Katharina Prager Wolfgang Straub (Hrsg.) Bilderbuch-Heimkehr? Remigration im Kontext Arco Wissenschaft Bilderbuch-Heimkehr? Bilderbuch-Heimkehr? Remigration im Kontext Herausgegeben von Katharina Prager und Wolfgang Straub A RCO W ISSENSCHAFT Inhalt Katharina Prager ‧ Wolfgang Straub Die Rückkehr der Remigration. Zur Einleitung ............................................... 9 Marita Krauss Remigrationen – europäische Perspektiven . .................................................. 19 I. TRANSFER Wynfrid Kriegleder Charles Sealsfield, Armand Strubberg, Heinrich Boernstein: USA-Emigration und Remigration bei drei Schriftstellern des 19. Jahrhunderts ..................................................................................................... 31 Ulrike Schneider Remigration – Übersiedlung – Rückkehr. Der Schriftsteller Fred Wander und die doppelte Erfahrung der Rückkehr ............................ 43 Olena Komarnicka Maria Berl-Lee. Wanderin zwischen zwei Welten ...................................................................... 55 Nikola Herweg Bilderbuchheimkehrer, Persilscheine und Schweigegebot. Voraussetzungen und Bedingungen der Remigration in die Bundesrepublik Deutschland .................................................................. 63 Marlen Eckl »Brasilien ist kaum erforscht«. Remigranten als Kulturvermittler im Nachkriegseuropa ............................ 79 Matthias Marschik Nur ein Teil kehrt zurück. Die Remigration des Leo Schidrowitz .............................................................. 93 Philipp Mettauer »Ich hab’ keinen Lockruf des Vaterlandes bekommen.« Aus Südamerika zurückgekehrt ....................................................................... 107 6 Inhalt Katja Stuckatz »Meine Gefangenschaft, die meine Befreiung war«. Ernst Jandl kehrt heim ........................................................................................ 119 II. INSTITUTIONEN UND STRUKTUREN Margit Reiter Gegendiskurse. Das (Österreichische) Tagebuch als »intellektuelle Heimat« für Linke: Jüdinnen, Juden und RemigrantInnen in Österreich nach 1945 .............................................. 135 Desiree Hebenstreit Beiträge der Remigration in der österreichischen Zeitschrift Plan (1945–1948) .................................................................................................. 151 Peter Roessler Geschichtsbilder und Traditionsbildungen. Zurückgekehrte Theaterleute im historischen Fundus .............................. 163 Günther Stocker »Wer ruft ihn zurück? Niemand!« Robert Neumanns schwierige Remigration in die deutschsprachige Literatur ...................... 177 Karin Bischof »Emigranten« und die Konstruktion des österreichischen Demos in Parlamentsdebatten nach 1945 ...................................................... 191 Marion Löffler Restitution: Wiedergutmachung übersetzt in die Sprachen der Alliierten. Antisemitische Konnotationen einer Begriffsdebatte ............. 203 Andreas Huber Der Grat zwischen Erfolg und Enttäuschung. 1938 vertriebene und emigrierte Lehrende der Universität Wien im Wissenschaftsbereich der Zweiten Republik .......................................... 217 Katharina Kniefacz ‧ Herbert Posch Emigration/Remigration in den Bildungsbiografien der 1938 vertriebenen Studierenden. Das Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938 ..................... 231 Christoph Mentschl Der lange Weg zurück. Die späte Remigration des Karl R. Stadler ......... 243 Inhalt 7 III. IDEOLOGIEN UND MENTALITÄTEN Peter Pirker Ablehnung und Auswahl. Remigration aus dem politischen Exil am Beispiel der SPÖ ..................... 257 Irene Nawrocka »Das große Erlebnis einer funktionierenden und lebendigen Demokratie«. ÖsterreicherInnen im schwedischen Exil und die Frage der Rückkehr in autobiographischen Texten ............ 275 Alexander Pinwinkler Remigration als eine Rückkehr zum Status quo ante? P. Thomas Michels OSB (1892–1979) zwischen den Vereinigten Staaten, Österreich und Deutschland ...................................... 291 Dagmar Heißler Österreich als »ideelle Lebensaufgabe«. Ideologisierung der Remigration bei Ernst Lothar ...................................... 303 Kerstin Putz Zufällige Konstanz. Günther Anders’ Remigration nach Wien ............... 