' B.IRMARDSS ^ ^^MÊÊÉ^ Cin5€lprei6 500 TRds IniHítKtllloniMi 1bcrau»0ebcr: 3oacbim Paucb Hurora Hllemã ^^^^Eracbdnt wôcbentlicb jfolôe 36 São ííaulo, 9. September 1938 7, Sabrganfl Iberauegeber: 3oacbim Daucb jfolfle 36 S^rifíkltong un^ Oetwaltung; Hua r>lctotfa 200 — 4»3393 — ídja poftaí 2 2 56 — ZUnd: lOenfg & Cia., Äua0lctotli» 200 — Jertituf 4s5566 — S. pmilo. BejugjgcbüÇt: fjalBjatjclicf) Hs. \0$000, gansjáfirig Hs. 20$000, für Dcutfdjlanb unb bie IDcltpoftccrcinslänfeer 7 2Tiatt. — ni^ an Cinjílperfonen, (on^ctit nur an 6le S(^ifne!iuns. Dusiilang In Stuttgact ReDe des Retdismínifters ür. Goebbels Am vergangenen Sonntag ist die VI. Reichs- tagung der Ausländsdeutschen in Stuttgart zu Ende gegangen. Die zahlreichen Oäste aus lernen Kontinenten und aus l/ebersee befin- den sich nun bereits seit 1 agen in Nürnberg, um teilzuhaben am grössten Erlebnis des neuen Deutschland. Die Stutttgarter 1 agung schloss wie alljährlich mit einer eindrucks- vollen Kundgebung im f iote des neuen Schlos- ses. Nach Eröffnung der Veranstaltung durch Oauanitsleiter Qrotlie, nach Ansprachen des Oberbürgermeisters Ströhn, des Oauleiters und Reichsstatthalters Murr sowie des Oauleiters der Auslandsorganisation Bohle hielt Reichs- niinister Dr. Goebbels eine Rede, in der er etwa sagte; ,,Zum zweiten Male seid ihr zu eurer 6. jafirestagung in Stuttgart versammelt gewe- sen. t/eber dieser schönen Stadt sind eure Fahnen und Standarten geflattert. Aus aller Welt kamt ihr hierher, um in einem grossen Fest der Gemeinschaft eure Liebe zii eurem Mutterland una euer Zusammengehörigkeits- gefühl zu uns und mit uns vor eurem V^olk und vor der Welt zu bekunden. Euch alle hat die Sehnsucht in die Heimat geführt. Es ist notwendig, dass ihr hin und wieder zu uns kommt, denn mehr als allle anderen seid ihr draussen einer feindlichen Propagan- daflut ausgesetzt und habt nicht die Möglich- keit, täglich die Lüge mit der Wahrheit zu vergleichen. Zwar seid ihr durch Grenzen und vielfach durch Meere und Kontinente von uns geschieden, aber über alle trennenden Grenzen hinweg schlägt euer Leben zu uns wie unsere Liebe zu euch schlägt. Es ist nacii und nach langweilig geworden, sich mit den Lügen und Verleumdungen über die Aus- landsdeutschen zu beschäftigen. Unsere Gegner glauben, dass wiederholte Lügen und Verleumdungen vielleicht doch ein- mal wahr werden. Ihre Absicht ist, uns aus der Ruhe zu bringen. Aber sie irren sich sehr. Wir sind nicht die Schwächlinge, die ehemals das Kaiserreich oder Nachkriegs- deutschland regiert haben. Wir kennen un- sere Gegner. Zu glauben, dass wir nötig haben, Dienstmädchen nach London zu schik- ken, um Geheimnisse zu erfahren, ist lächer- lich dumm. Wir kennen uns doch! Für euch ist alles schwerer. Ihr seid in kritischen Si- tuationen von den Nachrichtenquellen der Hei- maL'oft abgeschnitten. Mühsam ist es manch- mal, sich ein Bild vom Geschehen zusammen- zureimen. Da heisst es dann mutig sein und tapfer bleiben. Lind gerade in den Krisen die Nerven nicht verlieren. Darum ist es aber auch nötig, dass ihr hm und 'wieder in die Heimat kommt, um das Bild zu ver- vollständigen, das ihr von Deutschland lin Herzen trägt. Diejenigen, die auch im vergangenen Jahr hier waren, werden eine überraschende Wand- lung feststeifen; damals dachten wir alle an Oesterreicli und durften nicht davon spre- chen, heute sprechen wir nicht nur davon, sondern heute ist Oesterreich ein Stück un- seres Landes. Ohne dass ein Schuss gefallen wäre, ist eine Frage von grösster geschicht- licher Bedeutung gelöst worden. Ich weiss, es -gibt Leute, die ungern vom Ansehen des Reiches sprechen und ich weiss, aass es an- dere gibt, die uns hassen, andere, die uns furchten und wieder andere, die uns heben. Niemand aber gibt es, der sich" erlauben könn- te, uns zu Ignorieren. Das nationalsozialisti- scfie Reich hat sich als Grossmacht wieder durciigesetzt. Wir Deutsche, ehemals wehrlos am Boden liegend, nehmen heute wieder teil am Spiel der Kräfte. Wir haben uns mit Mut und Kraft, aber auch mit Intelligenz gegen den Vernichtungswillen der Welt zur Wehr gesetzt. Ihr habt oft Gelegenheit gehabt, euch frü- her eurer eigenen Heimat zu schämen, denn diese Heirnat wurde von Bankrotteuren und Vabanque-Spielern regiert. Wie oft haben wir damals die vermeintliche Entschuldigung je- ner Leute gehört; ja, wenn wir Waffen hät- ten . . . Wir haben nicht gesagt, ja, wenn wir Waffen hätten, sondern wir haben Wat- ten geschmiedet. Das war nicht so einfach, wie es sich heute ansehen mag, nachdem der Aufbau erfüllt ist. Allein, wir hatten den Mut zum Wagnis. Die Aufgaben von gestern erscheinen uns heute kinderleicht und die Aufgaben von morgen unsagbar schwer. In- dessen ist uns Deutschen nie etwas geschenkt Enfiveder tiuccti bic Bactcguiigcu bcs 3lbgootbnctcn Kunbt üom \ 7. 3[nguft imb öic Scfpccdjungen, bio iotb Jiuncinuin fcitiier gífüljcí íjaf, ift bie ccftc Dot«= bebingiing füv bte icfültung feir.ct Jlufgabc gi-» fdiaffcii; Der cngltjdic „Bcvatci-" utib bic IPoit , fcintt mm bie ooKe iSrögc bet (Scgiiifäftc. J3ci bei- ocru)ic!cltcii ítaíui; bcs Problems ift es nötig, fciiic ©ninbtiiiien in alter KtarBjíit l^ccausju- fteKcii. 