Julia Bergmann, Jürgen Plieninger Arbeitsorganisation 2.0 Praxiswissen Praxiswissen Julia Bergmann, Jürgen Plieninger Arbeitsorganisation 2.0 Tools für den Arbeitsalltag in Kultur- und Bildungseinrichtungen SAUR ISBN 978-3-11-026950-5 e-ISBN 978-3-11-026959-8 ISSN 2193-0198 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar © 2013 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: jürgen ullrich typosatz, Nördlingen Druck und Bindung: Strauss GmbH, Mörlenbach ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Über dieses Buch In diesem Buch beschreiben wir Web-Werkzeuge, deren Auswahl und Gewichtung wir auf Grund unserer jahrelangen Erfahrung mit der Nutzung solcher Instrumente vorge- nommen haben. Natürlich gibt es für jede Aufgabe Werkzeuge und Dienste verschie- dener Anbieter. Um das Buch möglichst anschaulich zu gestalten, sind wir daher so vorgegangen, dass wir jeweils einen guten Dienst genauer vorstellen und die weiteren Dienste ähnlicher Ausrichtung benennen und gegebenenfalls kurz die Unterschiede beleuchten. Der Fokus dieses Buches liegt dabei in erster Linie auf den Werkzeugen und ihrer Praxisanwendung , nicht so sehr auf den gängigen und allgemein bekannten Metho- den wie z. B. Getting Things Done (GTD) oder ähnliches. Zur Struktur des Buches: – Am Anfang jeden Kapitels wird kurz beschrieben, was Sie darin erwartet. – Ergänzend zum Text finden Sie seitlich daneben Hinweise, Tipps und Literatur- angaben. – Checkboxen im Text geben Ihnen einen Kurzüberblick zu weiteren Anbietern ähnlicher Werkzeuge oder andere ergänzende Kurzinformationen. Viele webbasierte Dienste sind heute auch über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets nutzbar. Daher haben wir in diesem Buch Hinweise auf Apps der Diens- te selbst gegeben, aber auch auf Apps von Drittanbietern, die mit diesen Diensten korrespondieren. Hierbei haben wir jeweils vermerkt, wenn die Apps auf mehreren Betriebssystemen, wie z. B. Android, IOS oder Windows Phone 8, verfügbar sind. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar, in dem Sie Begriffe, die Sie nicht kennen, nachschlagen können. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieses Buches und noch mehr Freu- de beim Begehen neuer Wege für Ihre Arbeitsorganisation! Inhalt 1 Einleitung 1 1.1 Was bringt webbasierte Arbeitsorganisation? 1 1.2 Einige Grundlagen vorweg 2 1.3 Registrieren und Sicherheit 2 1.3.1 Anmeldevorgang Schritt für Schritt 2 1.4 Datensicherung /Backups 4 1.4.1 Datensicherung 4 1.4.2 Backups 4 1.5 Apps 4 1.5.1 Webapps 5 2 Browser 6 2.1 Vergleich 6 2.1.1 Firefox 6 2.1.2 Internet Explorer 6 2.1.3 Chrome 6 2.1.4 Andere Browser 7 2.2 Personalisieren 7 2.2.1 Firefox 8 2.2.2 Internet Explorer IE 13 2.2.3 Chrome 17 3 Social Bookmarking 20 3.1 Delicious 20 3.1.1 Neue Inhalte einfügen 20 3.1.2 Inhalte mit anderen teilen 21 3.2 Diigo 23 3.2.1 Erweiterungen 23 4 Kommunikation 25 4.1 E-Mails 25 4.1.1 Entrümpeln 25 4.1.2 Neu ordnen 25 4.2 Weblogs 30 4.2.1 Teamkommunikation 31 4.2.2 In 5 Schritten zum eignen Teamkommunikations-Weblog 32 4.3 Online-Meeting 45 4.3.1 Videochat 45 4.3.2 Audiochat/Internettelefonie 46 4.3.3 Chat 46 5 Monitoring: Informationen abonnieren und strukturieren 47 5.1 Alerting-Methoden 47 5.1.1 RSS-Feed 47 5.1.2 Mailing-Alerts 47 5.1.3 Newsletter 48 5.1.4 Twitter 47 VIII Inhalt 5.2 Umwandeln und Bündeln 48 5.2.1 Konverter 48 5.2.2 Aggregatoren 48 5.3 RSS-Reader 49 5.3.1 Google Reader: Schritt für Schritt 49 5.3.2 Pocket 55 5.3.3 Instapaper 55 5.4 Persönliche Startseiten 55 5.4.1 Netvibes 55 6 Zeitmanagement 57 6.1 Terminfindung 57 6.1.1 Doodle 57 6.2 Online-Kalender 58 6.2.1 Google 58 6.3 Taskmanagement 60 6.3.1 Remember the milk 60 7 Inhalte gemeinsam bearbeiten 63 7.1 Etherpad 