313 Evelyne Polt-Heinzl Wenn die Zeitgeschichte die »Teile« eines Lebens zersprengt. Friederike Manners Romanbericht Die dunklen Jahre ................................ 325 Sharon Weiner Leo Perutz – from Celebrated Novelist to Forgotten Author. A remigration Enigma ........................................................................................ 339 Françoise Kreissler Remigration aus China. Die soziopolitischen Kontexte im Shanghai der Nachkriegszeit (1945–1946) ............................................... 349 Bibliographie ............................................................................................................... 361 Autorinnen und Autoren ......................................................................................... 377 Personenregister ........................................................................................................ 381 Katharina Prager ‧ Wolfgang Straub Die Rückkehr der Remigration. Zur Einleitung Der Titel unseres Buches folgt einem Beitrag des streitbaren und umstrittenen Wiener Kritikers und Schriftstellers Hans Weigel, in dem er sich im Jahr 1983 an das Kriegsende und die erste Nachkriegszeit erinnert. 1 Für Weigel und seine Frau, die Schauspielerin Gertrud Ramlo, funktionierte die Rückkehr aus dem Schweizer Exil nach Österreich tatsächlich sehr gut, auch wenn sie die Grenze ohne gültige Papiere überschritten. Diese »Bilderbuch-Heimkehr« konnte sich auf Kontakte, die von den kommunistischen Exilnetzwerken in der Schweiz ausgingen, stützen. In Salzburg hatten die Weigels das Glück, einen alten Bekannten zu treffen, der inzwischen Kulturoffizier der US- Besatzungsmacht war und ihnen im Herbst zur Rückkehr nach Wien verhalf. Es ist inzwischen common sense der Forschung, dass nur einem ver- schwindenden Teil der RemigrantInnen 2 eine »Bilderbuch-Heimkehr« ver- gönnt war. Neben materiellen, beruflichen, gesundheitlichen oder familiären oder sozialen Gründen waren es die Beziehungen zu den non-exiles , zu den MitläuferInnen, KollaborateurInnen und TäterInnen, die es den Rückkehren- den erschwerte, im Ursprungsland wieder heimisch zu werden. In einem Brief an Friedrich Torberg legte Hans Weigel im Februar 1946 insofern auch eine wichtige Voraussetzung für seine »Bilderbuch-Heimkehr« offen: »Natür- lich darf man nicht mit Ressentiment herkommen, sondern muss den guten Willen mitbringen.« 3 Ein halbes Jahr später führte er aus, dass auch Juden zurückkommen könnten, »wenn sie sich anständig benehmen«, er zweifle nicht daran, »dass auch sie hier willkommen sein werden und sich wohl 1 Hans Weigel: Eine Bilderbuch-Heimkehr. In: Gerhard Amanshauser, Jochen Jung (Hg.): Vom Reich zu Österreich. Kriegsende und Nachkriegszeit in Österreich erinnert von Augen- und Ohrenzeugen. Salzburg 1983, S. 60–66. Zu Weigel vgl. Wolfgang Straub (Hg.): Hans Weigel. Kabarettist – Kritiker – Romancier – Literaturmanager. Innsbruck 2014. 2 Wir verwenden das Binnen-I, wenn sich in der beschriebenen Personengruppe min- destens eine Frau befand oder befindet, um den weiblichen Anteil der Remigration deutlich sichtbar zu machen und mitzudenken. Auf die Setzung des Binnen-Is wurde in Ausnahmen verzichtet, wenn es sich sehr eindeutig um ein weitgehend von Männern dominiertes Milieu handelte und nicht mit Sicherheit festzustellen ist, ob es außer Männern auch Frauen in dem angesprochenen Bereich gab. 3 Hans Weigel, Wien, an Friedrich Torberg, New York, 28. 2. 1946, Wienbibliothek, Handschriftensammlung, Nachlass Friedrich Torberg, ZPH 588, Archivbox 23. 10 Katharina Prager ‧ Wolfgang Straub fühlen werden – wenn sie ohne vorgefasste Meinungen kommen und nicht um jeden Preis zum Übelnehmen entschlossen sind.« 4 Wenn man an das bekannte Buch Jenseits von Schuld und Sühne (1966) von Jean Améry, einem non-reémigré , denkt, in dem er das Ressentiment als »existentielle Dominante von meinesgleichen« 5 bezeichnet, tut sich eine Kluft auf. Für die meisten der aus Österreich vertriebenen Freunde und Bekannten Weigels, mit denen er im Exil korrespondierte, war eine Remigration auch alles andere als selbstverständlich. Weigel betätigte sich als eine Art Propa- gator einer Rückkehr nach Österreich: Er schrieb in Zeitungsartikeln, dass man die wichtigsten Künstler zurückrufen solle, und er schrieb an Freunde und Bekannte in New York, Havanna und Shanghai, dass sie zurückkommen sollen, in Wien herrsche »grosser Mangel an fähigen Leuten aller Art« 6 – und er habe