Band 14 Adalbert Forftreuter umpf riften ber bersten GA . brung Der endlose Zug DiedeutscheKolonisation in ihrem geschichtlichen Ablauf calvorlag 15DAD Her lactif. ünchen kampfschriften derObersten SA. Führung Band 1: E. D. d. Rudolf Der Judenspiegel Judentum und Anti semitismus in der Weltgeschichte kart. RM . -.60 Band 2 : E. D . o. Rudolf Totengräber derWeltkultur Der Weg des jüdischen Untermenschentums zur Weltherrschaft . kart. RM . 1. Band 3 : hanns Anderlahn Gegner erkannt! Ein Tatsachenberichtvom Leben und Kampf der SA . kart. RM . -.60 Band 5 : Adalbert Forstreuter Führergestalten aus der deutschen Geschichte . kart. Rm . I. Band 6 : Hanns Möller Feldgraue Sturmvögel Die Geschichte von Männern, die den „ Pour le mérite" erhielten kart. RM . 1. Band 7 : Die Welt vor der Entscheidung Dom Kampf der nationalen Erneuerungs bewegungen Europas . kart. RM . 1. Band 8 : Dr. Ernst Bayer und Rudolf Müller Geschichte, Wesen und Formen der Leibeserziehung · kart. RM . I. Band 9 : Im Kampf um 'das Reich SA .-Männer erzählen ihre Erlebnisse aus dem Ringen um die Macht im Staate . kart. RM . 1.20 Band 10 : SA.-Geist im Betrieb Vom Ringen um die Durchsetzung des deutschen Sozialismus . '. kart. RM . 1.20 Band 11 :. . . wurde die SA. eingesett politische Soldaten erzählen von wenig beachteten Front abschnitten unserer Zeit . kart. RM . -.80 Band 12: Reichstagedes deutschen Volkes . kart.RM .1.20 Band 13: Rolf Lennar Kamerad, auch du ! Ernstes und heiteres um das SA .-Sportabzeichen kart. RM . -.60 Be z ug durch jede B u ch handlung Kampfschriften der Obersten SA.- Führung : Band 14 Adalbert Forstreuter Der endlose zug Die deutsche Kolonisation in ihrem geschichtlichen Ablauf (Ein Führer zum Deutschtum im Ausland) Der endlose Zug Die deutsche Kolonisation in ihrem geschicht lichen Ablauf (Ein Führer zum Deutschtum im Ausland) Von Adalbert Forstreuter 19 @ 39 Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf. München Bill k 3 Alle Rechte vorbehalten Begründet und herausgegeben von Oberslurmbannführer Körbel, Chef der Abteilung Presse und Propaganda der Obersten SA.- Führung Druck : Buchgewerbehaus M . Müller & Sohn , München JV.8010 F66 1939 MAIN Zur Einführung Das Grundelement der Sturmabteilungen Adolf Hitlers ist der Kampf. Dieser Kampf, der gleichermaßen um die Größe des neuen Staates wie um die Reinheit der Idee des Führers geht, ist vielfältig wie feiner zuvor. Diesen Kampf der SA. zum Kampf des ganzen Volkes zu machen, ist der Zwed dieser Schriftenreihe,die von der Ober sten SA.- Führung herausgegeben wird . Diese Bändchen sollen nicht nur eine geschliffene Waffe in der Hand jedes politischen Kämpfers sein , sondern auch Quel der Erkenntnis für jeden deutschen Volksgenossen . Obergruppenführer . Einleitung: Von den inneren Ursachen germanisch deutscher Kolonisation ingus tebeen choseben und ihr meus die ga Man muß in sein eigenes Blut hineinhorchen , um den Trieb der Ferne im nordischen Menschen zu verstehen . Man muß die ganze Neihe seiner eigenen Vorfahren durchgehen und ihr Leben lennen , wie sie in die Welt hinausstrebten und dennoch an der Scholle hingen , wie sie draußen die Scholle eroberten und dennoch ewig an Heimweh lítten . Unstillbare Sehnsucht nach der Weite, der Fremde und dem Neuen steht dem Zug nach dauerndem Beharren , steht der Kraft stiller Behauptung im Herfommen gegenüber. So ist das Schidsal derer, die über die Reichsgrenzen strebten, das