PROLOG Der sechs te Dezember im Jahr 2009 stellte sich mit dem „ benefit of hindsight “ als historischer Tag in der Welt des deutschen Sports herau s . An je nem Nikolaus - Tag vor mittlerweile knapp 13 Jahren – die Hälfte meines bisherigen Le bens, was mir absurd e rscheint, aber gleicherm aßen beeindruckender - wie beunruhigender w eise der Wahrheit entspricht – traten zwei Menschen das e rste Mal in das ganz große Scheinwerferlicht , die eine knappe Dekade später in ihre m jeweiligen Medium synonym mit je einem Ende desselben Spektrums sein würden : Erfolg und Scheitern. Das 1:1 gegen d en Vf L Bochum war etwa 24 Stunden her als der VfB Stu ttgart sich gezwung en sah zu handeln. Der Nac hfolger von Meister - Trainer Armin Ve h, sein ehemaliger Assistent Markus Babbel (immerhin als Spieler selbst Mitglied der Sensations - Sieger von 2007), wurde entlassen. Man hatte gegen den Ruhrgebiets - Verein trotz Überzahl keinen Sieg erringen kön nen. Mittlerweile stand man auf dem Relegationsplatz 16, und am fünfzehnten Spieltag war schwer wegzudiskutieren, dass man einen potenziellen Abstieg als reel le Bedrohung betrachten mus ste. Seit acht Spielen hatte man nicht mehr gewonnen, ein bloßes Dutzend Punkte waren schlicht zu wenig für d ie Ans prüche eines Clubs, der während dieser Krise noch immer in der Gruppenphase der Champions Leag ue um das Erreichen des Achtelfinales kämpfte. In besagte Königsklasse hatte Babbel – nachdem er etwa 13 Monate vor seiner Entlassung von Veh übernahm – die Schwaben mit Hilfe der besten Rückrunde der Vereinsgeschichte geführt, nachd em man dem Meistertrainer nicht mehr zutraute, eine Krise zu bewältigen. Nachdem er also vor relativ kurzer Zeit noch den Karren eines Anderen aus dem Dreck gezogen hatte und dabei historische Bestwer te aufstellte, war es ihm nun nicht mehr vergönnt zu versuch en den eigenen Karren aus einer misslichen Lage zu befreien, in die er sich selbst hinein manövriert hatte. Mit „ Wir haben die Schnauze voll! “ - Rufen wurde Markus Babbel von Seit en der F ans davongejagt . An dieser Stelle tippe ich einmal mehr nicken d und bestätigt in meiner W eltansicht auf das metaphorische große Schild mit dem Jo n Bois - Zitat, das ich schon mehrfach verwendet habe. Markus Babbel hatte sich als Versager entpuppt, obwohl man dachte, er wäre ein Gewinner. D as sind grob die beiden Kategorien, in die man im Sport gesteckt wird, sobald man ein gewisses Level an Relevan z erreicht. Wenn man am Ende einer Karriere nic ht darüber diskutiert, ob sie am Ende positiv oder negativ konnotiert ist, dann bloß deswegen nicht we il es einem an Relevanz gemangelt hat. Selbstverständlich w ill jeder ein Gewinner sein. Und ei n Fußball verein will einen Gewinner a ls Trainer an der Seitenlinie haben. Der VfB Stuttgart fa ckelte nicht lange. Fast im gleichen Atemzug , in dem man Babbel entließ, präsentier te man einen neuen Trainer. Man hatte also nicht erst jetzt überlegt, wen man denn holen könnte, sondern hatte bereits im Hintergrund ge plant, verhandelt und war zu einer Übereinkun ft gekommen , während der amtierende Trainer noch im Stuhl saß und sich auf das nächste Spiel vorbereitete. Kaum die feine englische Art, aber man chmal gibt es schwierige Entscheidungen, die nicht unbedingt populär, aber richtig sind. Und der Neue lieferte das, was so dringend ben ötigt wurde: Ergebnisse. So zumindest der erste Eindruck. Er führte den VfB Stuttgart mit Hilfe eines 3:1 - Erfolges in der hei mischen Arena gegen den rumänischen Klub Urinea Uriceni im letzten Spiel der Gruppen phase doch noch ins Achtelfinale der Champions League. Ein gutes Omen für den neuen Trainer, der bei seiner ersten großen Station in Deu tschland mit Worten antrat, die seine Karrier e definieren sollten: „ Ich bin hier um zu retten, was noch zu retten ist. “ Etwa ein Jahr zehnt später sollte derselbe Mann den erbärmlichsten Rettungsversuch in der Geschichte des deutschen Fußball - Oberhauses unternehmen. Man kann ihm schlecht einen Vorwurf daraus machen, mit dem VfB Stuttgart in der Champions League kurz nach dem W e iterkommen von Pep Guardiola s FC Barcelona mit beinahe schon beleidigend offenkundiger Gleichg ültig - und Beiläufigkeit abgeschlachtet worden zu sein Auch dass er mit den Südländern niemals die H öhen von 2007 erk limmen konnte, is t kein Beinbruch für die eigene Reput ation Selbiger Reputati on wurde jedoch nicht nur besagte Extremität zerlegt , sie ist beim Versuch gerade aus zu laufen über die eigenen Füße gestolpert und hat sich dabei d as Genick gebrochen. Sein „ V ersuch “ , den noch viel schwerer kriselnden FC S chalke 04 zu retten, war nämlich eigentlich gar keiner. Er lernte d ie Namen der Spieler nicht und schien sich absolut bewus st zu sein, ein Himmelsfahrtkommando zu übernehmen, bei dem man ihm keinen Vorwu rf mac hen würde, wenn er am Ende absteigen würde – so lange er es denn wirklic h, ernsthaft versuchte. Das tat Christian Gross aber nicht. Und da ist oftmals der entscheidende Unterschied im