D E K O R A T I O N UND R E K L A M E 39. Jahrgang / Heit 9 Ausgabe A September 1937 D. und R.-Verlag: Wien, VI., Linke Wienzeile 48 U n s e r e P o s t s c h e c k - N u m m e r n Brüssel .............................................. 3501.56 Budapest .......................................... 13852 S’Gravenhage ..................................... 211944 K o p e n h a g e n ...................................... 14985 L u x em b u rg ...................................... 9697 Verkaufs-Journal Dekoration und Reklame: S to c k h o lm ...................................... 74398 Warschau ...................................... 193.841 Wien .............................................. 10394 Zagreb • • » ................. .... 41660 Z ü r ic h ..............................................VIII 18298 B e r l i n .................................................. 114031 P r a g ...................................................... 78543 Decoration et Publicité: Paris ...................................................... 210011 Wien, VI. Linke Wienzeile 48 — Telephon A-32-0-84 1937 verschiedene 3 AU S G A B E N unserer Zeitschritt erscheinen jeden Monat. M it S c h a u f e n s f e r - V o r la a e n : enthält viele leicht durchführ b are Geschättsvorschläge und Verkaufsideen. Außerdem wirksame S c h a u f e n s te r - V o r l a g e n für S to ffe a lle r A rt, K o n fek tio n für H erren und Damen, W ä sc h e für H erren und Damen, M o d e w a re n für H erren und Damen, S tr ü m p fe u n d H ü te, S c h u h e D. und R. A u s g a b e B enthält viele leicht durchführ b are Geschättsvorschläge und Verkaufsideen. Außerdem wirksame S c h a u f e n s te r - V o rla g e n für L e b e n sm itte l, D e lik a te s s e n , H a u s h a ltu n g s a rtik e l, D ro g e n , P a r f ü m e r ie w a r e n , P h o to a r tik e l, H a u s- u n d K ü c h e n g e rä te , G la s - u n d P o rz e lla n - , S ta h l- u n d E ise n w a re n usw. Pünktlich jed en 1. im Monat bringt Ihr B r i e f tr ä g e r ein neues inhaltsreiches Heft. W ertvolle Verkaufshilfen und Winke, Schaufensterbilder und D ekorationsanregungen, neue Ideen für die Kundenwerbung, praktische Anregungen für die Geschäftsführung, Humor, Unterhaltung, Tips, alles in überreicher Fülle bieten wir Ihnen für eine m äßige Jahresgebühr. Bitte, zahlen Sie, wenn d er Erlagschein dem Heft beiliegt, die mäßige Jahresbezugsgebühr, Sie e r halten dann außerdem kostenlose Beigaben nach Ihrer Wahl, sofort nach Eingang des Betrages. Pünktliche Zahlung sichert auch weiterhin pünkt liche Lieferung. lufleute, die unser anerkannt nützliches Blatt noch nicht kennen. Auch Sie :e, die sich treuen werden, die Zeitschrift kennenzulernen, iter oder nennen Sie uns die Adressen von Interessenten, auch wenn sie rden Ihnen dafür dankbar sein. i, den wir so durch Ihre Empfehlung erhalten, senden wir Ihnen einen D É C O R A T I O N ET P U B L IC IT É D I S P L A Y A N D ADVERTISEMENT D E C O R A Z I O N E E P U B B L I C I T À DAS BLATT FÜR GESCHÄFTSPRAXIS, VERKAUF, KUNDEN-WERBUNG UND SCHAUFENSTER-DEKORATION Dekorations- und Reklamekunst: D. und R. A u s g a b e A O h n e S c h a u f e n s f e r - V o H a g e n j ABC des Kaufmanns (Textausgabe d er D. und R.) Diese Ausgabe enthält alle guten Ratschläge, alle Vorschläge, Verkaufswinke usw. wie die Ausgaben A und B, jedoch keine Schaufenster-Vorlagen. A B C -V e rla g , Wien, VI. D. u n d R .-V e rla g , Wien, VI. infrei zu, sobald der neue Abonnent die Bezugsgebühr an uns bezahlt hat. SVerbe-Preisausschreiben sind nur unsere Abonnenten berechtigt. Als neu- n jene, die nicht schon früher unsere Abonnenten waren und die uns geben werden. Mit bestem Dank und herzlichen Grüßen fs-JournaL Verkaufs-Journal D. u. R. V E R K A U F S - G U T E G E S C H Ä F T S . I D E E N Begründer: Komm.-Rat H. S C H W A R Z J O U R N A L SCHAUFENSTER - REKLAME H erausg eber: A L B E R T W A L T E R 39. Jahrgang September 1937 Heft 9 D ie V erw endung u n s e re r A n reg u n g en , B ild-V orlagen, W erbefafeln und so n stig en Ideen und V o rsch läg e ist n u r u n se re n A b o n n en ten und n u r für e ig e n e Z w eck e g e sta tte t. Falsche Sparsam keit An Unrechtem O rt sparen, ist oft die allergrößte Ver schwendung. Besonders M enschen gegenüber, deren D ienste w ir brauchen, sollten w ir nie in diesen F ehler verfallen. W er zu w enig oder n u r w iderw illig gibt, d arf nicht erw ar ten, daß ihm willig gedient w erde. D enn der A rbeitende ist sich des W ertes seiner A rbeit wohl bewußt, w arum soll er sie verschleudern? N irgends im Leben ist der K nauser be liebt, der sich auf an d erer Leute Kosten Vorteile zu schaffen sucht, und ausnutzen läßt sich niem and gern. Vom ethischen Standpunkt aus bleib t es wohl bedauerlich, daß das Geld solche Macht ausübt, aber im praktischen Leben hat A lt m eister Goethes W eisheit volle B erechtigung: Mann m it zugeknöpften Taschen, D ir tut niem and was zu lieb; H and w ird nu r von H and gewaschen; W enn du nehm en