'Die 5iibelcnbeutfciien focbern ben Umbau bcr biiljec coli bell ÍEÍd;cdien bcbettfditcn Hepiiblif in eiiicit Staat mit pöllig gleictiberectjligten tlOf tioiinlitäteii. gu btefem follen alle Dcut^ fd]eii in einem nationalen SelbftDectoaltungsfôcpci; SufanniiciigefaRi: tcetbçn, ber im beutfd;en Sieb^ liir.rtsgebiet ba:- incgüdv' 21Tay oon Jlutonoinie, ":n bei- pvagei" ^entraloei-uxiltung eine geficfierte Der-» trelnng beji^t. Das „Hationalitäteiiftatut" bet Hegienmg bagc^ gen — bas am pcager „riinben CifJ^" a I f e i n 5ui' üevahmg ftanb, bringt iDe(entlid) nur eine öufainnicnfaffnng ber bislietigcn Beftinnnungen auf bicfein (Bebiet; irilt atfo ben ^uftanb nur nod) feftci- uetanfern, ber es ben Cfdjedjen ctmöglid]t {jat, burdi 3u)au5ig 3a[íre mittels einfcitiger Be» Iierrfcl^uiig nnb nod} einfeitigerec í^anbB[abung bes ftaatlid^en »Ipparafs bic anberen Itatioualitäten 5u unterbriicten unb ausäiifaugen. Der iSegenja^ 3n>ifd;en biefem Hegicrungsfta»- tut unb bcm Programm Set SDp ift u n ü b c b V ü et b a r. Di« oon ber 5X)p. • aufgetfor« fene (S r u n b f r a g e tjot bie präget Hegie«' tung übetljoupt nodt nid)t fad)Iidj bisfutiert. 3" bitfer (Srunbftagc aber gibt es gar fein ZITelir ober lOeiiiger, fonberit nu; ein flaues >£utu?eber<» (Dber! ^ 3^ ängftlid;er präg tet iad;lidjen Bei^anblung bes f«iclenbeutfd>'n prograniins ausweidet, unifo eifriger niadit es freitid> bagegeu ptopaganba. Dabei bebiiMti es fid; neuetbings mit Dorliebe bet ÍBelíauptung, bas Programm ber 5Dp. fei un^ ücteinbar mit bet D e m o f t a t i e: Die Berufung auf bie Demofratie ift ja in ber „lüeft"'befonbers njirffam. 3" biefeni 5aII ift fie aber Eianbgteif« Hdie Cafdx-nfpieletet. Die i^rbctung, bie einjoi^ neu Iiationalitäten als liecbtspetfönlid^feiten ju« fanimenfdilieÊen, bebeutet bod) nidjts als bas Der^ fangen, ben nationalen C5emeiufd}afl!en ben rattec pon. Körpetfdiaften bes öffentlidjen Sedjts äu t>etlet£ien: &n ÍJedjt alfo, bas ungeääfjlte (Seme;nfd;aften ber alleruerfdjiebenften 2ttt in allen mobetnen Staaten genießen, unb ba§ bie Jlrt ber StaatsDcrfaffung übertiaupt nid^t berüijrt! iüas aber bas Detlangen nadi nationatet (Sleid^beted}» tigung unb nod) Jtutonomie anfangt, fo fei nur auf 3it>ci fo uotbilblid^e Demofratien toie ^ranfteidi unb bie Sdiweiä oerwiefen. 3» .^raníreid; ift — mit bei- befonbeten poÍinfd)en Jtusnalime ©fag« EotEjringen — im öffentlid)en £eben, bei (Scridi« ten unb öeliötben i»ie als Unl^ettid;tsfpradie in ben Sd;uten, allein bie ftanjöfifdie Spradje sugetaffen. 3n bet Sdiipcis bagegen gibt es tieute oier oölUg g[eidibeted]ttgtc £anbcsfprad]cn toie übetfiaupt »ier cölli'g gleidjbereditigte Itationalitäten, unb eine Jtutonomie ber Kanione, bie fidji bistjer 'mmet nod) fogar auf bas 5ttaftcd]t erftrecft: Bei biefen biametralen (Segenfäfeen in 3»ei befonbers ,^d^ten" Demofratien fönnen bod> nur ftaatsrccbttidje itnaf^ ptjabetcn glauben, bay, Hationatitätenredit unb ge» famtftaatlid]c Suftànbigfeiten irgenb ettuas mit De^» mofratie ju tun I)ätten. Direit fomifdj beriifirt bie „Socgc" ptags, ob bas Dettangen bes SDp. nai; iceitjcit bes 8e« fenntniffes juc nationalfoäialiftifdien lüeltanfd'jauung mit bet Demofratie perfräglid^ fei; Sistjer Iiat mau bod; immer geijört, getabe iiie Dentofralie gebe tneitberjigfte IBefennfnisfreibeit! 3'" übri^ gen I^nnbelt es fidj fiier fogar um mei;tfadie fd;«nfpiclerei. öeicnntnis ju einer ifeftanfdianung ift nod) nidjt basfelbe mie beftimmtes praftifdies- i^anbeln; £in mefjtfadj Detf)eitateter 21ioslem barf fid) in paris ober £onbon ju feinem iiarem „be^ teinicn", foniel er mag; looltte er bort aber eine neue fitje eingefien, fo würbe et feine Befeuntnis^ frcifieit febr balb mit bet Unfteifjeit bes (Sei^ fängniffes rertaufdien. 5'-'rnet ift ber Kern bes Hationalfosialismns bas iJcfenntnis jur Heinl^eit unb 'fiinfjeit bes Doltst'ums; 3'^ biefet Xiinfid;t benfen bie tfdiedjifdien Sofols faum anbers toie fnbetenboutfdie Ztajis — nur bag fie nidit bie gteidic nationale Dnlbfamteit befi^en. "ii bet Staatstreue bet SDp. aber finb bodi finntos in einer £age, in ber biefe getabe übet einen Suftanb uerljanbelt, ber ben Subetenbentfdjen jebe iltögtiditeit fdiaffen foll, jugteid) Ztationalfojialiften unb loyale Staatsbürger 3u fein — unb 3U biefem Stoect gar uidits anberes oetlangt^ tote bte • com Haticnalfosinlismus pötlig unberüfirten Sloirafen unb polen, Ungarn unb Jíntljenen! Sefonbers anfreisenb aber wirft auf bie Deut» fdien bic tfd!cdiifd;c Cliefe, es gebe gar fein „beut» fdies" Sicblungsgebict: Die Deutfd)cn fifeen f^iet feit mel]r als 700 3<íí?c<^i'I bis ^9^8 war bet beutfd]'? Cb'irattet bicfes (Sebietes unbeftritten; erft fcitlicr b^t präg es redjtswibtig mit niebt als 80.000 tfd!t'd|ifd)en Beamten, Jfngcftellten unb ilrbcitern burd^fe^t. Dicfen >-ibet will bie SDp. wiebct änbern; übír bie IlTobalitäfeii einer folcbcu „U.'