetzung der digitalen Transformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 6.3 Aufwand der Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 6.4 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 6.5 Was kommt als Nächstes? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 6.6 Fazit und Empfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 7 Digitalisierung in der Neuordnung des dänischen Krankenhausmarktes 91 Hans Erik Henriksen 7.1 Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 7.2 Die neue Krankenhausstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 7.3 Krankenhaus-Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 7.4 Digitale Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 7.5 Krankenhäuser in einem kohärenten Gesundheitssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 8 Effekte der digitalen Transformation des Krankenhauses auf den Wandel des Berufsbildes Arzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 David Matusiewicz, Jana Aulenkamp und Jochen A. Werner 8.1 Hintergrund und Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 8.2 Berufsausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 8.3 Veränderungen des Berufsbildes Arztes und dessen Spezialisierung . . . . . . . . . . 107 8.4 Veränderung der Arzt-Patienten-Beziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 8.5 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 9 Digitalisierung und Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Uwe Fachinger und Mareike Mähs 9.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 9.2 Einsatz digitaler Technik in der Krankenhauspflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 9.3 Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation und die Rolle der Pflegekräfte . . . . . . . 120 9.4 Fazit und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 IX Inhaltsverzeichnis 10 Digitalisierung und Patientensicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Eva Sellge und Ernst-Günther Hagenmeyer 10.1 Einleitung und Fragestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 10.2 Hintergrund und Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 10.3 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 10.4 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 10.5 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 11 Telemedizin in der Onkologie: Qualität verbessern – aber wie? . . . . . . . . . 145 Henning Adam, Annette Lebeau, Andreas Turzynski, Verena Materna, Stefan Rakowsky und Simone Wesselmann 11.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 11.2 Telemedizin: Definition und Verbreitung in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 11.3 Onkologische Versorgung und Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 11.4 Telemedizinischer Versorgungsbedarf in der Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 11.5 Die Telemedizinische Tumorkonferenz am Beispiel des Charité Comprehensive Cancer Centers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 11.6 Telepathologie in der Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 11.7 Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 11.8 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 11.9 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 II Zur Diskussion 12 Versorgungsplanung durch datenbasierte Marktraumanalysen am Beispiel von Notfallzentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Boris Augurzky, Andreas Beivers, Philipp Breidenbach, Alexander Haering und Niels Straub 12.1 Ausgangslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 12.2 Aktuelle Probleme im Bereich der Notfallversorgung und Vorgehensweise . . . . . . 163 12.3 Simulationsanalysen mit dem Ziel einer flächendeckenden Erreichbarkeit von Notfallzentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 12.4 Maximalgröße und Wirtschaftlichkeit der Notfallzentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 12.5 Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 13 Digitalisierung der Versorgungsforschung – Versorgungsforschung zur Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 Philipp Storz-Pfennig 13.