s , Hd . Dr. Fouiiist rua Olinda, i^u ^ ^ ^^MÊkãÊ^ Cinsflpceis 500 iRds DniHilietlllami fterauggeber; Soacbim Paacb aurora Hllemã ^ ^^^Btacbdnt voöcbetttlfcb JFolge 39 São Paulo, 30. September 1938 7, Jabrqaro aurora Hllemã São Paulo, 30. September 1938 S^riftleimng unJ Perwaltuna: Kua Dictoí{a 200 — 5«nwMf 4>3 3 93 — (Cdío poftal 2 2 56 — acuá: UJeníg & Cia., Ktta0íctotla 200 — Setitruf 4=5566 — 5. poulo. Seâugsgebüíit; t;albjâíjrtid} Hs. \0$000, gansjälirig Hs. 20$000, füc Seutfdílanb unb We rOeltpoftPcreinslãn&er 7 ZlTarf. — §ufd^tiften ntd^l att €ln3eIp«t(oncn, [oit^etn nur an íle Si^tiftlcitun«. Eníscbeidung Sonöec-Bilöbecidit fibec Die legten politifdien Cceigniffe im Jnnenblott in Mttnchen Oöolf fütlec, muffolim, Chombecloin unb Dalobiec juc enbgültigen Regelung bec trdiediifdien Scoge in bec linuptltobt bec Bemegung jufommengeltommen. — Uec eucopãirdie Sci^ben bleibt echolten Der SeptcnihLM- des .hilires wird in der (ieseliichlc der cur >- päisclien Völi<er ewig dcnkwiirdifj; l)leil)en. lir wird s])äler einmal i^ewiss als die Zeil der grossen Ik'sinnung ünler den Kullnrslaa- leii dieser l-'rde gellen. Denn in dieser Zeil wurde ein Schieksal bezwungen, das noeli vor vier- undzwanzig Jahren grausames, nn- menloses Leid üh.'r die beslen .Mensehen hraehle. In diesen Ta- gen hewahrheilele sieh jenseits vom gemeinen Treii)en der I'res- sejuden, Krisenschöpfer und der Kriegsinduslrie-Aklionäre, das si- chere Gesetz eines deulsclien (le- schichtsforschers: Männer machen Geschichte! Männer machen Geschichte. Auch gegenwärtig in München,w() über die Zukunft Europas ent- schieden wird. In derselben Stadl, die vor fünfzehn Jahren ihre Strassen mit dem Blut der ersten Opfer der deutschen Freiheitsbe- wegung färbte, sind heule die Staatsmänner l)eutschlands, Ita- liens, Englantls und Frankreichs in ernster Stunde versammeil. Der Führer hat am 28. Sei)lember in engem Zusammenwirken mit dem Duce die ^Ministerpräsidenten der Westmächte zu einer letzten Aussprache über die tschechische Frage eingeladen, die das Reich nach den entschlossenen Worten seiner letzten Rede so oder so bis zur Xacht auf den 2. Okto- ber entschieden wissen will. Nunmehr sind alle Nebensätze überflüssig. Nunmehr werden be- stimmte Forderungcji und 13edin- gungen in die Tat umgesetzt. Das Schicksal der tschechoslowaki- schen Re{)ublik, dieser ärgsten Missgeburt von Versailles, kann nicht mehr mit [Redensarten ver- deckt werden. Vier verantwortli- che Staatsfülirer werden die Ope- ration am Blinddarm im Kör[)er Mitteleuropas durchführen. Ueber die Notwendigkeit der Operation sind sie alle im klaren. Die Me- thode wird nun in München be- schlossen. Und zwar mit genauer Angabe eines baldigen Zeitpunk- tes. Überall auf der Welt weiss man zur Stunde, dass es keinen ande- da jeder der dort anweseiulen l\Iänner von dem festen Willen be- seelt ist, seinem Volke einen zwei- ten sinnlosen Opfergang zu er- sparen, kann das Ergebnis dieser Viererkonferenz vorweggenonnnen werden. Sie wird die Befreiung Furojjas aus der fürchlerlic-.heii Krise i)ringen und neue Wege für eine aidrichtige Verständigung un- ter den (irossmächten aufzeigen. Im AugeJiblick, da die Weltöf- fenlllclikeit angesichts der Besi)re- clunigen noch schweigend und ge- bannt verharrt, können nur Ver- mutungen über die Folgen einer ren Ausweg gibt. In München muss und wird heute der Tag fest- gesetzt werden, der den Sudeten- deutschen ilire Heimat wiedergibt, wenn nicht die Wiederholung des Jahres 1914 stattfinden soll. Und Verständigung ausges|)rochen wer- den. Vielleicht wird die Tschecho- slowakei ohne Herrn lienesch weiterleben? Vielleicht wird Mos- kau begriffen haben, dass nun- mehr auch sein letzter Hoffnungs- iuiker für die Bolschewiesierung Fluropas verschwunden ist? Viel- leicht wird das Misstrauen der Welt gegen die autoritären