RBZ - Nr. 39 / 27. September 2025 Seite 33 Gea Automatisches Gruppenmelken DairyRobot: Die Melkroboter in Reihenanordnung ermöglichen ein strukturiertes und automatisiertes Batch Milking – für planbare Abläufe und hohe Milchqualität. Werkfotos Die zentralen Melktechnikkomponenten befinden sich im Be- triebskeller unter den Robotern. Die Melkroboter der neuen Reihe GEA DairyRobot R9600 kom- binieren die Vorteile des Gruppen- melkens mit der Leistungsfähigkeit modernster Melksysteme. Anwen- der profitieren dabei von GEAs langjähriger Erfahrung für das au- tomatisierte Gruppenmelken. Für das Batch Milking, auch Batchmelken genannt, werden feste Melkzeiten definiert, wo- durch sich Arbeitsabläufe besser strukturieren lassen. Besonders in Betrieben mit mittleren bis großen Herden sorgt diese Methode für weniger Arbeitsaufwand, eine op- timierte Herdengesundheit und gleichbleibend hohe Milchqualität und -erträge. Die Subway-Lösung des DairyRo- bot R9650 bietet mehrere Vorteile. Dazu zählen beispielsweise ein un- terbrechungsfreier Melkbetrieb, verbesserte Hygiene und Lang- lebigkeit, eine reduzierte Ge- räuschkulisse und insgesamt bes- sere Arbeitsbedingungen. Im Detail lässt sich die Melkbox für maximalen Kuhkomfort an jedes Tier individuell anpassen. Das Melksystem identifiziert jede Kuh und justiert die Boxengröße automatisch über einen beweg- lichen Futtertrog. Zitzen und Euter sind damit bestens für das schnelle Ansetzen positioniert. Das Kraftfutter wird dabei über den Trog in individuellen Ratio- nen zugeteilt. Bei allen GEA Melksystemen setzt der Ansetzarm das Melkzeug mit nur einer Bewegung präzise, schnell und schonend unter das Euter. Das ermöglicht die 3D-Ka- mera-Technologie mit minimaler Mechanik. Das MilkRack folgt lautlos den Euterbewegungen, und gelöste Melkbecher werden viertel- individuell und hygienisch neu an- gesetzt. Die Inliner Everything-Techno- logie, eine exklusive GEA-Innova- tion, sorgt für einen besonders schonenden Melkprozess. Der Zellzahlsensor misst die Zellzahl jeder einzelnen Zitze in Echtzeit und erkennt Abweichungen be- reits in einem frühen Stadium. So können Betriebe schnell auf Anzei- chen von Euterentzündungen rea- gieren. Mit GEA DairyNet behalten Milchviehbetriebe ihre Herde und den gesamten Betrieb jederzeit im Blick. Die intuitive Software bietet umfassende Datenanalysen, auto- matische Benachrichtigungen und eine einfache Steuerung aller Melk- und Fütterungsprozesse. Sämtliche Melk-, Gesundheits- und Fütterungsdaten sind über- sichtlich aufbereitet und jederzeit abrufbar. Dank der DairyNet-App bleiben alle wichtigen Informatio- nen auch unterwegs verfügbar. Die Aktivitätsüberwachung GEA CowScout erkennt sowohl Brunst- verhalten als auch gesundheitliche Auffälligkeiten, indem sie die Be- wegungsintensität jeder Kuh ana- lysiert. Betriebe erhalten gezielte Benachrichtigungen, wenn eine Besamung sinnvoll oder eine Kuh auffällig ruhig ist. GEA Tierseuchen sind große Bedrohung in Deutschland Tierseuchen wie die MKS gehören zu großen Herausforderungen für die Landwirtschaft. Foto: R+V/iStock „Tierseuchen sind die größte Be- drohung für Landwirte“, sagt Carsten Reimer, Agrarexperte der Vereinigten Tierversicherung (VTV). Das hat sich im Jahr 2024 beson- ders heftig gezeigt. Mit Schäden in Höhe von 96 Mio. € war es das teuerste Jahr in der Geschichte der Vereinigte Tierversicherung. Zum Vergleich: 2023 haben sich die Schäden von VTV-Kunden auf insgesamt 73 Mio. € summiert. Am stärksten hat 2024 mit 30 Mio. € die Blauzungenkrank- heit zu Buche geschlagen. Die Seuche hatte sich vergangenes Jahr geradezu explosionsartig unter Rindern, Schafen und Ziegen aus- gebreitet. Betroffen waren vor allem die Wiederkäuer-Bestände in Nordrhein-Westfalen, Schles- wig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Hessen. „Viele Tiere sind inzwischen im- mun – entweder, weil sie die Seu- che bereits hatten oder weil sie ge- impft wurden. Deshalb erwarten wir für dieses Jahr wesentlich we- niger Krankheitsausbrüche“, er- klärt Reimer. Er rechnet noch mit vermehrten Ausbrüchen in den südlichen und östlichen Bundes- ländern. Eine staatliche Entschädi- gung für betroffene Höfe gibt es nicht. Auch für 2025 verzeichnet die VTV einen traurigen Rekord: „Afrikanische Schweinepest, Maul- und Klauenseuche, Blauzungen- krankheit, Vogelgrippe, Bovine Herpesvirus – diese fünf Tierseu- chen sind erstmals zeitgleich in Deutschland aufgetreten“, sagt der Agrarexperte Reimer. Und die Ri- sikolage verändert sich ständig: So ist die Blauzungenkrankheit 2006 erstmals in Mitteleuropa aufgetre- ten, die Afrikanische Schweinepest wurde 2020 zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen. Die die Globalisierung, steigende Tem- peraturen und der weltweite Ex- port führen beim Ausbruch von Tierseuchen zu großen Herausfor- derungen für die Landwirtschaft. „Bei der Maul- und Klauenseuche gilt beispielsweise ein striktes Ex- portverbot. Für die Landwirte bre- chen damit wichtige Absatzmärkte weg“, so Reimer. VTV 39_25_RBZ-0.qxp_Layout 1 24.09.25 11:37 Seite 33