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 13.2 Anwendungskontexte der Digitalisierung in der Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . 176 13.3 Versorgungsforschung zwischen Analyse und Versorgungsgestaltung . . . . . . . . . 179 13.4 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 X Inhaltsverzeichnis 14 Wer und wie wird gefördert? Eine kritische Analyse der KHG-Investitionsdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Boris Augurzky und Adam Pilny 14.1 Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 14.2 Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 14.3 AOLG-Statistik im Vergleich zu anderen Datenquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 14.4 Investitionsförderung nach Trägerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 14.5 Die Rolle von Sonder förderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194 14.6 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 III Krankenhauspolitische Chronik 15 Krankenhauspolitische Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Dirk Bürger und Christian Wehner IV Daten und Analysen 16 Die Krankenhausbudgets 2016 und 2017 im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . 225 Carina Mostert, Jörg Friedrich und Gregor Leclerque 16.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 16.2 Allgemeine Budgetentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 16.3 Vereinbarte Preisentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 16.4 Vereinbarte Leistungsentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 16.5 Umsetzung der Verhandlungsergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 16.6 Zusammenfassung und Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 16.7 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 17 Statistische Krankenhausdaten: Grunddaten der Krankenhäuser 2017 . . . 247 Ute Bölt 17.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 17.2 Kennzahlen der Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 17.3 Die Ressourcen der Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 17.4 Die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 18 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 Torsten Schelhase 18.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 18.2 Kennzahlen der Krankenhauspatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272 18.3 Strukturdaten der Krankenhauspatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273 18.4 Struktur der Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279 18.5 Entwicklung ausgewählter Diagnosen 20102 bis 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 18.6 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 XI Inhaltsverzeichnis 19 Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Krankenhauspatienten auf Basis der Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 Jutta Spindler 19.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298 19.2 Erläuterungen zur Datenbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298 19.3 Eckdaten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten 299 19.4 Ausgewählte Hauptdiagnosen mit den wichtigsten Nebendiagnosen der Behandelten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303 19.5 Operationen und medizinische Prozeduren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305 19.6 Behandlungsspektrum bei den Patientinnen und Patienten in den Fachabteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 19.7 Leistungsmengen und Leistungsstrukturen der Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . 319 V Krankenhaus-Directory 2017 20 DRG-Krankenhäuser im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329 Jörg Friedrich 20.1 Krankenhaus-Directory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339 Die Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359 XIII Digitalisierung im Krankenhaus – eine Einführung Jürgen Wasem Die seit Beginn des 21. Jahrhunderts sich ver stärkt materialisierende digitale Revolution geht mit erheblichen Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen (Wirtschafts und Arbeitswelt, Öffentlichkeit, Privatbereich) einher. Auch das Gesundheitswesen ist von der Digitalisierung erfasst. In Deutschland ist im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Bereichen das Digitalisierungspotenzial im Gesundheitswesen bislang unterdurchschnitt lich ausgeschöpft. Und im internationalen Vergleich hinkt Deutschland bei der Digita lisierung im Gesundheitswesen inzwischen deutlich hinterher. Daher sind erhebliche Ver änderungen zu erwarten. Mit diesen an stehenden Veränderungen in Bezug auf das Krankenhaus beschäftigt sich der Schwer punkt des vorliegenden Krankenhaus-Report 2019 Eine der für die Bürger und Patienten sichtbarsten Auswirkungen der Digitalisie rung im Gesundheitswesen ist die Möglich keit der digitalen Speicherung und Kommu nikation von Patientendaten in Form einer elektronischen Patientenakte . Deren flächen deckende Einführung in Deutschland hatte die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt schon 2003 in ihren Entwurf des Gesetzes zur Modernisierung der gesetz lichen Krankenversicherung geschrieben. Obwohl dann auch umgehend damit begon nen wurde, entsprechende Gremien zur Um setzung einzusetzen, ist die flächendeckende elektronische Patientenakte 15 Jahre später immer noch nicht eingeführt. Der Beitrag von Bertram, Püschner, Oliveira Gonçalves, Binder und Amelung befasst sich vor diesem Hintergrund einerseits mit den internationa len Erfahrungen mit elektronischen Patien tenakten. Andererseits werden Schlussfolge rungen für die Entwicklung in Deutschland gezogen. Eine wichtige Erkenntnis: Zentrale Vorgaben führen schneller zum Erfolg als Bottom up Ansätze – zumindest wenn, wie in Deutschland, zahlreiche wirkmächtige Akteure mit Vetopositionen ausgestattet sind. Digitalisierung greift tief in die Prozesse im Gesundheitswesen und in die Arbeitswelt ein. Eine Reihe von Beiträgen des Kranken- haus-Report 2019 beleuchten unterschied liche Aspekte dieses Prozesses. Stephani, Geissler und Busse ordnen die deutsche Kran- kenhaus-IT im internationalen Vergleich ein. Dazu stellen sie das EMRAM (Electronic Medical Record Adoption Model) vor, das zur Messung des Digitalisierungsgrades inner halb eines Krankenhauses entwickelt wurde. Von den knapp 2.000 Krankenhäusern in Deutschland haben sich seit 2014 bislang 167 Häuser der Überprüfung mit diesem Modell unterzogen. Davon sind 40 Prozent über haupt nicht digitalisiert, lediglich zwei Häuser erreichen auf der 7 stufigen Skala die Stufe 6 und nur eines, das Universitätskrankenhaus Eppendorf, erreichte temporär die höchste Stufe. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass insgesamt Digitalisierung bei deutschen Krankenhäusern noch in den Kinderschuhen steckt. Allerdings kommt es bei der Betrachtung des Standes der Digitalisierung auf das Un tersuchungsdesign an. So hat die Hochschule Osnabrück ein eigenes Instrument, den IT Report Gesundheitswesen, entwickelt, bei dem rund 50 IT Funktionen betrachtet wer den. Der Beitrag von Hübner, Liebe, Esdar, Hüsers, Rauch, Thye und Weiß berichtet dar über, wie das Instrument auf die deutschen Krankenhäuser angewendet wird, um den XIV Digitalisierung im Krankenhaus – eine Einführung Stand der Digitalisierung zu messen. Danach ist zwischen dem Einsatz digitaler Technik in den Arbeitsabläufen und in der Anwen dungsorientierung einerseits und ihrer Nut zung im strategischen und taktischen Bereich andererseits zu unterscheiden. Während nämlich, so die Autoren, in den Arbeitsab läufen die Digitalisierung in den deutschen Krankenhäusern bereits angekommen sei, gebe es hinsichtlich Innovationskultur und IT Unternehmergeist noch erheblichen Nachholbedarf. Mit Voraussetzungen und Potenzialen des digitalen Krankenhauses befasst sich der Bei trag von Oswald und Goedereis . Die Autoren arbeiten heraus, dass die Einführung digitaler Informationssysteme in ein bestehendes Un ternehmen zweierlei Formen annimmt: Zum einen werden bestehende Prozesse und Orga nisationsformen von einer analogen auf eine digitale Durchführung umgestellt, wobei die bisherigen Gegebenheiten in ihren Grund zügen erhalten bleiben. Zum anderen werden völlig neue Möglichkeiten der Kommunika tion und Kooperation, zum Beispiel