Ergebnis aus zwei Anlagen , die sich zu widersprechen scheinen . Und darum ist der endlose Zug heute noch nicht zu Ende. Immer noch werden deutsche Menschen in die Welt hinaus drängen , immer werden sie wie die früheren Neuland suchen , neue Lebensbedin gungen zu finden wissen , um sich am Ungewohnten zu bewähren . Denn dieses Streben nach außen ist nur das Zeichen immer neuer schöpferischer Kraft. Wir Germanen haben niemals den bloßen Wandertrieb besessen , um zu erobern , auszusaugen und das Er oberte alsdann wie ein Fremdes wieder zu lassen . Wir haben das , was wir in der Welt suchten , als ein Eigenes mit Beschlag belegt, haben es zu einem Stück von uns selbst gemacht. Und darum sind wir Ordner, Befeeler und Neuschöpfer geworden ,wohin wir famen . Darum haben wir auf der ganzen Welt im Laufe der Geschichte Spuren hinterlassen , so daß die Nachfolgenden schon spürten : hier liegt Geschaffenes vor. „ Es ist alles ererbtes Rassengut, das den Deutschen in die Welt hinaustreibt" , sagt R . von Schumacher. „ Der Deutsche ist Kolonisator. Eine Herren - und Schöpfernatur, die es stets zu größeren Aufgaben , zu neuem Handeln und zu weiteren Tätigkeitsfeldern drängt." Das ist nur eine Art jenes faustischen Strebens nach Erlenntnis , es ist ein innerer Drang zum Suchen und Forschen , das Hineingehen mit der eigenen Seele in einen neuen Raum , um zu erfahren ,wie in den Wechselbeziehungen zwischen beiden sich das eine am anderen neu bewähre. Wer schaffen will, um etwas Dauerndes hervorzubringen , der muß von dem Boden , auf dem er schafft, auch Besik ergreifen . Kolonisieren war also der natürliche Drang des schöpferischen Nordmenschen . Staaten entstanden auf fremdem Boden als Formen , in denen der Germane Voltheit auszudrüden versuchte. Denn nur innerhalb einer Voltheit, die die Sippen und Stämme zusammenzuschließen vermochte, war ja das Schaffen möglich. In unerhörter Kraft, ursprünglich und naiv , sekte der Germane sich selber als Typus . Davon zeugen die Heldenlieder, die auch auf „ fremder" Erde ent standen . Die Normannen wie die Waräger hatten das eroberte Land auf ewig genommen. Nicht ausrotten wollten sie die Ur bevölkerung, aber dem Gesetz ihrer Vollheiten unterstellen . Sie wählten den einzig gangbaren Weg, indem sie den Urbewohnern zwar das Lebensrecht gewährten, sie aber zu Unfreien stempelten . Wo sie selber in die Minderheit tamen , haben sie Unfreiheit nur in der Hoffnung auf Erlösung vom Joch ertragen . So start aberwar dennoch ihr Lebensgefühl, daß sie ihr Wirtsvoll umprägten , statt selber in ihm aufzugehen. Dstgoten , Westgoten , Alanen , Burgun der, Langobarden, selbst die Vandalen haben Spuren ihrer Voll heit, ihres Rechtsempfindens und ihrer Sippenverfassung hinter lassen , obgleich ihre Namen aus der Geschichte verschwunden sind . Erstaunlich bleibt nur, daß der Ausdehnungsdrang stärker ge wesen ist als die Kraft der völlischen Ballung. Ohne Rüdsicht auf das Vollsganze trieb der Zug in die Weite die einzelnen Teile über alle bindenden Grenzen hinweg. Das aber ist vorerst nicht als ein Mangel anzusprechen , denn die jugendlichen Stämme spürten sämtlich den Willen zur Totalität in sich . Sie erfaßten den Naum unter diesem Anspruch und glaubten , mit dem Teil nicht auszu kommen . Das haben jene Völler empfunden , die von ihnen über ranntworden sind. Auch als die große Ostkolonisation begann, hat der Deutsche Land genommen als innerlich Beauftragter