willst, so gib! Glaube an dich! Es gibt kein Maß, das groß genug ist, um den W ert des G laubens im geschäftlichen Leben zu messen. E r ist das A und O aller geschäftlichen T ätigkeit. D er K aufm ann, der wenig G laube an sich besitzt, ist nicht allein von Zweifel und M ißtrauen eingeschlossen, sein G lanbe an die G üte sei ner W are, an seine F irm a und an seine M itarbeiter ist dann auch nicht ein fester, so daß seine A ussichten auf einen E r folg m inim ale sind. D er G laube eines Kaufm annes ist die Q uelle seines Mutes, seiner R ührigkeit und seiner B eharr lichkeit. Er m acht eine stark e P ersönlichkeit aus ihm. Er überw indet alle Schw ierigkeiten durch die K raft seiner eigenen Energie. D arum glaube an dich, und du w irst kön nen, was du dir sonst nicht zutrautest. Der Lebenskünstler. Viele Menschen lassen sich durch kleine oder große Un annehm lichkeiten die Laune verderben, ja sie ziehen sogar noch ihre U m gebung in diese M ißstimmung m it hinein. Und da nun das Leben ein reichlich Maß dieser U nannehm lich keiten und Mißgeschicke für uns M enschen vorgesehen hat, kommen diese Menschen aus diesem Zustand schlechter Laune und des Ä rgers gar nicht m ehr heraus. Zuletzt ist ein solcher, w ehrlos den schlechten L aunen ausgesetzter Mensch verbittert. A nders geht es dem sogenannten L ebenskünstler. Er bleibt auch nicht verschont von des Lebens Tücken und Mißgeschicken, aber er hat sich eine eigene L ebensauffas sung zu eigen gemacht, die ihm über alle W iderw ärtigkeiten hinw eghilft, die ihn trö stet und noch m ehr, die ihm sogar noch zu einem „Plus“ verhilft. Z. B.: Begegnet diesem L ebenskünstler jem and, der ihm die Laune verdirbt, denkt er gleich, na, es h ätte dir ja auch ein and erer begegnen können, der dir noch unsym pathischer gewesen wäre. Also sei froh, daß du nicht diesem begegnet bist, und du kannst für heute sogar ein „Plus“ verzeichnen! O der hat dieser Mensch schlechte G eschäfte gemacht, so legt er sich die F rage vor, ob die Geschäfte nicht noch schlechter hätten ausfallen können? Also auch da w ieder ein „Plus“ usw. usw. Lebenskunst ist eben, nicht n u r M ißstimmung und Launen bekäm pfen zu können, sondern auch stets noch ein „Plus“ zu haben. Solchen M enschen heftet sich der Erfolg an die Fersen, und einem innerlich freien Menschen glückt vieles. Streite nicht! Einerlei, ob m it K unden oder Lieferanten, m it d er Ehefrau, F reunden oder Verw andten — man sollte nicht streiten! Streit ist stets m it Ä rger verbunden und dieser schadet dem G eldbeutel und der G esundheit. Nach jedem Streit stellt sich gewöhnlich heraus, auf w elcher Seite das Recht gewesen ist. H at nun der unrecht H abende besonders laut auf sein Recht gepocht, muß er nachher besonders stark den Rückzug antreten, und der andere Teil, der m ehr Zurückhaltung ge übt hat, trium phiert. D er kluge Mann w ird sich deshalb ent w eder auf gar keinen Streit einlassen oder doch ihn so mäßig führen, daß er im Falle der N iederlage nicht der Beschäm te ist! Unangenehme Geschäfte soll m a n nicht a u f schieben! Viele haben die üble G ewohnheit, ihnen nicht zusagende A rbeiten — dieses W ort hier im w eitesten Sinne genommen — m öglichst lange hinauszuschieben. Diese G ew ohnheit ist aber ganz v erkehrt, und am verk eh rtesten in dem Falle, wenn die A rbeit doch einm al getan w erden muß. Das Zögern nützt dann nur nichts, sondern kann schaden. Schon das Bewußtsein, daß einem die unangenehm e A rbeit noch immer bevorsteht, ist im stande, das Gem üt zu beunruhigen, die Laune zu verderben. D ann aber kann das H inausschieben u n te r U m ständen auch Schaden an der G esundheit, dem V er mögen, den guten Beziehungen zu an d eren Leuten, dem Fortkom m en im Beruf usw. im Ge folge haben. Bist du beispielsw eise schw erkrank und hängt von einer O peration G esundheit und Leben ab, so zögere nicht, diese vorneh men zu lassen, sonst w ird es leicht zu spät dazu. — Hast du eine Re p a ra tu r als notw endig erkannt, so D u schä d i g s t d ich s e lb s t, w e n n d u 1. die Leistungen an d erer herabw ürdigst; 2. im m er der letzte zur A rbeit und der erste zum Vergnügen bist; 3. V ertrauen beanspruchst, ab er V erantw ortung scheust; 4. zehn Personen in derselben Sache um R at fragst; 5. Gleich beim ersten Fehlschlag an dem Erfolg zw eifelst; 6. Bitten in klagendem Ton vorbringst; d ir ein bildest, du seist unersetzlich; ?. dich ü b erall in lästiger W eise aufdrängst. w arte nicht erst, bis der Schaden größer oder gar „unheil b a r“ gew orden ist. — Bist du jem andem einen Besuch schuldig, d er dir unangenehm ist, so denke nicht: „Es hat dam it noch lange Zeit“ — du ziehst dir sonst leicht Ubel- wollen oder gar Feindschaft zu. — Amtliche G eschäfte, die dir langw eilig oder schw ierig erscheinen, verschleppe nicht bis zum letzten A ugenblick; es könnte dir leicht etw as in die Q uere kommen und die rechtzeitige Erledigung unmög lich machen. — Ü berhaupt greife alle, auch nicht zusagende A rbeiten m utig und freudig an; um so größer