Staaten und gegen Deutschland ganz besonders - - erschüttert werdoi? Was alles geschehe — sollte München ohne ein Ergebnis blei- ben, dann dürfte die Schicksals- stunde des alten Erdteils gewiss im pessimistisclien Sinne geschla- gen haben. Wir haben indessen immer an den Sieg des Rechts und der Vernunft geglaubt. Wir haben nicht einen Augenblick am grossen Werk des Führers für die europäische Neuordnung ge- zweifelt. Wir wussten, dass die Sudelendeutschen ins Reich heim- kehren würden — bald, sehr bald. Nun ist es so weil! Der Wan- del der Ereignisse überstürzte sich in den letzten Tagen und Slundeji derartig, dass man ]\Iühe hatte, ihm in seiner äusseren Beobaeh- tung zu folgen Welche Verant- wortung hat aber in diesen Stun- den auf den Schultern jener Män- ner gelegen, die für Aufstieg oder Untergang ihres Volkes das Ge- setz des Handelns vor der gan- zen Welt getragen haben und sich um den Sieg für den Frieden Eu- ropas mühten Und welche Rolle hat Herr Be- nesch in all dieser Zeit gespielt, dessen staatsmännische Weisheit im europäischen Herbstwind ver- weht ist, genau so wie alle ande- ren sauren Früchte von Versail- les entschwunden sind? Darum dürfte München einen Meilenstein bedeuten: Männer machen Ge- schichte! ep. Stó (Jefel litt Bevor jemals ein sfawisclicr Fuss den Su- detenraum betreten hatte, siedelten Iiier (iurcli mehr als ein halbes Jahrtausend germanische Stämme. Unter der genialen Staatsführung des Markoniannenfiirsten Marbod war ein ger- manisches Staatsweseii geschaffen worden, desse'i Grundaufbau und Oaueinteilung bis in die jüngste Gegenwart wirksam gebliei)en sina. t:rst gegen Ende des 6. Jahrhunderts un- serer Zeit erfolgte der Einbruch der Tsclie- cfien in den natürlichen deutschen Lebens- raum. Sie waren nicht ais landsuchende Ak- kerbauer, sondern als Unterjochte der Awa- ren in dieses l.and getrieben worden. Ihre Versuche, sicli von der avvari'schen Zwing- fierrschait zu belreieii, scheiterten. Da kam ein fränkischer Kaufmann namens Samo zu ihnen una fand sie in den Kämpfen mit den Awaren verstrickt. Er stand ihnen mit seinem Rat und Tat bei unu wurde am Ende der siegreichen Kämpfe von ihnen zum Kö- nig gewählt. Die erste slawische Staatsgriin- dung im Sudetenraum war also eine deut- sche Schöpfung. Nach seinem Tode zerfiel das Reich. Die Tschechen kamen wieder unter die Herr- schaft der Awaren. Zum zweitenmal werden sie von einem fränkischen Fürsten aus der Knechtschatt der Awaren befreit: von Karl uem Grossen. Er bezog Böhmen und seine Nebenländer in sein Reich ein und begrün- dete über sie die deutsche Lehensherrschaft. Erst im Schutze des deutschen Königtums vollzog sich die Volkwerdung der tschechi- schen Stämme und der Aufstieg des böhmi- schen Herzogtums. Die tschechischen Herzöge gestalteten ihr Staats- und Hoffeben ganz nach deutschem Vorbild. Sie warben um die Gunst deutscher Prinzessinnen und führten sie als Gemahlinnen auf die Prager Burg, Mit ihnen hielt deutsche höfische Sitte ihren Einzug. Das deutsche Kulturleben im Sude- tenraum fand eitrige Förderung una belebte das kulturelle Leben der Tschechen. Als im Jahre IJOb der junge Przemyslidon- könig Wenzel durch die Mörderhand eines tschechischen Adligen fiei, hatten Böhmen und seine Nebenländer einen kulturellen, wirt- schaftlichen Höhepunkt erreicht. An ihm hat- te das tschechische Volk in gleichem Masse Anteil. Der tschechische Dofchstoss aber ge- gen den jungen Przemyslidenfürsten galt der deutschbestimmten Politik seines Hauses und der deutschen Kulturarbeit im Lande schlecht- hin. Gegen sie hatten sich wiederholt die tschechischen Elemente der Zerstörung auf- gelehnt, die sich aus blutbedingter Minder- wertigkeit gegen die hochwertige deutsche Leistung empörten. Die wenigen Jahre der schrankenlosen tschechischen Herrschaft in dem Sudetenraum hatten