D E K O R A T IO N und REKLAME 38. Jahrgang / Heft 2 Ausgabe A Februar 1936 DEKORATIONS UND REKLAMEKUNST DECORATION ET PUBLICITÉ DISPLAY AND DECORAZIONE ADVERTISEMENT E PUBBLICITÄ D A S B L A T T F Ü R G E S C H Ä F T S P R A X IS , V E R K A U F , K U N D E N -W E R B U N G U N D S C H A U F E N S T E R -D E K O R A T IO N D e k o r a tio n » - u n d R e k l a m e k u n s t : H e i n r i c h S c h w a r z -V e rla g W i e n ................................................1 0 .3 9 4 A m s t e r d a m ..................................... 3 3 .1 5 7 P r a g ................................................7 9 .1 6 9 T r i e s t ........................................... II 1 3 4 8 B e r l i n ................................................1 1 4 .0 3 1 B r ü s s e l .......................................... 8 5 3 8 6 S a r a j e v o ................................................ 7 9 9 5 W a r s c h a u ................................ 1 9 0 . 0 4 9 P r a g ................................................ 7 8 . 5 4 3 B u d a p e s t ..................................... 3 6 . 2 7 5 K o p e n h a g e n ..................................... 4 9 1 9 S t o c k h o l m ..................................... 7 4 .2 2 1 P a r i s ...........................................C 4 0 . 0 4 8 L u x e m b u r g ..................................... 8 0 4 1 Z ü r i c h ..................................... VIII 7 4 7 9 F E B R U A R Wien, 1 8 / 2 , Pötzleinsdorferstr. 76 — Telephon B-41-5-84 | 1936 l, wie Prospekte, Brietbogen, Rechnungen, Rundschreiben, S o lls unser Abonnent A b b ild u n g en u n s e re r B lickfang-F iguren in Blickfang-Bildern druckfertige Stereo-Klischees in neben dürfen nur unsere Abonnenten auf ihre Drucksorten drucken e S 2.50 (K è 12.50, schw. Frcs. 1.60, lit halber mit der Bestellung den kleinen iarken eines beliebigen Landes. 1 8 /2, Pötzleinsdorferstr. 76. Nr. 103 Nr. 144 1300“ der NEUSIEDLER PAPIERFABRIKS-A. G. in Wien. 3 AU S G A B E N verschiedene erscheinen jeden Monat von unserer Zeitschrift. W i r h e l f e n m e h r v e r k a n t e n Mit S c h a u fe n ste r-V o rla g e n : D. und R. A u s g a b e A enthält viele leicht durchführ bare Geschäftsvorschläge und Verkaufsideen. 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A B C -V erlag, Wien, 18/2 D. und R .-V erlag, Wien, 18/2 Jedes neue H eft en th ält: praktische Anregungen für die Ge« sdiäftsführung, neue Ideen für die Kunden« W erbung, erp ro b te Winke fü r denV erkauf und wertvolle Fingerzeige fü r die Sdiaufenster«Dekoration. F ü r die m äßige Jah res-B ezu g sg eb ü h r erh ält außerdem je d e r A bonnent auch noch ohne je d e w eitere Zahlung w ertvolle Verkaufs«Helfer als Beigabe. A bonnieren Sie und em pfehlen Sie, bitte, unsere nützlichen B lätter auch w eiter an F reunde und B ekannte. Ii ckfanq-Klischees 107 Februar! Das junge Ja h r schreitet vor. D ie Tage w erden allm ählich länger, und fü r den K aufm ann, d er ja stets d er Jahreszeit voraus sein muß, w ird es Zeit, an das F rü h ja h r zu denken und fü r diese schönste Jahreszeit zu rüsten. Im Laufe des Monats F e b ru a r gibt es noch die verschiedenen Sonderver- anstaltungen, wie Saisonschlußverkäufe, R äum ungsverkäufe, und fü r einzelne B ranchen ist auch die V eranstaltung der „R eiß en Woche“ von W ichtigkeit. Auch d er auf seinem H öhepunkt befindliche Fasching b ietet noch fü r m anche Ge schäfte G elegenheit zu höherem Umsatz. D ie große A ufgabe ist je tz t aber das kom m ende F rü h ja h r. Bald w ird die Sonne h eller scheinen und w ie a lljäh rlich im F rühling m uß sich der K aufm ann je tz t die F rag e vorlegen, ob und in w elcher W eise er das Ä ußere seines G eschäftes verbessern und w irksam er gestalten könnte. Das F rü h ja h r ist die beste Zeit, um etw a ein G eschäftsportal um zubauen und E rw eiterungen oder U m gestaltungen je d e r A rt, die vielleicht schon seit langem geplant sind, vorzunehm en. Die ersten schönen F rühlingstage üben auf alle M enschen eine belebende W irkung aus. Die lang en tb eh rte Sonne m acht alle froh und verlockt jeden, der Zeit hat, zu Spazier gängen, wobei n atü rlich auch die S chaufenster w eit m ehr beachtet w erden als an düsteren u nd trü b e n Tagen. Das F rühlingsnahen m acht frohgestim m te Menschen, und solche entschließen sich leich ter zu einem Kauf. Kurz, die A rt, w ie m an außen und innen das F rü h ja h rs geschäft einleitet und v orbereitet, w irk t sich d urch das ganze Ja h r aus. Jed er K aufm ann w ird d ah er je tz t d arü b er nachdenken, wie e r beim Publikum m it dem angenehm en G efühl des nahen F rühlings einen Hinw eis an sein Geschäft verbinden könnte. W ieviel V ertrauen haben Sie zu sieb selbst? Es gibt viele Menschen, die sehr verletzt sind, wenn je m and einen Zweifel in ih re L eistungsfähigkeit äußert oder ihnen kein unbegrenztes V ertrauen entgegenbringt. Sehr oft haben aber dieselben