einer Kultursendung, die er eher in sich als an das Hinterland gebunden empfand. Übrigens war damals schon der Inhalt der Kultur nation lebendig , wenn auch den meisten noch nicht bewußt. Der Osten war nicht die vom Kern losgelöste Unendlichkeit, sondern die über eine unfeste Grenze hinausreichende Weite. Wer in sie eindrang, nahm die Aufgaben, die im alten Naume gewachsen waren , mit. Der Weg der Deutschen über die Grenzen war in Wirklichkeit immer ein Kulturweg , und die Wirtschaft war nur der Anlaß, ihn zu beschreiten. Raumordner , Städtegründer , Bau meister, Noder und Farmer, Handwerker, Aderbauer und Sippen gründer ist der wandernde Deutsche gewesen . Selbst wo er als Händler und Vermittler auftritt, da nimmt er nicht weg, sondern schafft neu, nußt die Quellen den Uranwohnern zum Lohn . Denn sein Charakter blieb bis auf wenige Ausnahmen, deren Herkunft noch nicht einmal sicher ist, immer mit seinem Blute in Übereinstimmung. Sämtliche deutsdblütigen Staatsordner auf fremdem Boden , mögen sie für Lohn gewirft oder mögen sie aus unerklärlichem (scheinbar unerklärlichem ) Trieb sich der Fremde verschrieben haben , sind Gründer gewesen , waren es Männer im neu aufgeschlossenen südamerikanischen Kontinent, waren es Leute der Ostindischen Kompanie oder gar deutsche Kondottieri des 14. oder 15. Jahrhunderts . Wir brauchen noch nicht einmal an das hervorragendste geschichtliche Beispiel, an den Deutschen Ritterorden, zu denten . Immer war eine führende Idee die Trieb feder gewesen , immer hatte diese Idee viele Herzen entzündet. Auch wo der Zug planlos schien ,wo die Landnahmevorerst feinen weiteren Zweď als den der Abwehr, der Grenzsicherung hatte, wie unter den Ottonen, geschah der erste Schritt im Vollgefühl einer kulturellen Aufgabe. So verknüpft mit einem inneren Auftrag, hat stets das Schaffenmüssen, das Neuwirfen die Wanderer be herrscht, daß sie ohne Rüdsicht auf das Mutterland ihre Wirts völler unterstüßten , sie mit allen äußeren und inneren Mitteln ausrüsteten , auch wenn sie gegen das Reich waren . Die sächsischen Bergleute haben Polen, Ungarn , ja sogar der Türkei die Kennt nisse zugetragen , Erze zuzubereiten und Kriegsmaterial daraus zu formen. Auch das darf nicht fehlen , daß Deutsche sogar Kriegs dienste nahmen wider das Reich . Pflicht und Dankbarkeit gegen den Wirt, Umlehrung eines seelischen Bündnisses aus der Enge einmaliger Erfahrung, Abenteurerlust und Söldnerwesen sind häufig die Ursachen gewesen . Wo indessen der Deutsche sich über die Grenze hinweg anwerben ließ , um Kriegsdienste gegen Dritte zu nehmen , da hat er sich auch vor allen ausgezeichnet und Ader oder Arbeit als Lohn und Sold erhalten , um dann aufzubauen statt zu zerstören . Jene Mittel- und Süddeutschen , die für Eng land ihr Blut vergossen , weil sie von ihren geldgierigen und ge wissenlosen Fürsten verkauft worden waren , sind das beste Bei spiel dafür, und Nordamerika verdankt ihnen erste Kulturarbeiten . Am klarsten hat sich das Doppelseitige im deutschen Charakter bei den Kolonisatoren des 18 . und 19. Jahrhunderts gezeigt. Um einer Idee willen verließen sie das Reich, nahmen Land, wo die Bedingungen günstig waren , schufen sich eine zweite Heimat aus der bewahrten festen Art und bauten Siedlungen auf, die ihr Leben nach Urväter Weise sichern sollten . Wo sie zuweilen im Volkstum der Umwelt untergingen , erbten sie ihre Form weiter. Sie haben sich als Einzelwesen wohl