hier keinen Antisemitismus bemerkt. Ein Schulfreund Hans Weigels, Eric Simon, der inzwischen als Komponist, Arrangeur und Klarinettenlehrer (unter anderem von Benny Goodman) in New York lebte, antwortete ihm im Sommer 1945: Du fragst mich: Wie denkst Du über Österreich und die Heimkehr? – Darauf kann ich nur mit einer Frage antworten: Was heisst Heimkehr? Meinst Du die Rückkehr an einen geographischen Punkt, an dem ich viele Jahre meines Lebens verbrachte? Oder Rückkehr in eine Stadt, die mir ein Heim war? [...] Ich kannte Wien nur zwischen den zwei Kriegen, und da war es mir kein Heim. Es war eine schöne Stadt – dafür konnte es nicht; es gab mir keine Arbeit – dafür konnte es. Es war die Stadt von Mozart und Beethoven – dafür konnte es nicht; es verfolgte mich wegen meiner Rasse – dafür konnte es. Heimkehr nach Wien ist für mich eine contradictio in adjecto. Fahrt nach Wien – das steht offen. 7 Was heißt Rückkehr , und wann darf man von Heimkehr sprechen? Diese Fragen blieben und bleiben in der wissenschaftlichen Befassung mit dem Thema relevant. In der Forschungsliteratur findet sich eine Vielzahl von Be- griffen, um etwas zu benennen, dessen kleinster gemeinsamer Nenner eine »grenzüberschreitende Wanderung in Herkunftskontexte« 8 sein könnte. Im Deutschen ist neben Remigration auch der Begriff Rückmigration üblich geworden. Im Englischen spricht man abseits von remigration von return 4 Hans Weigel, Salzburg, an Friedrich Torberg, New York, 16. 8. 1946, ebd. 5 Jean Améry: Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Über- wältigten. Stuttgart 1977, S. 117. 6 »Ich kann Ihnen nur raten, herzukommen. Es herrscht hier grosser Mangel an fähigen Leuten aller Art, aber besonders auf unserem speziellen Gebiet.« Hans Weigel, Wien, an Hans Morgenstern, Shanghai, 17. 4. 1946, Wienbibliothek, Handschriftensammlung, Nachlass Hans Morgenstern, ZPH 860, Archivbox 1. 7 Eric Simon, New York, an Hans Weigel, o. O., 23. 8. 1945, UCLA Library – Performing Arts Special Collection, Eric Simon Collection of correspondence from musicians, Coll. No. 128, Archivbox Weigel. 8 George Gmelch: Return Migration. In: Annual Review of Anthropology, 9 (1980), S. 135–159, S. 136 (Übersetzung von K. Prager). Die Rückkehr der Remigration – Zur Einleitung 11 migration oder re-emigration (»reémigrés«). Eine übergreifende Definition dieser Begriffe wagte Edda Currle 2006: »Grundsätzlich wird der Begriff [...] verwendet, wenn Personen in ihr Herkunftsland zurückkehren, nachdem sie eine signifikante Zeit nicht im Land verbracht haben.« 9 Dass es beim Versuch, Remigration bzw. Rückmigration begrifflich oder definitorisch in den Griff zu bekommen, notwendig ist, sich auf eine sehr all- gemeine, ja vage Position zurückzuziehen, verweist auf eine grundlegende Problemstellung jeglicher Remigrationsforschung, die in der Literatur vielerorts konstatiert wird: Die Komplexität und Heterogenität des Themas erschwert einen systematischen Zugang. Man hat es meist mit höchst unterschiedlichen Individualgeschichten zu tun, die Thesenbildungen und strukturelle Analysen sehr schwierig machen. Zur Heterogenität des Themas gehört auch, dass man wohl nicht von einem eigenen Forschungsgebiet sprechen kann, sondern dass Fragen von Rückkehr vielmehr in Einzeldisziplinen – idealerweise mit inter- disziplinärem Blick – behandelt werden. Die schwierige Systematisierung hat mit dem zweiten grundlegenden Problem im Umgang mit Remigration zu tun, auf das der britische Geograph Russell King bereits 1978 hinwies: 10 Es fehlen meist empirischen Grundlagen. So kann für den in unserem Buch im Mittelpunkt stehenden Zeitraum nach 1945 nur grob geschätzt werden, wie viele ExilantInnen nach Deutschland oder Österreich zurückgekehrt sind. 11 In den letzten Jahren versuchen Forschungen und statistische Erhebungen vermehrt die Remigration systematisch empirisch zu erfassen; hier lieferte etwa das EU-Projekt »Re-Turn«, das sich mit der Rückkehrmigration vor allem in Ostmitteleuropa unter dem Aspekt eines wirtschaftlichen Nutzens für Regionen beschäftigt, interessante Ergebnisse, zeigte aber auch den notwendigen großen Aufwand (so wurde eine Umfrage mit 3.000 TeilnehmerInnen durchgeführt und ausgewertet). 12 Der US-amerikanische Anthropologe George Gmelch, einer der »Pioniere« der Remigrationsforschung, sah 1980 in der fehlenden empirischen Basis einen Grund für die lange währende Vernachlässigung der Rückkehr- migration in der wissenschaftlichen Forschung. 