M enschen kein V ertrauen zu sich selbst. Es ist ja sehr bedauerlich, aber leider w ahr, daß sehr viele M enschen viel zu wenig V ertrauen zu sich selber haben. Es fehlt ihnen der innere Schwung zu besonderen Leistungen, zum selbständigen H andeln, K om plexe nannte m an einm al jen en Mangel an Selbstbew ußtsein. D a lebten sie nun vor sich hin, jen e bedauernsw erten Menschen. Nichts konnte sie m ehr begeistern, nichts w ar ihnen ein A nsporn zum eigenen Sich-Aufraffen. Ein Mensch aber, der ein ganz bestim m tes Ziel vor Augen hat, näm lich in seinem Berufe voranzukom m en, muß frei ,sein von allen jen en kleinen und kleinlichen Hemmungen. Dazu ist als W ichtigstes ein w enig m ehr V ertrauen zu sich selbst erforderlich. Um dieses S elbstvertrauen zu er langen, muß jed er V orw ärtsstrebende sein Ziel so k la r wie möglich vor sich sehen. Er darf nicht irgendw elche L uft schlösser bauen oder sich an w eit entrü ck ten T raum gebil den berauschen, sondern klar, fest und planm äßig den Weg beschreiten, der zur E rreichung des Zieles und dam it des Erfolges führt. F reiheit im persönlichen und beruflichen H andeln und Selbständigkeit in der A rbeit ist eines der schönsten Ziele, welches sich d er K aufm ann stellen kann und was nicht allzu schw er erreich b ar ist. Es gibt wohl kaum eine schönere und größere B efriedi gung fü r den A ngestellten, als w enn z. B. ein bestim m ter K undenstam m im m er n u r von ihm bedient sein will, ja, daß sogar die Leute bei H ochbetrieb so lange w arten, bis der betreffende V erkäufer w ieder frei ist. D ie K unden sind aber erst dann von dem Betreffenden überzeugt, wenn ihnen der V erkäufer selbstbew ußt und sicher gegenüber tritt. Vom Selbstbew ußtsein bis zur Ü berheblichkeit ist aber nur ein kleiner Schritt. Und derjenige, der vielleicht glaubt, sein Selbstbew ußtsein äußerlich zur Schau trag en zu müssen, der ir r t gew altig; denn das Selbstbew ußtsein ist eine rein persönliche A ngelegenheit, die m an nicht nach außen dokum entiert, die aber dem inneren M enschen als dauernde K raftspenderin seiner geistigen F ähigkeiten zur Verfügung stehen muß. W enn aber der V erkäufer V ertrauen zu sich selbst ge w innen soll, dann ist es in erster Linie notwendig, daß ihm selbst größtes V ertrauen entgegengebracht wird. Besonders in den Geschäften, in denen sich zwei G ene rationen berühren, ist die F rage des gegenseitigen Ver trauens nicht nur zeitgemäß, sondern vielm ehr lebens notw endig; denn V ertrauen kann n u r da erw achsen, wo selbst V ertrauen gegeben wird. Tagesbilanz. Nicht der, d er alle G enüsse des Lebens eifrig schlürft, erleb t es in W ahrheit; auch nicht der, der sich vom Mor gen bis zum Abend m üht und niem als zur Ruhe kommt — sondern der, der nach getaner A rbeit die H ände in den Schoß legen kann und prüfende R ückschau hält auf den vergangenen la g . H abe ich den Tag recht genützt? H abe ich m eine Pflicht getan am rechten O rt und in der rechten Weise, froh gem ut und voll Selbstverständlichkeit? W ar ich freundlich genug? H abe ich die Augen aufgem acht und dem Leben eine neue, lebensw erte Seite abgew onnen? D enn nicht n u r in Beziehung zur V ergangenheit stellt er den neuen, jüngsten Tag seines Lebens. E r baut ihn auf den anderen Tagen auf, um zu einem bestim m ten Ziel zu gelangen. Um sein Leben vollendet zu gestalten, um alle M öglichkeiten des Schaffens und E rlebens auszunützen und auszukosten. W er so lebt und sich selbst über jeden Tag Rechenschaft ablegt, der w ird seine Tage und sein Leben im m er besser zu erfüllen verstehen. VERKAUF REKLAME UND SCHAUFENSTER 38. Jahrgang FEBRUAR 1936 Heft 2 HERAUSGEBER: KOMMERZIALRAT HEINRICH SCHWARZ D ie V e r w e n d u n g u n s e r e r A n r e g u n g e n , B i l d - V o r l a g e n , W e r b e f a f e l n u n d s o n s f i g e n I d e e n u n d V o r s c h l ä g e is t n u r u n s e r e n A b o n n e n t e n u n d n u r f ü r e i g e n e Z w e c k e g e s t a t t e t . Falscher Optimismus. Wie oft begehen w ir den Fehler, den an d ern fü r düm m er zu halten, als er ist. Das ist eine A rt von falschem O ptim is mus, aus dem es zuw eilen ein bitteres E rw achen gibt. „Ach, der glaubt ja doch alles, w enn m an ihm n u r gut zuredet.“ In ein, zwei, vielleicht auch in d rei F ällen scheint dir die E rfahrung recht zu geben, bis du beim v ierten Male unsanft zur Tlir hinausfliegst. Um irgendeines kleinen Vorteils wegen hast du d ir die große C hance verdorben. W ir tun besser, uns an den echten O ptim ism us zu halten: „Ehrlich w ährt am längsten." Ein gesunder Optim ism us, gestützt auf eine anständige H andlungsw eise, w ird uns in allen Lebenslagen ein tre u e r H elfer sein. D er Pessim ist, d er von v ornherein m it dem G efühl: „Es w ird ja doch nichts d arau s“ an seine Sache herangeht, w ird selten Erfolg haben. Sein eigenes N icht überzeugtsein ü b e rträ g t sich auf den anderen, von dem er H ilfe erw a rte t oder m it dem er ins G eschäft kommen will. M utlosigkeit ist das größte H indernis auf dem W ege zum Erfolg. — N ur w er wagt, gewinnt. „W ie geht es Ihnen?