63 7.2 Web-Office 64 7.2.1 Google Docs/Drive 64 7.3 Wiki 74 7.3.1 PBworks: Schritt für Schritt 74 7.3.2 Der Einsatz von Wikis 79 8 Mindmapping 81 8.1 Methode 81 8.2 Brainstorming mit Hilfe der Mini-Mindmap 83 8.3 Werkzeuge 84 8.3.1 Mindmapping-Werkzeuge für den Desktop 84 8.3.2 Webbasierte Mindmapping-Werkzeuge 89 9 Verwalten von Notizen und Fundstücken 99 9.1 Digitale Zettelkästen 99 9.1.1 Webbasierte Zettelkästen 99 9.1.2 Notizbücher für den Desktop 115 10 Cloud-Dienste 117 10.1 Cloud: Vor- und Nachteile 117 10.1.1 Hosting 117 10.2 Dienste 117 10.2.1 Dropbox 117 10.2.2 Sugarsync 119 11 Eigene Inhalte im Web teilen 122 11.1 Slideshare 122 11.1.1 Slideshare als Ressource 123 11.1.2 Slideshare als Repositorium 124 11.2 Scribd 125 11.2.1 Scribd als Ressource 125 Inhalt IX 11.2.2 Scribd als Repositorium 126 11.3 Flickr 126 11.3.1 Flickr als Ressource 126 11.3.2 Flickr als Repositorium 128 11.4 Youtube 131 11.4.1 Youtube als Ressource 131 11.4.2 Youtube als Repositorium 133 Glossar 134 Über die Autoren 139 1 Einleitung Das Internet ist selbstverständlicher Begleiter und Werkzeug in jedem Büroalltag in Organisationen geworden und begleitet uns nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch privat. Durch die Verbreitung von Smartphones und Tablets nimmt die hohe Verfügbar- keit des Internets weiter zu, und damit rücken webbasierte Dienste zum Erledigen von Arbeitsprozessen, Kommunikation sowie Informations- bzw. Datenaustausch immer mehr in den Vordergrund. Hinter dem Begriff Web 2.0 und Soziale Software verbergen sich Instrumente, die von ihrer Ausrichtung her für die webbasierte Interaktion programmiert wurden und den Austausch, die Kommunikation und das Teilen von Inhalten unterstützen. Wir stellen Ihnen in diesem Buch Dienste zur Kommunikation in Teams, zur Bear- beitung von Dokumenten, zum effektiven Lesen von Onlinenachrichten und zur Abla- ge und zum Wiederauffinden der unterschiedlichsten Informationen vor. 1.1 Was bringt webbasierte Arbeitsorganisation? Wir können b ei der Arbeitsorganisation zwei Ebenen unterscheiden: Erstens jene Dienste, die man für sich selbst einsetzt und die einem helfen, den eigenen Arbeitsalltag zu strukturieren, die Informationsflut zu bewältigen und Aufga- ben und Termine richtig zu verwalten. Zweitens dann jene Dienste – es können mitunter dieselben sein –, mit deren Hil- fe man mit anderen kooperieren kann und gemeinsam Mehrwert schöpft. Herkömm- lich erledigt man diese Dinge mit Hilfsmitteln und Programmen, die am Arbeitsplatz vorhanden und auf dem Arbeitsplatzrechner installiert sind. Wir denken aber, dass diese Werkzeuge oder „Tools“, wie z. B. eine Kontakt- oder Terminverwaltung, mitt- lerweile sehr gut durch Anwendungen ergänzt oder ersetzt werden können, die der Social Software zuzurechnen sind. Was bringt webbasierte Arbeitsorganisation ... ... allgemein – Flexibilität – Unabhängigkeit (Formate, Installationen, Ort) – einfache Zusammenarbeit – Netzwerk – hohe Verfügbarkeit – keine oder geringe Barrieren beim Transfer von Daten ... für mich persönlich – Inhalte aus dem Internet besser organisieren – Übergang online/offline verbessern – netzwerken – hohe Verfügbarkeit – einfache Anwendung ... für die Zusammenarbeit im Team – vereinfachte Kommunikation – schnelle und einfache Zusammenarbeit 2 Einleitung – Zusammenarbeit auch ohne „Meeting“ – unkomplizierter Austausch von Informationen und Daten (Formate, Dateigröße etc.) – RSS-Feeds („really simple syndication“) – organisationsübergreifende Zusammenarbeit Vielleicht bleibt vieles von dem, was wir gerade aufgezählt haben, zu abstrakt. Zugege- ben: Bis man eine Sache einmal anwendet , ihren Mehrwert für die eigene Arbeit erkennt und sie dann einsetzt, vergeht