Sport . Wenn man nicht gerade Fan eines bestimmten Sportlers , Franchises oder V ereins ist , ist man für gew öhnlich für den Underdog. Das ist einfach ein grundsätzliches menschliches Konzept, eine Konstante in der Geschichte jeder Disziplin – solange sie sich an das „ Law of Steamboat “ halten. Ricky Steamboat , ei ner der beliebtesten Wrestler aller Zeiten, hatte die se Regel in seinen Matches. Vollkommen egal, wie wenig d eine Offensive ausrichte t, w ie stark dein Gegner ist oder wie schwach du bist, d u musst de n Zuschauern zu jedem Zeitpunkt zeigen, dass du trotzdem versuchst zu gewinnen. Niemand jubelt Leute n zu, die es überhaupt nicht probieren und anschließend verlieren. Niemand will Leuten zujubeln, die weinend um Gnade flehe n. Man muss es immer weiter probieren, niemals aufgeben und schon hat man eine Chance, etwas Anderes als pure athletische Duelle zu gewinnen: Respekt und Einfluss. Das ist der Unte rschied zwischen einem Versager und einer tragischen Figur. Das ist der Unterschied zwischen jemandem, dem man achselzuckend bei e inem Zusammenbruch zusieht, den man Meilen gegen den Wind riechen konnte und jemande m, bei dem man mit allem, was man hat, hofft, dass es ein Happy End g ibt, obw ohl wir das Ende tief in unserem Inneren längst kennen, und wir wissen dass es eine Frage des „ wann “ oder „ wie “ und nicht des „ ob “ ist O bwohl wir es besser wissen werden wir in zwei Wochen bei der nächsten War Evening wieder darauf hoffen, dass unserem Helden endlich etwas Gutes widerfährt, wohlwissend dass jeder großzügige Moment der Freude bloß ein hämischer W ink des Schicksals mit d em Zaunpfa hl ist um eine noch größere, noch brutalere und noch herz zerreißendere Katastrophe als die Letzte über unseren Fav oriten herein brechen zu lassen Das ist der Unterschied zwischen Menschen, für die es sich nicht lohnt, auch nur einen Funken der eigenen Emotionen aufzubringen u m diesen in ihre Geschichte zu investieren und Menschen, deren Leid wir freiwillig bereit sind zu te ilen , in der fehlgeleitet en Hoffnung, dass es das alles irgendwann wert sein wird, wenn die G erechtigkeit siegt und d er große und finale Sieg die jahrelange Tortur wett macht. Das ist der Unterschied zwischen Christian Gross und Rebel cal led Hat e. “You don’t let them knock you out, you make them knock you out. You make them break their fucking hands knocking you out, you let them know that they’ve been in a fight, you give them something to remember you by every time they look in a mirror.” ― Don Wi nslow, The Power of the Dog Rebel ca lled Hate ist schwer ... messbar. Nicht greifbar , zumindest nicht in der klassischen E inordnung unseres FW - mäßigen Schubladen denkens, bei der wir uns hinse tzen und über der Frage brüten, wer der nächste GFCW Hall O f Famer werden soll, während wir in der ewigen Punktetabelle nach dem Namen suchen, der am weitesten oben steht, ohne ber eits aufgenommen worden zu sein. Ich bin mir sicher, er war nicht der Erste seiner Art. Und bei Gott, er war nicht der letzte seiner Art. Der Edgelord mit der tragischen emotionalen Backstory der missverstanden von der Welt ist und sich in e in von ihm selbst gewähltes Extrem wirft Immer dabei: zwischen einem und zehn Nebencharaktere , die alle auf ihre Art und Weise genauso kaputt sind u nd sich um den zentralen Charakter dieses Acts drehen wie Monde um ihren Planeten Kommt einem bekannt vor, oder? E CW hat dieses Kon zept mit Raven umgeset zt, auch wenn der tragische H e ld , der beliebte Versager in dieser Geschichte in Form von Tommy Dreamer auf der anderen Seite stand. Der Character Arc von Toshiaki Kawada ist wahrscheinlich der Beste seiner Art in der Geschichte von Pro - Wrestling, und Kawada s gesamte Geschichte definiert sich im Großen und Ganzen über niederschmetternde und vernichtende Niederlagen , über das Dasein im Schatten eines anderen und kurze Momente des Glücks, die stets einen neuen, noch grausameren Tiefpunkt ankündigten. Diese be iden Acts haben eine Men ge Wrestler inspiriert, und tun es teilweise bis heute – in erster Linie zum Nachteil des Zuschauers, wofür weder Raven noch Kawada etwas können. Dass dümmere und schlechtere Performer die falschen Lektionen aus ihren Geschichten, Erfolgen und auch Misserfolgen ziehen ist nic ht ihre Schuld. Was ich damit aber sagen will ist Folgendes : Sie si nd respektiert und legendär, ohne dass das klassische La bel des erfolgreic hen Wrestlers zu ihnen passt, und ih r Einfluss hä lt bis heute an So etwas lässt sich im FW nur schwer quantifizieren Niemand liest Shows aus einer Zeit, bevor man selbst anfängt, deshalb kann man of tmals bloß von Leuten inspiriert werden (oder von ihnen klauen, denn sind wir mal ehrlich: der Unterschied ist da fließend) die gleichzeitig aktiv sind, und wenn man da ein wenig zu viel übernimmt, steht man gleich als Copycat da, es sei den n man macht das Gleiche wie jemand anders, nur eben viel besser – dann ist ma n eine Weiterentwickl ung. FW ’ l er sind (oftmals zu sehr) von