“ Manche F ragen sind nicht m ehr w ert als die Antw orten, die m an d arau f erhält. Sie haben gar kein Schwergewicht, sind so hingesagt, und k einer denkt sich etw as dabei. Nur w enn m an einm al innerlich haltm acht, sich überlegt, was man eigentlich frag t und was fü r eine A ntw ort man er hält, erk en n t m an erst, wieviel O berflächlichkeit w ir selbst durch gewisse G ew ohnheiten in unser Leben tragen. Gew öhnlich denkt m an sich wenig oder nichts dabei, wenn man zur Begrüßung frag t: „Wie geht es Ihnen?“ Man kennt schon die A ntw ort: „Gut, schlecht, m ittelm äßig!“ — „Ich brauche nur fünf Minuten mit einem Men schen zu sprechen und ich errate seine geheimsten Gedanken!“ = „Ist dir das nicht manchmal unangenehm?“ Ein vernünftiger Mensch m üßte sich eigentlich den an deren genau ansehen, ob es w irklich eine teilnehm ende Frage ist oder eine reine H öflichkeitsphrase. D enn es ist völlig sinnlos, einem Menschen, der es gar nicht wissen will, sein Innerstes zu offenbaren; w er nicht m ehr als ein „Danke, ganz passabel“ erw artet, dem soll m an auch nicht m ehr antw orten. Gewiß, ein w irklich ern ster Mensch w ird selbst m it einer solchen P hrase ein tieferes Interesse verknüpfen. W enn er sich nach dem Befinden erkundigt, hat er w irklich den W unsch, etwas B edeutungsvolleres zu hören, und m an ent nim m t seiner ganzen A rt, daß er b ereit ist, die A ntw ort ernst zu nehm en und zu helfen oder zu raten. Man soll sich deshalb auch bei solchen fast selbstver ständlichen H öflichkeitsphrasen den F rager wie den A nt w ortenden genau ansehen. Und noch w eniger sollte man antw orten, wenn man weiß, daß der andere kein Interesse hat. Es gibt schließlich noch andere Begrüßungsworte, die w eniger verpflichten und die ihren Zweck, ein kurzes Höf lichkeitsgespräch einzuleiten, auch nicht schlechter erfüllen. Fallen ist keine Schande, aber Liegenbleiben. An unsere A bonnenten erteilen w ir jed e A uskunft in allen kaufm ännischen F ragen kostenfrei. A nfragen bitten wir stets auf ein besonderes Blatt zu schreiben und nicht m it anderen M itteilungen zusammen. A ntw ort k ann jedoch n u r erfolgen, w enn das R ückporto m itgesandt w ird. W ir bitten, das genau zu beachten. Es kön nen auch B riefm arken eines beliebigen Landes d er A nfrage beigefügt w erden. * U nsere F achm itarbeiter entw erfen auch auf W unsch individuelle W erbebriefe, Flugzettel, Prospekte, Preislisten und alle anderen Reklam en. F ü r jed en solchen E ntw urf wollen Sie einen K ostenbeitrag von S 5-— (Kc 25-—, schw. Fr. 5'20) als teilw eise K ostendeckung beifügen. Vergessen Sie ab er nicht, genaue A ngaben zu m achen und etw aige frü h ere D rucksachen als U nterlage m itzusenden. Es steht jedem unserer A bonnenten frei, sich in allen Rechtsungelegenheiten an unseren Syndikus H errn Rechts anw alt D r. O skar K a e m p f , W ien, L, W ipplingerstraße 24, zu wenden (Sprechstunden an jedem W ochentag zwischen 3 und 6 Uhr). W er sich d urch einen Zahlungsbeleg als A bonnent eines u n serer B lätter ausweist, erhält jede R echtsauskunft bereitw illigst. F ü r den F all schriftlicher A nfragen w ird gebeten, sich m öglichst k u rz zu fassen und Rückporto beizufügen. U nsere aus starkem P apier geschnittenen und in m ehre ren F arben hergestellten Blickfangfiguren haben sich viele F reunde erw orben. Sie sind zirka 28 cm hoch und erregen überall A ufm erksam keit und Beachtung, ob sie im Schau fenster selbst oder an der Schaufenster scheibe angebracht w erden. A ber auch zur w irksam en Belebung jed er A uf schrift und jedes Plakates eignen sie sich sehr. Jeder unserer A bonnenten erhält, wenn die Jahresgebühr bezahlt ist, einige dieser Blickfangfiguren kostenfrei als Beigabe. D arü b er hinaus liefern w ir diese gegen einen mäßigen K ostenbeitrag, und zw ar berechnen w ir für je 10 Stück S 3'— (Kc 1'5‘—, schw. Fr. 2‘—). Auf W unsch senden wir auch zehn oder m ehr M uster sortiert. Bei Bestellungen bitten wir, d er E infachheit halber, den jew eiligen B etrag gleichzeitig m it der B estellung einzu senden, das kan n sowohl durch Postscheck als auch durch G eldnoten oder in B riefm arken eines beliebigen Landes ge schehen. D. u. R.-Verlag, W ien,18/2, Pötzleinsdorferstr. 