13 Diese »Vernachlässigung« ist ein Topos in Einleitungen zu einschlägigen wissenschaftlichen Arbeiten. 9 Edda Currle: Theorieansätze zur Erklärung von Rückkehr und Remigration. In: soFid (Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst), 2006/2 (Migration und ethnische Minderheiten), S. 7–23, S. 7, online-Version: www.gesis.org/fileadmin/upload/ dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fachbeitraege/Migration_ 2006-2.pdf (20. 9. 2015). 10 Vgl. Russell King: Return migration. A neglected aspect of population geography. In: Area, 10 (1978), S. 175–182, S. 176. 11 Marita Krauss etwa schätzt, dass 30.000 der 500.000 deutschsprachigen EmigrantInnen nach Deutschland, Österreich und in die Tschechoslowakei remigrierten. Vgl. Marita Krauss: Heimkehr in ein fremdes Land. Geschichte der Remigration nach 1945. München 2001, S. 9. 12 www.re-migrants.eu/Result.php (22. 9. 2015). 13 Gmelch, Return Migration, S. 135f. 12 Katharina Prager ‧ Wolfgang Straub Im Jahr 2000 etwa schrieb Russell King als ein weiterer »Pionier«: »Return is the great unwritten chapter of the history of migration« 14 Die wenigen, die sich genauer mit diesem »Randthema« auseinander- setzten, versuchten sich immer wieder in Typologisierungen der Rückkehrer- Innen. Zum einen konnte man danach fragen, ob es sich um eine freiwillige oder unfreiwillige Rückkehr handelt – »wobei diese beiden Kategorien nicht immer trennscharf sind« 15 –, zum anderen nach den Motiven der Remigration und der »Reintegrationsfähigkeit« 16 der RückkehrerInnen, Frank Bovenkerk setzte hier 1974 erste Impulse. Neben soziologischen waren es vor allem An- sätze aus der Wirtschaftswissenschaft, die sich der Remigration zuwandten. Die Ökonomie untersuchte in erster Linie die Arbeitsmigration, die als Ver- such der Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Situation verstanden wurde, und betrachtete, zumindest aus »neoklassischer« Sicht, die Remigra- tion als Scheitern im Gastland. Hinzu kam, dass in diesem Ansatz Remi- grantInnen als volkswirtschaftlich unwichtig eingestuft wurden, weil von ihnen wegen der bestehenden starren Strukturen in den Herkunftsländern keine oder nur wenige Impulse ausgehen könnten. 17 Im Gegensatz dazu sehen Ansätze der »New Economics« Rückkehr als Teil einer kalkulierten, auf eine Zeitspanne angelegten »erfolgreichen« Migration an. 18 Es war wiederum Russell King, der als einer der Ersten darauf hinwies, dass Rückkehr als ein Bündel aus Motiven und Bedingungen, ökonomische, lebenszyklische, familiäre, soziale, verstanden werden müsse. 19 Daraus ergab sich eine Relativierung der meist ökonomisch dominierten Fragestellungen, die Ursachen oder Möglichkeiten »erfolgreicher« Rückkehr in den Mittel- punkt stellten. Soziologischer Migrationsforschung gelang es in der Folge besser, der Komplexität des Phänomens gerecht zu werden. In diesem Kontext entstanden etwa zahlreiche Untersuchungen zur Rückkehr von sogenannten »Gastarbeitern« in ihr Herkunftsland. Fragen nach ihren Lebensbedingungen, ihrer Integration und Assimilation standen im Vordergrund. In der Politikwissenschaft wiederum konzentrierten sich Beiträge zur Remigration zuerst vor allem auf die Analyse der (deutschen) Rückkehrpolitik 14 Russell King: Generalizations from the history of return migration. In: Bimal Ghosh (Hg.): Return Migration. Journey of hope or despair? Genf 2000, S. 7–55, S. 7. 15 Currle, Theorieansätze, S. 7. 16 Frank Bovenkerk: The sociology of return migration. A bibliographic essay. The Hague 1974, S. 46. 17 Vgl. u. a. Francesco P. Cerase: Expectations und reality. A case study of return migra- tion from the United States to Southern Italy. In: International Migration Review, 8 (1974), S. 245–279. 18 Vgl. u. a. Jean-Pierre Cassarino: Theorising return migration. The conceptual approach to return migrants revisited. In: International Journal on Multurcultural Societies, 6 (2004), S. 253–279. 19 Vgl. Russell King: Return migration and regional economic development: An overview. In: Ders. (Hg.): Return migration and regional economic problems. London 1986, S. 1–37. Die Rückkehr der Remigration – Zur Einleitung 13 und Rückkehrprogramme; in jüngerer Zeit gibt es einen Fokus auf entwick- lungspolitische Maßnahmen sowie auf die mit Remigrationsbewegungen einhergehenden Entwicklungen von neuen Politiken in Europa. 