H. J. Blaß, M. Frese Dauerhaftes Laubrundholz für Holzbauwerke Grundlagen für die Bemessung BAND 27 Karlsruher Berichte zum Ingenieurholzbau Herausgeber Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Holzbau und Baukonstruktionen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Blaß Titelbild: Robinienquerschnitt, Rundholz der Edelkastanie, Lasteinleitung eines Druckversuchs Dauerhaftes Laubrundholz für Holzbauwerke Grundlagen für die Bemessung Gefördert vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und von der Europäischen Union durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung H. J. Blaß M. Frese Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Holzbau und Baukonstruktionen Diese Veröffentlichung ist im Internet unter folgender Creative Commons-Lizenz publiziert: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/ KIT Scientific Publishing 2013 Print on Demand ISSN 1860-093X ISBN 978-3-7315-0062-9 Forschungsberichte, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften 2013 Impressum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) KIT Scientific Publishing Straße am Forum 2 D-76131 Karlsruhe www.ksp.kit.edu KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft Vorwort Im Rahmen des Operationellen Programms für das Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ wurde die Richtlinie des Mi ‐ nisteriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zur Förderung des Clusters Forst und Holz in Baden ‐ Württemberg erlassen. Zuwen ‐ dungen aus dieser Förderung sollen die effektive Nutzung von Holz stei ‐ gern und zugleich die Vernetzung zwischen Unternehmen und For ‐ schungseinrichtungen stärken. Unter dieser Richtlinie haben die Albert ‐ Ludwigs ‐ Universität Freiburg – Institut für Forstbenutzung und Forstli ‐ che Arbeitswissenschaft, die Forstliche Versuchs ‐ und Forschungsan ‐ stalt Baden ‐ Württemberg, die HECO ‐ Schrauben GmbH & Co. KG in Schramberg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Holzbau und Baukonstruktionen ein Forschungsprojekt zur baulichen Verwen ‐ dung von dauerhaften Laubrundhölzern initiiert und zum Abschluss ge ‐ bracht. Im vorliegenden Forschungsbericht sind die Projektergebnisse zusammengefasst, die die Arbeiten des Karlsruher Instituts für Techno ‐ logie betreffen. Ein besonderer Dank gilt Herrn Dipl. ‐ Ing. Andy Böhrin ‐ ger, der mit seiner Diplomarbeit in vorbildlicher Weise bei Versuchs ‐ durchführungen und ‐ auswertungen im Projekt mitgewirkt hat. Hans Joachim Blaß Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .................................................................................. 1 2 Material und Methoden ........................................................... 5 2.1 Stammabschnitte der Laubhölzer ................................... 5 2.2 Computertomographische Untersuchung ...................... 6 2.3 Versuche an Druckstäben und Druckprüfkörpern .......... 6 2.4 Verbindungen .................................................................. 9 2.4.1 Ausziehversuche mit Vollgewindeschrauben ................. 9 2.4.2 Zugversuche an einer Basisverbindung ......................... 11 3 Ergebnisse .............................................................................. 15 3.1 Geometrische Kennwerte ............................................. 15 3.2 Tragfähigkeit der Druckstäbe ........................................ 