^icbergufmad^ung" will fie per« Ijanbcln; in ber (Srunbftage aber gibt es oudi biet nur ein £ntweber«®ber! Unb fjiet fommt man erft 3um Kern bes beulfd}«tfdiecbifdyn tSe» genfatics; Denn es war unb ift getabe bas iiaupt^ jiel Prags, in ben nidittid^ed^ifien (Sebicten inv Oder met neuen ã^bntaufenben oon ÍEfdiedjeu eine gute l'^erforgung auf Koftcn bet anbeten iJationalitötcn ju fd)affen, mit bcm 5>-'rn3Ícl ititer (angfamctt Cfdjcdnfierung! Das ganse Problem liegt ja gar nidjt in Sdiwierigfeiten fonfttuftinet J(tt, fonbern in ben P i n t c r g t ü n b c n praftifct)cr Iluswit' fung! Das mag £otb Zinncimau aud; baraus crfeiicn, bag ber frül^ere £jaupicimx>anb ptags gegen bas Programm ber SDp. — es üetfto§c gegen bie „5 0 u u e t ä n i t ä t" bes Staates — mcljt unb mcbr 3urücfgettei;cn ift: Seit man fid) aud} im Stabe Iiimcinians mit bet Sd>ttici3 unb Zt 0 r b i r I a II b als „JUobclI" 3ur 5ragc präg befafit ... Die SDp. b r a u d' t eben gar tein Programm, bas au bie Souperänität bes Staates tüfjtt; Denn fobalb et einen Umbau erfät)ct, bet bet Dot'» bcrrfd;aft unb <[usbcntungspo!itit ber Cfdieeben ci'i £nbe inad;t, ipetben iiefe »on felbet bie £uft an übernmfúgct IJüftung unb gefäl^tlidjen Bünb^ iiiffcn pcrlieren; unb an bie Stelle ftänbiger Kcnfliftsgefalir mit bem ^íeid; wirb ein frudjt^ batet Knsbau ber nafutgegeberien wittfd;aftlidjcn unb fulturcllen 15e3Íef!ungen ju i£im treten. i)ier wirb bas lefete unb entfdjcibenbe £ntweber«®ber bes Problems fidjtbar; Sine Illfctnatioe, bte il^in erft feine große e u t o p ä i f dj e Scbeutung gibt. -Sine „sipeite Sd;ipci3" — feit ber bnrdj bas Dot» bringen bes f 1 ä m i f d; e n Sinflnffes fietpot' geruffiicn betgifd>'n Iteutralitatspolitif fann mau cbenfo fagen; ein jweites Belgien — bamit ein fcfter iriebensijott — ober ein gefäf)tlidicr Braub«- E;crb im Ejerjen Suropas: Das ift biet bie 5ragc!' Dot fie ifti fjeute oor allem £ n g I a n b geftetlt. lUill es, wie man bod? glauben mödjte, bie gto(;e 5ricbensfid^etung in Ulitteleuropa fdiaffcn, bann wirb es fiicr ftcilid] fidf ted7f3eitig sunt fcr3Íd)t auf feine beliebte Kompromijjpolitif ent^ fdjüetien müffen, 3U bem es fid} feinetseit gegen« übet ben 3tcn erft; jn fpät bereit fanb. Dann tpirb CS, fclbet balb ein ■ £ntwebcr«=®bcr aus^ fpred>'n müffen: 3« pr"? -- piclleid;t aud) in paris. Aus Böhmens Gerdtidite Die nationaltfded'iifdic propaganba arbeitet feit bunbctt 3'ibtcn mit bet Betjauphmg, nidvt nur Botjmen felbft, fonbern aud) bic mäftrifdjen, flo^ watifd)en, fubctenbeutfcben, já fogar bie fd)lcfifdien (Sebiete feien feil urbenflid)en Reiten flawifcbcs Sicblungsgcbiet gcwefcn, bie germanifdjcn Dötfcr E^ätten bei ber £anbnal)me allflawifdjc Kulturen 3erftört, bie Sttid;tung bes Ijeuttgen tfdjecboflowa« fifd)en Staates fei alfo im (Stunbe nidits anberes als bie U?icbergutmad;ung eines f]iftorifd;en Un» rechts. Die tfd^cdHfdien Smigranten, b. f). alfo bic £eute, bie bei Zlusbtudj bes U?eltiriegcs itir fd;öne"i faterlanb, bte ©efterreidjifdj ungarifd^e i1Tonard;ie oerlicßcn, um im Ituslanbe für bic öcrfd^lagung bet ITIonardiic 3U agitieren, crreid>< ten ibren <3wecE fo polffommen, baß bie „ißrogcn üier" in patis, bie maggebenben JITännct bet ^riebcnsfcuferenjen, glaubten, mit ber (Srünbung bet iLfd;cdio»Slowafei, fo wie fie E)eute ift, ein gutes unb nü^lidics iOert getan 3U Iiabeu. Der porurteilsfreien 5otfd^ung gegenüber fidlt bas Jlt^- gument ber íEfd;ed;en nid;t ftanb. Die (0efd]idit5» anffcnfd;aft bat piclmebt cinwanbfrei feftgeftellt, baf; ber böl^inifdie 2\aum im erftcn por Xbrifti (Seburi — weiset jurücf rcidjen bie OJucilcn wirtlid) nid^t — poii bem fcltifdien Stamm worden, alles inussten wir dem Schicksal ab- trotzen. Wenn wir heute versuchen, den Zu- stand der Volksarmut zu überwinden, dann sollte die Welt uns darüber nicht mit Hass, sondern mit Hochachtung verfolgen. Es ist gleich, mit welchen Methoden dabei gearbei- tet wird. Beim einen sind es die Mittel, beim andern die Wege, beim Dritten eben die Methoden. Es kommt allein darauf an, wel- ches Ziel man damit erreicht. Man redet draussen in der Welt so viel von Demokra- tie. Auch hier kommt es darauf a*n, was man darunter versteht; Eine Vielzahl von Parteien, die sich gegenseitig im Wege ste- hen, und alle zusammen in Stunden der Kri- sen versagen . . . oder soll man darunter ver- stehen, dass ein Volk sich durch seine be- sten Söhne selbst regiert. Und diese Form haben wir in Deutschland eingerichtet. Viele von euch sind zum ersten Male auf dem geheiligten Boden der Heimat. Sie hör- ten die gehebte Muttersprache, sahen deut- sches Land, befanden sich, unter deutschen Menschen. So glücklich ihr nun seid, bei uns zu sein, so glücklich sind wir, euch bei uns zu haben. Denn hier erlebt ihr die neuen Ideale der Nation; Arbeit, Gemeinschaft, Kraft, Ehre, Friedensliebe und Lebenswil- len. Wir können zur Beschämung der Welt sagen, dass sie uns nicht geholfen hat in der Erreichung dieser Ideale. Ihr steht in aller Welt auf Vorposten und könnt beinahe