reellen Wrestlern inspiriert, vielleicht auch von anderen fiktionalen Charakteren oder Dingen aus ihrem echten Leben, ab er in den seltensten Fällen von anderen FW ’ lern Ausnahmen bestätigen selbstverständlich auch in diesem Fall die Regel ( schöne Grüße an Stevie und seinen Charakter „ Eleven “ ) , aber wenn ich das treffendste Beispiel und den spirituellen Urvater für den allgegenwärtigen Gimmick - Archetyp „ verkorkster Anti - Held en - Ver lierer “ benennen müsste, dann würde ich keine Sekunde zöger n und sofort „ Rebel cal led Hate “ rufen , im Brustton der Überzeugung und mit verschränkten Armen , nicht Willens auch nur über einen anderen Namen zu diskutier en. Er hat das, was diese Sorte Gimmic k für mich ausmacht, in seiner Gesamtheit immer am besten eingefangen. Es war emotional und verletzlich, teils auch zu sehr und teils ein wenig masturb atorisch gefangen im eigenen S elbstmitleid, aber im FW, wo jederma nns Main Character (Gott preise diejenigen, die sich von so einer Idee distanzieren konnten und jeden Charakter den sie spielen gleich betrachten , ich selbst habe das nie geschafft ) irgendwie am En de ja doch möglichst cool und stark und schlau aussehen soll, weil wir alle Egomanen in v erschiedenen Abstufungen und Ausprägungen sind, hat da s für mich immer als All einstellungsmerkma l funktioniert. Es ist allerdings auch schon eine ganze Weile her, dass ich Hate - RP gelesen habe, und vielleicht romantisiere ich das alles rückblickend Ic h bin mittlerweile alt genug um die „ F rüher war al les besser “ - Bril le auf setzen zu können. Natürlich war es das damals nicht , es war nur aufregender und neuer und man hatte n och nicht gefühlt jedes Gimmick schon zehn Mal kommen und gehen sehen und mit jedem guten Spieler schon drei Fehden hinter sich , aber das soll hier nicht das Thema sein. Ich wollte lediglich einmal jenen, die ihn nicht kennen, grob näherbringen , wie ich zu e inem Gimmick stehe, das hier eine große Rolle spielen wird. D as hier s oll ein Experiment sein. So wie Hate für mich die Blaupause für ein s von zwei allgegenwärtigen Gimmick - Tem plates ist, so ist die Fehde zwischen diesen beiden Charakter - Arten die mit weitem Abstand am häufigsten ausgespielte Konstellation in der Geschichte der GFCW, wenn nicht sogar des FW. Es ist die Fehde , wie e s vo m echten Florian im Rahmen eines Podcast erwähnt wurde, ein Gedanke, der mich aus einem schw er zu beschreibenden Grund nicht losgelassen hat. Ich rede natürlich von der „ betrunkener aso zialer Face gegen reichen versnob ten Heel “ - Geschichte, oder, wie es neueren GFCW - Spielern geläufig sein dürft e, jede Fehde mit Sid The Scum oder Rob Gossler jemals. Auf der einen Seite kann man zurecht kritisieren, dass sich wenige Gegner bei Sid und Rob etwas Neues einfallen lassen . A uf der anderen Seite kann man auch die mangelnde Entwicklung und Eindimensionalität von solchen Charakteren negativ hervorheben Ich muss es wissen. Denn wenn wir wieder den Sprung zurück machen, zum 06.12.2009 , dem Tag des Amtsan trittes von Christian G ross beim VfB St uttgart , dann stelle n wir fest, dass ein gewisser Robert Breads an jenem Tag im Rahmen von GFCW Title Nights 2009 sein allererstes PPV - M a tch bestritt , i m Tag Team mit Ironman gegen Cashe w (de r Beta - Version mit On ly Fans - Side - Hustle von Rob Gossler ) und natürlich Sid The Scum. Wo rum ging es in diesem Match? Die B ierzelt T ag Team Titel. Worin kulminierte diese Fehde? In einem Beercastle Match. Breads hatte übrigens an diesem Abend nur dieses eine Match, und kein zweites Match gegen einen Wrestler dessen Existenz ich sehr gerne unter den Teppic h kehren würde, und das ist nichts als die Wahrheit. Re bel called Hate trat auch be i G FCW Title Night s 20 09 i n einem M a tch an, und zwar in einer Battle Royal die aus keinem besonderen Grund stattfand. Ich würde gerne mehr dazu sagen, aber es gibt le gitim nichts was rech tfertigen würde, dass dieses Match stattfand , außer eben dass damals alle die es wollten auf jede Card kamen. Dort durfte er sich unter anderem mit dem späteren GFCW Heavyweight Champion Johnboy Dog mes sen , aber dazu später noch (ein wenig, aber nicht besonders viel) mehr. Zu diesem Zeitpunkt war er einer der größeren Namen der Liga im Gesamtkontext des FW, was allerdings oftmal s einfach damit einherging wie lange man schon bei diesem Nischen - Hob by dabei war und wie viele andere Ligen man angeblich schon dominiert hatte D as verifizierte niemals jemand Wenn man schon die eigene n Shows nicht liest, dann sicher nicht die von irgendwelchen anderen Ligen , nur um zu überprüfen, ob irgend so ein Debütant nun wirklich achtfacher Fantasy Fickmichtot Champion war oder nicht. Man winkte das stets so lange durch, bis Chris van Core etwa zwei Jahre später so derm aßen den Vogel abschoss, dass man zum ersten Mal jemandem nicht berei tw illig den „ Superstar von anderswo “ - Status schenkte. Das Ding war dabei bloß, dass H a te sich selbst nicht als großen Star