verloren , aber ihr Erbteil den Völfern mitgegeben , denen sie verfallen waren . Wollten wir geschichtlich untersuchen , wieviel deutsche Kraft und prägsame Form in den Kulturbestand anderer Völfer übergegangen sind , wir würden nur wenige finden, die sich nicht an uns berei chert haben . Da sebt das sogenannte deutsche Schidsal ein . Die zentrale Lage ohne jede vollkommen schließende Grenze, „ ohne Schuß anlehnung an unbewohnte Erdräume" (Schumacher) lodt die Wünsche der Menschen , diesen Raum zu erweitern , zwingt dem Willen nach Ausdehnung den Trieb nach der Ferne auf. Deutsch land ist nicht nur in einem Sinne das Herz Europas. So sagt Rößler in seinem „ Prinz Eugen ": „ Während Frankreich nur das eine Gegenüber; Deutschland, hatte, während es für sich allein lebte und deswegen zu jener Form der Totalität fam ,war Deutsch land immer doppelgesichtig , nie allein Gegner Frankreichs, nie allein für sich lebend, sondern immer auch vorhanden für den Osten , für das Slawentum , diesen jüngeren indogermanischen Bruder. Die Erfüllung seiner großen europäischen Aufgabe, das Gute der Antike dem Osten zu übermitteln , zwischen der schranken losen Dumpfheit und Tiefe des Ostens und der Klarheit der 10 empfand. Übrigens war damals schon der Inhalt der Kultur nation lebendig , wenn auch den meisten noch nicht bewußt. Der Dsten war nicht die vom Kern losgelöste Unendlichteit, sondern die über eine unfeste Grenze hinausreichende Weite. Wer in sie eindrang, nahm die Aufgaben, die im alten Naume gewachsen waren , mit. Der Weg der Deutschen über die Grenzen war in Wirklichkeit immer ein Kulturweg, und die Wirtschaft war nur der Anlaß , ihn zu beschreiten . Naumordner, Städtegründer, Bau meister, Roder und Farmer, Handwerker, Aderbauer und Sippen gründer ist der wandernde Deutsche gewesen. Selbst wo er als Händler und Vermittler auftritt, da nimmt er nichtweg, sondern schafft neu, nubt die Quellen den Uranwohnern zum Lohn . Denn sein Charakter blieb bis auf wenige Ausnahmen , deren Herkunft noch nicht einmal sicher ist, immer mit seinem Blute in Übereinstimmung. Sämtliche deutschblütigen Staatsordner auf fremdem Boden, mögen sie für Lohn gewirft oder mögen sie aus unerflärlichem (scheinbar unerklärlichem ) Trieb sich der Fremde verschrieben haben, sind Gründer gewesen , waren es Männer im neu aufgeschlossenen südamerikanischen Kontinent, waren es Leute der Ostindischen Kompanie oder gar deutsche Kondottieri des 14. oder 15 . Jahrhunderts . Wir brauchen noch nicht einmal an das hervorragendste geschichtliche Beispiel, an den Deutschen Nitterorden, zu denken . Immer war eine führende Idee die Trieb feder gewesen, immer hatte diese Idee viele Herzen entzündet. Auch wo der Zug planlos schien ,wo die Landnahme vorerst keinen weiteren Zwed als den der Abwehr, der Grenzsicherung hatte, wie unter den Ottonen , geschah der erste Schritt im Vollgefühl einer kulturellen Aufgabe. So verknüpft mit einem inneren Auftrag, hat stets das Schaffenmüssen , das Neuwirfen die Wanderer be herrscht, daß sie ohne Rüdsicht auf das Mutterland ihre Wirts völker unterstükten , sie mit allen äußeren und inneren Mitteln ausrüsteten , auch wenn sie gegen das Reich waren . Die sächsischen Bergleute haben Polen , Ungarn , ja sogar der Türlei die Kennt nisse zugetragen , Erze zuzubereiten und Kriegsmaterial daraus zu formen. Auch das darf nicht fehlen, daß Deutsche sogar Kriegs dienste nahmen wider das