einige Zeit und viele Impulse. Das ging auch den Autoren dieses Buches nicht anders! Gleichwohl können Sie aber Zeit gut machen, denn die hier vorgestellten Werkzeuge, neudeutsch „Tools“ genannt, sind im Alltag erprobt und er- lauben eine bessere Erledigung von Aufgaben, wie sie in jedem Bibliotheks-/Büroalltag vorkommen. Sie haben also mit Hilfe dieses Praxisbuches eine Vorauswahl erprobter Instrumente, die Ihnen das Ausprobieren von diesem und jenem Programm erspart. Wir hoffen, dass anhand der Vorstellung deutlich wird, wofür die einzelnen Dienste sich eignen und dass Sie die eine oder andere Anregung aufnehmen können! 1.2 Einige Grundlagen vorweg Bevor wir mit den einzelnen themenbezogenen Kapiteln starten, möchten wir vorab einige Grundlagen erläutern, die für alle folgenden Kapitel eine Rolle spielen. Zunächst ein paar Worte zum Anmelden und Registrieren bei Onlinediensten und zur Datensicherheit und zu Backup-Routinen . Zum Schluss einige allgemeine Informa- tionen zum Thema Apps für mobile Endgeräte und ihre Einbindung in dieses Buch. 1.3 Registrieren und Sicherheit Um Online-Dienste verwenden zu können, ist in der Regel eine Registrierung bei dem jeweiligen Dienst nötig. Während der Registrierung werden Sie aufgefordert, die je- weiligen Datenschutz- und Nutzungsbedingungen zu akzeptieren. Diese sind jeweils direkt angezeigt oder über einen Link aufrufbar. Für einen Großteil der Dienste gilt, dass ihr Firmensitz und somit in der Regel auch die Datenspeicherung in den USA liegt und so die dortigen Datenschutzrichtlinien gelten. 1.3.1 Anmeldevorgang Schritt für Schritt Wenn Sie sich registrieren oder wenn Sie sich anmelden: Ein prüfender Blick auf das Adressenfenster des Browsers, wo die Webseite angezeigt wird, lohnt sich: So- lange nicht „https://“ am Anfang steht, ist die Verbindung nicht sicher, d. h. Login und Passwort werden in Reintext übertragen und können leicht abgefangen werden. Wenn es sich nicht umgehen lässt, sollten Sie hier öfter das Passwort wechseln. Wahl der zugehörigen E-Mail-Adresse Zum Anmeldevorgang gehört oft die Angabe einer E-Mail-Adresse für – Bestätigungen – Rücksetzungen des Passwortes – als Legitimation Tipp Tutorial rund um das Thema, wie man sich sicher im Netz bewegt: „Gut zu wissen“ [www.google.de/goodtoknow] Tipp Für den Firefox- und den Chrome- Browser gibt es das Add-on HTTPS-Finder , es zeigt sichere Verbindungen an, wenn sie vorhanden sind. Registieren und Sicherheit 3 Wenn Sie oft an verschiedenen Orten tätig sind und sich das Passwort gegebenenfalls neu zusenden lassen wollen, benötigen Sie auch den Zugriff auf das E-Mail-Konto. Da- her sollten Sie Konten verwenden, die einen Zugriff per Webmailer ermöglichen, also über einen Browser. Aus Sicherheitsgründen sollte das nicht immer und unbedingt die Dienstadresse sein, man kann schnell ein kostenloses E-Mail-Konto bei Google- mail, GMX, web.de, hotmail und anderen eröffnen. Manche haben auch für bestimm- te Dienste mehrere Accounts, damit Zwecke (beispielsweise Wikis für dienstliche und für ehrenamtliche Einsätze) schön getrennt sind. Auch hier benötigt man verschiede- ne E-Mail-Adressen. Wahl des Nutzernamens Ein immer gleicher Benutzername lässt sich gut merken – das gilt auch für jene, die versuchen, in Ihren Account hineinzukommen. Es ist zwar kein Muss, es kann jedoch sinnvoll sein, sich für verschiedene Dienste unterschiedliche Benutzernamen auszu- suchen. Es hilft auch schon, wenn Sie hier mit Eselsbrücken arbeiten. Zum Beispiel die Kombination aus einem feststehenden Kürzel und einer sich ändernden Buch- stabenkombination, die Sie beispielsweise aus dem Namen des Dienstes entnehmen können, bei dem Sie sich registrieren. Oder noch besser etwas, das Sie mit