genügt, eine Perio- de des wirtschaftlichen una moralischen Ver- falls des Landes einzuleiten. Als sich die Luxemburger die Anerkennung des deutschen Lehensrechtcs über Böhmen er- kämpft hatten, erpressten die Tschechen dem jungen Luxemburger Johann im Jahre 1317 eine Erklärung ab, dass er seine deutschen Katgeber vom Prager Hof entferne. Der tschechische Adel aber, der nun praktisch die Herrschaft im Lande übte, war unfähig, den Verfall im Lande aufzuhalten. Da griff mit starker Hand Karl IV. ein. Unter ihm erlebten die Sudetenländer ihr „goldenes Zeitalter". Prag war durch die Gründung der ersten deutschen Universität nicht nur zum geistigen Mittelpunki Südost- curopas geworden, sondern es wurde zugleich zum wirtschaftlichen Brennpunkt des ganzen Kontinents. Kiinste und Wissenschaften blüh- ten. Noch heute zeugen die steinernen Denk- mäler von dem wirtschaftlichen Wohlstand una dem grossen Kunstverständnis der da- maligen Zeit. Aber wie einst am Ende der Przemvsliden- zeit gewannen auch jetzt die tschechischen Kräfte der Zerstörung, die Karl zu seinen Lebzeiten zu zügeln und zu bändigen ver- stand, die Oberhand. Bald setzte jenes grauen- volle Chaos ein, das die Hussitenzeit charak- terisiert. En zeiitgenössischer Chronist leitete die Schilderung jener Tage mit den bezeich- nenden Feststelfungen ein, dass ihm die Fe- der stockte, um all die Grausamkeiten zu schildern, die daniafs im Namen einer rei- nen Menschlichkeit begangen worden sind. Die tschechische Geschichtsschreibung aber hat diese Zeit die „gloir?iche Zeit" des tsche- chischen Volkes gen innt, das damafs angeb- lich alle Völker Europas an Bildung über- troffen hatte. Am Ende der Hussitenzeit war nicht nur der deutsche Einfluss ini Lande ausgeschaltet, viele deutsche Kulturvverte für' linmer vernichtet und die wirtschaftliche Blü- te des Landes gebrochen, sondern das Deutschtum im geschlossenen Siedlungsraum, den es sich mit dem Pflug una der Rund- hacke erobert hatte, zahlenmässig geschwächt. Das nachtolgende tschechische sogenannte „nationale Königtum" zeigte nicht die Kraft, den Aufbau im Lande durchzuführen. Wo sich damals Ansätze zur Wiedergutmachung der durcn die Hussiteiigreuel verursachten Schä- den zeigten, waren es deutsche Arbeitskräfte. Der Aufstieg des Landes una damit auch des tschechischen Volkes begann erst wie- der in dem Augenblick, in dem die deut- sche Gleichberechtigung in den Sudetenlän-, dem wieder hergestellt worden ist. Noch ein- mal wurde während der Führung der Herr- schaftsepoche der Habsburger diese Entwick- lung unterbrochen, afs der Habsburger Fer- dinand für den Katholizismus das Schwert führte und die furchtbare Zeit des Dreissig- jährigen Krieges einleitete. Wieder war es der deutsehe Kaiser Joseph II,, der durch seine Massnahmen der Bauernbefreiung und der Erlassung des Toieranzpatentes ebenso wie seine Mutter durch ihre Schulreform den Tschechen die Voraussetzung geschaffen hat für ihre nationale Renaissance. Afs einhun- dertdreissig Jahre später die 1 Schechen die Symbole des alten Habsburger Reiches zer- störten und ihre eigene Staatlichkeit begrün- deten, fielen auch die Denkmäler Josephs Ii. Mit Beginn der staatlichen Selbständigkeit und der restlosen Ausschaltung des deutschen Einflusses im Jalire 1918 setzte ein neuer Verfall im Sudetenraum auf allen Gebieten ein. Haben einst die Hussiten mit Feuer und Schwert das sudetendeutsche Gebiet in einen Trümmerhaufen verwandelt, so wurde das einst so blühende sudetendeutsche Wirt- schaftsgebiet jetzt in den zwanzig Jahren der tschechisclten Gewaltherrschaft von den Hus- siten unserer Zeit in einen lndustriefri;">1hof verwandelt. Ucberblickt man die Geschichte der S.ide- tenländer, so muss man feststellen, dass sich die Tschechen niemals in der dreizehnhun- dertjährigen Siedlungsepoche in den Sudeten- ländern