20 Neuere Ansätze in der Soziologie, der Migrations- und Entwicklungs- forschung gehen auf die Gegebenheiten der Globalisierung, der transnationalen Realitäten, der neuen Kommunikationsmedien, der steigenden Mobilität ein, zuweilen ist von einem »›return‹ of return migration« 21 die Rede. Dabei sieht man Rückkehr als fixen (auch wiederkehrenden) Teil von Migration an, sie ist nicht mehr der »Endpunkt« – es geht also um das Bild einer zirkulären Migration. Mobilität, Multilokalität, Transnationalität, Netzwerktheorie oder social remittance sind einige der Begriffe, die den neueren Remigrations- diskurs in der Forschung leiten. Mit einer Ausnahme, die sich aus den USA remigrierenden österreichischen Schriftstellern im 19. Jahrhundert widmet, steht in den vorliegenden Beiträgen die Remigration nach dem Zweiten Weltkrieg im Mittelpunkt. Daher können wir auf Marita Krauss’ Definition, die sie in dem unser Buch einleitenden Essay leistet, zurückgreifen: »Remigration, das ist hier die Rückkehr von Frauen oder Männern, die aus ihrem Heimatland ausgewiesen wurden, die vor politischer, rassistischer oder religiöser Verfolgung flohen und im Exil überlebten.« (Siehe S. 19.) Der Fokus auf das Nachkriegsdeutschland und -österreich bedingt zahlreiche Korrespondenzen zur Exilforschung. In der Literaturwissenschaft und Zeitgeschichtsforschung, die das Gros der Beiträge umfassen, sind Fragen der Rückkehr stets intensiv mit dem Blick auf die Situation des Exils verwoben, Exil- und Remigrationsforschung sind hier schwerlich voneinander zu separieren. Trennscharfe Unterscheidungen sind in diesem Forschungskontext gene- rell ebenso problematisch wie hilfreich – so auch die Trennung in die Kate- gorien Exil und Emigration. 22 Mit Bertolt Brecht wurde und wird das Exil in der deutschsprachigen Exilforschung als erzwungene Auswanderung, als Flucht definiert: Immer fand ich den Namen falsch, den man uns gab: Emigranten. Das heißt doch Auswanderer. Aber wir wanderten doch nicht aus, nach freiem Entschluss, wählend ein anderes Land. Wanderten wir doch auch nicht ein, in ein Land, dort zu bleiben, womöglich für immer. Sondern wir flohen. Vertriebene sind wir, Verbannte. Und kein Heim, ein Exil soll das Land sein, das uns aufnahm. 23 20 Vgl. Currle, Theorieansätze, S. 18. 21 Biao Xiang: The Return of Return. Migration, Asia and Theory. In: Graziano Battistella (Hg.): Global and Asian Perspectives on International Migration. Cham u. a. 2014, S. 167–182, S. 168. 22 Vgl. Claus-Dieter Krohn, Lutz Winckler: Vorwort. In: Dies.: Exilforschung im histo- rischen Prozess. München 2012, S. VII–XIV. 23 Zitiert in: Friedrich Stadler (Hg.): Vertriebene Vernunft I. Emigration und Exil öster- reichischer Wissenschaft 1930–1940. Wien, München 1987, S. 4. 14 Katharina Prager ‧ Wolfgang Straub Gerade im Kontext der Remigration kann sich die Verwendung der Kategorien Exil und Emigration verändern, sowohl in der Wahrnehmung der Zeitgenoss- Innen als auch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. In den vor- liegenden Texten wurde »Exil« nach Brecht als der Aufenthalt in einem Gast- land nach erzwungener Auswanderung verstanden, »Emigration« als Prozess, als Fluchtbewegung. »Remigration« beinhaltet die Rückkehrbewegung der ExilantInnen, öffnet sich aber auch als Kategorie nicht abgeschlossenen Pro- zessen wie fortdauernden Migrationsbewegungen oder dem Wissens- und Kulturtransfer. Diese Offenheit führt dazu, dass im Umgang mit dem Phäno- men Remigration eine klare Trennung der Kategorien nicht immer möglich ist. Der nicht entkoppelbare Zusammenhang dieser Kategorien zeigt sich auch in einem Blick in die Fachliteratur. Die wesentlichen Publikationen aus verschiedenen Disziplinen, auf die wir uns stützen konnten und auf die in einer Auswahl in der Folge hingewiesen sein soll, bringen oft Beiträge sowohl aus der Exil- als auch aus der Remigrationsforschung. Für die literaturwissenschaftliche Betrachtung der Remigration in Deutsch- land stellt die Publikation Fremdes Heimatland. Remigration und literarisches Leben nach 1945 (2005) ein Standardwerk dar, auch in der paradigmatischen Verknüpfung der Perspektiven der Geschichtswissenschaft und der Philolo- gie, die das Herausgeberduo bereits signalisiert: Irmela von der Lühe ist Ger- manistin, Claus-Dieter Krohn Historiker, beide sind zentrale Figuren der deutschen Exil- und Remigrationsforschung. 