zwischen unterschiedlichen Bereichen, geschaffen, wo durch Unternehmensorganisation und Pro zesse an sich deutlich stärker umgestaltet werden müssen. In jedem Falle bedarf es zur Realisierung von Digitalisierung entspre chender technischer Standards und es müs sen die notwendigen Investitionen getätigt werden, was sich de facto in der deutschen Krankenhauslandschaft aktuell als wesent liches Digitalisierungshemmnis erweist. Werden die Investitionen geleistet, kann Digitalisierung einerseits die Kosteneffizienz der Behandlungen erhöhen sowie anderer seits die Behandlungsqualität verbessern. Die Autoren sehen hinsichtlich beider möglicher Effekte erhebliche Potenziale für die deut schen Krankenhäuser. Die Problematik der Investitionsfinanzie- rung von Digitalisierung steht auch im Mittel punkt des Beitrags von Augurzky und Beivers Der Beitrag bestätigt, dass zu den Digitalisie rungshemmnissen in Deutschland wesent lich mangelnde Investitionen für diesen Be reich zählen. Die Verfasser regen ein mehr jähriges Investitionsprogramm an. Konkret schlagen sie vor, für acht Jahre jeweils 1 Mrd. Euro auszuschütten, die zusätzlich zur bis herigen Investitionsförderung und spezifisch für den Um und Ausbau der IT Infrastruk tur der Krankenhäuser verwendet werden soll. Dabei sollte der Fokus auf Digitalisie rungsmaßnahmen liegen, die einen positiven externen Effekt für das Gesundheitswesen generieren (z. B. durch die Erleichterung sek torübergreifender Kooperation) und nicht allein die betriebswirtschaftliche Effizienz der Krankenhäuser steigern. Mit dem Digitalen Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf befasst sich der Beitrag von Baehr, Gewehr und Siebener . Die Autoren stellen dar, dass Digitalisierung am UKE Be standteil eines umfassenden Modernisie rungsprozesses ist, der vor mehr als 20 Jahren angestoßen wurde. Erste umgesetzte Maß nahmen betrafen Patientenakte und Patien tenarchiv, gefolgt von der Digitalisierung der Arzneimittelversorgung. Die Verfasser be richten, dass die Umgestaltung sich in mehr facher Hinsicht als Lernprozess gestaltete, in dessen Verlauf es Modifikationen bei Zielen und Lösungen geben musste. Als wesentlich wird die Einbindung aller Beteiligter ange sehen, insbesondere in der Phase des Rollout der digitalen Innovationen. Erforderlich ist dabei hinreichend geschultes Personal. Im internationalen Vergleich – so auch andere Beiträge in diesem Band – hinkt die Digitalisierung im deutschen Gesundheits wesen zwischenzeitlich hinterher. Vor die sem Hintergrund beschreibt der Beitrag von Henriksen den Stellenwert der Digitalisierung in der Neuordnung des dänischen Kranken- hausmarktes. Die dänische Gesundheitspo litik hat sich zu einer umfassenden Neu ausrichtung des Krankenhaussystems ent schlossen. Die Zahl der Krankenhäuser wur de deutlich reduziert, es wurden im ganzen Land 16 neue, hochgradig spezialisierte Krankenhäuser eingerichtet. Auch die Not fallversorgung wurde grundsätzlich umge staltet. Im Zusammenhang mit der Umge XV Digitalisierung im Krankenhaus – eine Einführung staltung kommt der schon vorher gestarteten umfassenden Digitalisierung des Gesund heitswesens eine wesentliche Funktion zu. Das landesweite gesundheitsbezogene Da tennetzwerk soll nun auch die Leistungs erbringer außerhalb des Krankenhauses und die persönlichen gesundheitsbezogenen Da ten der Bürger einbinden. Ziel ist ein vollum fassendes Management sämtlicher gesund heitsbezogener Daten in Dänemark. Digitalisierung im Gesundheitswesen wird erhebliche Auswirkungen auf die Ge sundheitsberufe haben. Mit den Effekten der digitalen Transformation des Krankenhauses auf den Wandel des Berufsbildes Arzt befasst sich der Beitrag von Matusiewicz, Aulenkamp und Werner . Die Autoren stellen fest, dass im Masterplan „Medizinstudium 2020“ die Digitalisierung bislang nur eine untergeord nete Rolle spielt. Damit sei abzusehen, dass angehende Ärzte nicht ausreichend auf die digitale Revolution vorbereitet sind. Die Verfasser sehen durch die Digitalisierung einerseits eine weitere Verstärkung der Spe zialisierung in der Medizin. Um aus dieser Spezialisierung patientenbezogenen Nutzen ziehen zu