präsentierte. Er war mehr so ein „ Jeff Hardy 200 4 “ - Verschnitt, in dem Sinne, dass er einen beachtlichen „ Fall From Grace “ hinter sich hatte und nun einen neuen Versucht startete, was 2009 GFCW i n etwa mit 2004 TNA gleichsetzt, und das fühlt sich auf spiritueller Ebene korrekt an Außerdem war H ate bereits bei den aller ersten Shows der GFCW in den Jahren 2001 und 2002 da bei . Man liest zwar keine alten Shows, aber in Titelhistorien guckt man rein, und da steht der Name „ Rebel called Hate “ unter dem (theoretischen) B a nner des GFCW Light Heavyweight Ti tles . Für eine GFCW, die traditionell eher isolationistisch unterwegs war, was das gesamte FW - Universum anging (und als einzige Liga immer noch lebt, also scheinbar alles richtig gemacht hat) und wenig bis keine „ alten Hasen “ aus den späten 90ern und früh en 00ern in ihren Reihen hatte, die damals schon die GCW uns icher machten , war so jemand acht Jahre nach der Gründung der Liga dann schon so etwas wie ein absolutes Urgestein, ein Day One und k ratzte vielleicht sogar an einem noch höheren Status Und wenn man mich fragt: Zurecht , zumindest zu diesem Zeitpu nkt Er repräsentiert auch irgendwo die Ära der GFCW , in der ich gestartet bin (späte 00er Jahre, frühe 10er Jahre) sehr gut, als jemand der nicht mit stilsicherer Rechtschreibung oder ellenlang geplanten Monster - Stories über Jahre auftrump fte, sondern impulsiv und wechselhaft und auch ein wenig inkonstant (sowohl in den Shows als auch was No - Shows anging, bevor es dann irg endwann zum Running Gag wurde) alle zwei Wochen eine Salve v on Ideen rausballert e, von denen manche besser waren als andere, die aber in den seltensten Fällen langweilig waren. Es war nicht perfekt, dafür war es aber stets unterhaltsam , und d ie Imperfektion in entscheidenden Momenten herauszustellen und mit s einen eigenen Fehlern und Schwächen zu arbeiten ist eine S ache, die selbst heute in manchen Fällen noch eine Art „ verlore ne Kunst “ ist, weil das eigene Ego dann doch den geliebten fiktiven Avatar schneller in eine Mary Sue verwandelt als man es selbst wahr haben möchte. Und das ist sehr schade, denn gerade Charaktere mit Fehlern und Schwächen sind interessan t und geben unendlich viele spannende Stories her. Und i ch meine, sind wir mal ehrlich : Wer ist schon perfekt? DIE BLAU PAUSE REBEL CALLED HATE VS BRAINPAIN GFCW Title Nights 2009 6. Dezember 2009 Dortmund, Deutschland D er zweite große Auftritt eines Neulings in der Welt des deutschen Sports an diesem Abend war das GFCW - Debut eines Mannes, dessen Namen man mittlerweile – und nach dem Ende von GFCW Titl e Night 2022 wohl mehr als je zuvor – mit „ Erfolg “ verbindet. Zugegebe ne rmaßen ist dieser Name nicht derselbe, unter dem er hier debütiert, aber es ist die gleiche P e rson Titel - Toni steckt am Ende sowohl hi nter „ Antoine Schwanenburg “ als auch hi nter dem Alias , d as ikonisch genug geworden ist, als d ass es in bester Lucha Libre Tradition sogar neu vergeben wurde : „ Brainpain “ Unsere Geschichte beg innt nicht sofort , sondern erst ein wenig später im neuen Jahr , aber Brainpain debütiert wie gesagt bei dieser Show, also nehme ich alles an RP und Matches, was unsere beiden Hauptcharaktere beinhaltet, von hier an mit Außerdem gibt es da tatsächlich schon so einige interessante Aspekte, die man beleuchten kann und die eine Rolle spielen, wenn man die Fehde im großen Gesamtkontext betrachtet, und nicht im „ Welcher Spieler ha t hier besseres R oleplay gemacht und sollte ein Match gewinnen ? “ - Kontext Eine F r age, die ich mir vorher gestellt habe, ist, ob man Foreshadowing auch dann positiv bewerten sollte, wenn man ganz sicher weiß dass es purer Zufall und so nicht geplant war . E s gibt da meiner Meinung nach kei ne richtige Antwort, aber ich werde ehrlich sein: Ich möcht e das hier gut finden. Das heißt nicht, dass ich über Fehler und Schwächen bedingungslos hinweg sehe, aber ich bin deutlich eher geneigt zu sagen „ Okay, den Punkt gebe ich ihnen “ , selbst wenn ic h mir ziemlich sicher bin, dass gewisse Dinge nicht intendiert waren. Wenn sie aber schlicht da sind und in das Narrativ passen, das ich mir hier zusammenreime , dann tragen sie dazu bei, vollkommen egal , ob das nun die Idee dahinter war oder nicht. Genauso stecke ich bei der Betrachtung dieser S egmente mehr Fanwank rein als man sollte, aber das hier ist ja kein F eedback im Forum Das soll bedeute n , dass ich mehr als gewillt bin ein Auge zuzudrücken, nicht zuletzt auch bedin gt durch die Zeit, in der diese Story gespielt hat. GFCW 2010 ist nämlich ri chtig übles Crack der besten schlimmsten aller besten Sorte. Also, was hat die größte Show des Kalend erjahres für unsere beiden Protagonisten zu bieten? Beginnen wir mit dem allerersten Auftritt von Brainpain , dem Start einer der grö ßten Karrieren in der Geschichte von German Fantasy Champi onship Wrestling. D as erste Skit ist selb stver ständlich oftmals in erster Linie nichtssagend, was den Inhalt angeht, aber