24 Eine wichtige Institution der philologischen Exilforschung in Europa ist das Londoner Research Centre for German and Austrian Exile Studies, seine Mitglieder tun sich immer wieder in der Remigrationsforschung hervor, allen voran Ian Wallace und Richard Dove. 25 Weitere wichtige Impulse gaben Jaqueline Vansants Reclaiming Heimat (2001) und der von Jörg Thunecke herausgegebene Band Echo des Exils (2006). 26 In Österreich wiederum ist die Wiener Exilbibliothek eine institutionelle Verankerung für die Erforschung der literarischen Remigration – die natürlich auch in Monographien zu zurückgekehrten AutorInnen stattfindet –, ihre (2016 pensionierte) Leiterin, Ursula Seeber, lieferte bedeutende Grundlagen. 27 24 Vgl. Irmela von der Lühe, Claus-Dieter Krohn (Hg.): Fremdes Heimatland. Remigration und literarisches Leben nach 1945. Göttingen 2005. 25 Vgl. u. a. Ian Wallace (Hg.): Feuchtwanger and Remigration (Feuchtwanger Studies, Bd. 3). Oxford u. a. 2013; Richard Dove: Eine andere Besetzung? Drei Emigranten und das Nachkriegsösterreich: Hermynia Zur Mühlen, Robert Neumann, Hilde Spiel. In: Heide Kunzelmann, Martin Liebscher (Hg.): Kontinuitäten und Brüche. Österreichs literarischer Wiederaufbau nach 1945. Oberhausen 2006, S. 77–92. 26 Jaqueline Vansant: Reclaiming Heimat. Trauma and Mourning in Memoirs by Jewish Austrian Reémigrés. Detroit 2001; Jörg Thunecke (Hg.): Echo des Exils. Das Werk emigrierter österreichischer Schriftsteller nach 1945. Wuppertal 2006. 27 Vgl. Ursula Seeber: Ein Niemandsland? Remigranten in Österreich. In: Kunzelmann, Liebscher (Hg.): Kontinuitäten und Brüche, S. 93–111. Die Rückkehr der Remigration – Zur Einleitung 15 Für die Remigrationsforschung innerhalb der österreichischen Germanistik war der von Johann Holzner betreute Band Eine schwierige Heimkehr (1991) ein wesentlicher Meilenstein, der Untertitel »Österreichische Literatur im Exil 1938–1945« verstellt die Tatsache, dass hier »Heimkehr«, wie der Band Remigration nennt, einen gewichtigen Anteil umfasst. 28 In der Theaterlandschaft Wiens nach 1945 waren RemigrantInnen von eminenter Bedeutung und die Theaterwissenschaft hat dem etwa in dem wichtigen Sammelband Zeit der Befreiung (1998) Rechnung getragen. 29 In der österreichischen Zeitgeschichtsforschung wurde und wird Remi- gration oft immanent Thema, Pionierarbeit in dem Feld leistete der Zeit- historiker Friedrich Stadler. 1993 nahm er im Rahmen einer englischspra- chigen Ausstellung in Venedig zusammen mit Peter Weibel den »Cultural Exodus from Austria« in einer Art interdisziplinären Gesamtschau erstmals grundlegend in den Blick und verschaffte der Thematik internationale Auf- merksamkeit. 30 In seiner weiteren Arbeit rückte die intellektuelle Remigration, die Rückkehr der Wissenschaftstheorie – personell und institutionell –, immer stärker in den Fokus und es entstanden reichhaltige Grundlagen für die Zeit- geschichte und Philosophie. Zahlreiche Beiträge von ZeithistorikerInnen in diesem Buch zeigen, wie stark dieses Fundament zum weiteren Ausbau anregt – ein aktueller Schwerpunkt liegt in der Zeitgeschichte auf Remi- gration im universitären und publizistischen Kontext. Christian Fleck setzte seitens der österreichischen Soziologie einen ähn- lichen Schwerpunkt auf Personen, Institutionen und Dynamiken im Kontext der Remigration nach Österreich, der wichtige Ergänzungen zu Friedrich Stadlers Forschungen bot. Auch der Soziologe Christoph Reinprecht beschäf- tigte sich früh mit der Rückkehr österreichischer Juden und Jüdinnen. 31 Seine Arbeit stand – wie die der meisten ForscherInnen in Sachen Remigration – stark im Zeichen der Interdisziplinarität und Reinprecht fokussierte weiter- hin stark auf (aktueller) Migrationsforschung. Vorwiegend im Kontext der österreichischen Exilforschung – die meisten- teils in außeruniversitären Zusammenhängen stattfindet, aber mit der universitären Forschung eng verbunden ist – entstanden zudem in den ver- gangenen Jahren wichtige Anthologien und Sammlungen, die Erinnerungen, autobiographische Fragmente oder Interviews mit RemigrantInnen ver- sammelten und analysierten: Beiträge dazu leisteten Heinz Kienzl und 28 Johann Holzner, Sigurd Paul Scheichl, Wolfgang Wiesmüller (Hg.): Eine schwierige Heimkehr. Österreichische Literatur im Exil 1938–1945. Innsbruck 1991. 