Reich. Pflicht und Dantbarkeit gegen den Wirt, Umkehrung eines seelischen Bündnisses aus der Enge OP von allen möglichen Wünschen und Zukunftszielen. Religiöse, politische, sogar völkische Absichten bestimmen bald dieses, bald jenes Unternehmen . Kampf gegen Heiden , verbunden mit Aben teurerlust, Ausdehnungsstreben großherrlicher Machthaber unter dem Vorwande „ christlicher Kolonisation " , bäuerlicher Siedlungs drang unmittelbar über dieGrenze,Vorstoß handwerklicherGemein schaften, händlerischer Trieb aus Weltsehnsucht und wirklicheSuche nach neuen Lebensgrundlagen für verdrängte zweite und dritte Söhne : alles mischt sich unter einem sonderbaren Gleichklang von Erwartung und zäher Lust am Neugestalten . Eines nußt das Ergebnis der anderen , um weiter vorzudringen. Was zurüdflutet und resigniert, regt nur andere um so stärker an. Erfolg auf der einen Seite läßt hundertfältigen Mißerfolg auf der anderen ver gessen. Bald ist die alte Landschaft nur noch Hinterland für immer neue Wellen, die nach Osten fluten . Ein ganzes Zeitalter ist in Bewegung gekommen . Nicht etwa, weil im alten Reich es an Naum oder Aufgaben gemangelt hätte, sondern weil der deutsche Mensch durch die neuen Ziele über die Grenze hin verwandelt ist. Grenze hat erst das Leben ins Grenzenlose gehen lassen . Was in langen Zeiten sich angesammelt hat als Streben , als Drang ins Unendliche, das löst sich jeßt als ein Naumsprengen aus. In viel begrenzterer Form wiederholt sich das in allen folgenden Jahr hunderten. Die asfanische Kolonisation z. B . hatte die mittel und westdeutschen Gaue ergriffen , sächsische Bergknappen ziehen in immer neuen Wellen den Karpatenbogen entlang. Der Ruf des Großen Kurfürsten und seiner Nachfolger holt Menschen aller möglichen Landschaften ins preußische Kolonialland. Der Pfälzer Zug im Ausgang des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts hat eine unablässig pulsierende Bewegung nach Nordamerika ein geleitet. Das Gesek der Gewöhnung und der rhythmischen Ent ladungen wirfte gewaltig nach. Man wird geradezu an den Vogel zug erinnert, eine Erscheinung, die wohl klimatische Ursachen haben fann, aber doch nicht so flare Form angenommen hätte, wenn nicht ein ursprünglicher Drang in der Anlage der Vogelseele vor handen wäre. Was Ursache,was Wirkung ist, das kann man wegen der Fülle der einzelnen Erscheinungen nicht endgültig abgrenzen . Der Raum 12 ist jedenfalls fürdie Germanen wie für die Deutschen ein Zauber wort gewesen . Die in sich gerade so geschlossenen Einzellandschaf ten , die sich von Norden nach Süden wie von Westen nach Osten verändern , haben die Stämme niemals endgültig gebunden , und es mag wohl fein Volt auf der Erde geben, das auch im Flusse der Binnenwanderung so andauernd in Bewegung gewesen ist wie das deutsche. Der mitteleuropäische Raum erscheint wie ein Gefälle in ganz natürlichen Stufen , manchmal — und zwar vor herrschend — nach Osten ,manchmal nach Westen geneigt. Es kam auf den sogenannten geschichtlichen „ Sog" an,wie die Bewegung verlief. Im Beginn der großen westeuropäischen Kolonial bewegung, die doch eigentlich schon vor der Entdedung Amerikas durch Kolumbus beginnt, gehen immer wieder Scharen von deut schen Söldnern über die westlichen Grenzen , und das hält dann bis ins 19. Jahrhundert an . Die an sich zwar erstarrte westliche Grenze hat ihren Wert als Siedelgrenze verloren ; sie bleibt aber die schidsalhafte Schwelle bei dem von