zumindest gewisse handwerkliche T endenzen lassen sich erahnen. Ich re de h ier von Deb üts von Spiel ern, nicht von Zweit - Charakteren oder ähnlichem , schließlich hat man oftmals an diesem Punkt eine viel bessere Idee wie dieses FW - Ding funktioniert, und d eshalb ist es wenig überraschend das erste Auftritte in der Regel konservativ ablaufen Bei dieser Show allein hat Brainpain drei Segmente, und wie wir im Rahmen dieses kleinen Projekts feststellen werden war das damals absolut nichts Ungewöhn li ches. Nicht nur, dass PPVs sich eher wie größere War Evening Specials angefühlt haben , die ganze Art und W ei se wie man sein RP zusammen baute war anders. Z um Einen war damals natürlich beinahe jedes M atch bewertet, und „ mehr R P = besseres RP “ war eine in den Köpfen vieler Spieler verankerte Grundregel. Deshalb war es nic ht so wie es heute meist ist , wo es bei PPVs eher weniger Skits als bei War Evening g ibt, sondern gegenteilig meist so, dass die Leute beim PPV noch einmal ri cht ig auf die Kacke hauten und gerne mal fünf oder sechs S e gmente in d ie Show einbrachten, um sich den Sieg in der Bewertung zu holen. Außerdem gab es damals einfach weniger kohärente , geplante Fehden, außer vielleicht um den Titel. Man macht ein Skit mit dem Gegner, den man bei der aktuellen Show hat (oder auch nicht), und wenn die Chemie gut ist, macht man danach noch halbgar weiter bis zum nächsten PPV. So hatten viele Leute drei oder vier kleine Mini - Fehden am Laufen, die alle so vor sich hin k öchelten, ohne einen klaren Fok us. Brainpain sollte da in den nächsten Monaten eine positive Ausnahme bilden, auch wenn das eventuell auf äußere Umstände zurückzuführen ist und nicht unbedingt eine bewusste Entscheidung von S ascha war. Das hatte seine Vor - und Nachteile. Die ganze Liga fühlte sich mehr wie ein ständig miteinander interagierendes Universum an , und es gab nicht diese kleinen Absplitterungen in Grüppchen, die so gut wie nie miteinander zu tun hatten . Es kam auch einfach vor, dass e s bei War Evening ein absolutes Random - Match gab, aus dem simplen Grund, dass jemand es bei der Cardbesprechung (R I P GFCW - Webs ite Chat) vorgeschlagen ha tte weil e r es cool fände und man so eine „ Was wäre , wenn der gehypte Charakter X und der starke Charakter Y etwas miteinander machen würden? “ - Sache heraufbeschwören k onnte. So wurde beispielsweise viel öfter von den einzeln en Wrestlern Bezug auf das gesamte Geschehen in der Liga genommen und es wurden Spitzen in alle Richtungen verteilt . Danny Rickson mit seiner „ Good S how “ - stellt euch eine FW - Variante des „ Highlight Reel “ mit Stand - Up - Comedy Ein f luss vor – setzte da wenig überraschend den Impuls, dem viele folgen sol lten. Soll heißen : Es wurde schamlos abgekupfert. Vintage Tim Move. Nachteil war der nicht vorhandene klare Fokus Man arbeitete viel von „ Show zu Show “ , und immer mal wieder ergaben sich interessante P a arungen oder jemand hatte eine gute Idee, aber es wurde kaum etwas zu Ende gebracht oder f ertig gedacht und die Story wurde zu Gunsten der Bewertung hintenangestellt , statt beide Punkte sinnvoll miteinander zu ve rbinden. Ich trau ere de m B ewertungs - Fok us dennoch eher hinterher, als dass ich ihn verfluche, wenn ic h ehrlich sein soll. Die „ GFCW - Legenden “ von damals haben tonnenweise Niederlag e n gefressen, die ihrem Status auf lange Sicht nicht geschadet haben. Mit dem fast vollständigen Wegfall dieses Konzepts scheitern größere PPV - Cards oft daran, dass „ die Großen “ nicht gegenein ander antreten, weil niemand verlieren will und statt einen G ewinner zu krönen und den Verlierer mit der Niederlage arbeiten zu las sen lieber der Weg genommen wird bei dem keiner verlie rt, und es gibt dann eine „ Main Eventer vs Midcarder “ - Paarung, bei der jedoch keine versuchte Elevation von Letzterem stattfindet , sondern lediglich in stummem Ein verständnis der Status Quo gewah rt wird. Der fehlende Zufluss von Neulingen spielt d a allerdings selbstver stä ndlich auch eine entscheidende Rolle , schließlich w ird im selben und sich nicht verä ndernden Spieler - Stamm nach zeh n Jahren kaum jemand plötzlich viel besser oder viel schlechter. Einmal a bgesehe n davon finde ich es beispielsweise bei Tite l n ENORM schade, dass diese nicht grundsätzlich i n bewerteten Matches verteidigt werden müssen , weil das den Wert des Ganzen unheimlich steigern würde. Wie viel ist ein World Tit le Run wer t, wenn ich drei Jahre lang den T itel halte und keine einzige Bewertung gewinne? Dazu waren die Segmente damals oft auch etwas kür zer und chaotische r, und nicht jeder Schreiber machte weniger oder mehr RP als er das heute machen würde. Statt einem großen, durchgeplan ten und in die aktuelle Story hineinpassenden Skit würd e man jeden einzelnen Aspekt des aktuellen Status Quo und jeden einzelnen Entwicklungsschritt in ein eigenes, kurzes Segment verpacken, und diese S e gment e dann über die Show verteilen. Das war damals absoluter Standard und sollte