w ird nach her die innere Befriedigung sein! H ilf dir selbst! Als C arnegie 17 Jah re alt w ar, brach te er sich selbst das T elegraphieren bei. Eines Tages, w ährend die T elegraphisten abw esend w aren, kam eine w ichtige Meldung. Carnegie sprang — gegen die V orschriften — an den A ufnahm e apparat, nahm die M eldung entgegen - und w urde sofort zum T elegraphisten befördert. Einige Jahre später klärte er — wieder gegen die be stehenden Vorschriften einspringend — einen Eisenbahn unfall auf und wurde daraufhin Sekretär des Eisenbahn direktors. Im m er wur e r bereit, einzuspringen, wenn es not tat, ohne viel nach bestehenden „V orschriften“ zu fragen. Ein reizen des Beispiel seiner U nbeküm m ertheit gab er gelegentlich des Besuches des P rin zen von W ales in Pittsburg. U nbefan gen tra t der junge C arnegie auf den P rinzen zu und fragte ihn: „Möchten Sie gern einm al auf d er Lokomotive fahren?“ D er Prinz schlug ein und so m achte d er zukünftige S tahl könig b ereits als L okom otivführer die B ekanntschaft des künftigen Königs von England. „Sei wach! Sei stets b ereit zuzupacken! Sei im m er ge neigt, m ehr zu arbeiten, m ehr zu leisten! Sei nie zufrieden m it dir!“ Das w ar C arnegies Motto. Es stand nicht n u r aut dem Papier. Seiner Befolgung d ankte e r es, daß er der reichste Mann seiner Zeit w urde. Und diesem Motto blieb später auch d er M e n s c h e n f r e u n d C arnegie treu. Er hat Millionen geholfen, ab er im m er n u r solchen Menschen, die sich selbst zu helfen versuchten. K. Besserwisser. Es gibt Menschen, die im m er alles besser wissen wollen als andere, ja m anche sind so eingebildet von sich, daß sie sich alle R atschläge von anderen v erb itten m it d er B egrün dung, sie w üßten schon selbst, was sie zu tun hätten. Diese Leute m achen sich nicht n u r bei allen unbeliebt und mit der Zeit ganz unmöglich, sie begeben sich auch des großen Vor teiles, etwas- zü erlernen. D enn niem and ist so gescheit und allwissend, daß er nicht noch im m er etw as lern en könnte. A ndere M einungen zu hören und dus, was man selbst denkt, von einer anderen Seite beleuchtet zu sehen, so daß man die eigene Meinung verbessern kann, ist an sich schon sehr w ertvoll. A ber wieviel Neues, ganz U nbekanntes bekommt -man zu hören, w enn man andere gern hört. Besonders U n ter gebenen gegenüber glaubt m ancher, sich etwas zu vergeben, wenn er dessen M einung und Rat anhören w ürde. Das ist aber grundfalsch. Jedes Menschen Ansicht soll m an ruhig anhören und erst recht die eines A ngestellten, der aus Eifer Vorschläge für die bessere A usführung einer geschäftlichen A ngelegenheit oder neue G edanken vorbringt. Man wird nicht nur Vorteile für sich daraus ziehen können, man w ird auch den Eifer des A ngestellten heben, wenn man auf ihn eingeht. D arum m erke man: Von allen, auch von Jüngeren und U ntergebenen, kann man lernen und durch Besser wissenwollen verscherzt man sich nicht n u r gute Ratschläge, sondern auch alle Sympathien. Der Sündenbock. Es gibt Menschen, die bei jedem F ehler oder Mißerfolg einen Sündenbock haben müssen. D er erste Ä rger über die E nttäuschung entlädt sich dann oft genug über einen an der Sache Unschuldigen. W arum nim m t man denn jeglichen E r folg als w ohlberechtigtes eigenes V erdienst in A nspruch und schiebt nur, w enn die Sache schief geht, die Schuld anderen zu? Da w ird w ieder einm al ungerechtfertigterw eise mil zw eierlei Maß gemessen. U ngerecht sein ist stets ein Zeichen von irgendeinem m oralischen Manko. E ntw eder fehlt es an W eitblick oder an Klugheit, oder an gutem W illen — kurz an irgend etwas, was reife Menschen gegenseitig vonein ander zu erw arten berechtigt sind. Man lasse sich doch also nicht hinreißen, im m er anderen zuzurufen: „Du bist schuld“, ehe man ernsthaft m it sich zu Rate ging, wie weit man selbst schuld hat. D ann w ürde so m ancher häßliche Vorwurf unterbleiben, so m ancher unerquickliche Streit verm ieden werden. „Es geht nicht!“ Leute, die leicht sagen: „Es geht nicht!“, kommen nicht w eiter in der Welt. In der Regel geht es näm lich doch bei gutem W illen und einiger Energie, Und alle diejenigen Men schen, die große Erfolge im Leben hatten, hatten si,e nur deshalb, weil sie sich so lange m it einer Sache abm ühten, von der die m eisten Menschen sagten und glaubten: es geht nicht. W enn Zeppelin auch solch ein „Es-geht-nicht“-Mensch gewesen w äre, hätten w ir heute noch kein lenkbares L uft schiff. Und wie in diesem Falle eine große Errungenschaft durch die Besiegung des „Es geht nicht!“ erfolgte, so können im täglichen Leben, im G eschäft und überall viele Schwie rigkeiten überw unden werden, wenn man an statt lange zu sagen: „Es geht nicht!“, sich schnell die Frage vorlegt: Wie m ache ich’s, daß es doch geht? W ie oft sagen Llandwerker, denen man A ufträge erteilen will: „Das geht aber nicht!