76 W ille ist Macht. Es ist erw iesen, daß der m enschliche W ille genau das erreicht, was er anstrebt, vorausgesetzt natürlich, daß man überhaupt E rreichbares anstrebt. W enn m an trotzdem so oft Klagen d arü b er hört, daß jem and sich das oder das brennend gew ünscht und nicht erreich t habe, so muß d a r auf gesagt w erden, daß W unsch nicht W ille ist. Aus dem W unsch kann u n te r gewissen U m standen wohl ein Wille entstehen, aber gewöhnlich bleibt es bei der un bestim m ten V orstellung eines Zustandes. Man sehnt sich beispielsw eise nach Geld, nach Liebe oder Ruhm. D iejenigen, die viel Geld haben wollen, verbinden dam it den G edanken an im m er volle Taschen, aber alles Neben her an Sorgen, V erw altung, V erantw ortung und persön lichen Bem ühungen wollen sie nicht. Kein W under daher, daß sie niem als ihr Ziel erreichen. Alles, was sich nicht erfüllt, liegt in d er H albheit des Willens, darum gilt es zu entscheiden, ob m an etw as ern st haft will, dann muß man kritisch gegen sich selbst sein und das G ew ollte in seiner ganzen T ragw eite ausm alen. Mei stens w ird sich dabei schon heraussteilen, daß man einen falschen Begriff von seinem eigenen Glück im Kopf hatte. W ir bekom m en genau das, was w ir wollen, n u r wissen w ir oft nicht, was w ir wollen, oder w ir wollen es nicht intensiv genug. Die Briefe, die Sie nicht schreiben. W ie oft sagt man sich nicht: „Ja, ich muß an den und den einen Brief schreiben.“ Und dann w ird es doch ver gessen oder aus Bequem lichkeit unterlassen, diesen Brief zu schreiben. Man weiß nie genau, w ieviel Geld durch U nterlassung von B riefen verloren w urde, aber gewiß w ird es eine ansehnliche Summe ausm achen. Sie lesen zum Beispiel eine Anzeige ü b er eine neue Ma schine, die Ih re S elbstkostenpreise v errin g ern könnte, oder die A nkündigung eines neuen A rtikels und Sie sagen sich: „Ich muß dorthin um n äh ere A uskünfte schreiben.“ Aber Sie legen das B latt zur Seite. Bald kommen andere Dinge, und Sie denken nicht m ehr daran, dort P rospekte und Preise einzufordern. Sie sagen sich, daß Sie dieses oder jenes für Ih r Geschäft bestellen m üßten oder daß Sie einen jungen Menschen, der für Sie als M itarbeiter in B etracht kommt, zu sich rufen sollten, aber es bleibt beim Vorsatz. Sie w ollten einen Liefe ranten zu sich einladen oder einem K unden eine w ichtige M itteilung m achen. Auch da kom m en andere Dinge, andere G eschäfte d azw isch en . . . und schon ist das alles w ieder vergessen. Das ist eine V erlustquelle, die von vielen Ge schäftsleuten noch zu w enig beachtet wird. W enn einem die Idee kommt, da oder dorthin zu schrei ben, dann tue m an es sogleich oder notiere es wenigstens, dam it es am Abend oder spätestens m orgen geschieht. Alle Frauen lieben die Mode Sie fesseln sie an Ihr Geschäft, w enn Sie eine unserer K unden-Zeitschriften an Ihre K undinnen zur Ver teilung bringen. Jeden Monat erscheint: Zuversicht bew ahren! W er im Leben einen Rückschlag erleidet, d arf die Flinte nicht gleich ins Korn w erfen. Ein Rückschlag ist noch lange kein G rund, am Leben zu verzw eifeln. D ie Leute scheinen nicht auszusterben, die, w enn ihnen etw as m ißlingt, im m er die U rsache bei andern suchen oder die gar sagen: „Ich habe eben nie im Leben Glück. Ich bin ein Pechvogel!“ — Mit solchen R edensarten läßt sich kein Erfolg erzwingen. W enn ein V ersager eintritt, dann müssen w ir nach den Ursachen fahnden, und da die U rsachen m eist in uns selbst liegen, ist es gut, zuerst m it uns selbst ins G ericht zu gehen. „Was hast du gewollt? U nd was hast du getan, das G ew ünschte zu erreichen? — Was hast du dem Zufall ü b er lassen?“ usw. — So etw a w ird die F ragestellung lauten müssen. — „W elche U nterlassungssünden hast du begangen, und wo hast du dich g eirrt? — Wo w ar an dieser N ieder lage ein F aktor schuld, den du vielleicht gar nicht in Rechnung stellen konntest, und was läßt sich tun, den Miß erfolg noch in sein G egenteil zu verw andeln oder ihn beim nächsten Versuch zu verm eiden?!“ D as ist ja ü b erh au p t die Kunst je d e r U nternehm ung, Weg und Ziel, F orderung und Einsatz m iteinander in Einklang zu bringen. W enn das beim erstenm al nicht gelingt, und es gelingt in der T at selten auf den ersten Anhieb, dann muß eben der Versuch e rn eu ert w erden. D ie E rfahrungen und die daraus gew onnenen E rkenntnisse dürfen uns ja nicht um sonst zugew achsen sein. G eschickt verw ertet, w erden sie uns unsern Zielen näherbringen, w enn w ir n u r das eine und W ichtigste nicht v erlieren: unsere Zuversicht! Je bequemer der Weg eines Mannes ist, desto weniger leistet er. Zwei D inge sind schädlich für jeden. D er die Stufen des G lücks will ersteigen: Schweigen, wenn Zeit ist zu reden, Und reden, wenn Zeit ist zu schweigen. * W ird d ir ein hohes, ernstes Streben, ln das du all dein Sein verw ebst, D ann fristest du nicht n u r dein Leben, D ann kan n st du sagen, daß du lebst! * D ie ih r schätzt nur. was vergangen, Die ih r n u r d er Zukunft h arrt, Ach, vergeht nicht, traum befangen, D aß das Leben G egenw art. * Was dich e rfreu t, was dich bewegt, Verschließ es treu in deiner Brnst. D er scheelen Blicke Neid erregt, Des Frohsinns b lum enheitere Lust. Dieses enthält in jedem H efte etw a 60 neueste Modelle nebst B eschreibungen in schönem, farb i gem Umschlag. E nthält ausgew ählte Modelle für W ollarbeiten jeder A rt m it genauen A rbeitsanleitungen, Schnittvor drucken und A rbeitsm ustern. Jedes H eft in schönem, farbigem Umschlag. Bei A bnahm e von m indestens 100 Stück m onatlich liefern w ir die H efte m it A ufdruck Ih re r Firm a. Jede K undin w ird Ihnen fü r eines dieser schönen und für F rauen und M ädchen interessanten H efte dankbar sein. Verlangen Sie M uster und unser billiges Preisangebot. Schw arz-V erlag, W ien, 1 8 / 2, P ö fzlein sd o H erstr. 