Osten nach Westen gerich teten Strom in die geöffnete Welt. Wenn man also sagen wollte , das deutsche Gesicht sei Doppel sichtig, weil der Raum es ist, so mag das zur Erflärung gewisser Wandererscheinungen stimmen . Wenn aber dieser Drang ins Grenzenlose nicht im Wesen der Germanen bzw . Deutschen stedte, dann würde auch der Raum nichts veranlaßt haben . Der russische Mensch fann noch viel anders vom Grenzenlosen sprechen und haftet dennoch im engsten Raum . Aber der Stamm der Baju waren, der doch im Ausgang des siebenten Jahrhunderts in gar · nicht großer Zahl in einem ziemlich geschlossenen Raume lebt, dringt unaufhaltsam in die unwirtlichen Hochtäler nach Südosten ein und stößt bis zu den ganz neuen Räumen der mittleren , ja unteren Donau vor. Was heißt hier, der Raum habe etwas ver- . anlaßt oder ein Urtrieb febe ein Voll in Bewegung ? Der Raum istwirklich deutsches Schidsal geworden . Denn trotz elementarer Wucht, mit der die Hauptsiedlungsepochen anheben , fommt es ganz selten zu geschlossenen Kolonisationsergebnissen . Hinter dem unendlichen Zug steht nicht das Mutterland als natür liche Gleichgewichtsmitte . Dieses besibt nur selten die Kraft, das Streben in die Weite zu lenken oder gerade dann abzuriegeln , 13 wenn fortstrebendes Vollstum sich zu verlieren scheint. Weder im Südosten (zur Zeit des großen Siedlungszuges bis zur Theiß ) noch im Nordosten (da der Deutsche Ritterorden auf der Höhe seiner Macht und seiner Wirkung steht) wird das herrliche Kolo nisationsland in lebendiger Verbindung mit dem Herzstüd , dem Reich , gehalten . Die Folgen aber haben die lekten Generationen noch gespürt, haben dieses Schidsal allzu großer völkischer Flieh fräfte als etwas Tragisches empfinden müssen . Der endlose Zug hat dem Mutterland ungemessene Kraft genommen . Millionen von Deutschen sind, besonders im Laufe der beiden lekten Jahrhunderte, über die Grenze gegangen und haben sich im Raum der Erde, vielfach auch als Dünger der Menschheit, verloren . Zurüdgekommen ist davon nur das,was wirklich ewigen Samen in sich trug: das deutsche Gewissen, das mit den Millionen ging. Denn die mehr als zwölf Millionen Deutsche, die den Ver einigten Staaten von Nordamerika den schöpferischen Stempel aufgedrüđt haben , sie sind als Masse, als energetische Gewalt dem Reich für immer verloren . Aber daß sie ihr Wesen nicht ver leugnen fonnten , daß in ihnen die doppelte Stimme vom ewigen Hinauswollen und Dennochwurzeln weiter tönt, das muß den Nachkommen höhere Verantwortung zumessen , sich jener rassischen Wurzeln bewußt zu werden und Geist vom deutschen Geist zu sein , obschon sie einer anderen Nation zugehören. Nicht vergeblich sind die Millionen über die Erde hinweg gegangen . Sie hatten den Auftrag vom Schidsal bekommen und haben ihn mit ihrer erhöhten Spannfraft und der Überwindung unzähliger Widerstände bezahlt. Wahrlich abgezahlt aber haben ihre Söhne und Töchter, die während des Weltkrieges nur deshalb leiden mußten , weil sie Deutsche waren . Leid jedoch ist ein Ham mer, der besser schmiedet als Wohlergehen und Erfolg. Gerade der Teil hat diesen tragischen Tribut zahlen müssen , der sich seelisch vom Mutterland nicht losgelöst hatte. Er ist denn auch das Funda ment eines ganz neuen volksdeutschen Gewissens geworden, der jene noch aufzuweden vermag, die an der Gewissenswurzel schon abzusterben begannen . Der endlose Zug wird weitergehen, aber die Heimat wird ihn nicht mehr