“ E rw idert man ihnen: „Das habe ich aber stets so gehabt", dann erst überlegen sie sich die Sache, und der Versuch zeigt, dull es doch geht. Jene, die das gleich überlegen, sind gegen die Schw erfälligen im Vorteil. — Ein Wille, mit eiserner Energie verfochten, erreicht nicht n u r alles, son dern er w irkt auch bestim m end und beeinflussend auf seine M itmenschen, und ist in der Lage, seine M itarbeiter zu gesteigerter Leistung zu führen. „Ich bin schon einmal so“, ist eine der verderblichsten Redensarten, eine Entschul digung für Fehler. „Ich will mich bemühen, anders zu sein“, ist das, was der Vernünftige spricht und denkt. Es gibt zw ar ein altes Sprich w ort: Eins — zwei — drei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit. A ber m an kann diese W orte doch nicht verallgem ei nern, und besonders im geschäft lichen Leben kann man oftmals feststellen, daß es genugK aufleute gibt, die nicht m it d er Zeit m it laufen. Das gilt auch fü r manche D etailhändler, die sich nicht frü h genug auf die verschie denen Saisons einstellen. Nehm en w ir z. B. die jetzige Zeit als Beispiel. W ohl liegen noch einige W ochen zwischen jetzt und dem H erbstanfang. A ber diese Zeit vergeht sehr schnell und außerdem darf kein K aufm ann sich erst mit E intritt des H erbstes auf den H erbst einstellen, sondern schon jetzt. Das gilt sowohl hinsichtlich des Einkaufes, d er in nerorgani satorischen F ragen und auch der w erbetechnischen Ange legenheiten. Abwechslung im L adeninnern kann nichts schaden. Viel leicht sind irgendw elche neuen Regale nötig oder der K auf m ann entschließt sich, die eine oder andere A bteilung m ittels neuer V itrinen oder Schränke zu m odernisieren. Dieses alles zu überlegen oder vorzubereiten, dazu ist jetzt die beste Zeit. V o r b e r e itu n g d e r H e rb stw a re . Auch die H erbstw are aus der V orjahrssaison — oder auch die neue W are — ist langsam fü r den V erkauf vorzuberei ten. Ä ltere W are muß nachgesehen w erden, ob sie infolge des Lagerns nicht gelitten hat, eventuell muß sie um gezeich net w erden, auch die neue muß verkaufsfähig gem acht w er den, alles dieses geht nicht von heute auf morgen. Auch die jetzige Som m erware ist langsam wegzuräum en. Man mache aber nicht den Fehler, daß man nun auf einm al säm tliche W are fortpackt. Es kommen immer noch K unden oder K un dinnen, die — weil die W itterung noch hochsom m erlich ist — diese H ochsom m erw are verlangen. Es m acht dann im m er einen schlechten Eindruck, wenn man sie nicht m ehr zur H and hat. R e c h tz e itig e L a g e re rg ä n zu n g . W ir wollen uns einm al ein wenig mit diesen Dingen be schäftigen. D a sind z. B. die Lager durchzusehen und W aren für den H erbst und sogar für den W inter schon einzukaufen. Manche A ufträge sind zw ar schon frü h e r e rte ilt worden, aber die E inteilung ist noch nicht gegeben. Das muß jetzt uachgeholt w erden, w enn man seine W aren frühzeitig haben will. O der m an hat von verschiedenen W aren, die man noch reichlich am Lager hatte, ü b er E rw arten viel verkauft, so daß eine A uffüllung unbedingt nötig erscheint. Welche A rten von W aren einzukaufen sind, kann h ier natürlich nicht näher beschrieben w erden, denn das ist in jeder Branche verschieden. Ebenso kann man hinsichtlich der Mengen kaum irgendw elche V orschriften machen, es sei nur darauf aufm erksam gemacht, daß m an hier nicht „blind lings“ disponieren, sondern auch die Um sätze der vorigen Jahre zum Vergleich m it heranziehen soll. Ü b e rp rü fu n g d e r L ic h t- u n d H e iz a n la g e n . Zu den V orbereitungen fü r den H erbst gehört fern er die Ü berprüfung der elektrischen Lichtanlage. Die L ichtquellen haben zum Teil w ährend des Sommers gar nicht gebrannt. V ielleicht sind sie nicht m ehr in O rdnung und m üssen e r n eu ert oder ausgew echselt werden. D ann ist ebenfalls die H eizungsanlage durch einen Fachm ann nachzusehen, man nehme keinen Pfuscher, der von H eizungsanlagen nichts versteht, ganz gleichgültig, ob es sich um einen gew öhn lichen O fen oder eine H eizungsanlage handelt. Es ist fern er darau f zu sehen, ob die L uftzirkulations- öffnungen, die sich in den Schaufensterrahm en oben und unten befinden, sauber sind, denn sonst beschlagen die F en ster, wenn im Laden geheizt ist, sehr leicht. Auch muß die M arkise abgenom m en w erden, denn sie brau ch t w ährend des H erbstes und des W inters nicht draußen zu bleiben. U m o rg a n isa tio n d e r A b te ilu n g e n . Recht viel A rbeit ist im Laden zu tun. Es w ird in vielen B ranchen zutreffen, daß m anche A bteilungen im Sommer von besonderer W ichtigkeit sind und daher einen großen Raum im Laden einnehm en, w ährend sie im H erbst von untergeo rd n eter Bedeutung sind und daher v erk lein ert oder verlegt w erden können. W enn m an auch heute noch nicht darangehen will, den Laden um zuräum en, so sollte doch schon ein P lan au sgearbeitet w erden, aus dem hervorgeht, welche A bteilungen an die Stelle d er an bevorzugter Lage liegenden W arenlager treten sollen und wo die zu verlegen den Abteilungen nunm ehr zu liegen kommen. Man sollte nicht im m er in jedem Jah r nach