7 6 Bitte, beehren Sie uns bald w ieder! Die V erkäufer, die da glauben, m it dem A usschreiben des K assenzettels sei ih re Mission erfüllt, irre n gewaltig. Es liegt nun einm al im Zuge des m enschlichen Lebens, für die Zukunft vorzusorgen. Und dasselbe muß d er V erkäufer tun, nachdem ein Kauf zustande gekommen ist. D er Kunde ist nach erfolgtem K aufabschluß so zu behandeln, daß er die Firm a in bester E rinnerung h at und bei B edarf w ieder kehrt. Von d er Z ufriedenheit überzeugen. K ram pfverkäufe haben einem G eschäft noch nie w irklich gedient. Es h at also keinen Zweck, einen K unden unzu frieden aus dem Laden gehen zu lassen. Besser ist es immer noch, einen Kauf zu v erlieren als einen Kunden. D aher muß der V erkäufer sich — falls e r m erkt, daß d er Kunde zw ar zum K aufabschluß kommt, aber noch nicht restlos be geistert ist — zunächst erkundigen, ob d er K äufer auch w irklich zufriedengestellt ist. Sonst, so m üßte er in diesem Falle sagen, zeige er ihm gern noch andere W aren; denn er möchte, daß der Kunde völlig zufriedengestellt sei. Selbst die gewisse negative Suggestion, die in diesen W orten liegen mag, ist h ier einm al am Platze, da Z ufriedenheit nach e r folgtem K aufabschluß von äußerster W ichtigkeit ist. Suggestionen beim Abschied sind für die richtige V erabschiedung des K unden ebenfalls sehr wichtig. D er V erkäufer gebe dem Kunden, der nach dem V erlassen des G eschäfts bestim m t noch überlegen w ird, ob er gut gekauft hat, d er w enigstens unterbew ußt noch einm al die ganze K aufhandlung nacherlebt, daher einige Suggestionen m it auf den Weg. Insbesondere ist das von Bedeutung, w enn die W ahl dem K unden schw er fiel. Ein klein er Satz, w ie: „Ihr G atte w ird bestim m t m it der W ahl zufrieden sein, gnädige F ra u “ oder „Das Kleid ist w irklich sehr apart, Ih re F reundinnen w erden Sie sicher beneiden, gnädige F ra u “, w irk t oft W under. Diese Ab schiedssuggestionen haben also einen großen W ert. E rfah rene V erkäufer haben einen ganzen W ortschatz dafür zur Verfügung, den je d e r V erkäufer aus seiner P rax is heraus auch fü r sich erfinden sollte. Was er sagt, m uß von Fall zu Fall verschieden sein, je nach dem Eindruck, den der V erkäufer von dem K unden nach dem K aufabschluß hat. Die Suggestionen entsprechen vollkom m en dem reellen V er kauf, denn es ist im m er Voraussetzung, daß der V erkäufer dem K unden selbstverständlich zu der fü r ihn richtigen W are geraten hat. Zw eifelsnaturen pflegen aber stets nach dem Kaufabschluß zu zw eifeln u nd verlangen das erlösende W ort, das d er V erkäufer ihnen durch die genannten Sug gestionen geben kann. Diese Hefte erleichtern u. verschönern d. Leben. Das nützliche und unterhaltende Blatt für jede Familie. V erla n g en Sie kostenfreies Probeheft. Frau und Mutter-Uerlag, Wien, 18 / 2 Jeder Erfolg ist die Quittung für angestrengte Leistung. D er D ank, den der V erkäufer dem K unden eigentlich selbstverständ lich abstatten sollte, bevor dieser das Geschäft verläßt, w ird von vielen V erkäufern im m er noch ausgelassen. Das ist eine N achlässigkeit, die böse Folgen haben kann. D ank ist also eine nötige H öflichkeitsform el, und kein V erkäufer sollte zu m undfaul sein, dem K unden fü r seinen Kauf zu danken. A llerdings ist es hierbei wichtig, den goldenen Mit telweg zu beachten. Ein zu kurzes m ürrisches „D anke sehr“ ist ebensowenig am Platze wie ein m it übertriebenem W ortschatz ausgestatteter D ank. V ielm ehr ist es am rich tigsten, den K unden m it einer höflichen V erbeugung und den W orten „Ich danke Ihnen sehr“ vom Ladentisch zu verabschieden. Ende gut, alles gut. Nun kommt noch die letzte Verabschiedung, welche die B rücke zu neuen K äufen schlagen soll. W enn möglich, ist der K unde im m er freundlich zur T ü r zu geleiten, die Tür ist ihm zu öffnen und nach ihm zu schließen. Am besten tu t das der V erkäufer selbst. G eht das nicht, w ird der Kunde vielm ehr vom Chef oder einer anderen Person hin ausgeleitet und befindet er sich noch im G esichtskreis des V erkäufers, der ihn bedient hat, so muß sich dieser auch von w eitem m it den W orten „Auf W iedersehen“ freu n d lich verbeugen, selbst wenn er schon einen anderen K un den bedient. D erjenige, der den Kunden zur T ür hinausgeleitet, ver abschiede ihn freundlich m it den W orten: „Ich danke noch mals, auf W iedersehen, bitte beehren Sie uns bald w ieder.“ D enn: Ende gut, alles gut! „Einmal ist keinm al.“ „Einmal ist keinm al.