täglich erfahren, wie sehr man bedauert, dass die Zeiten vorbei sincf, da man mit dein fieich schalten und walten konnte. Und weil man es heute mit einem bewaffneten Deutschland zu tun hat, glaubt man sich aut andere Weise schadlos zu hal- ten. Man lässt aucn an euch die Wut aus, indem man euch als Spione und Spitzel be- zeichnet. Dabei fühlt ihr euch nur als An- gehörige eines einigen Volkes und starken Reiches und bekennt das auch mutig und uneigennützig. Ihr steht in aller Welt für das Werk des Führers ein. Dabei gehört eure Loyalität dem Gastland, eure Liebe aber dem Vaterland. Wir alfe aber schauen voller Verehrung aut einen Mann, der uns der In- begrifr unseres Volkstums ist. Dieser Mann hat aas Reich erlöst. Die Welt hasst ihn, aber sie beneidet uns auch um ihn. Man ü'ehauptet in den Demokratien gern, dass wir keine Persönlichkeiten mehr hätten. Wir haben sie; Und wir beweisen, dass Persön- lichkeiten einen stärkeren nationalen Reich- tum bedeuten als Devisen und Gol.fbarren. Die Völker werden nicht von Aktionäre.i re- giert, sondern von Männern, und diese Män- ner haben wir. Deutschland steht und wird nicht mehr straucheln! Deutschland behauptet sich und wird nicht mehr kapitulieren! Und dieses Deutschland blickt voller Zuversicht in seine Zukiintt!" 2 Stíitaa, 9. Sepíem&eE Í938 Devtfc^ iltotgeii „ReidispQtteitog Gco^DeutrdilQiiÖ" bei- Sojei' beficbclt würbe. Diefc Bojcc Ejabcu b«m £onfc feinen itamen — SojeEiemum^Bötjmeii — gegeben. Hacf} beni Ilbsug bec Sojer würbe bas (gebiet Don ben germonifd)en Stämmen bec ZTiarfomannen unb Quaben in Befife genommen. Zlls bie ZtTarfomannen um bie H>£iffl>e bes fünf« teu fid) nactf Baveen ausbeEinfen, würben bie £angobarben, alfo wieberum (germa« nen, i^erren in Böfjmeii, JTiätiren, iCorbungarn unb Hieberöfterreici). 5rüf)eftens in ber jweiten 'fjälfte bcs 6. 3abtE!unbertlä Ejafc®" fi^ i" öen bünnbcoölierien £anbftric[;en ber b^itigcn Cfctie«' diO'SiowaWi Slawen angefiebelt. J(bcr oerbürgt ift aud) bai tiidjt. Sie „Urfunben", bie nadj ber Sel;auf>tung ber rtationa[itfdied]ifd;en propa« ganba bie urtümtidie Befiebetung bes Canbes burd? Stawen beweifen fotten, finb längft als teru bensiöfe ^älfdiungen crfannt worben. 5eft fteBjt nur bas eine: ats bie Cfdiedien überEjaupt in bas Cidit ber (Sefdiidite traten, waren fie bcfdieibene rCu^nieger bor fuIturcKen unb äioitifatotifdjen Êr« rungenfdjaften ibrer germanifdren (Saftgebcr. 3)ie Cfdicdien ber icüEjjeit Ijabcn non ben germani« fdjen Dötterfdiaften in Böljmen nabeju alles ge« icrnt. Die 3)cutfdten geigten ibnen bie 2infangs«= griinbe einer DCrnünftigen Jtcferwirffdjaft; fie ftel[== ten bie CcEjrmeifter in i^anbwerf unb (gewerbe, fie bauten bie erften Stäbte in Bäumen unb JTiäbrcn, unb fie fdrufen bie (gefebrtenfdjuten, bie, wii' bie beutfdie Unioerfität in präg, U)e[truf genoffen folange, bis tid}ed]ifd>er" i^aß fie in i^ret iöirfung befdiränfte. Slls bie Cfd^edien es im 3abte ^i|;09 burdjfe^ten, bajj bie Derwaltung ber prager Uniocrfitát in tfdvidiifdje £;änbe überging, perfiel biefe Zlnftatt febr fd^nelt, fie fam erft bann wieber ju befdjeibener Blüte, als bie Cfdiedien fid; bereif jeigten, ben Deutfdten wenigftens bie ßUidf bered;tigung in ber UnioerfitätsDcrwattung ein^ 3uräumcii. fiaben bie Cfdiedien überhaupt etwas geleiftet, was bie Kulturwett ats einen befonberen (gewinn bud]en tann? 3f' celigiofe Reformator, auf ben bie Cfdjedien fo ftolg finb, wirtlid) ein fd]öpfcrifdier (geift gewefen? lOar er nidjt mcU mebi" nur ein Jlgitator, ein Crommter für 3t'2e"i bie nid]t er, fonbern ber norbifdje, atfo germa« nif(i;e íteforniator IDicIif entwicfelt Ejatte? Unb waren nidit bie i;u|fitcufriege, bie nad; bent Cobe biefes Crommters entbrannten, mit bie fdirccF[id)ften, bie bie (geidiid]te überPjaupt fennt? Unb wie ftebt es mit beini planooK gepffegten Hubnt bes päbagogen Komensf\-, ber feinen Xla^ men nad} ber Sitte ber [atinifierte, unb bann CEomenius biejj? Jiud> biefer JTiann uerbanft fei« nen Jtuf nid]t feinen urfprüngtidjen Ceiftungen, aud) er war, äfjntid} wie 3oí?'""iâs í^us, nur ein Derbreiter frember 3^^®"- tiefer „größte Cebrer ber Ulenfdjbeit", wie bie Cfdjedjen ibn in ibrer übergroßen Befd;eibenE)eit nennen, war ein Sdiüler bcs Beibelberger profeffors íüolfgang Katbfe, latinifiert Hatid7Íus, unb biefer Halsdjius bat fdion am 7. ZTiai (,6(3 bem Heidjsíag 5u 5ranffurt eine Xienffdjrift überreid^t, bie genau bas entbleit, wos Contenius fpäter ats eigene iüeisbeit 3um Beften gab. 2ltfo aud) cComenius, ber „größte £e&ter ber 2Ttenfd)tí2ÍÍ". ift, wie ein faditunbiger UTann einmot treff enb fagte, „nur ein Seitentrieb fd)öpferifcbcn gerinanifdien (gei« ftes". Sie tfd]ed)ifdieu Komponiften Smetana unb Dooraf, fo anfpred)enb ibre ilTufif aud) immerbin fein mag, fußen auf beutfd)cn öorbitbern, fie wären nid)t fo befannt geworben, wenn nidjt beutfdie .5reunbc ibnen uneigennü^ig ben tt>eg in bie iöett geebnet twtten. Das beutfd>>böff» mifd]e 5d)rifttum f)at íDerfe t]eroorgebtad)t — es fei an Jtbatbert Stifter unb Hainer