diesem Dienst in Verbindung bringen. Solche Assoziationen sind schwer zu erraten. Auf der anderen Seite kann es auch von Vorteil sein, auf bestimmten Plattformen immer den gleichen Nutzernamen zu verwenden, wenn es darum geht, von anderen schnell gefunden zu werden. Zum Beispiel in einem Netzwerk von Kollegen, mit de- nen Sie immer mal wieder sporadisch zusammenarbeiten oder in einem Kreis fach- lich Gleichgesinnter, die an Ihren im Web publizierten/geteilten Inhalten dauerhaft interessiert sind und umgekehrt. Passwörte r Die nächste Frage ist die Wahl des Passwortes. Hier gilt das gleiche: Bitte benutzen Sie kein einziges Passwort für alle Ihre Anmeldevorgänge! Es ist, wie wenn Sie einen Generalschlüssel hätten: Geht er verloren, hat der Finder Zugang zum ganzen Haus ... Folglich gilt: Schwer zu erratende Passwörter wählen, nicht für alle Dienste verwen- den, öfter wechseln. Richtig wählen Verwenden Sie keine naheliegenden Namen, Begriffe, Zahlenfolgen und wenn, dann sollten Sie sie mit Hilfe von Assoziationen, Drehern oder bewussten Fehlern verfrem- den. Die eine Möglichkeit ist, selbst Passwörter zu erfinden und zu setzen, die man ab und zu ändert. Dazu können Sie Buchstaben willkürlich mit Zahlen ergänzen, bei- spielsweise dem Monat, einmal nach dem dritten Buchstaben, dann wieder nach dem fünften ... Die Passwörter müssen sie sich bei dieser Methode selbst merken, da benötigen Sie schon einmal kein Sudoku mehr als Gehirnjogging! Die andere Möglichkeit, Ihre Passwörter zu generieren und zu verwalten, sind Programme, die Passwörter verschlüsselt ablegen, so dass mit einem Masterpasswort (dem einzigen, das Sie sich merken müssen) alle Ihre Passwörter zugänglich ge- macht werden. Viele dieser Programme – Passworttresore, wenn man so will – ha- ben auch einen Passwortgenerator, der Buchstaben- und Zahlenkombinationen aus- Tipp Wenn es Ihnen zu unübersichtlich wird: Man kann verschiedene Web- mail-Dienste so einstellen, dass sie andere Konten abfragen und die E-Mails einsammeln oder dass sie die Mails weiterleiten. Sie haben also durchaus die Möglichkeit, weiterhin an einer Stelle Ihre Post zu lesen! Tipp Im vorzüglichen Software- verzeichnis von heise.de [www.heise.de/download] fi nden Sie in der Rubrik „Sicherheit“ den Unterpunkt „Passwortverwaltung“. Hier können Sie auf bestimmte Betriebssysteme, auf kostenlose Programme etc. eingrenzen und sichten. Wir empfehlen Kee Pass Password Safe, ein Programm, das kontinuierlich weiterentwickelt wird und in einer Variante auch für den USB-Stick einsetzbar ist, so dass Sie Ihre Passwortverwaltung mobil verwenden können. 4 Einleitung spuckt, auf die man sonst nicht käme, mit Groß-/Kleinschreibung und Sonderzei- chen. 1.4 Datensicherung/Backups 1.4.1 Datensicherung Wie bei Ihrem Rechner auf der Arbeit oder zu Hause, sollten Sie auch (wo möglich) eine regelmäßige Datensicherung (Backup) Ihrer online erstellten Inhalte durchfüh- ren. Ein Kriterium bei der Auswahl eines webbasierten Dienstes ist also die Möglich- keit, die online erstellten Inhalte durch eine einfache Routine sichern und ggf. zu ei- nem anderen Dienst umziehen zu können. Die Möglichkeit zum Export/Backup Ihrer Daten befindet sich in der Regel in den Einstellungen bzw. Settings oder Optionen des jeweiligen Dienstes. 