können, erwachse gleichzeitig die Herausforderung, die Einzeldisziplinen wie der zusammenzuführen – wofür wiederum die Digitalisierung neue Möglichkeiten inter disziplinärer Kommunikation schaffe. Neben dem Arzt ist die Pflege besonders von der Digitalisierung betroffen. Digitalisie- rung und Pflege untersucht der Beitrag von Fachinger und Mähr . Die Autoren arbeiten heraus, dass die erheblichen Potenziale einer stärkeren Digitalisierung in der Pflege – so wohl mit Blick auf Informations und Kom munikationstechnologien als auch bei Robo tik und Assistenzsystemen – noch weitge hend ungenutzt sind. Digitalisierung schafft erhebliche Rationalisierungspotenziale. Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Arbeitskräfteknappheit im Pflegebereich werden technische Lösungen attraktiver. Allerdings bestünde auch die Gefahr, dass Rationalisierungseffekte zur Kostenreduk tion durch Abbau von Arbeitsplätzen in der Pflege genutzt würden. Auf jeden Fall sei es erforderlich, das Pflegepersonal bei der Digi talisierung in den Krankenhäusern und Pfle geeinrichtungen entsprechend einzubezie hen, auch um befürchteten Deprofessiona lisierungseffekten wirksam entgegentreten zu können. Mit Digitalisierung und Patientensicher- heit befasst sich der Beitrag von Selge und Hagenmeyer . Chancen und Risiken der Digi talisierung liegen – so die Verfasser – mit Blick auf die Patientensicherheit nahe beiein ander. Einerseits kann sie die Behandlungs qualität erhöhen und die Sicherheit der Pa tienten stärken, etwa durch computergestütz te Medikamentenabgabe oder den Patienten überwachende Algorithmen gestützte Moni toringsysteme. Zugleich aber sind digitale System auch mögliche Fehlerquelle, sei es durch Anwendungs oder Eingabefehler oder aber bei Systemausfällen. Am Beispiel der Telemedizin in der Onkologie stellen Adam, Lebeau, Turzynski, Materna, Rakowsky und Wesselmann exem plarisch die Chancen der Digitalisierung für die Versorgungsgestaltung dar. Insbesondere telemedizinisch begleitete Tumorkonferen zen unterstützen standortübergreifend ein interdisziplinäres Zusammenwirken zahlrei cher medizinischer Berufsgruppen in einem Netzwerk. Am Beispiel des Charité Com prehensive Cancer Centers wird gezeigt, dass hohe Investitionskosten erfolgskritisch waren, denen nunmehr jedoch erhebliche Zeitersparnisse aufgrund der digitalen Kom munikation gegenüberstehen. Als zweites Beispiel für Telemedizin in der Onkologie skizzieren die Verfasser die Telepathologie. Sie arbeiten heraus, dass hier neben der Frage der Investitionskosten auch ungeklärte recht liche Fragen, insbesondere Haftungsrisiken, dem breiten Einsatz bislang entgegenstehen. I 1 Schwerpunktthema: Das digitale Krankenhaus Kapitel 1 Einführung einer elektronischen Patientenakte in Deutschland vor dem Hintergrund der internationalen Erfahrungen – 3 Nick Bertram, Franziska Püschner, Ana Sofia Oliveira Gonçalves, Sebastian Binder und Volker Eric Amelung Kapitel 2 Benchmarking der Krankenhaus-IT: Deutschland im internationalen Vergleich – 17 Victor Stephani, Reinhard Busse und Alexander Geissler Kapitel 3 Stand der Digitalisierung und des Technologieeinsatzes in deutschen Krankenhäusern – 33 Ursula Hübner, Jan-David Liebe, Moritz Esdar, Jens Hüsers, Jens Rauch, Johannes Thye und Jan-Patrick Weiß Kapitel 4 Voraussetzungen und Potenziale des digitalen Krankenhauses – 49 Julia Oswald und Klaus Goedereis Kapitel 5 Digitalisierung und Investitionsfinanzierung – 67 Boris Augurzky und Andreas Beivers Kapitel 6 Das digitale Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf – 83 Michael Baehr, Jan Gewehr und Marco Siebener Kapitel 7 Digitalisierung in der Neuordnung des dänischen Krankenhausmarktes – 91 Hans Erik Henriksen Kapitel 8 Effekte der digitalen Transformation des Kranken- hauses auf den Wandel des Berufsbildes Arzt – 101 David Matusiewicz, Jana Aulenkamp und Jochen A. Werner Kapitel 9 Digitalisierung und Pflege – 115 Uwe Fachinger und Mareike Mähs Kapitel 10 Digitalisierung und Patientensicherheit – 129 Eva Sellge und Ernst-Günther Hagenmeyer Kapitel 11 Telemedizin in der Onkologie: Qualität verbessern – aber wie? – 145 Henning Adam, Annette Lebeau, Andreas