UTaria Hitfe erinnert — bie ber IDeütiteratur angeEjö^ ren, aber gibt es einen tid)ed)ifcf!en Didjter, ber über bie engen (grenjen feiner Ejeimat fd)äfet unb getiebt wirb? €s ift aud) nidjt ju beftreiten, baß fogar bas öotfstieb, biefer unmit« telbarfte unb ed)iefte Ztusbrüct Dötfifd)en i£mpfin«= bens, in ber Cfd)ccbci weit weniger bod) entwicEett ift, ats bei atten anberen ftawifd)en Hoition^n, baß bas bürftige tfd)ed)ifd)e Dolfstieb nur ein matter unb fetitgeratener Aufguß beutfdjer üotfs« poefie ift. ü?ir faffen gufammen: Das tfd)ed)ifd)e i?ott ift auf gernxanifdjem Kutturboben gewad)fen, beutfd)e Hitler, Bauern unb fjanbwerter, beutfdje 2)enfer unb S>id)ter boben bas £anb 3U einem (gebitbe Don europäifdiem Kutturmaß gemadit. U)enn bie prager Regierung in ben tefeten Utonaten unb 3'<t!" ren wieber nad? bent in ber Ejuffitenseit entftanbenen Sd)mäbtuf perfäbrt: „Hottet bie Deut« fcben aus bem Canbe aus, taffet feinen in irgenb^ einem Jlmt ober im Hat fi^en" . . . fo fd)tägt f';e fid) fetbft ins (Sejid)t. Die linffiten fd)nitten bem gefangeneu (gegner, um ibn 5U branbmarfen, bie JTCafe ans bent (Sefid>t, bie b^ntige proger He« gierung jebod) amputiert bie Hafe fid) fetber. Sie peinigt bie Pflegemutter, bie fie faft a 11 e s oerbanct. Sie branbmarf) fo fid) fetbft cor alten, bie auf moratifd)e Sauberfeit íüert tegen. Unter stärkster Anteilnalime der ganzen Welt hat der diesjährige Reichsparteitag der Nationalsoziahstischen Deutschen Arbeiterpar- tei in Nürnberg m dieser VS/oche begonnen. Kundgebungen und Veranstaltungen folgen lag für Tag und die Reden der führenden Männer geben Rechenschaft und Ausrichtung. Eine Schau von wundervoller nationafer Kraft und Grösse, wie sie bisher an keiner ande- ren Stelle der Erde gelungen, wird abge- wickelt. Jeder Deutsche im Auslana darf in diesen Tagen besonders stolz auf sein Vater- land sein. Selten haben die politischen Ge- genspieler des Reiches seit 1933 gebannter nach Nürnberg geschaut als in diesem Jahr. Die meisten erwarteten bereits von der Pro- klamation des deutschen Staatsoberhauptes we- sentliche Erklärungen zur Aussenpolitik des Reiches, vor allem in der tschechisch-sudeten- deutsc:!;cn Frage. Aber der Führer vermied in dieser Beziehung auch die geringste An- deutung. Er stellte hingegen in der Eröft- nungserklärung noch einmal den Kampt der Bewegung zur Rettung Deutschlands dar. Er betonte dabei, dass das Volk in seiner iVlasse, die Arbeiter und Bauern in ihrer der Hei- mat und dem Boden verwurzelten Haltung ihn durch alle Schwierigkeiten und Irrnisse den Weg der politischen Erneuerung gehen hiess, dass die Kenntnis des Frontsoldaten tums für ihn entscheidend war, nicht aber die Kenntnis der politischen Staatsführung oder der bürgerlichen Politiker und Gesell- schaftsschichten jener Nachkriegszeit. Der eine dichte Rauchwolke bemerkbar, deren Her- kunft zunächst unbekannt blieb. Erst Flieger konnten feststellen, dass längs der finnisch- russischen Grenze Tausende von Quadratki- lometer Wald in Brana stehen. Die Dichte der von dort herrührenden Rauchwolken hat auf der nördlichen Ostsee sogar die Schift- fahrt zu einem Teil lahmgelegt. Die Unruhen zwischen Juden und Ara- bern im Monat August forderten 549 Tote und Verwundete. Die Araber haben dabei die meisten Opfer zu beklagen. In ganz Pa- lästina ist der Eisenbahnverkehr erheblich ein- geschränkt worden. 2. Sept. — Ungeheure Regengüsse haben jn Schlesien zu schweren Ueberschwemmun- gen geführt. Das meiste Hochwasser führt die Neisse. Pioniere, Feuerwehr und Arbeits- dienst sina zur Hilfeleistung eingesetzt wor- den. In Berlin wurde das Herrenmodengeschäft Hermann Hoffmann aut Anordnung des Poli- zeipräsidenten geschlossen und der Eigentü- iner wegen Nichtbeachtung gültiger Preis- tabellen in der Textilbranche mit 50.000 RM Geldstrafe belegt. Ab 16. Oktober dürfen in Italien Juden keine Lehrämter mehr bekleiden. — Die Stadt Mailand hatte in letzter Zeit eine Zu- wanderung von 3000 Juden zu verzeichnen. In Frankreich führt die Regierung Dala- dier gegen die sozialistischen und kommuni- stischen Arbeiterorganisationen einen schwe- ren Kampt um die Erhöhung der 40-Stunden- Woche. Die Marxisten drohen überall mit Generalstreik. 3. Sept. — Der Führer der deutschen See- schiffahrt, Essberger, hat für alle deutschen Seeschiffe der Han(ielsmarine in Anbetracht des endgültigen Verlustes des deutschen Se- gelschulschiffes ,,Admirai Karptanger" für den 5. September Trauerbeflaggung angeordnet. Aus Berlin wird bekannt, dass Nürnberg und Umgegend für die Zeit vom 4. bis 13. September unter dem Schutz von Flakartil- lerie stehen. — Zehn in Berlin beglaubigte Botschafter, 22 Gesandte und 13 Geschäfts- träger nehmen auf Einladung des Führers am Nürnberger Reichsparteitag teil. Unter ihnen erstmalig auch der Botschafter der Ver- einigten Staaten. Der Vertreter der Sowjet- union ist nicht dabei. Konrad Henlein ist von seinem Besuch auf dem Obersalzberg in seine Heimatstadt Asch zurückgekehrt. — In der Tschechoslowakei wurde die Vorführung des vor Jahresfrist in Wien hergestellten Fifms „Der Pfarrer von Kirchfeld" verboten, weil die darin spie- lenden Bergbewohner weisse Strümpfe tra- gen, wie sie auch bei den Sudetendeutschen beliebt sind, aber aut die Tschechen wie das rote T uich auf den Stier wirken. 