20 3.3 Druckfestigkeit der Druckprüfkörper ............................ 20 3.4 Holzfeuchte und Rohdichte der Baumscheiben ........... 22 3.5 Modell für die Tragfähigkeit der Druckstäbe ................ 27 3.6 Ausziehwiderstand der Vollgewindeschrauben ............ 30 3.6.1 Modell für den Ausziehwiderstand ............................... 31 3.7 Zugtragfähigkeit der Basisverbindung ........................... 33 3.7.1 Tragfähigkeitsanalyse der Zugversuche ........................ 35 4 Zusammenfassung .................................................................. 39 Literaturverzeichnis ........................................................................... 41 Bezeichnungen .................................................................................. 45 Anhang ............................................................................................... 47 1 1 Einleitung In der Vergangenheit spielte Rundholz in seiner natürlich gewachsenen Form von jeher eine Rolle im Bauwesen und in der Industrie, wenn vor allem wirtschaftlich ‐ technische Erfordernisse im Vordergrund standen und nicht architektonisch ‐ ästhetische Aspekte. Bekannt sind die Trierer Römerbrücken, deren Flusspfeiler auf Holzpfählen gegründet wurden, und die industrielle Massenverwendung von Grubenrundholz im Berg ‐ bau. In beiden Fällen machte man sich die hohe axiale Tragfähigkeit zunutze, die Rundholz in seiner ursprünglichen Form aufweist. Bis heute ist die bauliche Verwendung von Rundholz üblich. Es gibt die in sich geschlossene Regelung zwischen den Normen DIN 4074 ‐ 2 [1] und DIN 1052 [2], die die Sortierung von Rundholz bzw. den Entwurf und die Bemessung von Holzbauwerken betreffen; DIN 4074 ‐ 2, gültig seit 1958, teilt von Bast und Borke befreites Rundholz in Güteklassen ein, denen nach DIN 1052 Festigkeitsklassen zugeordnet sind. Ohne diesen Zusammenhang wäre die Verwendung von Rundholz in tragenden Kon ‐ struktionen in Deutschland baurechtlich nicht ohne weiteres möglich gewesen. Nach wie vor werden beispielsweise in DIN 21320 [3] die Gü ‐ tebedingungen von Grubenrundholz festgelegt und in EN 12699 [4] Grundsätze für die Herstellung von Verdrängungspfählen aus Holz ge ‐ regelt. Jedoch werden in diesen beiden Bereichen in Deutschland mitt ‐ lerweile wirtschaftlich unbedeutende Mengen Rundholz verbaut. Eine knapp gehaltene Literaturrecherche zeigt, dass es in der jüngeren Ver ‐ gangenheit bis heute Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der bauli ‐ chen Verwendung von natürlich gewachsenem Rundholz gibt, die zum Ziel haben, solches Rundholz verstärkt für den Hochbau zu verwenden. Neben Arbeiten, die einen umfassenden Einblick in das Thema der bau ‐ lichen Rundholzverwendung geben [5] ‐ [7], gibt es auch solche, die sich speziell mit den Möglichkeiten der Verbindungstechnik befassen [8] ‐ Einleitung 2 [14], und solche, in denen über Tragfähigkeitsversuche an natürlich ge ‐ wachsenem Rundholz berichtet wird [15] ‐ [17]. Einige Arbeiten bespre ‐ chen Fallstudien über Rundholzprojekte und neuere Rundholzbau ‐ werke, die in die Nutzung übergegangen sind [18] ‐ [26]. Die aufgeführ ‐ ten Arbeiten zeigen insbesondere das Potenzial von Nadelrundholz in natürlich gewachsener, aber auch in zylindrischer, mit Maschinen bear ‐ beiteter Form. An dieser Stelle möchte das Forschungsprojekt anknüp ‐ fen und einige neue Aspekte beleuchten, wobei das Umfeld durch fol ‐ gende