ziellos sich verstreuen lassen . Die Stimmen derer , die das Fernweh vergangener Jahrhunderte weiter verfünden , und die Stimmen derer, die vom ungestillten Heimweh melden , sind überall aufgestanden in der Welt, wohin einst deutsche Menschen über die Grenze zogen . Einmal mündet der Weg dieses endlosen Zuges wieder ins Reich zurüd : das wird dann sein , wenn die Welt nicht anders kann als erkennen , daß es eine Kultur nicht geben kann , an der der Deutsche nicht mitgeschaffen hat. Germanen finden ihren Lebensraum Die deutsche Kolonisation ist nach Ziel und Ausmaß nur ganz zu verstehen , wenn man über die zeitlich begrenzten Ursachen der Einzelunternehmung hinaus das Werden germanischer Vollheit in den Grundzügen fennt. Dabei wird einem nämlich klar werden , daß im Charakter der Germanen etwas Besonderes veranfert liegt, das Art und Umfang ihrer Ausbreitung auf der Erde mit bestimmt hat. Diesen Zug haben die Völler, die mit ihnen zuerst in Berührung gekommen sind, sofort erfannt. Denn nicht der äußere Anlaß, wie Raumnot und Klimawechsel, gab in den entscheidenden Epochen unseren Urvätern Gelegenheit zu so ge lvaltiger Landnahme, verbunden mit weiten Wanderungen , son dern eben jener nur ihnen eigene Zug stattete sie mit dem nimmer versiegenden Lebensrecht aus, nach neuen Räumen zu greifen . Wir werden über diese Charakterseite im Verlauf der Siedlungs geschichte Genaueres erfahren und wollen darum vorerst darauf verzichten , ihn begrifflich zu fassen . Es ist schon was dabei, wenn man gesagt hat, die gesamten zweitausend Jahre deutscher Geschichte seien in Wahrheit eine einzige große Kolonisation gewesen . Darum muß unser Blick in jene Zeiten zurüdgelenkt werden , die die Vorgeschichtsforschung heute fast ganz aufgehellt hat und die wir das Urzeitalter der Germanen nennen fönnen . Dort erscheint die neue Rasse der Germanen sowohl nach der förperlichen Beschaffenheit wie nach sämtlichen Kulturäußerungen flar und eindeutig bestimmt. Seit dem Ende der Steinzeit – etwa um 1800 vor unserer Zeitrech nung — ist folgendes zu erkennen : Norddeutschland zwischen oder und Niederelbe gleicht in sämtlichen Kennzeichen der Bevölkerung Jütlands , der Inseln und Standinaviens. In diesem Wohnfreise beginnen sich von der bäuerlichen Urbevölkerung, die schon in der 16 jüngeren Steinzeit für den größten Teil von Europa einheitliche Züge tragen , Stämme von eigener Prägung abzuheben, die eine gewisse Gräberkultur (Hügelgräber aus Findlingsblöden : Mega líthgräber),, Sonnenscheiben und Bronzeäxte, Goldboote und Bronzeluren , Felsenzeichnungen und Schiffssteinsebungen gemein sam haben . Auffallend vor allem ist die Einheit in Körperbau, Sprache, Siedlung und Hausbau. Bis 1150 vor der Zeitwende breiten sie sich im Westen bis zur mittleren Weser, im Süden bis zum Harz aus. Im Osten verdrängen sie die Tüyrier aus Vor- und Ostpommern. Bis 750 sind sie schon fast bis zum Rhein vorgerudt und über die Weichsel vorgedrungen . Deutlich unterscheiden sich zu dieser Zeit die skandinavischen Nordgermanen von den jütisch elbischen Westgermanen , und jenseits der unteren Oder haben ostgermanische Stämme ihre Sonderart angenommen. Nicht ungestüm geschah bisher die Ausbreitung. Ganz allmäh lich wuchsen die Stämme in die neuen Wohngebiete hinein . Es ist ein ewiges Wachsen und Hervorquellen von der nördlichen Lebensgrenze her. Als ob dieser eisbegrenzte Norden , wie eine Wiege der Völler, unerschöpflich