es meiner Erinnerung nach auch noch etwa zwei Jahre lang bleib en. Brainpains Debüt ist demen tsprechend ein Dreiteiler , wobei das klassische „ FW - Debüt - Skit “ das zweite der drei ist. In unsere r ersten Begegnung mit Brainpain wird dieser in seiner Kabine von Mac Müll besucht, der einige Worte vom neueste n Mitglied des GFCW - Roster einfangen möchte. Allerdings hat Brainpain daran kein großes Interesse, da er sich Gel in die Haare schmieren und Aufwärmübungen machen muss. Dass er kein Match am gleichen Abend hat ist dann natürlich so eine „ Darüber sehe ich im Debüt komplett hinweg “ - Sache, aber man merkt selbst hier schon, dass si ch da jemand a) zumindest mal eine Show vorher angesehen hat und weiß, wie man ein FW - Segment formatiert und zusammen bastelt und b) einen gewissen Wrestling - Bezug in sei nen Charakter einbringt , was ich bei Neulingen immer als großen Pluspunkt werte Gleichermaßen merkt man auch, dass Sascha noch nicht weiß, wie man Mac Müll richtig schreibt, nämlich als absolut unterw ür fige strunzdumme wertlose Verschwendung von Sauerstoff ohne einen Funken von Rückgrat , Mut oder Respekt vor sich selbst in den Knochen . S tatt panisch vor Brainpain wegzula ufen, zuckt Müll mit den Schultern und sagt „ Was auch immer “ , was in einem Watch Mojo „ Top 10 Most Badass Mac Müll Mome nts Of All Time “ - Vide o sicher in der oberen Hälfte rangieren würde. Aber keine So rge, dieser Faux p as wird in den kommenden Shows korrigiert werden. Brainpain – tatsächlich nicht ganz zu Unrecht ob dieser Respektlosigkeit irritiert – rammt Mac Müll die Schulter gegen den geschunde nen Opfer - Körper und zieht von dannen, um sich auf den Weg zum Ri ng zu machen, wo er sein „ richtiges “ Debüt gibt. Und wir kennen das: J e der FW - Heel startet mehr oder weniger am gleichen Punkt. Stellt euch inhaltlich eine Debüt - Promo für einen neuen Heel vor, und ihr wisst, wor über Brainpain hier redet. Es gibt die typischen Neulings - Widersprüche , die aber nicht groß ins Gewicht fallen, u nd er sagt dass Mac Müll einen dummen Namen hat (korrekt , ich weigere mich seit Jahren Segmente mit diesem Charakter zu schreiben einfach weil ich den Namen so unsäglich finde ) und d ass er sich leicht bekleidete Damen zum E mpfang gewü nscht hätte, was ich ve rsucht habe als Foreshadowing für die kommenden Wochen zu werten – wo doch Damen, wenn auch eindeutig b ekleidet , eine entscheidende Rolle spielen werden – aber das konnte ich dann vor mir selbs t nicht rechtfertigen. Ich erwähne diese Kleinigkeit auch nur, weil das für mich ein absolutes Standard - Debüt - Segme nt auf handwerklich gutem Niveau ist , an dem man k lar sieht, dass sich j emand da noch nicht gefunden hatte. Brainpa in würde sehr, s ehr schnell die eigene Nische finden, deutlich schneller als viele andere die als 08/15 - He els beginnen , und der gleiche Charakter würde so etwas schon drei Shows später niemals wieder sagen. In gewisser Weise ist das ermutigend für all die FW - Neulinge, die wir wahrscheinlich nie wieder haben werden, denn auch das möglicherweise ikonisc hste Gimmick der GFCW - Geschichte ist dem Spieler nicht einfach zugeflogen, sondern hat sich – wie wir i m Laufe d er nächsten Shows lernen werde n – Stück für Stück entwickelt. Das ging in diesem konkreten F all schnell , aber wir reden hier auch von einem All Time Great und man würde heutzutage sicher viel mehr Hilfe beim Einst ieg b ekommen können als zur damaligen Zeit. Er beendet die Promo damit, dass er sich auf sein erstes Match freut, um der GFCW zu zeigen, wie talentiert er wirklich is t Zum perfekten „ GFCW - Standard Heel Debüt “ fehlt nur noch, dass Mac Müll verprügelt wird. In B rianpains dri ttem Skit des Aben ds ver prügelt er M a c Müll. Das drei zeilige Segment ist kaum lang genug, um begeistert „ Bingo! “ zu schreien, weil man die Debüt - Klischees abgearbeitet hat, aber wir wissen ja alle: Klassi ker sind selten grundlos Klassiker. Selbstverständlich findet dieses Skit NACH dem Main Event von Titl e Nights 2009, dem Jahres - Höhepunkt , statt, aber Matches waren damals sogar noch viel ega ler als heute, und er ist bei die ser Show nicht der Einzige, der nach dem Main Event noch einmal auftritt. Ein überdur chschnittliches gutes Debüt, aus dem man zumindest herauslesen konnte, dass Potenti al da ist. Kommen wir aber nun zu jemandem, dessen Debüt selbst damals schon eine knappe D e kade her war : Rebel called H a te. Wer eine n B eweis für meine These wollte, dass PPVs eigentlich nur längere War Evening Ausgaben waren, findet mit diesem Hate - RP ein gutes Beispiel Es gibt hier keinen H öhepun kt, es wurde auf nichts hingearbeitet, es ist einfach „ another day at the office “ ohne dass d er Tatsache, dass man bei e inem PPV – dem größten des Jahres – ist , große Bedeutung beige messen wird. Da steht er nicht allein da. J . T. K., immerhin späterer Sieger im Main Event dieser Show, vertreibt sich die Zeit mit einem „ lol w ie random “ - Comedy - Skit mit Sid The Scum