dem gleichen Schema Vor gehen, sondern auch das L adeninnere ein wenig verändern. W e r b u n g z u r H erb stsa iso n . Es w ird d arü b er nachgedacht w erden müssen, welche W erbung man in der nächsten Zeit treiben wird. Vielleicht ist gerade dieses G ebiet w ährend der w arm en Sommer m onate etw as vernachlässigt worden. Anzeigen oder P ro spekte, W erbebriefe und dergleichen können vorbereitet w erden und schließlich w erden auch die K undenlisten d u rch gesehen und schon die Briefum schläge adressiert, um dann zu gegebener Zeit abgeschickt zu werden. W orauf wir schon eingangs aufm erksam m achen, soll hier zum Schlüsse nochmals w iederholt w erden: Rechtzeitig mit den V orbereitungen beginnen, dann ist schon die H älfte des Erfolges des H erbstgeschäftes gesichert. aus Ihrer fabelhalten Zeitschrift hat mir durch praktische Verwendung das Vielfache des Jah resb ezu g spreises eingetragen — schreibt ein b eg eisterter Abonnent und sagt dann weiter: . . . nur durch Sie konnte ich mein G eschäft so vorwärtsbringen. Solche Anerkennungen erhalten wir in reicher Zahl und freuen uns, daß die Leser selbst uns w eiter empfehlen und uns neue Kunden gewinnen. Für jed en durch Ihre Empfehlung gewonnenen neuen Abonnenten erhalten Sie einen Schnell ist der H erbst wieder da. vö llig k o s te n fre i. Dürfen wir auch mit Ihrer Mitwirkung re c h n e n ? . . . U N D SI E K E H R E N WI E D E R Z U R Ü C K . . . ! Stand vor wenigen W ochen die F erienreise seiner Kunden noch im M ittelpunkte der W erbung des D etailkaufm anns, so muß ihn h eute schon w ieder d er G edanke beschäftigen, wie er sie bei ih rer R ückkehr in die Stadt begrüßen und m it w elchen besonderen K aufgelegenheiten er ihnen auf w arten wird. Es ist nun einm al A ufgabe des Kaufmanns, und noch dazu eine der wichtigsten, auch fü r seine Kunden ein bißchen zu denken, sich mit ihren Sorgen und W ün schen zu befassen und diesen in d er F üh ru n g des Ge schäftes Rechnung zu tragen. Nach einigen W ochen U r laubsreisen und F erienleben k o n zen triert sich die G e dankenw elt d er H eim kehrenden nunm ehr w ieder auf das Berufsleben, das eigene Heim und die kleinen oder größeren gesellschaftlichen F reuden d er Stadt. Wo K inder in der Fam ilie sind, die noch die Schule besuchen, bedeuten die V orbereitungen für das kom m ende S chuljahr ein beson deres Ereignis. Wenn dann gar, wie das oft der Fall ist, die R ückkehr erst im letzten A ugenblick erfolgt, w ird die H ausfrau mit der Instandsetzung der W ohnung, der E r gänzung des H aushaltes und den notw endigen N euanschaf fungen d e ra rt in A nspruch genommen, daß sie dem K auf m ann d an k b ar ist, wenn er in dieser Richtung schon Vor sorge getroffen h at und seine A ngebote auf ihre W ünsche einstellt. Ein Schaufenster, das der A usstellung von Schürzen, A r beitskleidung, O veralls und dergleichen gewidm et ist und mit einem P lak at: P raktisches und Notwendiges für Beruf und H aushalt fragt schon bescheiden das K onfektionsgeschäft an und die gleiche Frage kann auch die P utzerei und F ärb erei stellen, die mit einem W erbebrief für die billigere N eugestaltung der K leidung für die kom m ende Jahreszeit Vorschläge unterbreitet. Es w ürde hier zu w eit führen, die ungezählten Möglich keiten aufzuzählen, die sich dem D etailkaufm ann aus der Tatsache der H eim kehr seiner K unden ergeben, und die erw ähnten Vorschläge können da und d o rt in ih re r An wendung m annigfache V ariation erfahren. Sie sollen eben nur als A nregung gelten und darau f hinweisen, wie die kleinen und größeren Ereignisse aus dem Leben der K un den dem G eschäft im m er w ieder neuen Impulsi geben können. Im m er m it der Zeit gehen, den G edanken des Augenblicks richtig erfassen und praktisch anw enden, darin liegt letzten Endes die große Kunst des Verkaufens. —ffer. G rößere B etriebe w erben u n ter anderem auf P lakaten oder K assen zetteln m it T exten: „W ir sind jed erzeit für unsere K undschaft zu sprechen!“ Sie bew eisen damit, wie w ichtig es ihnen erscheint, stets den engeren K ontakt m it der K undschaft au frecht zuerhalten. D ie Besitzer von k leineren oder m ittleren Be trieben sind sich jedoch oftm als noch nicht ’bewußt, daß sie jed erzeit fü r die K undschaft zu sprechen sein müssen. Es gibt viele K undinnen oder Kunden, die sich nicht nur gern von den Inhabern der G eschäfte selbst bedienen lassen möchten, sondern die auch oftm als einige Worte, die gar nicht im Zusam m enhänge mit dem Kauf stehen, mit ihnen wechseln w ürden. Es w irkt auf d erartig e K unden oder K undinnen d ire k t ern ü ch tern d und abstoßend, wenn ihnen der Bescheid gebracht w ird, „daß der C hef augenblicklich nicht zu sprechen sei“. Sehr oft verlassen diese Kunden dann verstim m t das G eschäft und fühlen sich d arü b er b e leidigt, daß sie in dieser Form abgew iesen sind. D er Inh ab er eines Geschäftes m u ß für die Kundschaft jed erzeit zu sprechen sein. W enn er w irklich gerade un einer A rbeit sitzt, muß er eben diese A