ANTRAG AUF ERLASS EINER EINSTWEILIGEN VERFÜGUNG der Hamburger Kunsthallte Stiftung öffentlichen Rechts , Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg, vertreten durch den Vorstand, dieser vertreten durch den Direktor Prof. Dr. Alexan- der Klar und den Geschäftsführer Norbert Kölle, ebda., - Antragsteller- Verfahrensbevollmächtigte: Heuking Kühn Lüer Wojtek PartGmbB Georg-Glock-Straße 4, 40474 Düsseldorf gegen 1. den DemoKunsthalle e.V. (i.G.) , Hermannstraße 22, 20095 Hamburg, vertreten durch den Vorstand, ebda., - Antragsgegner zu 1) - und Heuking Kühn Lüer Wojtek PartGmbB Georg-Glock-Straße 4 • 40474 Düsseldorf Dr. Georg Jacobs, LL.M. (Boston University) Rechtsanwalt | Partner Marcel Maybaum Rechtsanwalt | Senior Associate T +49 211 600 55-275 F +49 211 600 55-560 g.jacobs@heuking.de Assistentin: Melanie Radzuweit m.radzuweit@heuking.de Georg-Glock-Straße 4 40474 Düsseldorf www.heuking.de _ ________________________ Bitte stets angeben: AktNr: 21496-22/4125/4mra _ ________________________ Düsseldor f , 21.11.2022 per beA A n das Landgericht Hamburg - Kennzeichenstreitkammer - beA-Zustellungen an: Dr. Georg Jacobs 2 | 24 2. den Ortsverein „DemoKunsthalle“ der Artgallery International e.V. , Hermannstraße 22, 20095 Hamburg, vertreten durch den Artgallery International (Verein nach Schwei- zer Recht) , Talstraße 20 c/o La ZIC, 8001 Zürich, Schweiz, - Antragsgegner zu 2) – und 3. den Artgallery International e.V. (Verein nach Schweizer Recht) , Talstraße 20 c/o La ZIC, 8001 Zürich, Schweiz, - Antragsgegner zu 3) - Verfahrensbevollmächtigte: Kramer & Partner Rechtsanwälte mbB Deichstraße 1, 20459 Hamburg wegen: Namens- und Kennzeichnungsrechts Streitwert: EUR 90.000,00 (davon EUR 30.000,00 für die Unterlassungsansprüche gegen den Antragsgegner zu 1), EUR 30.000,000 für die Unterlassungsansprüche ge- gen den Antragsgegner zu 2) und EUR 30.000,000 für die Unterlassungsan- sprüche gegen den Antragsgegner zu 3), wobei hiervon jeweils 2/3 auf die na- mensrechtlichen Ansprüche entfallen). Wir bestellen uns als Bevollmächtigte des Antragstellers und b ea n t r a g e n den Erlass einer einstweiligen Verfügung, wegen besonderer Dringlichkeit ohne mündliche Verhandlung durch die oder den Vorsitzende/n alleine: 1. Den Antragsgegnern wird es – jeweils gesondert und für sich – bei Meidung eines Ordnungsgeldes von bis zu EUR 250.000, ersatzweise für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben werden kann, Ordnungshaft, oder Ordnungs- haft bis zu sechs Monaten, untersagt, die Bezeichnung „Demo Kunsthalle“ und/oder die Bezeichnung „Demo Kunsthalle Hamburg“ und/oder den Domain-Namen „ demokunsthalle.de“ und/oder die Bezeichnung „#DemoKunsthalle“ für (a) die Ankündigung und/oder Organisation und/oder Bewerbung und/o- der Durchführung von Demonstrationen und/oder (b) Statements und/oder (c) Aufrufe und/oder (d) einen Verein zu unterlassen, 3 | 24 zu gebrauchen und/oder gebrauchen zu lassen, wenn dies wie nachstehend wiedergegeben und/oder aus den Anlagen ASt 4 bis 9 ersichtlich geschieht und/oder und/oder 4 | 24 und/oder 5 | 24 und/oder 6 | 24 2. den Antragsgegnern die Kosten des Verfahrens aufzuerlegen. 7 | 24 INHALTSVERZEICHNIS A. Sachverhalt ..................................................................................................................... 8 I. Der Antragsteller ....................................................................................................... 8 II. Die Antragsgegner und deren Handlungen ............................................................... 9 III. Abmahnung und Reaktionen der Antragsgegner .................................................... 13 IV. Besondere Eilbedürftigkeit ...................................................................................... 