und einer Einhorn - Religion, bevor er als religiöser Eiferer später im Namen des H e rren in eine Schlacht um eine Kreuzigung zieht. Wenn man das kritisieren will, dann sollte man die Zeit an sich ins Vi sier nehmen und nicht unbedingt einzelne Charaktere oder Spieler. Zu Hate - Segmenten muss man zusätzlich sagen, dass sie stilistisch KOMPLETT anders geschrieben sind als alles, was man sonst jemals in der GFCW gelesen hat. Un d das meine ich auch so : Er schreibt nämlich alle seine Solo - Segmente in der ersten Person. Das ist jetzt nicht „ weltverändernd “ im eigentli chen Sinne, weil das außer ihm sonst keiner gemacht hat und das nie Anklang fand Wir hören hier immerhin inneren Monolog , und das macht schlicht wenig Sinn, ABER: Wenn diese Szenen ausschließlich Vignetten oder Backstage - Videos gewesen wären, hätte ich es immer noch so gewertet dass er hier einfach später ein „ Voice Over “ drüber spricht und seine Gedanken schildert. Das war nicht die Intention, die er hatte, das ist mir klar, aber ich hätte es zu seinen Gunsten ausgelegt. Da es später aber auch Segmente geben wird, wo er live in der Halle ist, macht es da im Rahmen dieser FW - Show keinen Sinn, dass wir seine Gedanken im selben Moment wahrnehmen können. Hätte er in diesem speziellen Fal l die „ konventionelle “ Variante gewählt, wie er das auch in Skits mit anderen Spielern getan hat, würde ich das Gan ze als Idee wahrscheinlich sehr viel mehr loben als ich das jetzt tue, weil es leider selbst mit gutem Willen keine E rklärung gibt, wie das reell machbar sein sollte. Diese Skits aus der „ Ich - Perspektive “ sind allerding s ein unglaublich effektives Hilfsmittel für uns, um der P e rson Rebel called Hate näher zu kommen. Man entwickelt eine emotionale Bindung, weil man in seinen Schuhe n steckt und seine gesamte Gefühl swelt über einen hinein bricht. Dazu kommt schlich t und ergreifend, dass das ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist, und das hilft natürlich jedem Charakter enorm, speziell in einer so vollgestopften Lig a wie der GFCW Ende 2009/Anfang 2010. Hier , in seinem ersten Skit, kommt H ate gerade an der Halle an – und zwar stilecht. Kot zend fällt er aus einem heranfahrenden Taxi, und hier zeigt sich gleich einer der entscheiden d en Unterschiede zwischen Hate und all seinen Count er - Parts, was biersaufende asoziale Babyfaces angeht: Diese ganze Alkoho l - Nummer wird nicht für Lacher benutzt und soll auch nicht cool sein, Hate ist Alkoholiker und geht daran komplett zu Grunde. Es bed arf einer gewissen „ suspension of disbelief “ sich selbst zu erklären, w arum die GFCW solche Leute wie Sid The Scum ode r Rob Gossler seit mittlerweile einem Jahrzehnt herumlaufen läs st und s ie keine Reha oder ähnliches machen müssen. Im Prinzip wird von einer mindestens national operierenden , problemlos für ihre Shows Tickets im fünfstelligen B ereich verkaufenden Promotion Alkoholismus in Reinform promotet und in vielen F ällen als ha r mlose quirky Charak ter - Eigenschaft dargestellt, die witzig sein soll. Nicht so bei Hate. Der Ta xi - Fahrer, der Hate hingebracht hat, fährt absolut angewidert von seinem Fahrgast sofort davon, und das folgende Skit zeigt einen komplett wahnhaften, der Ohnmacht nahen Mann, der ver zweifelt versucht Alkohol aufzutreiben, bevor er die Besinnung ve rliert, damit er überhaupt antreten kann. Hat das etwa s in einer Wrestling - Show verl oren? Vielleicht nicht u nbedingt. Vielleicht würde ich, wenn jemand im Jahr 2023 mit so etwas um die Ecke kommt, sogar die Nase rümpfen. A ber i m historischen Kontext, wo drumherum noch viel wilderer Scheiß ab ging, fällt das hier nicht aus der Reihe, sondern ist blo ß ein Spin von alle n möglichen vom Sandman oder Steve Austin inspirierten Blue Collar Babyfaces. Der Rest dreht Marvel - Filme, und Rebel cal led H a te ist The Boys , wenn man so will. Als Hate da so aus dem Taxi f ällt kommen Leute, die ihm helfen wollen, und die stößt er sofort von si ch weg – denn die werden ihn zu einem Ar zt bringen, der wird ihn untersuchen, seinen Promille - Stand fest stellen und ihn in de n Entzug schicken. Und Hate will nicht , dass man ihm hilft, sein Alkoholismus ist für ih n selbst schließlich ein Problem, das er immer noch glaubt im Griff zu ha ben. Er braucht keinen Arzt, er braucht nur et was zu trinken. So stößt er die willigen Helfer von sich, taumelt in die Arena, verläuft sich, schmeißt einen Büffettisc h u m und während das alles passiert denkt er darüber nach, ob er vielleicht bloß als Gegenstand i rgendeiner perversen Wette von Gott mit sich selbst auf diese Welt geschickt wu rde, die sich um seine Leidensfähigkeit dreht. E r vergleicht si ch s ogar mit Hiob. An der Stelle muss man auf jeden Fall folgendes einwerfen: Wer bei Hate und s einem a usgeprägten Selbstmitleid und W e ltschmer z mit den Augen rollt, ist keinesfalls die Ausnahme. Es hat definitiv an manchen Stellen etwas von „ das habe ich auf Tumblr gefunden und es ist sehr deep “ - Gehabe von