rbeit unterbrechen. Es w äre jedoch verfehlt, w enn d er Inhaber eines Geschäftes dann in seinem Benehm en zeigt, wie ärgerlich er diese versehen wird, dürfte jetzt ebenso Interesse finden wie ein geschickt aufgem achter P rospekt oder W erbebrief, der für Tisch- und Küchenwäsche u n ter dem Motto: „F ü r’s gem ütliche Heim “ preisw erte A ngebote näherbringt. „F ür’s G ründlichm achen nach dem U rlaub“ nennt der Laden fü r H aushaltartikel eine Zusam m enstellung von Scheuer- und Polierm ittel, W ischtücher und G läser putzlappen. „Wie stehts m it Ih re r H erbstgarderobe? Störung empfindet. D ann kann er überhaupt ganz fo rt bleiben. Selbst wenn der K unde n u r eine belanglose Aus kunft haben will, wenn er nur eine K leinigkeit zu kaufen beabsichtigt, soll sich der Inhaber erfreu t zeigen, daß die K undschaft ihm dieses V ertrauen schenkt, sich selbst in einer K leinigkeit an ihn zu wenden. Es darf auch nicht sein, daß der herbeigerufene Chef der K undschaft irgend eine gew ünschte W are vorlegt und dann die w eitere Be dienung einem herbeigerufenen A ngestellten überläßt, sich dabei noch m it den W orten verabschiedend: „H err Y be dient Sie w eiter.“ Vielleicht w ird die K undschaft wohl oder übel diese Bedienungsweise hinnehm en und sich nicht laut dazu äußern. A ber m erken w ird sie sich diese unbedingt. Die Stärke m ancher k lein erer B etriebe liegt nicht in der A usstattung und Aufmachung, m anche w erden kaum in dieser H insicht gegen die größeren Betriebe an treten kön nen. Was diese'B etriebe aber au frechterhält, die K undschaft im m er w ieder in diese G eschäfte hineinbringt, und was einen etwaigen Mangel an Raum oder Eleganz, an D ek o ra tion oder sonstiger A ufm achung w ieder w ettm acht, das ist das V ertrauensverhältnis zwischen der K undschaft und dem Chef. Es gibt K undinnen oder Kunden, die auf einen G e schäftsm ann „schw ören“ und das kaufen, was er ihnen vor seh lägt. Jeder G eschäftsm ann sollte Zusehen, ein solches V ertrauensverhältnis zu seiner K undschaft zu schaffen. W O H I N MIT D E R BESTELLKARTE? Es gibt Leute . . . und ich gehöre zu diesen . . . die stehen auf dem S tandpunkt, daß ein An gebot, das m an h eraus gibt, ohne eine beigefügte B estellkarte, n u r eine h albe Sache ist. D enn es genügt keineswegs, durch eine W erbung beim K unden den Kaufentschlufi zu erw ecken, sondern m an darf auch nichts versäum en, dam it d er Kunde diesen K auf entschluß tatsächlich ausführt. Sie m einen, das sei doch n u r ein theoretischer U nter schied? Nun, i c h bin sicher, daß zwischen dem fest ge faßten K aufentschluß und seiner tatsächlichen V erw irk lichung eine R iesenkluft liegt, ü b er die in den meisten Fällen die bequem ü b ergehbare B rücke fehlt. Wieviel Dinge nehm en w ir uns nicht am M orgen ganz fest vor, und w enn’s Abend w ird, dann sind w ir zu manchem „nicht gekom m en“. Es sind ebenso viele ganz zufällige Ereignisse dazw i schengekommen, die n u r einen kleinen Teil d er w irklich u nauf schiebbaren A ufgaben d urchzufüh ren gestatteten. Und am nächsten Tage ist’s nicht viel anders, so daß letzten Endes m anches gute Vor haben, das eben nicht unbedingt ausgeführt w erden muß, in die V er senkung v ersinkt und ewig unaus geführt bleibt. D a kann m an nichts m achen? Nun, so trostlos liegt der F all w ie der nicht. Man muß n ur solch eine B rücke bauen, die den Weg so bequem m acht, daß er sofort beim A uftauchen des Entschlusses be schritten wird. Man muß versuchen, jed e noch so kleine G edanken behinderung auszuschalten, um den Kaufentschlufi in d er Bewegung zu halten und ihn nicht durch v e r m eidbare R eibung zum Stillstand kommen zu lassen. Und ein solcher tropfen ö l zur V erhinderung u n nötiger Reibung, das ist eben die vorbereitete B estellkarte. Ob m an diese B estellkarte gleich mit einem genauen A ufdruck für die zu bestellenden A r tikel versieht, oder ob m an lediglich auf d er A dressenseite die A nschrift anbringt, ob man sie b ereits fra n k ie rt oder ob man das dem K unden ü b erläß t — all das sind Fragen, die einer gesonderten Überlegung bedürfen und je nach dem Einzelfalle und nach der Besonderheit des Angebotes zu entscheiden sind. A ber fehlen sollte die K arte nie, ihr V orhandensein fü h rt dem K unden vor Augen, daß mit wenigen Ziffern die Bestellung ohne viel Mühe effektuiert w erden kann. A ber wohin m it d er K arte? D a haben sich schon viele P ropagandaleute ihren Kopf zerbrochen. Die lose bei gelegte K arte geht erfahrungsgem äß allzu leicht verloren oder fällt beim Offnen des Angebotes auf die Erde. Klebt man sie an, dann v erdeckt sie einen erheblichen Teil des I extes. A rb eitet m an sie in das b ereits k a rto n stark e W erbeblatt hinein, dann b rau ch t m an eine Schere, um sie herauszuschneiden, o d e r ... w enn eine P erforation an gebracht i s t . . . m an muß sie herausreißen. Das eine wie das andere ist aber nicht richtig bequem und die, wenn auch kleine Mühe, w irkt sich als V erschlechterung unseres „Öls“ aus. Die