“ Das ist eine der gefährlichsten Re densarten, die unsere Sprache kennt. So verführerisch sie klingt, so falsch ist sie. W ie m ancher schon hat n u r einmal etw as U nrechtes getan und ist dadurch fü r sein ganzes Leben aus der Bahn geworfen worden. Sei es, daß er einem geschriebenen oder ungeschriebenen Gesetz zuw iderhan delte und dann nicht m ehr zurückfand in die strenge und w ohlanständige B ürgerlichkeit des Lebens. Sei es, daß er in einem verzw eifelten A ugenblick zu einem Betäubungsm ittel griff und dann trotz der E rkenntnis der unverm eidlichen Folgen nicht m ehr davon lassen konnte, daß er sich körperlich und seelisch zerm ürbte. D enn alle V orschriften, nach denen w ir bew ußt oder unbe w ußt leben, sind ja in letzter Linie n u r G renzpfähle des Lebens. Dem Starken und Tüchtigen sind sie etwas w eiter gesteckt als dem Schwachen und U ntüchtigen. A ber für alle gilt, daß hinter diesen G renzpfählen jen e tückischen Strudel und je n e gefährlichen U ntiefen beginnen, die dem Leicht sinnigen nur allzuoft verderblich w erden. W er sich m ut willig in G efahr begibt — und sei es auch n u r ein ein ziges Mal — kommt leicht d arin um. Und daß einm al — keinm al sei, läßt sich w eder m it Scharfsinn noch mit M athem atik beweisen. Am allerw enigsten aber m it der uns glücklicherw eise angeborenen Vernunft. Pötzleins- dorlerstr. 76 Den klugen Menschen gibt das Leben Lehren, den Dummen Denkzettel. Besitzen Sie einen Photoapparat? W enn ja, dann wissen w ir einen guten R at für Sie, H err Kaufm ann. Nehm en Sie einm al Ihren A pparat zur Hand und photographieren Sie abends einen Teil aus Ihrem Laden, vielleicht eine A bteilung, die Sie gerade m oderni siert haben, oder die besonders übersichtlich ist. Und dann m achen Sie — oder ein Photogeschäft — P o stk arten davon und schicken Sie diese P ostkarten an Ihre Stam m kunden. O der schreiben Sie, daß die Ansicht eine besondere Ab teilung darstellt, die d a ra u f w artet, daß der Em pfänger ihr einen Besuch mache. H ängen Sie auch einige von diesen A bbildungen innen an die Schaufensterscheibe, und zw ar schön in B ilder rahm en, u n te r Glas, in Blickhöhe, so daß die V orübergehen den sich die A bbildungen ansehen können. D ie Kosten für eine solche R eklam e sind nicht hoch, und gewiß fühlen sich m anche Ih re r K unden sehr geschm eichelt, w enn sie eine d erartig e P ostk arte bekom m en. A ber auch zur W erbung n eu er K unden ist eine solche K arte n atü rlich sehr geeignet. Sie kann aber auch im G e schäfte selbst an geeigneter Stelle aufliegen und den K un den kostenfrei zur V erfügung stehen. M anchmal w ird auch ein Kunde, der vielleicht gerade w arten muß, eine solche K arte an B ekannte schreiben, was w ieder eine Reklam e für das G eschäft ist. Die Sonne erfreut . . . W enn die Tage länger w erden und die Sonne alles frü h linghaft ü b erstrah lt, e rfre u t das die Menschen w eit mehr, als etw a die Sonne im Sommer. Nach den langen und trüben W interm onaten ist eben das V erlangen und die Sehnsucht nach Licht, Sonne und W ärm e bei uns allen sehr groß. D arum wird auch alles, was an den nahenden Frühling erinnert, freudig begrüßt und beachtet. Eine Schaufenster rückw and, die eine Sonne darstellt, w ird daher im Be schauer frohe E rw artung erw ecken. Eine solche Rückw and, w ie diese Abbildung, ist leicht herzustellen. D ie Sonne wird aus Sperrholz oder P appe ausgeschnitten und m it G oldpapier überklebt. Augen, Mund und Nase w erden m it ro ter oder schw arzer F arbe gem alt oder aus solchem P apier geschnitten und aufgeklebt. Die Strahlen w erden durch dünne G oldschnüre dargestellt, auf der R ück seite der Sonne befestigt und den blauen G rund entlang gezogen. D ie W irkung ist sehr gut. V ielleicht versuchen Sie es m it einer solchen Rückwand. Der Grund, weshalb wir uns über die Welt täu schen, liegt sehr oft darin, dali wir uns über uns selbst täuschen. Schreiben Sie auf die R ückseite d er K arte etw a folgenden Text: Dieses Bild zeigt einen kleinen Teil m eines Ge schäftes, dessen L ager schon viele F rü h ja h rsn e u heiten enthält. Eine unverbindliche Besichtigung wird Ihnen viel Interessantes zeigen. Besuchen Sie, bitte, das Ihnen stets dienstbereite W ä s c h e h a u s F e i n . Die Sonne wird aus Pappe, die mit Goldpapier überklebt ist, ausge schnitten, das Gesicht wird mit schwarzer Farbe gemalt. — Die Birke wird aus Sperrholz geschnitten, der Stamm ist weiß mit schwarzen Streifen, die Baumkrone hellgrün bemalt oder beklebt. — Frühling. (Gesicht.) Wird aus Pappe geschnitten und bemalt, der Streifen mit dem Worte „Frühling" wird separat angefertigt und in einigem Abstande am Kopf befestigt. Die Blüten sind Kunstblumen. — Schneeglöckchen, aus Sperrholz geschnitten und bemalt. Die Stengel können auch aus Draht gemacht werden, der dann mit grünem Seidenpapier umwickelt wird. — Haselnußblüten (erste Frühlingsboten), aus Pappe oder Sperrholz ausgeschnitten. Die