Randbedingungen gekennzeichnet ist. Im Zuge von Durchfors ‐ tungsmaßnahmen erbringt die Bewirtschaftung des deutschen Waldes in gewissem Umfang schwaches Stammholz, das in der Regel zu Brenn ‐ holz verarbeitet wird. Darin enthalten sind auch dauerhafte Holzarten wie Stieleiche, Edelkastanie und Robinie. Diese schwachen Rundhölzer könnten grundsätzlich ohne größere Bearbeitung und technische Trocknung als wirtschaftliches Material in tragenden, frei bewitterten Konstruktionen verwendet werden. Der Nutzen läge dann in der Be ‐ wahrung von Holz und sehr wahrscheinlich in einer erhöhten Wert ‐ schöpfung. Eine bauliche Verwendung setzt Kriterien für die Sortierung bzw. Grenzen für die Abweichung von der idealen zylindrischen Form voraus. Ebenso müssen Kennwerte für die Tragfähigkeit und die Bemes ‐ sung von Verbindungen vorliegen. Hier setzt das Projekt konkret an. Mit einem bildgebenden Verfahren auf Grundlage der Computertomogra ‐ phie wird für natürlich gewachsenes Rundholz der Holzarten Stieleiche, Edelkastanie und Robinie der räumliche Verlauf der tragenden Holzsub ‐ stanz, Kern und Splint umfassend, konstruiert, um die die Tragfähigkeit kennzeichnenden geometrischen Einflussgrößen zu benennen. Ergeb ‐ nisse von 105 Druckversuchen an Rundholzstäben der drei Laubhölzer beschreiben das Tragfähigkeitsspektrum, das grundsätzlich bei diesen Laubhölzern der untersuchten Dimensionen zur Verfügung steht. Die Druckversuche sind zugleich die experimentelle Grundlage für eine Tragfähigkeitsvorhersage. Gezielte Ausziehversuche mit Vollgewinde ‐ schrauben und Zugversuche an einem Prototyp eines Zugstoßes zwi ‐ schen natürlich gewachsenen Stammabschnitten, bei dem modulare Einleitung 3 und robuste Entwurfskriterien berücksichtigt sind, zeigen punktuell konstruktive Möglichkeiten auf, die zum Beispiel den Bau von Fach ‐ werkkonstruktionen (Bild 1 ‐ 1) aus natürlich gewachsenem Rundholz weiter realistisch erscheinen lassen. Das Forschungsprojekt ist die Fort ‐ setzung einer von den Verfassern durchgeführten Studie über die Drucktragfähigkeit natürlich gewachsener Robinienstammabschnitte [27] und zugleich eine breiter angelegte Untersuchung, die auf dem Ge ‐ biet der Verwendung von natürlich gewachsenem Rundholz weiteren Forschungsbedarf benennen möchte. Bild 1‐1 Visionen von Fachwerkkonstruktionen aus Rundholz (links) und Turm einer Windenergieanlage als räumliches Fachwerk in Stahl‐ bauweise an der A7 bei der Ausfahrt Malsfeld (rechts) 5 2 Material und Methoden 2.1 Stammabschnitte der Laubhölzer Im Herbst 2010 wurden 32 Edelkastanien (Castanea sativa Mill.) und im Frühjahr 2011 23 Stieleichen (Quercus robur L.) und 16 Robinien (Robi ‐ nia pseudoacacia L.) für die im Forschungsprojekt geplanten Untersu ‐ chungen gefällt. Der Standort der Edelkastanien war Oberkirch (Schwarzwald), derjenige der Stieleichen und Robinien lag am Rhein in der Nähe von Freiburg im Breisgau. Der Brusthöhendurchmesser der Bäume betrug 20 bis 40 cm. Es wurden nur solche Bäume ausgewählt, deren Stämme bzw. Stammabschnitte der Gestalt nach Anforderungen an tragende Bauteile erfüllen könnten, soweit dies die Beurteilung am stehenden Baum zuließ. Nur wenige Tage nach dem Fällen wurden die Stämme in einzelne Stammabschnitte geteilt. Dabei erwiesen sich man ‐ che Stämme als nicht geeignet, anderen hingegen ließen sich in ein bis zwei und in einem Fall sogar in drei brauchbare Abschnitte unterteilen. Diese