afs ein staatsaufbauendes oder staat- veiwaltendes Element erwiesen haben. Alle Epochen des wirtschaftlichen und kul- turellen Aufstiegs der Sudetenländer fallen zu>- 2 6cn 30. Septem6ci 1938 ttIord<n sammen mit der unmittelbaren deutsclien Ein- flussnahme und der engsten Anlehnung der tscliecliischen Voiksfülirung an das Deutsch- tum. Dagegen sind die Zeiten der tschechi- schen Alfeinherrschaft charakterisiert durch einen grenzenlosen Verfall im Lande und eme drutaie JVlachtausübung der Tschechen gegen- über dem Deutschtum. Niemals haben sich die Tschechen afs ku[- turscfiöpferisclies Element erwiesen. Die be- deutendsten Männer ihres kulturellen Lebens fragen deutsche Namen und sina deutschen Blutes. Rieger, Jun'gmann, Dürsch, Fügner, Gebauer und wie sie alle heissen mögen, sina einige Beispiele für obige Behauptung. Dem iVlangel der Tschechen an schöpferischer Kraft steht in alten Jahrhunderten der ge- schichtlichen Entwicklung der Sudetenländer die von ihnen ausgehende zerstörende Wir- kung gegenüber. Niemals hat das Deutschtum die völkische Existenz der Tschechen bedroht. Immer hat es die Tschechen an seinem Kulturleben teil- haben lassen. VC-ohi aber haben die Epochen der tschechischen Machtführung den nationa- ien Besitzstand des deutschen Volkes im Su- detenlanü geminaert und seine völkische Sub- stanz geschwäcfit. Niemals in der Geschichte hat das Deutsch- tum den tschechischen Siedlungsraum verwü- stet, wohl aber haben wiederholt die Tsche- cneii den deutschen Lebensraum in ein Trüm- merfela verwandelt. Ein tschechischer Historiker hat einmal er- klärt, dass die Tschechen mit teeren Händen die -Schwellen der europäischen Zivilisation überschritten haben. Was sie sich bis heute an Kulturwerten geschaffen haben, verdanken sie den deutschen Beispielen. In diesen Tagen vollzieht sich wieder das Oesetz der tschechischen Geschichte; Die tschechische Vorherrschaft im Sudetenraum nuiss beschränkt werden, damit hier fiuhe, Friede und wirtschaftlicher Aufbau einsetzen kann. Sieben Tage später In der Nacht vom 20. zum 21. September des Jahres erwachte nicht nur Europa, son- dern die ganze Welt vor der Tatsache, dass Prag die englisch-französischen Vorschläge zur Regelung der sudc-tendeutsch-tscheclüschen Frage angenommen hatte. Ein erlösendes Aut- atmen ging damals durch die Völker und überall herrschte das Gefühl, dass die Ver- nunft und das Recht im Kampf gegen Un- verstand und brutales Unrecht Sieger ge- blieben war. Aber nicht fange sollten diese Hoffnungen aut die scheinbar gelungene Lör sung des schwersten mitteleuropäischen Pro- blems anoauern. Der Optimismus aller wirk- lich friedensgesinnten Menschen sollte eine furchtbare Enttäuschung erleben und aut eine Probe gestellt werden, die seit den Jahren igi4—18 das düsterste Bilci darstellt. Wir gehören zu den Optimisten und ge- ben zu, nicht jene Entwicklung in Erwägung gezogen zu haben, die auch eintreten konn- te und heute Europas Schicksalsstunde kenn- zeichnet: Heute, sieben Tage später, sind alle lichten Wolken, die auch wirklich am Him- mel der europäischen Völker auftauchten, von schwersten Sturmwettern verdrängt worden. Wie war das möglich? Als Antwort solf hier kurz die Entwick- lung aufgezeiclinet werden, die seit dem 21. September stattfand. Der Führer und Reichs- kanzler hatte mit dem englischen Premiermi- nister Chamberlain in Godesberg die zweite Aussprache. Sie verlief genau wie die er- ste Begegnung aut dem Obersalzberg im Sin- ne des aufrichtigen Verständigungsvvillens zwi- schen beiden Staatsmännern. Noch während tfie Verhandlungen geführt wurden, trat aber in Prag ein Ereignis ein, das eine neue Sach- fage schuf: Nach dem Rücktritt der Regie- rung Hodza hatte der Präsident der Repu- blick Benesch den efiemaligen Generalstabs- chet der tschechiscfien Armee Sirovy mit der