Kätzchen werden goldgelb bemalt, die Zweige braun. — Blickfang. (Mann.) Wird aus Sperrholz ausgeschnitten und bemalt. Der Kopf kann separat angefertigt und in einigem Abstande am Körper befestigt werden; dadurch wirkt die Figur plastischer. Portalverkleidungen. Uber die Zweckm äßigkeit, dem G eschäftslokal von Zeit zu Zeit ein anderes Aussehen zu geben, haben w ir zu un seren L esern schon sehr oft gesprochen. W ir haben auch dargelegt, m it welch einfachen M itteln die V erkleidung eines P ortals vorgenom m en w erden kann, so daß durch eine solche G elegenheitsaufm achung keine erheblichen Ko sten erwachsen. W ir bringen heute w ieder zwei A bbildungen von F rü h jahrsverkleidungen und fügen auch genaue A nleitungen für deren H erstellung bei. Frühlings-Portnlverkleidung. An Holzlatten werden künstliche Blumen befestigt, die das Portal einrahmen. Die Sonne wird aus Me tallfolie in Goldfarbe hergestellt und auf dunklem Hintergründe befestigt. Portalverkleidung für den Frühling. Auf der Firmcntafcl werden entweder künstliche oder aus Buntpapier geschnittene Blumen befestigt. Über dem Eingang eine gemalte Frühlingslandschaft oder vergrößerte Photographie. Um das Ganze wetter beständig zu machen, wird es lackiert. Die Bäume links und rechts vom Eingang werden aus Sperr holz geschnitten und bemalt. Um sie stabiler zu machen, versteift man den Stamm rückwärts durch eine Holzlatte. D er Reise- und F rem denverkehr gew innt von Jahr zu Jahr an A usdehnung und B edeutung. Im m er m ehr Menschen verbringen ihren U rlaub auf dem Lande, in einer Sommer frische oder besuchen einen K urort. W ieder andere u n ter nehm en Reisen, und es gibt kaum m ehr einen O rt — sei er nun ein kleines D orf oder eine große Stadt — der nicht aus dem steigenden R eiseverkehr N utzen ziehen würde. D ie m eisten Gem einden bem ühen sich daher, auch Som m ergäste und V ergnügungsreisende zu k ürzerem oder län gerem A ufenthalt für ih ren O rt zu gewinnen. Ü berall gibt es jetzt V erschönerungs- und V erkehrsvereine, die sich den D ienst an den Frem den angelegen sein lassen, von dem großen W erbeapparat der K urorte und der bekannten Som m erfrischen ganz zu schweigen. D er K aufm ann k ann auf diesem G ebiete sich selbst und d er ganzen Gem einde sehr niitzen, w enn er eine solche W erbeaktion für den H eim atsort einlitet. D as ist ohne Schw ierigkeit und m it verhältnism äßig ge ringen Kosten durchzuführen. W enn zum Beispiel der K aufm ann in einem O rt, der alljäh rlich von U rlaubern und Som m er frischlern aufgesucht w ird, an alle Leute, die in den zwei letzten Jah ren da w aren, ein hübsches R undschreiben als E inladung fü r die nächste Saison verschickt, w ird dies sicher Erfolg haben. D ie G em eindeverw altung w ird zu solchem Zweck sehr gerne die A dressen zur V er fügung stellen. D a eine solche W erbung ja auch im Interesse d er G asthäuser, d er Ho tels und d er p riv aten Zim m erverm ieter so wie aller K aufleute und H andw erker gelegen ist, könnte ein solches R undschreiben auch in G em einschaft m it dem V erkehrsverein verschickt w erden. Schon durch die A n regung einer solchen R eklam e w ird der K aufm ann die A nerkennung seiner M it bürger gewinnen. W ir bringen h ier den E ntw urf eines R und schreibens, das am besten durch eine schöne O rtsansicht geschm ückt w ird. Es muß n a tü r lich den jew eiligen V erhältnissen angepaßtund entsprechend ab geändert w erden. W enn das R undschreiben in gem einsam er A rbeit mit einem V erein verschickt w ird, em pfiehlt es sich auch, eine A nm eldekarte beizufügen, dam it die P a rte i gleich m itteilen kann, ob und fü r w elche Zeit sie U n terk u n ft wünscht, bzw. ob ih r eine solche verschafft w er den soll. D er Kaufm ann, der eine solche Aktion einleitet, m acht sich nicht n u r bei allen seinen M itbürgern beliebt, sondern er b rin g t sich schon im voraus bpi den zukünftigen U rlaubsgästen in angenehm e E rinnerung. Diese W erbeaktion soll sich aber nicht nur an jen e Personen wenden, die b ereits den O rt besucht haben, sie soll auch dazu dienen, neue B esucher fü r den H eim atsort zu ge winnen. Mit der W erbung muß recht bald begonnen w er den, da erfahrungsgem äß die Städter schon vor E in tritt des F rü h jah rs d arü b er nachdenken, w ann und wo sie ihren U rlaub verbringen w erden. Es w erden viele P läne gemacht, geprüft und viele w ieder verw orfen. Eine so freundliche E inladung wird in diesem Stadium sicher von großer W ir kung sein. Jede Reise bedarf, w enn sie bequem und behaglich sein soll, einer bedeutsam en V orbereitung. Sehr gut ist es auch, w enn dem W erbeschreiben ein P rospekt m it interessanten D aten beigelegt w erden kann, die m anche R ückfrage überflüssig m achen oder an sich schon helfen, den Entschluß des Em pfängers zum Besuche dieses O rtes zu erleichtern. SEHR GEEHRTER SOMMERGAST! Wir denken an Sie. Wir haben Sie in bester Erinnerung und