Abschnitte wiesen eine Ausgangslänge von mindestens 5000 mm auf. Auf diese Weise wurden 54 Abschnitte aus 29 Edelkastanien, 30 aus 23 Stieleichen und 21 aus 16 Robinien realisiert. Auf die Abschnitte der Edelkastanien entfallen die Versuchsnummern 1 bis 54, auf diejeni ‐ gen der Stieleichen die Nummern 55 bis 84 und auf diejenigen der Ro ‐ binien die Nummern 85 bis 105. In Diagrammen des Anhangs sind die Stammabschnitte neben der Versuchsnummer mit dem Kurzzeichen nach DIN 13556 [28] (QCXE: Stieleiche, CTST: Edelkastanie und ROPS: Robinie) benannt, gefolgt von der Stamm ‐ und Abschnittsnummer. Die Abschnittsnummer 1 kennzeichnet stets Erdstämme und höhere Ab ‐ schnittsnummern Mittelstämme bzw. Zopfstücke. Material und Methoden 6 2.2 Computertomographische Untersuchung Ziel der computertomographischen Untersuchung der über 5000 mm langen Stammabschnitte war unter anderem die Ermittlung der Kon ‐ turfläche, die sich zwischen dem Splintholz und dem Bast bzw. der Borke befindet. Diese Röntgenuntersuchung wurde mit dem an der Forstlichen Versuchs ‐ und Forschungsanstalt Baden ‐ Württemberg be ‐ triebenen Computertomographen durchgeführt. Die vorgenannte Kon ‐ turfläche beschreibt aus statischer Sicht die dreidimensionale Form der tragenden Holzsubstanz. Die Art und Weise der ursprünglich durch Röntgen gewonnenen Daten, die in Form von x ‐ , y ‐ und z ‐ Koordinaten die Konturfläche in ausreichend fein diskretisierter Form beschreiben, ist in der diesem Forschungsprojekt vorausgegangenen Studie erläutert [27]. Alle nachfolgend dargestellten geometrischen Daten und daraus abgeleitete Flächenwerte beruhen auf diesen kartesischen Koordina ‐ ten. 2.3 Versuche an Druckstäben und Druckprüfkörpern Das Ziel der Druckversuche war die Ermittlung der Tragfähigkeit eines langen Druckstabes, der in seiner natürlichen Form Teil eines ebenen bzw. räumlichen Fachwerks sein könnte, und die Ermittlung der Druck ‐ festigkeit eines kurzen, nicht knickgefährdeten Druckprüfkörpers für Vergleichszwecke. Der Druckstab und der Druckprüfkörper stammten daher jeweils aus demselben Stammabschnitt. Die 105 Stammab ‐ schnitte wurden dazu in einen schlanken Druckstab (Index 1) und einen gedrungenen Druckprüfkörper (Index 2) unterteilt. Diese Unterteilung zeigt die Grafik in Bild 2 ‐ 1. Die Druckstäbe besaßen stets eine Länge von 4350 mm, die Länge der Druckprüfkörper lag zwischen 400 und 500 mm. An beiden Enden der Druckstäbe wurden zur beidseitigen ge ‐ lenkigen Lasteinleitung Kugelschalen (für Kugelabschnitte mit einem Versuche an Druckstäben und Druckprüfkörpern 7 Kugeldurchmesser von 300 mm) im geometrischen Schwerpunkt (im Folgenden Schwerpunkt) der beiden Stirnflächen montiert. Ein durch Kugelschale und Kugelabschnitt realisiertes Gelenk zeigt Bild 2 ‐ 2. Nach ‐ messungen ergaben, dass die visuelle Urteilskraft ausreichte, um die Gelenkpunkte mit dem Schwerpunkt der Stirnflächen in Übereinstim ‐ mung zu bringen. Die Stirnflächen der Stäbe und die zugewandten Scheitel der Kugelabschnitte wiesen einen Abstand von 80 mm auf. Die Knicklänge betrug daher 4810 mm (4350 + 300 + 160). Die Kontaktflä ‐ chen zwischen den Schalen und Kugelabschnitten wurden vor jedem Versuch mit Schmiermittel bestrichen, um ein reibungsarmes Verdre ‐ hen in den Gelenken zu ermöglichen. Die Druckstäbe wurden in der Re ‐ gel über ihre Tragfähigkeit ( F c1,max ) hinaus belastet, dabei jedoch nicht