Führung der neuen Regierung beauftragt und ihn mit erheblichen Vollmachten ausgestattet. Die erste Kundgebung der neuen tschechi- schen Regierung bestand in der Wiederbe- setzung des gesamten sudetendeutschen Ge- bietes, aus dem \iellacli öereits in den ver- gangenen Wochen das Militär wieder zu- rückgezogen worden war. Mit Tanks, Pan- zerwagen, schwerer und leichter Artillerie hiel- ten die vollkommen kriegsmässig ausgerüste- ten tschechischen Soldaten erneut ihren Ein- zug in das schwer heimgesuchte von Deut- schen bewohnte Grenzland. Zur selben Stun- ,de erfuhr die Welt, dass Staatspräsident Be- 'nesch die Mobilmachung der gesamten tsche- choslowakischen Armee angeordnet hat. Be- gründet wurde die tschechische Massnahme mit der ertundenen Behauptung, dass die Be- sprechungen zwischen dem Führer und Cham- berlain ergebnisfos verlaufen und abgebrochen worden seien. In Wirklichkeit wurde dieser Trick nur unternommen, um die Entwick- lung aut die Spitze zu treiben. Herr Benesch und Jan Sirovy wollten das Prestige zurück- gewinnen, das sie durch Annahme des fran- zösisch-englischen Planes vor aller Welt an- geblich verloren hatten. Die neue Besetzung des sudetendeutschen Gebietes gestaltete sich für die gesamte deut- »sche Bevölkerung zu einem furchtbaren Er- eignis. Die Nacht vom Freitag zum Sonn- anena bedeutete für das Sudetendeutschtum gleichsam eine Wiederholung der geschicht- lichen Bartholomäusnacht. Ueber 30 Todes- opfer und Hunderte von Verletzten wurden gezählt, ganz abgesehen von den vielen Ge- tangenen, die von den tschechischen Solda- ten sofort ins Landesinnere abtransportiert wurden. Die Bevölkerung, die sich nach der Annahme der Vermittlungsvorschläge der Westmächte durch Prag bereits im Besitze ihrer seit zwanzig Jahren erstrebten Freiheit glaubte, hatte in zahlreichen Orten schon den Ordnungsdienst übernommen und war zur Abwehr jedes indiviauellen ■ Terrors von ausländischen mai\istisclien Freibeutern übergegangen. Um so folgenschwerer nun die erneuten Zusammenstösse mit dem Militär. Gegen das wutentbrannte Vorgehen der Sol- daten bestanden keine Wehrmöglichkeiten und so setzte ein ungeheurer Flüchtlingsstroin über die Reichsgrenze ein. Zehntausende überschrit- ten von nun an Tag und Nacht die Grenze, Zehntausende verliessen Elternhaus und Hei- mat. Gewaltig stieg die Zahl der heimatlosen Sudetendeutschen. Trotz des von tschechischer Seite unernört erschwerten Grenzüberschritts, trotz der Gelalir, bei Nacht und Nebel von den Kugeln der Grenzwächter getroffen zu werden, mehrte sich die Zahl der Vertrie- öenen und Geflüchteten im deutschen Grenz- lánd zusehends und erreichte bereits am ver- gangenen Montag die furchtbare Höhe von nahezu 250.000. Diese gänzlicli unvorhergesehene Entwick- lung, für die allein die tschechische Regie- rung verantwortlich ist, begann, als in Bad Godesberg noch die Besprechungen zur ena- gültigcn Lösung der tschechischen, Frage statt- fanden. Es ist nur zu verständlich, dass Adolf Hitler, den die neuen Schreckensnachrichten aus dem Sudetenland zur selben Stunde er- reichten, dem englischen Premierminister er- klärte, dass die Vertreibung der Sudetendeut- schen aus ihrer Heimat möglicfist bald ein Ende haben müsse. Zu diesem Zwecke über- reichte er Chamberlain das Memorandum der deutschen Regierung, das an anderer Stelle dieser Folge unseres Blattes zum Abdruck gelangt. Beim genauen Lesen desselben wie des gleichialls veröffentlichten Wortlautes des von Prag angenommenen englisch-französi- schen Vorschlages geht klar hervor, dass der deutsclie Standpunkt sich grundsätzlich mit dem der Westmächte deckt und dass nur der Zeitpunkt der Räumung des Sudeten- fandes durcfi die Tschechen genau festgelegt wurde, damit der Not und dem Elend der vertriebenen Deutschen ein schnelles Ende be- reitet wird. Und nun trat