29 Vgl. u. a. Hilde Haider-Pregler, Peter Roessler (Hg.): Zeit der Befreiung. Wiener Theater nach 1945. Wien 1998. 30 Vgl. Peter Weibel, Friedrich Stadler (Hg.): The cultural exodus from Austria [Ausstellung des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst, 11. 6. 1993 bis 10. 10. 1993, Venedig]. Wien 1993. 31 Christoph Reinprecht: Zurückgekehrt. Identität und Bruch in der Biographie öster- reichischer Juden. Wien 1992. 16 Katharina Prager ‧ Wolfgang Straub Susanne Kirchners mit ihrer »Spurensuche« 32 , Siglinde Bolbecher und Konstantin Kaiser nicht nur mit ihrem bahnbrechenden »Lexikon der öster- reichischen Exilliteratur«, sondern auch mit ihren Tagungen »Gespräche über die Rückkehr«, die ausschnittsweise publiziert wurden. 33 Auch Sonja Franks Dokumentation Young Austria 34 und zahlreiche andere Publikationen im Umfeld der Theodor Kramer Gesellschaft und der österreichischen Gesell- schaft für Exilforschung bewahrten und beforschten Remigrationsgeschichte. Aufbauend auf diesen kultur- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen der deutschsprachigen Remigrationsforschung und den Erkenntnissen der sich universitär institutionalisierenden Exilforschung 35 ist es das Anliegen dieses Buches, den Fokus auf die Rückkehrbewegung und die mit ihr ver- bundenen Dynamiken zu legen. Es ist uns wichtig, das Forschungsfeld zu internationalisieren, zu systematisieren und vermehrt auf strukturelle Fragen zu lenken. Durch einen internationalen Call konnten ForscherInnen ver- schiedenster Disziplinen zur Teilnahme gewonnen und damit die aktuelle Forschungslage zur Remigration in den Sozial- und Kulturwissenschaften abgebildet werden. Die BeiträgerInnen brachten durchgehend noch nicht oder wenig bearbeitete Themen in die Debatte ein und werteten neue Quellen aus. Die Diskussionen im Rahmen des im Februar 2015 in Wien abgehaltenen gleichnamigen Symposions schärften die Fragestellungen, Muster und Struk- turen wurden sichtbarer. Der Veranstaltung folgte ein intensiver Überarbei- tungsprozess der Beiträge, die gegenseitige Anregungen aufnahmen und Bezüge herstellten. Aus der großen thematischen, geografischen, disziplinären und zeitlichen Bandbreite haben sich drei große Themenkomplexe entwickelt, die die Fragestellungen zum einen strukturieren, zum anderen interdisziplinär verschränken: So werden unter dem Titel TRANSFER einerseits Einzelschicksale be- handelt, die aber mit einem klaren Fokus auf Bedingungen, Dynamiken und Arten der Rückkehr analysiert wurden. Andererseits liegt hier ein Schwer- punkt auf Gruppen von RemigrantInnen, dem Austausch mit dem Herkunfts- land in der unmittelbaren Nachkriegszeit und kulturellen Transfers. Es wird deutlich, wie oft entscheidende neue Impulse durch Zurückkehrende in die Herkunftsländer gebracht wurden und dass viele RemigrantInnen als Kultur- 32 Heinz Kienzl, Susanne Kirchner (Hg.): Ein neuer Frühling wird in der Heimat blühen. Erinnerungen und Spurensuche. Wien 2002. 33 Siglinde Bolbecher, Konstantin Kaiser (Hg.): Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000. 34 Sonja Frank (Hg.): Young Austria. ÖsterreicherInnen im Britischen Exil 1938 bis 1947. Für ein freies, demokratisches und unabhängiges Österreich. 2. erweiterte Auflage, mit DVD. Wien 2014. 35 In Österreich ist die Exilforschung nach wie vor randständig institutionalisiert, während sie in Deutschland und der Schweiz in den letzten Jahren etwa an der Universität Frankfurt/Oder (Lehrstuhl Kerstin Schoor) oder der Universität Bern (Lehrstuhl Kristina Schulz) universitär verankert wurde. Die Rückkehr der Remigration – Zur Einleitung 17 vermittler agierten – nicht zuletzt der österreichische Avantgarde-Dichter Ernst Jandl, der als Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft auch das Pro- dukt einer spezifischen Art von Rückkehr nach Österreich war. In dem Abschnitt INSTITUTIONEN UND STRUKTUREN geraten ver- schiedene Institutionen wie Zeitschriften, der Theater- und Literaturbetrieb, die »politische Bühne« und schließlich die Universität in den Blick. Muster, Traditionsbildungen und strukturelle Merkmale werden sichtbar. Fragen der (beruflichen, wirtschaftlichen, sozialen) Rahmenbedingungen von Remigra- tion, der In- und Exklusion im Herkunftsland treten hier in den Vordergrund. IDEOLOGIEN UND MENTALITÄTEN prägten nicht nur das Land, in das ExilantInnen zurückkehrten, sondern auch die