würden uns freuen, wenn auch Sie gerne an die kurze Erhohmgszeit zurück denken, die Sie bei uns verbracht haben. Gewiß machen Sie jetzt schon Ihre Pläne, wohin Sie heuer fahren sollen, um sich von dem anstrengenden und ungesunden Leben in der Stadt zu erholen. Bitte, vergessen Sie dabei nicht an uns. Seien Sie, bitte, überzeugt, daß wir nach besten Kräften und, soweit es in unserer Macht liegt, gerne alles tun, um Ihren Aufenthalt bei uns so angenehm als möglich zu gestalten. Wir alle sehen unsere schönste Pflicht darin, Sie voll und ganz zu friedenzustellen. Wenn Sie irgendwelche Auskünfte brauchen, wenn Sie irgend etwas wissen wollen, bitte, schreiben Sie mir, ich werde so rasch als möglich antworten. Sollten Sie selbst aber aus irgendeinem Grunde nicht kommen können, dann, bitte, empfehlen Sie uns Ihren Bekannten und seien Sie überzeugt, daß wir sie ebenso freundlich begrüßen und empfangen werden wie Sie selbst. Es erbittet Ihren Besuch A. Rühriger, Kaufmann in . .. Briefe an unsere Kunden und an Leute, die es werden sollen. Brief fü r D rogerien, Farbw aren-, Seifen geschäfte 11 sw. In jedem H efte bringen w ir Briefe für andere Branchen. LIEBE HAUSFRAU! Natürlich freuen Sie sich, wenn jetzt die Sonne so schön warm ins offene Zimmer scheint, wenn draußen alles zu grünen beginnt... Das ist eine Wohltat, nach den langen, nebligen, dunstigen Wintertagen. Aber nicht nur draußen soll die Sonne scheinen, auch in Ihrem Heim soll alles wieder schön und frisch erscheinen. Also geht die Arbeit los. Die Fenster und Türen werden gestrichen, der Fußboden ge rieben und dann gestrichen oder frisch eingelassen, die Küchen möbel neu lackiert, wenn aber glücklicher Besitzer eines Gartens, den Gartenzaun, das Gartenhäuschen nicht vergessen. Sie tun gut daran, an alles zu denken. Gründlichmachen, vom Schmutz alles reinigen, dann frisch streichen und lackieren, das erhält alles länger und — vergessen wir nicht darauf — schaut viel freundlicher aus. Was Sie dazu brauchen, das erhalten Sie in meinem Geschäft. Es ist gut, wenn Sie mich um Rat fragen. Meine Erfahrung hilft Ihnen Geld, Arbeit und Ärger ersparen. Kommen Sie also zu mir! Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung. Es erwartet Sie Ihr ergebener Ihre Stampiglie, Ihre Unterschrift. Ein hellbeige ausgeschlagenes Fenster trägt im Mittelteil einen brei ten Goldrahmen, der Schaufensterpuppe mit Steckkleid zeigt. Aufschrif ten rot auf Weiß. Entwurf: Gottlieb Keller, Genf. Étalage tendu de beige clair; au milieu dans un grand cadre doré un mannequin portant une rohe épinglée. Caractères rouges sur fond blanc. A figure wearing a pinned dress is placed in a large golden frame and has been utilised to effecl in this window using pale beige settings. Red lettering on white ground. Weißer, rot gerahmter Sperrholzvorbau steht in hellgelbem Fenster. Schwalbe mit Schriftband als Blickfang und rol-weiß-goldene Schriften. Entwurf: Kurt Bartels, Magdeburg. Dans un étalage jaune clair, un grand tableau blanc, découpé dans une feuille de bois et placé dans un cadre rouge. Une hirondelle tenant une banderole dans son bec est placée au centre. Caractères rouges, blancs et or. — Texte de l’illustration: Pour le printemps A white front-structure wilh red frame in this pale yellow window, which employs a swallow with scroll as the leading feature. Colours of thc lettering: red, white and gold. — The copy reads: For spring! Hellgraues Fenster mit weißem Rahmen, der zartes Netz und darauf den bunten Blickfang trägt. Aufbau und Stoffträger dunkelblau. Schriften blau rot auf Silber. Entwurf: Hans J. Kühne, Wilhelmshaven. Étalage gris pâle; un filet très fin est tendu dans un cadre de bois et piqué d’un molif aux tons mullicolores. Arrangements et piédestaux bleu marine. Caractères bleus et rouges sur fond d’argent. — Texte de l’illustration: Le printemps nous apporte . . . A fine net with interesting motif in gay colours, framed with white wood. The window employs pale grey settings. Stands and arrangement in navy blue. Red and blue lettering on silver ground. — The copy reads: The spring season presents . . . Weiß ausgeschlagenes Fenster zeigt an der Rückwand feine Zeichnung in Schwarz, Grau und Gold. Als Abschluß des Stoffbündels Platte mit dunkelrotem Samtüberzug. Entwurf: Carl Geuß, Düsseldorf. Étalage tendu de blanc; sur le mur du fond, un croquis noir, gris et or. Tissus présentés d’une fagon très gracieuse, plaque tendue de velours rouge foncé. Window with white settings, the backwall shows a fine drawing in black, grey and gold. Neat presentation of tissues; a board covered with dark red velvet gives the finishing effect. Mit schwarzem Samt überzogene Sperrholzflächen schräg in hellbeige gehaltenem Fenster. Postamente, Schriftband und Stoffrollen in schwarzem und dunkel rotem Samt. Preise schwarz-weiß. Entwurf: Carl Geuß, Düsseldorf. Des planches très minces tendues de Velours noir