abermals eine Entwicklung ein, die sich förmlich überstürzte und die Europa tatsächlich an den Abgrund des Krie- ges geführt hat. Ministerpräsident Chamber- lain war kaum nacli London zurückgekehrt, als aus Frankreich schon die Meldungen ein- lielen, dass drei Reservistenjahrgänge an ihren Meldestellen zu erscheinen hätten. Truppen- verschiebungen nach der Ostgrenze fanden statt und die Maginot-Linie wurde in Kriegs- bereitschaft gebracht. Frankreich hat nebst der Tschechoslowakei die ersten Mobilisie- rungsmassnahmen getroffen. Zwar reisten dann am Sonntag Ministerpräsident Daladier und Aussenminister Bonnet noch einmal im Flugzeug nach London, um mit den engli- schen Ministern über die neue Sache zu be- raten. Das Ergebnis der Besprechungen scheint indessen nur in der Absicht bestanden zu haben, sich der gegenseitigen Hiltefeistung ih einem ernsten europäischen Streitfall zu versichern. Ueber die Einstellung der West- mächte zum deutschen Memorandum verlau- tete nichts Genaues. Man gab ledighch zu verstehen, dass Frankreich und England im Falle eines Angriffes der Tschechoslowakei zusammen mit Russland den Staat des Herrn Benesch unterstützen würden. Für r^rag bedeutete die veränderte Lage eine Rückenstärkung von nicht erwartetem Ausmasse: Die tschechische Regierung liess in London erklären, dass das deutsche Me- morandum für sie durch und durch unan- nehmbar sei und dass die Tschechen bereit seien, zu kämpfen. Eine direkte Antwort an Deutschiana ist von Prag aus noch nicht erfolgt. Der Führer hatte nämlich sein JVle- niorandum Mr. Cfiamberlain übergeben, da- mit dieser es gegebenenfalls mit entsprechen- dem Nachdruck der Prager Regierung unter- breite. Es ist nicht anzunehmen, dass bis zur gegenwärtigen Stunde von englischer Sei- te aus der tschechischen Regierung die An- nahme der deutschen Forderungen empfohlen wurde. England und Frankreich empfinden scheinbar in Anbetracht des „mahnenden Welt- gewissens" keine Neigung, nochmals als „un- treue Freunde der tapferen tschechischen De- mokratie'- hingestellt zu werden. Sie meinen sicherlich, dass sie nicht noch mehr Prestige verlieren dürfen, afs in den bisherigen Ver- handlungen über die Tschechoslowakei es der Fan gewesen ist. Es folgte dann am Montagabend die grosse aussenpolitische Rede des Führers im Berli- ner Sportpalast, die mit den denkwürdigen Worten schloss: „Wir sind entsclifossen! Herr Benesch hat jetzt zu wählen!" Die Rede Iiess vor der ganzen Welt auch nicht die Spur eines Zweifels darüber, dass Deutsch- land am 2. Oktober die Heimat der Sudeten- deutschen besetzen wira und das deutsche Lana und seine Bevölkerung ins Reich heim- führt. Die Worte des Führers und Reichs- kanzlers wurden diesmal überall so verstan- den, wie sie gemeint waren. Man entnimmt das besonders den Kommentaren jüdischer Bolschewistenfreunde, die „weitab vom Schuss" den Stab über das Reich brechen wollen. Gebe Gott, dass diesen und allen verwandten Elementen eine Rechnung quit- tiert würde, von der sie bisher vielleicht nur in nächtlichen Angstträumen eine Vorstellung gewannen! Immerhin verdient auch die Feststellung ei- nen besonderen Hinweis, wonacfi die Rede des Führers die internationale Lage keines- wegs verschlimmert hat, sondern noch Mög- lichkeiten für eine friedliche Lösung aufzeigt. So ähnlich wira jedenfalls trotz aller knege- rischen Massnahmen, die auch in England im vollen Gange sind, dort bisfang immer noch behauptet, und Herr Chamberfain hat in ei- ner Rundfunkansprache am Dienstagabend so- gar erklärt, dass er ein drittes Mai zum Füh- rer reisen würde, um den europäischen Frie- den zu bewahren. Hierzu wäre einzuwenden, dass wenn der europäische Frieden erhalten werden solf, England sowohl wie Frankreich in den letzten Stunden vor der Entscheidung mit alfen ilmen zur Verfügung stehenden Mit- teln