Turzynski, Verena Materna, Stefan Rakowsky und Simone Wesselmann 3 1 Zusammenfassung Die Einführung einer elektronischen Patientenakte in Deutschland verzögert sich seit Jahren. Im Vergleich zur Bundesrepublik sind hier international strukturähnliche Länder – insbesondere diejenigen mit skandinavi- scher Prägung wie Dänemark und Estland – bei der Etablierung von elektronischen Patientenakten sehr viel weiter ( 7 Kapitel 7 in diesem Band ). Diesen Vorsprung erreichten diese Länder mittels starker Governance und durch frühzeitige Setzung verbindlicher Ziele und zeitlicher Rahmen bei der Digitalisierung des Gesundheits- wesens. Inhalte und Funktionen der elektronischen Patientenakte wurden von Anfang an klar definiert und technische sowie Interoperabilitätsstandards vorgegeben. Deutschland sollte sich diese Best-Practice-Länder und deren Wissensvorsprung zum Vorbild nehmen, um die elektronische Patientenakten nach über 14 Jahren des gefühlten Stillstandes auch hierzulande erfolgreich umzusetzen. The implementation of an Electronic Patient Record in Germany has been delayed for years. Thus, it is lagging behind in comparison to other European countries ( 7 chapter 7 in this volume ). Pioneers in this field are Den- mark and Estonia. Both countries achieved a lead in the development of Electronic Patient Records through strong governance, setting binding goals and time frames for the digitisation of their healthcare system. The contents and functions as well as technical and interoperability standards were clearly defined from the outset. Germany should use the expertise arising from these best practice countries in order to successfully implement the Electronic Patient Record after more than 14 years of perceived stagnation. Einführung einer elektro nischen Patientenakte in Deutschland vor dem Hintergrund der inter nationalen Erfahrungen Nick Bertram, Franziska Püschner, Ana Sofia Oliveira Gonçalves, Sebastian Binder und Volker Eric Amelung © Der/die Autor(en) 2019 J. Klauber et al. (Hrsg.), Krankenhaus-Report 2019 https://doi.org/10.1007/978-3-662-58225-1_1 4 Kapitel 1 · Einführung einer elektronischen Patientenakte in Deutschland 1 zutreiben. Im Speziellen wird dabei die Forderung laut, die Telematikinfrastruktur inklusive ihrer An- wendungsformen wie der elektronischen Patienten- akte flächendeckend und konsequent einzuführen. Dabei soll das Parlament die Selbstverwaltung – na- mentlich die gematik – stärker als bisher „eng [...] begleiten, den Ausgleich zwischen widerstrebenden Interessen [...] fördern, ordnend und nötigenfalls auch korrigierend ein[zu]greifen“. Zudem hat die Bundesregierung angekündigt, bis Ende des Jahres 2018 eine Strategie zur Umsetzung von Digitalvor- haben zu beschließen (Gerlof 2018). 1.1.1 Elektronische Patientenakten – Ein buntes Potpourri an Begrifflichkeiten Das Verständnis über elektronische Patientenakten ist national wie auch international nicht immer ein- deutig. Synonym werden dabei häufig Begriffe und Abkürzungen beziehungsweise Akronyme verwen- det wie beispielsweise 4 Elektronische interne Patientenakte (iEPA; im Englischen als Electronic Medical Record (EMR) oder Electronic Patient Record (EPR) bezeichnet), 4 Elektronische Gesundheitsakte (eGA oder ELGA), 4 Einrichtungsübergreifende medizinische Fallakte (eFA), 4 Einrichtungsübergreifende Elektronische Patientenakte (eEPA; im Englischen als Electronic Health Record (EHR) oder Electronic Patient Record (EPR) bezeichnet), 4 Persönliche Elektronische Patientenakte (pEPA; im Englischen als Personal Electronic Health Record (PHR) oder Personally Cont- rolled Health Record (PCHR) bezeichnet) oder 4 Patienten- (im Englischen als Patient Portal bezeichnet) oder Bürgerportal (im Englischen als Citizens oder State Portal bezeichnet), die nicht immer klar voneinander abgegrenzt wer- den und sich hinsichtlich der gespeicherten Daten, Funktionen, Verwaltung sowie der Zugriffsrechte unterscheiden (Amelung et al. 2016; Arbeitskreis EPA/EFA 2011; Haas 2017; Krüger-Brand 2018). 1.1 Einleitung Seit Jahren verzögert sich die Einführung einer elek- tronischen Patientenakte in Deutschland – im inter- nati