1.4.2 Backups Backups Ihrer Daten sollten Sie routinemäßig periodisch vornehmen. Dabei soll- ten die Sicherungsdateien nicht auf demselben Gerät gespeichert werden, sondern ortsunabhängig verfügbar sein. Wenn die Daten auf Ihrer Festplatte gesichert werden sollen, dann sollte die Sicherung beispielsweise auf einem USB-Stick oder einer exter- nen Festplatte oder einem Laufwerk in der Cloud (vgl. Kapitel 10) sein. Wenn es sich um Daten handelt, die auf einem Server liegen (also beispielsweise bei hier bespro- chenen Diensten wie Weblogs, Wikis oder Office 2.0-Anwendungen), dann können Sie sie auf die Festplatte herunterspeichern. Je wichtiger und intensiver die Arbeit, die Sie gerade mit bestimmten Program- men erledigen, um so enger sollte die Backup-Rate sein. Es nützt nichts, wenn Sie gerade am Jahresabschluss sind und tagelang mit Excel hantieren, dass die Sicherung wöchentlich gemacht wird. Deswegen: Automatisierte Sicherungen schön und gut, man sollte aber eventuell doch selbst Hand anlegen. Selbst wenn Sie „in der Cloud“ arbeiten, die Dateien also auf einem Netzlaufwerk abgespeichert werden, wo sie nochmals gesichert werden, sollte man sich dennoch nicht hundertprozentig darauf verlassen. Wenn Sie beispielsweise intensiv an einer Datei arbeiten, lohnt es sich, diese ab und zu an eine E-Mail zu hängen und sich das an eine zweite E-Mail-Adresse selbst zu senden. 1.5 Apps Apps, im englischen applications, sind Dienstprogramme , die für Smartphones oder Tablets programmiert werden. Die verschiedenen Anbieter wie z. B. Apple (IOS), Google (Android) und Windows (Phone 8) haben jeweils eigene Bibliotheken, aus denen die Anwender, je nach Betriebssystem, auswählen können. Die Apps werden über einen Shop direkt auf das Endgerät geladen. Viele der hier beschriebenen Web- dienste verfügen inzwischen über Apps, die ihren Service erweitern. Dabei gibt es im Funktionsumfang oft Unterschiede zwischen einer App, die für ein Smartphone pro- grammiert wurde und einer App, die auf einem Tablet, wie z. B. dem iPad, betrieben werden kann. Der größte Unterschied bei der Nutzung dieser Endgeräte liegt in der Bildschirmgröße. Daher sind Apps für Smartphones besonders für kleine Bildschirme Apps 5 optimiert, z. B. mit Pull-Down-Menüs und Listenansichten, während Apps für Tablets durch den größeren Bildschirm mehr Raum lassen für unterschiedliche Funktionen und Darstellungen, die der Nutzung hier entgegen kommen. Auch in diesem Buch finden Sie immer wieder Hinweise auf Apps, die mit den be- schriebenen Webwerkzeugen korrespondieren. Hierbei haben wir jeweils vermerkt, wenn die App auf mehreren Betriebssystemen, wie z. B. Android, IOS oder Windows Phone 8, verfügbar ist. Da die App-Bibliothek von Apple momentan noch die größte ist, gibt es an einigen Stellen Apps, die nur für Apple-Geräte verfügbar sind. Dies ist einfach den unterschiedlich großen App-Bibliotheken geschuldet. Sie werden Hinweise auf verschiedene Anbieter/Betriebssysteme finden: – IOS ist das Betriebssystem der mobilen Appleprodukte wie iPhone, iPad, iPod Touch. – Android ist das Betriebssystem von Google, mit dem verschiedene Hardware- hersteller ihre Produkte (Smartphones und Tablets) ausrüsten. – Windows Phone 8 ist das Betriebssystem von Windows, auf das ebenfalls ver- schiedenen Hardwarehersteller für ihre Smartphones und Tablets zugreifen. 1.5.1 Webapps Google hat begonnen, auch seine Browser Add-ons als Apps zu bezeichnen. Dies sind jedoch zwei unterschiedliche Arten von Diensten. Apps sind umfangreiche Dienstprogramme, die nur auf einem mobilen Endgerät betrieben und bezogen werden können. Ihre Funktionsweise ist ausgerichtet auf die Bedienung mit den Händen durch Wischen, Ziehen und Drehen, sie arbeiten oft mit GPS-Koordinaten u.