nachstehende, in der P raxis bereits von m ir einm al m it größtem Erfolg durchgeführte Methode verm eidet alle diese F ehler und bringt gleichzeitig noch zwei w eitere recht willkom m ene W erbem om ente m it sich, wie w ir gleich sehen w erden. U nsere beistehenden Skizzen zeigen in v e r kleinertem M aßstab ein durchschnittliches A ngebot mit B estellkarte, wobei die erste A bbildung die Vorderseite, die zw eite die Rückseite darstellt. Sehen w ir uns die Vor derseite an. Das Blatt selbst ist ein ganz leichter K arton m it leichter Farbtönung, sagen w ir einm al hellgrau, der A ufdruck e in f a r b ig , eben in D unkelblau. D e r a l s B l i c k f a n g d a s B i l d b e h e r r s c h e n d e P f e i l e r s c h e i n t l e u c h t e n d r o t . Also doch eine zweite F arbe? Nein, das ist der eine Effekt, den ich bereits an kündigte. Denn der Pfeil ist aus dem K arton an seinen beiden s e i t l i c h e n K onturen ( n i c h t aber oben und unten) so eingestanzt, daß m an ihn etwas nach hinten h erausdrücken kann und — wie unsere zw eite A bbildung deutlich zeigt — die B estellpostkarte hindurchschieben kann. Nehmen w ir nun für letz te re einen rotfarbilgen Karton, dann sehen w ir eben von vorne den Pfeil rot. Dazu sind noch zwei K leinigkeiten zu beachten: erstens muß die Pfeilspitze ganz vorne einige M illim eter m it dem Blatt verbunden bleiben, die Stanzung d a rf nicht ganz bis zur Spitze gehen, sonst w ürde ja die K arte nicht gehalten w erden. F ern er muß der A ufdruck auf der Textseite der P o stk arte so angeordnet sein, daß keinerlei störender D ruck u n ter dem Pfeilausschnitt erscheint. Da bei sorgfältiger A usführung es zunächst von vorne gar nicht zu sehen ist, daß hin ter dem Pfeil die rote Be stellk arte sitzt, kommt bei n äh erer B etrachtung noch das sehr w erbew irksam e Moment der Ü b e r r a s c h u n g hinzu. Also eine ganze H andvoll neuer W erbew irkungen. Zur N achahm ung em pfohlen! Dipl.-Ing. Hans Hansen. Abb. 1. Vorderseite. Abb. 2. Rückseite. W enn die Sonne tie fer steht, wenn die Tage k ü rzer w erden, wenn in der N atur die allgem ein bekannten V eränderungen eintreten, dann beginnt d er H erbst und m it ihm. gleichzeitig ein n eu er A bschnitt für das Geschäft, das sich, in A npassung an die N atur, gleichfalls um stellen muß. D er Schulanfang ist ein Ereignis. E r ist ein neuer A b schnitt fü r alle diejenigen K inder, die zum erstenm al die A nfänge des E rnstes des Lebens kennenlernen, er ist für die anderen, die schon länger zur Schule gehen, eine freu dige W iederkehr zur A rbeit nach d er F erienzeit, und ist auch fü r die E ltern ein w ichtiger Abschnitt, die, neu ge stärk t nach d er Erholung des Som m erurlaubes, m it ihren K indern in die Heim at zurückkom m en. Diese K räftigung durch den Som m erurlaub gibt den Menschen neue Spann kraft, sie gibt ihnen w ieder die Lust und F reude zur Arbeit, zum Schaffen und auch zu neuen Käufen. Es ist eine vielfach irrig e Auffassung, daß durch die Kosten des U rlaubes die Mittel des einzelnen so erschöpft sind, daß im H erbst, zu Schulanfang, eine K aufpause ein- tritt. Das G egenteil ist d er Fall. D ie W ochen d er Ruhe, der Erholung, der Sam mlung und des V orw ärtsschauens haben neue Hoffnungsstrahlen gegeben und den Mut zur W eiter arbeit. Auch der Kaufwunsch und der K aufw ille gehört zu diesen A ktivposten des erholten Menschen, ganz abgesehen davon, daß ein ständiger B edarf an G ebrauchsartikeln und -gegenständen nicht einfach aus der W elt geschafft w erden kann. Das Kind, das zur Schule geht, braucht neue Sachen, ganz gleich, ob es sich nun um Kleider, um Schulartikel, um Lehrm ittel oder anderes handelt. Auch die Erw achsenen e r halten durch die Schulpflicht der K inder w ieder eine E nt spannung von ihren Pflichten und dam it w ieder das Be dürfnis, ihre A ufm erksam keit all den Sachen zuzuwenden, die bisher durch die Beschäftigung m it den K indern ab gelenkt w orden ist. Neue H erbstm odelle treten an, Pläne fü r die Bekleidung und den Bedarf für die k älteren Monate müssen in die Tat um gesetzt werden, und so ist es nur richtig und v erständ lich, wenn der Kaufmann die kommenden W ochen dazu aus nützt, im Schaufenster und im Geschäft selbst, diese erneut erw achenden Kaufwünsche zu fördern und zu erfüllen. Er w ird sich, je nach A rt und Bedeutung des Geschäftes, mit der W erbung zu befassen haben, und wenn alle in unserer Zeitschrift gegebenen A nregungen für den besonderen Zweck praktisch ausgenützt werden, dann w ird auch der Erfolg nicht ausbleiben. D ie A u s l a g e so ll L o c k m i t t e l — n i c h t W a r e n l a g e r sein! D ie Schaufenster vie 1er G eschäfte sind Stapel auslagen. Man zeigt von den W aren eine große A usw ahl in günstigem Licht, schreibt wohl auch einm al die W orte „elegant“, „hochfein“, „neu“, „G elegenheit“ d a ru n ter — und dann ist Schluß. Höchstens ändern sich ab und zu die A uf bauten. N ur w enige G eschäfte m achen ihre Schaufenster unter einem b e s t i m m t e n