mehr als 35 mm zusammengedrückt. Die Druckprüfkörper wurden ebenfalls über ihre Tragfähigkeit ( F c2,max ) hinaus zentrisch belastet. Die dafür eingesetzte Prüfmaschine besaß eine starre untere und eine ge ‐ lenkig gelagerte obere Lastplatte. Beide Arten von Druckversuchen wurden als Kurzzeitversuche durchgeführt, wobei die Tragfähigkeit im Mittel in 300 s erreicht war. Nach den Versuchen wurden an den in Bild 2 ‐ 1 gekennzeichneten Stellen der Stammabschnitte zwei 50 mm dicke Baumscheiben entnommen und daraus jeweils drei Quader für die Er ‐ mittlung der Feuchtdichte ( u ) und der Holzfeuchte ( u ) ausgeschnitten. Die mit A gekennzeichneten Quader sollten Aufschluss über die physi ‐ kalischen Eigenschaften des Holzes der äußeren Jahrringe (Lage = A) und die mit B gekennzeichneten über diejenigen der inneren Jahrringe (Lage = B) geben. Die Stelle für die Baumscheibe des Druckstabs (Scheibe = 1) lag stets außerhalb des Bereichs, der durch das Biege ‐ druckversagen zerstört wurde. Die für den Druckprüfkörper vorgese ‐ hene Baumscheibe (Scheibe = 2) lag außerhalb des Prüfkörpers, jedoch im nahe angrenzenden Bereich. Material und Methoden 8 Bild 2‐1 Herstellung der Druckstäbe, Druckprüfkörper und Baumscheiben aus den Stammabschnitten Verbindungen 9 Bild 2‐2 Lagerteile für die Druckstäbe: Kugelschale (links) und dazu passender Kugelabschnitt (rechts) 2.4 Verbindungen 2.4.1 Ausziehversuche mit Vollgewindeschrauben Für die Ausziehversuche, in Bild 2 ‐ 3 schematisch dargestellt, wurden Vollgewindeschrauben verwendet, die vom Projektpartner eigens für das Projekt hergestellt wurden. Die Schrauben bestanden aus nichtros ‐ tendem austenitischem Chrom ‐ Nickel ‐ Stahl mit Kupferzusatz (Werk ‐ stoff ‐ Nr. 1.4567 nach EN 10088 ‐ 3 [29]). Die Wahl dieses Stahls, dessen Hauptanwendung unter anderem in der Schraubenherstellung liegt, war hinsichtlich der Ausführung und der Stahlfestigkeiten eine praxis ‐ nahe Materialentscheidung. Anhand der Ausziehversuche können je ‐ doch keine Erkenntnisse über die Korrosionsbeständigkeit dieser Schrauben in den drei Holzarten, die teilweise hohe Holzfeuchten auf ‐ wiesen, gewonnen werden. Die Schrauben mit Flach ‐ Senk ‐ Kopf ent ‐ sprechen dem Typ HECO ‐ Topix in Übereinstimmung mit ETA ‐ 11/0284 [30]. Sie wurden mit einem Nenndurchmesser von 8 mm und in den Längen von 100 und 140 mm, vgl. Bild 2 ‐ 4, hergestellt. Die Zugtragfä ‐ higkeit der Schrauben lag zwischen 16,3 und 16,8 kN und war unabhän ‐ Material und Methoden 10 gig von der verwendeten Länge. Die Eindringtiefe ( ℓ ef ) in den Prüfkör ‐ pern betrug bei Stieleiche 60 mm, bei Edelkastanie 60 bis 100 mm, und bei Robinie 40 bis 60 mm. Die von der Holzart abhängigen maximalen Eindringtiefen ergaben sich aus der Zugtragfähigkeit der Schrauben. Die Schrauben wurden in mit 5 mm vorgebohrte Löcher, etwa dem Kern ‐ durchmesser entsprechend, eingedreht. Ohne Vorbohren hätten die vorgesehenen Eindringtiefen ohne Torsionsversagen der Schrauben nicht erreicht werden können. Der Einschraubwinkel betrug 90°. Eine radiale und tangentiale Ausrichtung der Schrauben wurde zu etwa glei ‐ chen Teilen berücksichtigt. Nach den Ausziehversuchen wurden im mit ‐ telbar die Schraube umgebenden Holz Proben zur Ermittlung der Feuchtdichte ( u ) und der Holzfeuchte ( u ) entnommen. Bild 2‐3 Ausziehversuche mit Vollgewindeschrauben Bild 2‐4 8‐mm‐Vollgewindeschrauben: Länge 100 mm (o.), 140 mm (u.)