nicht aut den Führer, sondern auf den Herrn Benesch in Prag einwirken sollten, da- mit dieser der ganzen Welt gegenüber das Versprechen einlöse, das er erst vor einer Woche gab. Auen Präsident Roosevelt hat sich bereits durch Aufrufe an den Führer und Herrn Benesch als i'riedensstifter in Alittefeuropa einzusehalten versucht. Der Führer Iiess ihm noch im Laufe des Dienstags in einem aus- führlichen Telegramm seine endgültige Stel- fungnahmc unter Darlegung der Geschichte des tschechoslowakischen Nationalitätenstaates zugehen, der bekanntlich aucfi eines der Wer- ke des Präsidenten Wilson ist. Inzwischen hat auch Mussolini seine Reise durch Nord- italien abgeschlossen und ist nach Rom zu- rückgekehrt. Auf zafilreichen Massenkundge- bungen, in denen ihm das Volk zujubelte, wie selten zuvor, hat der Duce immer wie- der die Lösung der tschechischen Frage ge- lordert. Auch er hat keinen Zweifei' darüber gelassen, dass Herr Benesch nur durch Klug- heit und Vernunft seine Republik retten und Europa una die Welt vor einem neuen Krieg bewahren kann. Er hat daneben eindeutig zu verstehen gegeben, dass Deutschland untf Italien im Ernstfail Seite an Seite schreiten una streiten würden. Die Westinächte und Moskau haben nun nicht nur mit dem ideo- fogischen Wert der Achse Rom—Berlin, son- dern auch mit ihrem militärischen Wert zu rechnen. Mögen sie diese Achse nicht nur nacii Technik und Vermögen und Rohstoffen werten, sondern auch nach dem Geist und dem unmessbaren Idealismus, der den bei- den ältesten Kulturvölkern und jüngsten Na- tionen des alten Erdteils innewohnt. Wir schreiben Mittwoch, den 28. Septem- ber 1Q38. Noch sind drei Tage Zeit vorhan- den, um das schlimmste Schicksal zu bannen, das die Menschen aut dieser Erde heimsu- chen kann. Ganz gewiss sind noch nicht die letzten Worte von allen Beteiligten ge- sprochen. In 72 Stunden können noch un- geheuerliche Ueberraschungen eintreten. Die gegenwärtige Lage kann in derselben Zeit in jene grosse Hoffnung umschlagen, die vor sechs Tagen die Völker der Erde mit Zu- versicht und Vertrauen erfüllte. Wir haben sogar den Mut, an eine über- raschende Wendung des schweren Geschik- kes zu glauben, das drohend über den Völ- kern lastet. Wir möchten — auch jeder an- deren, dem deutschen Volke die schwersten Prüfungen aulerlegende Entwickfung der Din- ge und T atsachen mit harter Entschlossenheit entgegenblickend — uns der Meinung an- schliessen, die die „Essener Nationalzeitung" vor einigen Tagen nach den Besprechungen in Godesberg mit den Worten festlegte: „Das, was in den letzten Tagen in der Tschecho- slowakei geschehen ist, muss und wird von der europäischen Oeffentlichkeit in jedem ein- zelnen Akt, einschliesslich der Terrorisierung in Sudetendeutschland, afs ein ausgesprochener Versuch angesehen werden, einen europäischen Krieg um der Tschechoslowakei willen anzu- zetteln. Der Versuch ist nicht geglückt und wira, was man nach den Godesberger Be- sprechungen mit einem fast an, Sicherheit grenzenden Grad von Wahrscheinlichkeit er- hoffen kann, auch im weiteren Verlauf der Ereignisse nicht glücken. Wenn in einer Wo- che das deutsche Volk, was nicht mehr (oder: immer noch nicht!) zu deii Unmöglichkeiten gehört, ohne einen Schuss deutscher Solda- ten die befreiten dreieinhalb Millionen Sude- tendeutschen im Grossdeutschen Reich be- grüssen wird, so hat die Welt dieses ein- zig und alfein dem staatsmännischen Genie und dem ohne Beispiel dastehenden Mut des Führers zu danken." E. P. Aus dem Brief einer Sudetendeuisdien lOir maroii 5uni Cutufcft in Breslau. £s ujcir ein großes f^iftoriicbcs ÖDcfdicficn, bas jcbcm bor CS núícilcbcu burft«, unocrge^ii-ii bleibt, fis [ägt iicl> nid;i idiilbccn, man muß es erlebt haben. 