4. Sept. — Die nationalspanischen Zeitun- gen schreiben, dass die Kämpfe an cfer Ebro- Front keine Schlacht zwischen Republikanern Führer sprach weiter vom Kampt gegen den Standesdünkel und vom Weg, den die Be- wegung zum Herzen des Volkes, zur Quelle des ewigen Deutschland, gegangen ist. Mit Glauben und Kompromisslosigkeit hat er sei- nem Volke eine starke Staatsführung wieder- gegeben. Nur eine starke, unlösliche Gemein- schaft konnte einer Welt der Zersetzung, die geführt wurde vom jüdischen Weltfeind, trot- zen. Die Welt spreche so viel davon, dass Deutschland Pakte abschliessen möchte. Er träte aber vor den diesjährigen Parteitag nicht mit einem neuen Pakt, sondern mit den sie- ben neuen Gauen seiner Heimat hin. Der Führer kennzeichnete dann die wirtschaftliche Lage des Reiches una stellte dabei fest, dass alle Kritiken, die aus demokratischen Län- dern kommen, unproduktiv seien. Eine Blok- kade Deutschlands müsse man als eine gänz- licii unwirksame Tatsache betrachten. Immer mehr werde die Unabhängigkeit vom Aus- fand durch den Vierjahresplan durchgesetzt. Zum Schluss seiner Proklamation umnss der Führer noch einmal die Bürgen der deut- schen Zukunft: ein besonders in seiner Ju- geno gesundes Volk, eine vernünftige poh- tische Leitung, eine autbauende Wirtschaft, ein aufstrebendes, schöpferisches, kulturelles Leben und eine starke Wehrmacht. (Den ei- gentlichen Wortlaut der bed'eutendsten Re- den in Nürnberg werden wir nach Möglich- keit in den nächsten Ausgaben des „D. M." bringen. Schriftleitung.) una Nationalspaniern, sondern zwischen Fran- zosen una Nationalspaniern darstellen. Die Franzosen probierten dort besonders ihre neuen 10,5-Zentimeter-Geschütze aus. Auch viele französische Marokkaner kämpfen gegen- wärtig aut Seiten der Rotspanier. Ueber Tokio ist ein gewaltiger Taifun hin- weggebraust, der Tausende von Häusern zer- störte. Die Zahl der 1 ofen soll sich auf 200 belaufen. 5. Sept. — Auf drei deutsche Hochsee- fischdampfer wurde von einem sowjetrussi- schen Wachschiff aut der Höhe von Kap Ca- nin das Feuer eröffnet. Die Fischdampfer suchten in einem norwegischen Hafen Zu- flucht. In Frankreich wurde die Einberufung meh- rerer Reservistenjahrgänge angeordnet. — In englischen Gewässern haben die grossen dies- jährigen Flottenmanöver begonnen, an der 40 Einheiten der Heimflotte teilnehmen. 6. Sept. — 19 jüdische Beamte, die im italienischen Innenministerium tätig waren, sina ihres Amtes enthoben worden. — Bezüg- lich des von jüdischen Organisationen ange- kündigten Boykotts gegen Italien schreibt die halbamtliche „Giornale d'ltaha", dass das Schicksal der itahenischen Juden sehr ernst werden könnte, wenn die Juden „j'enseits des Ozeans" unüberlegte Handlungen begehen. 7. Sept. — Die ständigen Verhandlungen zwischen den Beauftragten der Sudetendeut- schen Partei und der Prager Regierung wur- den durch unerhörte Zwischenfälle in der sudetendeutschen Stadt Mährisch-Ostrau jäh unterbrochen. Dort kam es zu schweren Aus- schreitungen der Polizei gegen die deutsche Bevölkerung, als diese mehrere sudetendeut- sche Abgeordnete begrüssen wollte, die nach Mährisch-Ostrau gekommen waren, um dort mit 'den zuständigen Behörden wegen der Verhaftung von 82 Mitgliedern der SDP zu verhandeln. Berittene Polizei schlug auf die Abgeordneten untf auf Frauen und' Kinder ein. Aucft* im Städtchen Hultscfii'n, wo éíwa /OOO deutscfle Mütter versamffiSTt waren, um die Nachrichten der tschechischen Presse üoer öie umscnurung inrer Kinaer m tscne- chische Schulen nachzuprüfen, ereigneten sich unglaubliche LTebergrifte der tschechischen Po- lizei.' Diese ging gegen die Frauen und Kin- der mit Schlägen vor. Von den Sudetendeut- schen wurden Protesttelegramme an die Pra- ger Regierung gerichtet. Die Lage ist ange- sichts der dauernden LTnruheii im ganzen su- detendeutschen Gebiet sehr gespannt. Die Prager Regierung überreichte den Su- detendeutschen einen neuen Plan, den soge- nannten Benesch-Plan, in der Annahme, dass die Sudetendeutschen denselben als eine Ver- handlungsgrundlage annehmen würden. Das dürfte aber kaum der Fall sein, da die ein- zelnen Punkte den bekannten acht Karlsba- der Forderungen Konrad Henleins auch nicht annähernd entsprechen. teften IPorten feiert er bas 3"'5^i'him ats ben Cväger bcs geiftigen 5octfd)rit;ts unb bviictt fein Bebauern batüber aus, baß nu't feinem Detfd)win» ben £id;t unb Bewegung aus bec Citeratur, Did)» tung unb Kritif uccfdiwunbcn feien. €r gebt fogar fo weit, ben Oecsidjt Deutfdjlanbs auf bie 3ubci! m;l ber Dectecibung bec pcoteftanten aus 5ranfre'di in pacattcte ju fcfeen unb bem 3)rit» teu Heid; bie gteid)en ucrtjängnisoottcn Dertufte 3u propbeseien. meint audj, baß bas ieblcn bcs jübifd)eu Cinftuifes