neue Lebenskräfte spende, so kommt es uns vor. Eine wahre Jugendzeit der nordischen Rasse umschließen die Jahrhunderte zwischen 1800 und 750. „ Ruhig — schöpferisch und ausgeglichen " (so sagt Karl Theodor Straßer ) sammeln die Germanen ihre Kräfte, um alsdann das alte Europa zu überrennen. Das Bronzezeitalter — so genannt nach dem vor herrschenden Material, das sie für Geräte und Waffen verwenden – umschließt die erste Blütezeit einer Vollheit, die sich vollfommen rein gegen die Nachbarn abhebt. Ihre handwerklichen Erzeugnisse stehen auf einer hohen Stufe. Die Kunst, Waffen zu schmieden , Schmuckstüde aus Gold herzustellen , hat anderswo nicht ihres gleichen . Und die Gestaltungsfreude wie der edle Formenausdrud beweisen , daß wir es mit einer bestimmtumrissenen Kulturhöhe zu tun haben. Wahre Wunder bronzezeitlicher Technit sind jene Luren , Musikinstrumente mit einem Ton ähnlich den Waldhörnern , deren Vollendung uns Rüdschlüsse auf seltenes handwerkliches Können und auf ein tiefes Verständnis für musikalischen Ausdruď gestatten . Im Hausbau, im Totenkult, besonders in der Kleidung ist nichts von einfältig primitiver Verfassung zu finden . Sitte, 2 Der endlose Zug 17 Beschattisumen mue en 2 target net itert Stammesperíoííung und Lebensseling entistehen bäuerlicher Beschäftigung, chne daß der Boden Front gemorden ist. Denn daneben muß ein ziemlich lethotel stanica don Gütern. mit anderen Teilen Euroras stortgefunden haben , wie unzählige Funde beweisen. es das sind zeiden einer starten und gerolcs senen Kulturgemeinsaft, die feit aufdem angeitammten und ge machienen " Baden beharrt, aber den Bet in die Weite offen hat. Dann segt, era soon um 800 por der Zeitrea nung beginnend, das große Abwandern ein . Der aubete Anlaß icheint der ziemlid empfindliche Klimaitutz, der damals eintrat, getrcien zu sein. Doo die eigentliche Ursache dieses eriten großen Fettstromens aus dem Kernraum muß in dem Weien der Völker und Stämm : gelegen haben . Sie waren in der Stille reif gemorden. Jeßtwinfte die Weite, die Welt als gewaltiges Wohn - und Siedlungsgebiet das neue Möglichfeiten des Staffens und schöpferisden Ent faltens bot. Der Fimbulwinter, wie es in der „ Weissagung der Geherin " in der Enda heißt,muß drohend über die Seelen gefallen sein und ein ganz neues Lebensgefühl hervorgerufen haben . Was Weltuntergang erschien , wurde zum neuen Lebensauftrieb. Neue Räume lidten. So mußte man nach ihnen greifen . Nicht immer drängten die Stämme nur über die nächite Grenze , das nächste Ufer. So famen die Vandalen aus Vendinijel zwischen Kattegat und Stagerrat, die Langebarden aus Sthonen, um über Medlen burg fich gegen die untere Elbe zu wenden. Uus Seeland zogen die Silingen ab, wanderten die Oder aufwärts nach odlesien , um dem Lande ihren Namen für immer zu vermitteln. Die Burgunder fuhren von Bornholm nach Pommern hinüber, die Rugier von Güdroestnorwegen nach Nügen und Vorpommern . Die Dänen verließen Südschweden und ergriffen von Seeland Besiß . Kimbern , Teutonen und Ambronen brachen von Jütland auf, die Goten stießen von Götaland quer über die Ostsee ins Weichselland vor. Von der Elbe aber drängten die westgermanischen Stämme nach dem Rhein und trieben die Kelten immer weiter über den Main zurüd , im Nordwesten aber immer näher an den Strand des Dzeans heran . Einmal in Bewegung geraten , lodte der unendliche Raum im Südosten wie im Südwesten zum Vormarsch. Die Züge der