14 B. Rechtliche Würdigung ................................................................................................... 15 I. Zulässigkeit ............................................................................................................. 15 II. Begründetheit ......................................................................................................... 16 1. Verfügungsanspruch ........................................................................................ 16 a) Verfügungsanspruch aus § 12 BGB ................................................................. 16 aa) Namensrecht des Antragstellers ...................................................................... 16 bb) Namensanmaßung durch die Antragsgegner ................................................... 17 cc) Zuordnungsverwirrung ..................................................................................... 17 dd) Verletzung der Interessen des Antragstellers ................................................... 18 b) Hilfsweise: Verfügungsanspruch aus § 15 Abs. 1, 3 MarkenG ......................... 19 aa) Geschäftliche Bezeichnung des Antragstellers ................................................ 20 bb) Bekanntheit ...................................................................................................... 20 cc) Ausnutzung der Unterscheidungskraft oder Wertschätzung der Bezeichnung 20 c) Wiederholungsgefahr ....................................................................................... 21 2. Verfügungsgrund ............................................................................................. 21 3. Besondere Eilbedürftigkeit ............................................................................... 22 C. Bitte um Hinweise .......................................................................................................... 23 8 | 24 BEGRÜNDUNG Dem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die Antragsgegner ist stattzuge- ben, da diese sich des Namens und der geschäftlichen Bezeichnung des Antragstellers an- maßen und dadurch die angesprochenen Verkehrskreise verwirren. Denn diese werden davon ausgehen, dass die Antragsgegner und der Antragsteller in Verbindung stehen. Eben diese Annahme beeinträchtigt die Interessen des Antragstellers schwerwiegend, da die Antragsgeg- ner eine politische Haltung einnehmen, die die angesprochenen Verkehrskreise durch die Na- mensanmaßung auch dem Antragsteller zuordnen. Von alldem hat der Antragsteller erst kürz- lich erfahren. Hierzu im Einzelnen: A. Sachverhalt I. Der Antragsteller Der Antragsteller betreibt die bekannte Hamburger Kunsthalle. Der Gründungsbau wurde 1869 errichtet. Die Hamburger Kunsthalle ist eines der führenden deutschen Mu- seen und bundesweit sowie international bekannt. Die ständige Ausstellung umfasst mehr als 700 Werke aus acht Jahrhunderten Kunstgeschichte. Schwerpunkte bilden die norddeutsche mittelalterliche Malerei mit den Altären von Meister Bertram und Meister Francke, die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts mit den umfangreichen Werkgruppen von Caspar David Friedrich – unter anderem das berühmte Gemälde mit dem Titel „ Der Wanderer über dem Nebel- meer “ –, Philipp Otto Runge, Adolph Menzel und Max Liebermann sowie die Klassische Moderne mit Werken von Max Beckmann, Wilhelm Lehmbruck, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch und Paul Klee. Die Kunsthalle verzeichnet im Jahr etwa 350.000 Besu- cher. Glaubhaftmachung: 1. Ausdruck des Impressums der Internetseite des Antrag- stellers https://www.hamburger-kunsthalle.de/impressum 2. Ausdruck der Unterseite „ Über die Kunsthalle “ der Inter- netseite des Antragstellers, abrufbar unter https://www.hamburger-kunsthalle.de/ueber-die-kunst- halle