ä. spezifischen Eigenschaften von mobilen Endgeräten. Eine Webapp ist hingegen im besten Fall ein Add-on, im schlimmsten Fall aber auch einfach nur eine Art Lesezeichen, das auf eine bestimmte Seite im Netz verweist. Sprechen wir in diesem Buch also von einer App, ist damit eine App für mobile Endgeräte gemeint, handelt es sich hingegen um eine Browsererweiterung , so verwen- den wir entweder den Begriff Add-on oder im Fall von Google den Begriff Webapp. Mehr zu Add-ons erfahren Sie im Kapitel 2: Browser. Weiterführende Internetquellen zum Thema Produktivität und Web 2.0 – Lifehacker Blog [lifehacker.com] – G igaOM Blog [gigaom.com/collaboration] – Softwaresammlung des IT-Fachverlages Heise [www.heise.de/soft ware] – Blog von Felix Schaumburg [www.edushift.de] – Blog von Christian Henner-Fehr [kulturmanagement.wordpress.com] – Cashys Blog [stadt-bremerhaven.de] 2 Browser Der Browser ist das Werkzeug, mit dem Sie Internetseiten und -dienste aufrufen und verwenden, daher sollten Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, welcher Browser für Ihre persönliche Arbeitsorganisation am besten geeignet ist. Dies hängt zum einen vom Betriebssystem Ihres Computers ab, und zum anderen kann es natürlich auch Beschränkungen am Arbeitsplatz bei der freien Auswahl des Browsers geben. Damit Sie aber für sich einschätzen können, welchen oder welche Browser Sie in optimaler Weise für sich verwenden möchten, bieten wir an dieser Stel- le einen kurzen Vergleich der meistgenutzten Browser. Da Browser, wie so vieles in diesem Bereich, ständigen Veränderungen unterworfen sind, hat ein Vergleich nur einen begrenzt lange Gültigkeit, kann aber in jedem Fall als Orientierung dienen. 2.1 Vergleich 2.1.1 Firefox Der Firefox zählt zu den in Deutschland am häufigsten genutzten Browsern und zeich- net sich durch seine vergleichsweise starke Personalisierbarkeit aus. Im Gegensatz zu den Browsern IE (Internet Explorer) und Chrome handelt es sich bei dem Browser Firefox um eine Open Source Software , an deren Weiterentwicklung viele Program- mierer weltweit arbeiten. Betreut wird dieses Projekt von der Mozilla Foundation, die verschiedene Webprojekte betreut. Der Firefox ist sowohl für Windows als auch für Linux einzusetzen. Firefox ist über Erweiterungen, sogenannte Add-ons und Plug-ins , personalisier- bar. Auch die Browsereinstellungen erlauben eine starke Anpassung des Browsers an die persönlichen Vorlieben. 2.1.2 Internet Explorer Der IE ist der hauseigene Browser der Firma Microsoft und auf jedem Rechner mit Windows-Betriebsystem vorinstalliert. Dadurch bedingt hat er eine hohe Verbreitung, hat bei den Nutzern aber in den letzten Jahren stark an Beliebtheit eingebüßt. Er ist in der Regel etwas langsamer als die anderen Browser, weniger personalisierbar und weist immer wieder Probleme bei der Anwendung verschiedener Web 2.0-Dienste auf. Es kann passieren, dass manche Dienste oder Funktionen im IE nicht verwendbar sind. Auch der IE kann mit Erweiterungen personalisiert werden, hier steht allerdings im Vergleich zum Firefox eine weitaus geringere Anzahl an Erweiterungen zur Verfü- gung. 2.1.3 Chrome Der Chrome ist der Browser aus dem Hause Google und arbeitet dementsprechend besonders gut mit den verschiedenen Google-Diensten zusammen. Hier zeigt der Chrome eine deutlich höhere Integration dieser Dienste als die anderen Browser. Der Chrome ist durch Webapps und Erweiterungen personalisierbar. Zur Zeit seiner Ein- führung auf dem Markt (als Beta) standen vor allem die Datenschutzrichtlinen von Google-Chrome in der Kritik. Dies hat sich aber seit Einführung der Vollversion ge- Lernziele In diesem Kapitel lernen Sie, dass Browser Werkzeuge für den Zugriff auf die Dienste des WWW sind, die man für seine Bedürfnisse gut an- passen kann. Inhalt dieses Kapitels: – Vergleich der gängigen Browser – Personalisierung der Browser Tipp Da die behandelten Browser Windowsprogramme sind, gelten für sie auch die „Shortcuts“ (=Tastenkombinationen), wie für alle Windowsprogramme. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang ist die Kombination Strg/Ctrl+f. Damit öffnen Sie jeweils ein kleines Suchfenster , mit dessen Hilfe Sie die gerade angezeigte Webseite mit Hilfe eines Stichwortes durch- suchen können. Wie oft hat man lange textlastige Seiten oder gar verschachtelte, überladene Web- angebote. Viel besser als sich die Augen zu verderben: Suchen! Ein Tutorial zum Einstieg in den Firefox [firefox-anleitung.net] Personalisieren 7 legt, und Chrome ist inzwischen ebenfalls sehr verbreitet im Einsatz. Er kann leicht samt Add-ons für den Betrieb in einer Konfiguration auf mehreren Geräten synchro- nisiert werden. 2.1.4 Andere Browser Im Bereich des Betriebssystems Windows sollte man noch die beiden Browser Ope- ra und Safari anführen. Safari ist ähnlich anpassbar wie Firefox und Chrome, Opera nicht, bietet aber ein ganz eigenes Profil der Handhabung. Opera ist sehr schnell und bietet auch Browser für Smartphones an, so dass man sich hier nicht umgewöhnen muss. Safari ist hauptsächlich der Browser für Apple-Computer, seit einigen Jahren aber auch für Windows verfügbar. Diese Graphik zeigt anhand der Daten von StatsCounter die Verbreitung der Browser im weltweiten Vergleich Januar 2012 bis März 2012: Quelle: http://gs.statcounter.com/#browser-ww-monthly-201201-201203-bar 2.2 Personalisieren Jeder der genannten drei Browser lässt sich mehr oder eben weniger stark an Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen, sprich: personalisieren . Wichtig für die reibungs- lose Nutzung der verschiedenen Internetdienste ist, dass Sie Ihren Browser jeweils aktuell halten . Bei Windows-Betriebssystemen ist zu beachten, dass der IE – auch wenn Sie Ihn gegebenenfalls nicht oder nicht oft nutzen – aktuell zu halten ist, da sonst Sicherheitslücken bei der Nutzung des Internets entstehen können. Windows lässt bestimmte Prozesse bei der Verbindung mit dem Internet im Hintergrund über den IE verwalten. Erwähnt werden sollte auch, dass Personalisierung eine Schattenseite hat: Wenn Sie auf Ihrem Gerät den Browser stark an Ihre Bedürfnisse angepasst haben und dann bei bestimmten Gelegenheiten – beispielsweise bei Veranstaltungen und Schulun- 8 Browser gen – also dann, wenn es eigentlich darauf ankommt, souverän mit dem Browser zu arbeiten – mit ungewohnten Ansichten eines Browsers arbeiten müssen, kann das einen schlechten Eindruck hinterlassen. 2.2.1 Firefox Einstellungen Mit den Einstellun gen konfigurieren Sie die Grundfunktionen des Browsers. Warum diese unter Extras in der obersten Befehlsleiste des Browsers zu finden sind, wird uns für immer unerklärlich bleiben ... Jedenfalls, wenn Sie „Extras“ angeklickt haben, öff- net sich ein kleines Extrafenster mit dem voreingestellten Registerblatt „Allgemein“ und etlichen weiteren Registerblättern. Hier können Sie die Grundfunktionen Ihres Browsers einstellen. Personalisieren 9 Empfehlenswerte Einstellungen Registerblatt „Allgemein“ – „Startseite anzeigen“ – In das Feld „Startseite“ passen mehrere Webseiten. Wenn Sie mit immer denselben paar Seiten arbeiten, dann lohnt es sich, diese beim Start des Browsers gleich zu laden. – Downloads: Am besten immer nachfragen lassen, wo man eine herunterzuladende Datei able- gen möchte, das sorgt für eine adäquate Ablage. Registerblatt „Tabs“ – „Statt neuem Fenster neuen Tab öffnen“ sorgt dafür, dass Sie den Überblick auf dem Desktop behalten. Registerblatt „Inhalt“ – „Pop up“-Fenster blockieren – wenn dies auch nicht immer gelingt. Lieber im Bedarfsfall eine Ausnahmeregel festlegen. Registerblatt „Anwendungen“ – Hier können Sie festlegen, welcher Dateityp auf einer Webseite mit welchen Anwendungen ge- öffnet werden soll. Registerblatt „Datenschutz“ – Sie müssen selbst abschätzen, ob Sie eine Chronik – eine chronologische Liste der von Ihnen besuchten Webseiten – benötigen und wie sicher