ficb fd)on infofccn be» mecfbar mad;e, als ber Hationatfojiatismus burd) 5d;aufpiete nationaler Uiad)tenlfattung, burd) pa» taben, Cronxmct» unb 5'ii'f<'rentäcm ben Dertuft wettjumadjen Betfud)c. Diefe Beutteitung bec in Deutfd)« tanb bacf nid;t unwibecfprod)en bleiben, weit babei fowobt bie Uc|ad)cn wie bie. folgen bes beut» fdjcn yntifemitismus fatfd) bcteud)tct werben, gwac läßt fid> nid)t leugnen, baß bie 3UÖ«" ht bem Bectin bec 3''t!r^ "oc bem nationatfoäiatiiftifdien Hegierungsantcitt mit größter gciftíger Hegfant» feit wicften. Jlbcr fie waren bodj in ecjlec Cinie nuc bacauf bebadjt, anbere Catentc iticen eigenen 3ntcreffcn bienftbar gu mad)cn. lüas itjre an» gebtictje fritifcbe Begabung betrifft, fo äußerte fie fid) nuc in einer 5CcÍefeenben '»Scfdiwäfeigfcit, bie in unbeituotfftec lt>eife bie feetifd;e IDiber» ftanbsfraft bes bcutfd;en Dotfes täbmte. Den ZlTit« tionen oon JJcbeitstofcn, bie es in Deutfditanbj gab, biben fie faum gebotfen. Doctj ift es eine íEatfad)e, bie gerabe . b^u'^ burcb bie jübifd)eu Ktagen übec finanjictle Dectufte im Dcitten Heid) ecbäctet wirb, baß fie aus bem attgemeinen 3"* fammenbcud) für fid) fetbft beträd)ttid)e Decmögen 3U gewinnen obec boA juminbeft ju ecbatten wußten. 3bt potitifdies Ujicfen ift baburd) ge^ fennjcidinet, baß bas Deut(d)e Heid) fein Zlnfeben unb feine Selbftbeftimmung cfft wiebergewinnen fonnte, nad)bcm es fid) bes jubifd)en fiinftuffes entlebigt Sfß ""in aud) gern auf itice ZTiitarbeit auf fünftterifd)em (gebiet DCcjidjten fann, fommt barin jum Jtusbcucf, baß bie (Ebeater, Kinos, Konjectfäte unb Kteinfunftbäufcc i)cute in Bectin beiud)ter benn je finb. 5i-"eube unb Un» tecbattung finb mit ben 3uben feiiteswegs abge« ftorben. Jtufgeftogen finb tcbigtid) bie fogenann» teil titcrarifdjcn „Salons", wo man feine aber fd'jtießtid) bod) nuc in unfcud)tbacen (gcfpcä« dien ccrgcubete. £s ift bec vtbbé (gabciet Cambect, Zitaice b'®ran, ber bie Holte bes 3iibentums in Deutfdi« tanb in einem 2lctifel im „(Dran^lTíalW von bie» fem (ge(id;tspunf'. aus bcfcad)tet unb bamit bie Dacftettung Couis (gittets bec notwenbigen Kor» ceftuc untersiebt. £c läßt es nid)t an einec 2tn> fpietung auf bie (gefabcen fetiten, wctd)e 5canf« ceid) üon becfctben Seite b^c bebroben. Ü?enn bas fjaus brennt (unb Deutfd)tanb brotite bereits unter feinen Crümmcrn ■ ju tiecfd)winben) — fo fd)reibt Lambert u. a. — ruft man nid]t bie 5d;»ä^er, bamit fie mit fdjöncn Heben bas 5euec crftiííen. Utan fd)icbt fie rietmebc beifeite, wenn es fein nmß: mit (Sewatt, weit fie bas Hcttungs» wecf ftören. So ficbt ein 5i"an3oie bie 3'ií'<^nf'^<i3í in Deutfd)!anb an, unoecfennbac babei aud) an bie Decbättniffe in feiner eigenen fjeimat benfenb. Gross-Deutschland £>fc Sebijl(«unâ§6ilan3 bc§ Santicã Ocffctteld^ 3n Defterreid^ tt)of)nen 10 iPro3ent ber SJle'n- fdjen, bie itn ehemaligen ®cutfd)en ÍKeic|e lebten. Sie SBoiölterungäbidjtc Defterreidjã ift aber be- beutenb geringer ali bie bei iReiiijei, loeil bis großen 2ßalbftäc|en unb bie I)ot)en SBerge bei Ülpentonbei nur geringere Stuibe^nungimögtid^» feiten bieten. ®ie Sotjl ber beutfc^en ©ru^» ftäbte er^ötjt fic^ burd) ben 3lnfcf)Iu6 Wn 56 auf 59. Sie SSebötferungibitona bei ßanbei Defterreiii^ ift irefentticil ungünftiger ati bie béi íícuen Seuffdjtanbi. ©egen 1277 000 ©eburten, 1936 int ffieic^e tsurben in Defterreid^ nur 88 400 ©eburten ge^ft^tt. Sementfpredjenb tarnen olfo in Seutfäiianb 19 ©eburten auf 1000 ginwotjner, in Defterreiri^ aber nur 13,1. Sa bie öfterreidiifdje S8et)Dlferung t\od) wefent« lidj me^r überaltert ift oli bie bei ÍKcidjei, ift outf) bie goljl ber EobeifäHe toefentliciö ^öfier. SBöljrenb in Seuffdjlanb 1936 oon 1000 33len- ftfjen 11 ftarben, waren ei in Defterreiri^ 13,2. Sie ber S^efdjtie^ungen ift ali 'golge ber ^olitifdjen Unterbrücfung unb nnrtfdjaftlicfien ííot ebenfaHi öu^erft niebrig unb betrug 1933 auf 1000 (Stnmo^tier nur 6,9 gegenüber 9,1 im SRci(i)e. ©0 Çatfe Cefterreid) im Soljte 1936 einen ©terbeübetfdjufe uon 724 SobeifäHen, toä^renb bai JReidj in ber gleidjen nod) einen ©eburtcnüberidju^ üon 7200 3ieugebcrenen aufäuiueifen l;atte. om Juösn tn DeutrdilanÖ - Oscluft unD GetPtnn D itidjts bif fo baju beigetragen, bas Ijcutige Dcutfd)tanb in ben Oerruf fnttucfeinbtid)ec Bac» bacei ju bcingen, wie bie Bebanbtung, bie es ben 3ubeu 3uteit werben läßt. £onis (gittet, ein IWU gtieb bec 2tcabemie 5i'ançaife, b'tt in bem Bud) „Hayoui- et ombres b'Itttemagne" nad)3uweifen ocrfudit, baß Deutfd)tanb fid; mit bec Jtusfdial» tung bcs jübifd)en Stemcuts feinec 3iücltigen5 becaubt unb ficíí fetbft sum 2lbfterben feines fut» tnrctlen £cbens »ecucteitt b^be. Hirt ben beweg» ber SBoc^e 1. Sept. — Die Berliner Zeitung „Der Angriff" richtete einen „offenen Briet an Runciman", in dem sie den englischen Lord auffordert, die tschechischen Gefängnisse zu besuchen, in denen zahlreiche Sudetendeut- sche wie kriminelle Verbrecher behandelt wer- den. — Der Führer der Sudetendeutschen, Konrad Henlein, besuchte Adolt Hitler auf dem Obersalzberg. Seit Tagen machte sich in 'Mittelschweden beginnt der neue un(d spannende Kriminalroman von AXEL RUDOLPH Er ist kurz und gut und wird unseren Lesern gefallen. - Die Schriftleitung. Xkntfc^r tnot^tn Jtciiaä, ôen 9. Síptem^er 1938 3 St( tootsn audi fcfihec ntdit )uti(tlõrrig Die Cídiccfjcn íiabcn iticc Staafsgcünbung im 3atjr« \9V), bis fií lúcht bcr eigenen Cücf)tigte;t, fonbeni nuc bem Sie^e ilitec adiietten 53unbcs» gcnojfcii 311 bantcn Ejaben, butdi jaíjcsetjntclauge Dccfd',u?