Zurückkehrenden selbst. Sowohl in sozialistischen wie auch in konservativen Kreisen wurde Remigration ver- handelt. Zurückkommende Einzelpersonen fanden sich oft mit ideologischen Zuschreibungen konfrontiert, die ihre Integration in die Herkunftsgesellschaft teils förderten, teils behinderten. Nicht zuletzt nahmen RemigrantInnen auf sehr sensibel die Mentalitäten ihrer Aufnahme- und Herkunftsstaaten wahr. Unser Band zeigt in der Zusammenschau die Vielfältigkeit, die Bandbreite, die Heterogenität des Umgangs mit dem Phänomen Remigration; und er führt vor Augen, wie viel es hier noch zu erforschen gilt. Wir hoffen, mit dem Buch Grundlage und Anregung für weitere Forschungen liefern zu können; wir haben uns etwa der Analyse der Remigration aus der Perspektive der Gender Studies oder Intersektionalität nicht widmen können – Remigration stellt, wie das Exil, ein spannendes Laboratorium etwa für Geschlechter- geschichte dar. 36 Wien, August 2016 Katharina Prager, Wolfgang Straub 36 Vgl. Katharina Prager: »Ungewöhnliches biographisches Bewusstsein« – Exilantinnen- biografien als Laboratorium für Geschlechterverhältnisse und Transkulturalität. In: Gabriele Knapp, Adriane Feustel, Inge Hansen-Schaberg (Hg.): Flüchtige Geschichte und geistiges Erbe – Perspektiven der Frauenexilforschung (Frauen und Exil, Bd. 8). München 2015, S. 53–66. Marita Krauss Remigrationen – europäische Perspektiven Die Rückkehr aus dem Exil, die Remigration, ist ein höchst komplexer Prozess. Remigration, das ist hier die Rückkehr von Frauen oder Männern, die aus ihrem Heimatland ausgewiesen wurden, die vor politischer, rassistischer oder religiöser Verfolgung flohen und im Exil überlebten. 1 Es klingt so einfach: Das Regime, das für die Verfolgung verantwortlich war, verliert seine Macht und der Flüchtling kann zurückkehren. Aber eine solche Rückkehr ist ein sehr spezifischer Migrationsprozess. Meist ist es keine »Heimkehr«: Die Freunde sind nicht mehr da, früher bestens bekannte Häuser, Straßen und Landschaf- ten haben sich verändert. Und die Erinnerung ist manchmal eine schlechte Be- gleiterin: Das Licht früherer glücklicher Tage vergoldet eine Szene, schlimme Erinnerungen verdunkeln sie. In jedem Falle ist nichts mehr, wie es war, wenn man Jahre später zurückkommt. Sogar die Rückkehr nach einem langen frei- willigen Aufenthalt in der Fremde, zum Beispiel nach Arbeitsmigrationen, führt zu solchen Phänomenen. Doch die erzwungene Flucht und die damit 1 Mit den folgenden Ausführungen beziehe ich mich auf vielfältige Forschungen zu dem Thema, die ich in den vergangenen zwanzig Jahren publiziert habe. Als Überblick: Marita Krauss: Heimkehr in ein fremdes Land. Geschichte der Remigration nach 1945. München 2001; außerdem z. B.: Dies.: Exilerfahrung und Wissenstransfer. Gast- professoren nach 1945. In: Dittmar Dahlmann, Reinhold Reith (Hg.): Eliten- wanderung und Wissenstransfer im 19. und 20. Jahrhundert. Essen 2008, S. 35–54; Dies.: »Gedankenaustausch über Probleme und Methoden der Forschung«. Trans- atlantische Gastprofessoren nach 1945. In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 3 (2006), S. 224–242; Dies.: Herbert Will: Innensichten. Grenzüberschreitungen bei Emigranten der NS-Zeit in interdisziplinärer Annäherung. In: Hans Hecker (Hg.): Grenzen. Gesellschaftliche Konstitutionen und Transfigurationen. Essen 2006, S. 57–72; Dies.: Jewish Remigration: An Overview of an Emerging Discipline. In: Leo Baeck Yearbook, 49 (2004), S. 107–119; Dies.: Exil, Neuordnung und Erneuerung Deutsch- lands: Jüdische Remigranten im politischen Leben Nachkriegsdeutschlands. In: Hans Erler, Arnold Paucker, Ernst Ludwig Ehrlich (Hg.): »Gegen alle Vergeblichkeit«. Jüdischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Frankfurt/M., New York 2003, S. 388–406; Dies.: Hans Habe, Erich Friedlaender, Hermann Budzislawski – drei Zonen, drei Städte, drei Schicksale. In: Claus-Dieter Krohn, Axel Schildt (Hg.): Zwischen den Stühlen? Remigranten in der deutschen Medienöffentlichkeit der Nachkriegszeit (Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte). Hamburg 2002, S. 245–266; Dies.: Projektion statt Erinnerung. Der Umgang mit Emigranten und die deutsche Gesellschaft nach 1945, in: Exil 18 (1998), S. 5–16; Dies.: Remigration, in: Claus-Dieter Krohn u. a. (Hg.): Handbuch des deutschsprachigen Exils 1933–1945. Darmstadt 1998, S. 1161–1171.