Ihr Computer ist. Wenn die Chronik angelegt wird, kann jede/r die von Ihnen besuchten Seiten nachsehen. – Bei den Cookies sollten zumindest jene von Drittanbietern, das sind meist die Werbeeinblen- dungen auf einer Webseite, nicht akzeptiert werden. Registerblatt „Sicherheit“ – Alle vorgeschlagenen Warnungen sind sinnvoll. – Passwörter sollte man zumindest mit einem Masterpasswort verschlüsseln, sonst geht die Be- nutzerfreundlichkeit zu Lasten der Sicherheit. Registerblatt „Sync“ – Siehe den Tippkasten Registerblatt „Erweitert“ – Hier sollten Sie durch Setzen/Entfernen der Häkchen selbst herausfinden, wie diese Optionen sich auswirken und welche Konfiguration Ihnen passt. – Unter „Netzwerk“ ist der Cache zu finden, dessen Größe man einstellen kann. Hier ist auch der wichtige Knopf zum Leeren des Caches: Wenn Sie den Eindruck haben, dass dargestellte Web- seiten sich aktualisiert haben könnten, ohne dass das dargestellt wird, sollten Sie den Cache leeren! Tipp Wer den Firefox auf mehreren Geräten verwendet und nicht über- all mit dieselben Einstellungen arbeiten möchte, hat mehrere Optionen: 1. Mit Hilfe von Firefox-Sync die Lesezeichen und Einstellungen synchronisieren – aber nicht die Add-ons. 2. Mit dem Add-on Xmarks [www.xmarks.com] Bookmarks und – optional – Passwörter zu synchronisieren, auch zwischen verschiedenen Browsern. 3. Firefox auf dem USB-Stick in- stallieren: Mobile Versionen gibt es unter [portableapps.com/de]. 10 Browser Anpassen der Kopfleiste Sie können sich die obere Zone Ihres Browsers an Ihre Bedürfnisse anpassen. Kli- cken Sie irgendwo in die Fläche mit der rechten Maustaste hinein und wählen Sie in dem aufklappenden Menü ganz unten „Anpassen“ aus. Dann poppt ein Extrafenster auf und die ganze Kopfzone wird bearbeitbar. Lassen wir erst einmal das Extrafenster bei- seite, versuchen Sie, das Suchfenster, das standardmäßig rechts angesiedelt ist, auf derselben Ebene nach links zu ziehen. Anklicken mit der linken Maustaste, festhal- ten, hinüberziehen und am gewünschten Ort fallen lassen. Sehr gut! Ebenso können Sie jetzt auch die Icons, die bereits auf der Leiste sind, hin- und herschieben. Wenn Sie mehr benötigen, sehen Sie sich im Extrafenster um und ziehen Benötigtes nach oben an den gewünschten Ort. Nicht benötigte Icons ziehen Sie ins Extrafenster und lassen sie dort fallen. Keine Angst, Sie können nichts kaputt machen, denn im Extra- fenster gibt es die Option „Standard wieder herstellen“! Bei den Icons sehen Sie auch solche, die nicht nur zum Firefox, sondern auch zu Add-ons gehören. Auch diese können Sie anordnen, wie es Ihnen passt. Wenn Sie einzelne Zonen temporär ausschalten möchten, dann klicken Sie wie- der mit rechts in die Kopfzone und können dann Häkchen wegnehmen bei den Lei- sten, die Sie gerade nicht benötigen und Häkchen setzen, wenn Sie etwas benötigen. Lesezeichenleiste Die wichtigsten Links für Ihre Arbeit sollten Sie immer nahebei haben, am besten nur einen Klick entfernt. Dazu haben Sie die Option einer Lesezeichenleiste oberhalb des Browserfensters, auf welche Sie alle Links platzieren können, die Sie immer wieder verwenden. Die Lesezeichenleiste können Sie verstecken und wieder laden lassen, indem Sie ei- nen Rechtsklick in den Kopfbereich des Browsers machen, worauf dann ein Pop-up- Tipp Ganz am oberen Rand ist hinter „Hilfe“ oft freier Platz, insbe- sondere bei breiten Bildschirmen. Wenn Sie diesen nutzen wollen, können Sie ihn mit der Lese- zeichenleiste belegen. Das geht so: „Anpassen“-Menü laden, wie im letzten Abschnitt besprochen, dann die Lesezeichenleiste links an- klicken, festhalten, auf die Fläche hinter „Hilfe“ ziehen und fallen lassen. Jetzt werden die Lese- zeichenlinks oben angezeigt – fertig!