örungen gegen bas gtögece öaterfanb, b.e Ôftcrrcidiiíá]»ungorifcf)0 Z)c>jH''eItncnardno norbcveij tet. Sie ãei-ftôvnng bicios alten Jícid^eí, ias feine tfdiediifdx'ii Canbestinier nid;t fdilcditci- be« IjanbcU Ijatle, ais bie anbei-en HatioUen, bte in» nertialb fcinec (Scensen molínten, íft fd^crn fcit natiesu tiunbcit 3oÍ!ren bas ecílâcte giet bei- tfdjedjifdien íljauoiniften. 23ei allen inelir obei- minbec cerl^üllten fiaublungen gegen ben beftanb bes fjabsburger líeidies l^aben bie EfdíC» dien, bic bie berufenen Dorfäinpfet bec panfla» n)iftifd]en ju fein glaubten, ben cuffifd^en garen als ben natürlidiften unb niadjtigften 5teunb gefdiafet unb gefeiert. 3i'i íPelttrieg finb jat^í» lofe ôfterrcidjifdíe Solbaten tfdiedíifdjer Itationali» tat unter Bcudj bes bem öfterreidjifdjen Haifet geleifteten ^afjncneibes ju ben 2?uffen übergeiau» fen. Diefe íleberíâufet tpurben fd^tieglid; oon ber ruffifd-.en íjeercsBerwaltung in eigene 5ormationen Sufanimengefa^t unb, ba man fie an bec tuffifdjen IDeftfront aus leidet ctflärlidien CSrünben sunadjft nidit permenben fonnte, in Sibirien eingefefet, um bem tuffifdjen Baten ben Hücfen ju becEen. Sibirien ift ein getoaltiges £anb, es ift reid) aii Bobenfdiäfecn unb arm an inenfdjen. lüenn Si^ birien fo gepflegt ujürbe, u>ie es notiuonbig wäre, fönnte es bunbertntal foi>iel Zncnfdjen ausreidienb ernäliren, tüie Ijeute bort ipotinen. 3ie öolfdiewi» fen Ijaben es in ben \9 ilitet ijetrfdiaft nid)t fettig gebrad-vt, aud] nur einen IBruidjteil ber. ungc[]eureu ZHögtidifeiten biefes Canbes 3U eritwideln. 2)er ruffifd;e gar liätte t>iclleid;t, feine ííad;fotgec, bie wci§garbiftifdicn ©eneralc, oor aliem ber tDoiggarbiftifdie Jfòmiral l{oItfd)af, liät.» ten mit größter íüaíjrfd;einlid7feif aus Sibirien, bas einen faft fontinentalen Umfang l^at, melir gemadit als bie Hoten. J)ie Catfadje, bag Jlb.» miral Kolttdiat nad; fetjr bead7tlrd)en Ilnfangser^ folgen fd^eiterte, bay nadj feinem iEoie be; aus bem fibirifd^en liaunt heraus geführte Kampf gegen bie öolfdiewifen abgebrod^en »erben muß» tc, t»at bie íí?itEung bes Pectais jener tfdjedii» fd^en £egionen, bie fo Pieles bem garen oerban.» ten unb bie besljalb bie Ijetlige pffidjt Ejatten, ben Znännern beisufteljen, bie ben legten 3"*" baber bes ruffifdien Kaifertlirones fd^ü^en unb feine 2)Tad;t luieberlierftellen wollten. Kürjlid) .bat einer ber inenigen übeclebenben ttJeißruffifdien ®ffí3Íerc, bei- (ßeneralleutnanl Konftantin lt>. Saf^ baro», bie (Sefd:id;tc biefes neuet[id)en Derrotes ber Cfdjcdjen ausfütjrlidj gefdjilbert. Êr gef;! ba» ron aus, baff bie öerlogenbeit ber bolfdiewiftifdjen Parolen tion ben anftänbigen unb orbnungslieben.» ben €lementen bes weiten ruffifdjen Iieid?es fetjc fd)ncll ertannt toorben roare, ba§ fid; allüberall, Bom Snjeftr bis 5um Stillen ®5can (Drganifationen gcbilbet ijätteu, bie mit ber iWaffe in ber i^anlb bas Dolfsfrembe unb oerberblid^e Hegime ber öol^ fdjewifen abfdiütteln iBoUten. „Kaum ein nodj fo fleines Stäbtd;en", fo fdjreibt er, „fauni ein Dorf, i»o fid) nid)t getjeime öerbänbe für bie Hettung Huglanbs bilbeten; fie alle nannte bas Dolf „TOeié", 3um Unterfdiieb oon ben „Hoten". Sie bilbeten mitfam* ben Kofafen unb Bauern bie na» tionalen Kräfte im breijäljrigen Kampf gegen ben Kommunismus. Cludi bie Cidjedien redinete tnan 3U ben „roe'^en". Saifiaro» nennt bie (ßrün* bung ber „tfdjedyfdjen Cegionen" eine „Strafe für bie panflawismus", ber Hu^lanb in ben lefeten fünfjetjn 3«£!C'2'* "ot bem lOelltrieg Doll unb ganj oerfallen war, bie feine äugere unb innere politif íjeimtücEifd} bctierrfd)te. Sd)on im 3c£!re i"! Jlnfang bes IDeltfrieges, tjatte bie ruffifd^e Hegierung ben ilTi^griff be.» gangen, ein tfd^ediifdfes 23atoil(on, 800 2Tiann ftarf, aus ben in Suglanb anfäffigen íEfdjedien aufjuftellen. 3ii Caufe ber geit würbe burdi Bewaffnung ber in ruffifd)en (Sefangenenlagcrn intiaftierten Ueberläufer aus bem Bataillon ein Jlrmeetorps. Diefes 2irmeeforps, bem ITiafaryf ben Hamen „Cfdjediifdie £egion" gegeben iiat, uerfammelte fidj in ber Ufratne. ZTian ertlärte es für eine 2Jrt Beftanbteii ber franjöfifdjen Jlrtnee unb ijatte juerft; bie Jtbfidjt, es auf bem „näi)e<= ren" ber bamais gangbaren IDege, über ilTostau« 21rdiangelffiiDei^es ZTieerelltlantifdier ©jean an bie 5ront nadf .ícaníreidi ju bringen. So Iiätten bie tfdjediifdien Cegionäre (Selegenl^eit gehabt, itiren ijaß gegen alles, was beutfdf ift, unter oollem (ginfafe il^rer felbft nod; einigermaßen balb ju betätigen. JJber fo eilig i]aften es bie tapferen Solbaten