einem 16 - jährigen der gerade gelernt hat was das Wort „ Misanthropie “ bed eutet und sich deswegen für schlauer al s alle anderen hält . Das ist auch in tendiert, aber es kann in etwas nervige Richtungen abdriften, wenn er ’ s übertreibt. Hier ist das allerdings nicht der Fall, während er auf seiner Fl ucht auch noch P arn über den Haufen rennt, der das gekonnt GFCW - typisch kommentiert: Parn: "H urensohn “ Hate nennt ihn bloß einen „ Pseudo - Punk “ – vielleicht so etwas wie der Vorgänger des später en „ Psychopunk “ – und sucht we iter nach seiner Kabine, in der er bereits etwas zu Trinken gelagert hat. An der Stelle ist es vielleicht sinnvoll, einfach mal ein Stück Ha te - RP einzuwerfen, u m einen Überblick zu geben, w ie so etwas denn aussieht Der "Fluch" von Hate besteht darin dass er den Schmerz aus seiner Umgebung förmlich aufsaugt, alles Leid welches in anderen Menschen steckt verbreitet sich in Hate als wäre es sein eigenes Leiden. Hate wurde so schon zig tausendmal vergewaltigt, missbrauch t, enttäuscht, gequält, verspottet... er fühlt es in sich, er kann es nicht abschalten. Alle Ungerechtigkeit der Welt spiegelt sich in seinen Augen, er trägt den Abgrund aller menschlicher Existenzen in sich. Doch das ist leider noch nicht alles, wenn man leidet entwickelt man Hass, man kann sich sicher vorstellen wieviel Hass er dadurch in sich dadurch spührt. Und das bildet einen starken Kontrast zu seinen Prinzipien, er würde am liebsten Harmonie und Frieden in sich spühren, doch in einer Welt die von Ha ss und Egoismuß geprägt ist, ist für linke Sozialromantik kein Platz. Seine forcierte Selbstzerstörung ist eine Art Schutz, er nimmt seinen Mitmenschen und seiner Umwelt damit die Möglichkeit ihn zu zerstören, sein labiler, schutzloser Geist ist für jeglic he zerstörerische Attacken außerhalb anfällig. Doch wenn man sich zu seinen größten Gegner und härtesten Feind macht juckt einen der Angriff eines Anderen nicht im geringsten, keiner kann einen so sehr hassen wie man selbst. Seine Selbstzerstörung ist Such t, Fluch und Segen zugleich... Ich denke, man kann versteh en, warum manche Leute das bescheuert finden. Und w äre ich nicht aus nostalgischen Gründen vorbelastet würde ich vielleicht auch die Augenbrauen heben und mich fragen ob das wirklich sein muss, aber im Gesamtkontext des Charakters p asst es einfach. Er kann nicht mehr klar denken, und so landet er am Ende doch wieder b ei der falschen Tür, beim Hinterausgang, und fällt gegen eine Mülltonne, die zwischen zwei Müllcontainern liegt. Diese kippt um, und Hate liegt zwischen den beiden großen st ählernen Containern voll mit Abfall in einem Haufen verwelkter Rosen. Klar: Wenn ich jetzt hier groß logisch nachdenke (Warum sind ein Haufen verwelkte Rosen im Müll während eine Wrestling - Show läuft?) ist das Banane und die vi suelle Metap her ist alles andere als subtil, aber es ist immerhin eine verdammte visuelle Metapher, und mit so etwas spielt FW viel zu s elten. Es wird einem auch nicht in einem Info - Dump erklärt „ ... und das bedeutet dieses und jenes “ , sondern es steht einf ach da und wirft einem direkt ein Bild mit einer gewissen Konnotation in den Kopf. Das ist so ein typ ischer Fall von „ jemand hatte eine Idee und hat sie einfach umgesetzt, ohne groß darüber nachzudenken “ , e ine spontan e und impulsiv e Sache in einer ansonsten oftmals sterilen Umgebung mit der kaum bis gar nicht gearbeitet w ird. Mach t da s s o hunder tprozentig Sinn? Nein. Funktioniert das? Definitiv. Und während Hate da liegt, kurz vor dem Delirium, spricht er in s ei nem Wahn zu Gott. Rebel called Hate: „ Ich komme zu dir du Hurensohn, ich trete dir gegenüber... ich werde dir in dein Gesicht pissen, dafür dass du uns hier unten so sehr leiden lässt...wir sind nicht daran schuld...es sind einige wenige... wir sind dein Abbild. .. du hast uns geschaffen... und du schaust zu wie dein Werk zerbricht...du bist wie wir... dir geht es nicht um Moral... dir geht es um vergnügen... ich hasse dich... “ Dem aufmerksamen Les er dürfte bereits aufgefallen sein, dass mein erstes Beispiel für Hate - RP nicht in der ersten Person verfasst wurde, was natürlich nur he ißen kann, dass das hier ein Skit mit jemand anderem ist – Sid The Scum taucht auf. Wahnsinn, wie lange der Typ schon dabei ist. Sid erkennt Hate als „ den Neuen “ und hat – selbstverständlich – ein Bier dabei, das er H a te anbiet et, und dass der bein ahe ohnmächtige Rebell dankend sofort runterkippt und direkt merkt, wie es ihm besser geht. Wenn er spä ter antreten will, b raucht er zwar mehr, a ber sein K ör per gibt erstmal wieder Ruhe. Hate ist Sid gegenüber erst einmal wohlgesonnen . Di e beiden scheinen auf den ersten Blick natürlich zusammen zu passen wie Pech und Schwefel, und Hate stellt sogar heraus, wie sehr sie sich ähneln – was Sid aber verneint. Er meint, er wäre überhaupt nicht wie Hate. Schließlich labert Hate pausenlos davon, Systeme zu stürzen, mit Konventionen zu brechen, Revolutionen anzustoßen und