L e i t g e d a n k e n auf. D ie meisten glauben, immer gleich ihr ganzes W arenlager zeigen zu müssen. Man stopft ins Schaufenster hinein, was geht, an statt wenige schöne Stücke zu bestim m ten G elegenheiten zu zeigen. H at man einm al Schaufenster gesehen, die etw a n u r auf N achsaison abgestim m t gewesen w ären, oder nur auf H erbstanfang, auf Erntezeit, Ferien, W einlese usw.? Wie m ancher E in zelartikel w äre zu solchen G elegenheiten an zubieten! M anchen K aufleuten erm angelt hierzu jegliche Eingebung. D abei b rau ch ten sie sich n u r bei anderen Ge schäftszw eigen um zusehen und von ihnen zu lernen! Das F enster der G egenw art ist nicht das Stapel-, sondern das E i n z e l f e n s t e r . Kein K unde k ann das ganze Lager kaufen, folglich b rau ch t m an es ihm auch nicht zu zeigen. Die Auslage soll nur Lockm ittel sein, e rst im L adeninnern hat der K aufm ann seine Aufgabe — Vorlegcn, A nbieten, Ü berzeugen und zum Kaufentschlufi drängen — zu er füllen. G ar viele Geschäfte haben im F enster a l l e s und im Laden wenig. W er sich das F enster nicht s e h r gründlich ansah, bekom m t drinnen w eniger zu sehen als draußen. Nicht alle Straßengänger aber treten an das Schaufenster heran. Sie w ären vielleicht durch eine A ufforderung, ein belebendes Schild heranzubringen. Aber man sieht wenig davon! W ollen w ir nicht in Zukunft etw as m ehr „Leben“ in un sere F enster bringen? Nicht nur W aren zeigen, sondern auch etw as dazu sagen? M ancher Beschauer w ird gern wissen wollen, w o die W aren hergestellt w erden. O der wieviel A rbeitszeit zu einem A rtikel erforderlich ist. O der wie der A rbeitsgang einer W are ist. D arü b er gibt es Bilder, Tafeln, H andw erksbücher, die, ausgestellt, K äufer h e ra n ziehen können. Industrie und G roßhandel w erden gern W erbem ittel beitragen. A ber die H au ptarbeit liegt beim K aufm ann selbst. Soll sein Schaufenster persönlich wirken, muß er es auch persönlich gestalten. D am it beantw orten wir gleichzeitig im m er w ieder kehrende Anfragen nach „Stapelfenstern“ und „Sammel dekorationen“. D er um fangreiche Schaufensterteil jedes Heftes bringt bew ußt und mit Absicht „Ideen“, A nordnun gen, die ornam ental oder in D etails w irken, die sich als A nregung für die G liederung für Schaufenster verschiede ner Branchen verw erten lassen. „A lltägliche Schaufenster“ kann jed er m achen, die brauchen wir nicht zu zeigen. Was d er K aufm ann und D ekorateur sucht und braucht, das bringen w ir in einer V ielfältigkeit aus dem Schaffenskreis erfolgreicher D ek o rateu re in aller H erren Ländern. Verdienen und verdienen lassen! D ieser alte W ahrspruch aus dem K aufm annsleben ist älter als G ustav F reytags „Soll und H aben“. D ieser Satz verk ö rp ert gleichzeitig kaufm ännischen Geist und k au f m ännische Moral. Ob es sich darum handelt, W aren ein zukaufen oder ob W aren an die K unden v erk au ft werden, im m er w ird d er G rundsatz, verdienen und verdienen lassen, dem K aufm ann den größeren V orteil bringen. D enn nur dann, wenn er dem L ieferanten angem essene P reise zu billigt und ihn nicht unvernünftig drückt, w ird er gut be liefert, bekom m t tadellose W aren und gilt als guter Kunde. W enn auch im E inkauf d er V erdienst liegt, so muß doch für eine angem essene V ergütung, aus einer m oralischen E rw ägung heraus, gesorgt w erden. D er K aufm ann verdient dann seinerseits, weil er seinen Kunden, also dem Publi kum, w ieder W aren bieten kann, die preisw ürdig und in der Q ualität so sind, daß er sich D auerkunden schafft. Es ist ein ew iger K reislauf, denn durch das Geld, daß der Kunde dem K äufer bezahlt, kann der K aufm ann auch seinerseits den L ieferanten bezahlen. D er L ieferant be schäftigt w ieder so und so viele Menschen, die ihrerseits als K äufer und A bnehm er durch angem essenen V erdienst in Frage kommen. „Verdienen und verdienen lassen“ gilt aber auch im eigenen G eschäft für seine M itarbeiter und V erkäufer. W enn die M itarbeiter nach Maßgabe d er Um sätze des Ge schäftes und nach M aßgabe d er L ebenshaltung angem essen bezahlt werden, dann w ird auch das G eschäft durch A r beitsfreude und erhöhte Leistungen der M itarbeiter besser verdienen. In diesem Zusam m enhang w äre einm al die F rage zu untersuchen, ob und in welchem Um fang d er M itarbeiter, also der V erkäufer in einem Geschäft, am Um satz m itbe teiligt w erden soll. Es gibt da verschiedene Lösungen, die ihr „F ür und W ider“ haben. Es gibt G eschäfte, die ihren V erkäufern Sonderpräm ien dafür geben, daß sie den K un den möglichst L adenhüter und schw er verkäufliche W aren anbieten, bzw. verkaufen. Es gibt ß a rp rä m ie n und Zuwen dungen für V erkäufer, die, im Vergleich zu ihren Kollegen, höhere Umsätze erzielen, also m ehr verkaufen. Ob es sich nun um Präm ien für besondere V erkäufe oder um Leistungs präm ien für erhöhten Umsatz handelt, bei beiden K ategorien w ird m an mit Recht etwas skeptisch sein. D er V erkäufer wird näm lich durch solche Zuwend