3d) habe bas erfte llTaf ben 5iiÍ!rer geleiten! ll'ir [jaben alle gemeint unb meinen immer inieber, Jiiibi genau fo wie idi unb atte bie bort waren. Ceiber fonnten unr nur auf jicei Cagc [)iu, 5ams< tag nnb Sonntag nnb mir inaren nur Ijingefafii-en' nm am teituetimen 5U fönneu, ba toir nur fo (ßelegeutjeif tiatten, gan5 nal^e am 5übrcr pcrbeijufommen. um ö Uf^r n>ar Jtufftet» lung. 2\ubi marfdiiei-te als 5bp.«IImtsa)alter mit bicfen iu uoller Uniform. 3di in unferec neuen 3iergebirgsttadit bei ben Ccadjtengtu^ipeu ber Su» betenbeutfdien. 3" oollfter iiulje marfetiierten lüir mit erl^obenem Jttme unb nur unfece 5pted)diore ujareu 5U flöten. „IDir motten Ijeim ins Heid;! — lüir glauben an ben 5i'E!ret! —' i£tu Heid?, ein Polf, ein 5i''firer! — lieber Süljret uiadj uns frei, ftol uns balb aus ber Cfd;ed}et!'^ — íEaufenbe unb abertaufenbe umfäumten bie Straßen ober befefeten bie uielen 20 ilTeter fjotjen Cribüneu. Tin fannft es glauben, es f)at faft altes gemeint, ats mir unfere Sptedjdjöre [jerfagten. 21uf einer Xribüne fogen nur ©ffisiere, bi: uns ini( Spredf d;or antworteten: Subetcnbeutfdie, bleibt treu mit £jec5 unb fjanb, benit iEjr gel^ôst 511 (ßroßbeutfd}« tanb! So ging es ftunbenlang burd; bie Straßen. Um bafbeff tarnen mir auf ben Sdiloßpia^, ein 5abncnmeer unb gauj unten auf einer fiofieu Eribune ber 5i'^ret, neben iEjm Konrab ijenicin unb ber ganje Stab bes 5nt)cers, 3>l'. (ßoebbels, ßimmler, £cy, Sei^Ofl^í^rt ufm. Unfere Jlugen maren nur auf einen punft geridjtet, fo marfdjier» teil mir ben Ziiefenptaj; entlang nodj immer in roliftcr J>ifjiplin, ror uns bie figerUinber, als erfte, bann fdjjii mir a'.i jmeite ÍLrad?teiu_u-uppe. i3is auf ctma 20 Illoter ooc ber üribüne ging alles gut, bann aber fingen bie Sgertänber au äu taufen, luHn ju re.rten n:ib mi; gieidj hinten nad; unb n.m ftaiiben mir atte mit erhobenem 2(rme cor bem 5üt)i-er unb bie ga:t5 D.3cní ftan.= ben batteil bas nom 5'd!rer bie ßanb gereid;t 311 berominen. Ifn ein Ulegge[?en mar nid^i ju benfen, ielbft bie SS. rid^íeíe nid;ts aus, ba ber 5nbrer üiiien ein ^eidjeti gab, nid?t ein.» Sufdireiten. firft bann als rjentein unb noii !Efd;ammer unb Often uns gut jurebeten, bod? meiter 511 ^geben, gingen mir, atterbirigs nur wt" gern, in unfere gmötferreilien jurücf unb mar- fdjievten meiter in bie Straße ber Jluflöfung. 3" ben belebteften Straßen unb auf ben oielcn pläU jen ftanben auf 3 ZTieter Itbftanb li;its unb redjts SS. unb audj Jn biefer testen Siraße u,ib frag- ten: „^abt itir ben ^ütirer gefeljen?" 2iuf einmal fragten fie: „IDottt il^r ben 5üf!rer nod? einmal feljen?" £iu einftimmiges „3a" antmortete, bann tarn bas Kommanbo „Ketjrt eud?" unb mir tomv teil nun nod) einntai an bem 5ül!tet oorbei mar» fdjicren, alterbings biesinal in bef smeiteu HeiEje. <£s fiub näintid? ju gteidjer ^eit brei Uiujüge iiorbcimarfd;iett, aber nur mir CEraditengruppen batten ben Dor.iug, sineimal an ben 5üt;ter uor- bei 5U biirfen. lüätirenb bes ganjen ZlTarfd^es mürben mir üon ber Beiiötferung mit allen er benttidjen (Êrfrifdjungen oerforgt, es regnete Bon-> bons aus atten 5enfteru, Jtls mir inis auftö» ften maren mir alle gan, jeitlos, mir mußten nid;t, baß mir t)ier StunOen bei ftarfer Sonne marfd;icrt maren, mir maren ,glücflidi unb bie iEränen rannen immer nodj ir>eiter. Links: Sudetendeutsche flüchten nach Deutschfand. — Etwa 250.C00 Sudetendeutsche haben bereits die Grenze überschritten, um der tschechischen Ge waltherrschaft zu entgehen. — Unser Bild zeigt: Geflüchtete Sudetendeutsche erzählen ausländi- schen Journalisten über die Zustände in ihrer Heimat. R' e c h t s : Sudetendeutsches Freikorps gebildet. — In Scha- ren strömen die Sudetendeutschen zu ihrem Frei- korps. — Unser Bild zeigt den Andrang bei einer der Meldestellen. {kniffet tttotgen Xiíiías, 6c« 30. Scptcmöct 1938 3 „tDic find entrdilofren! lim Benef^ hat 3U möhlenr Das leQte tDoct Des Sfihcecs }uc tidiedioflotnohirdien Scoge «tn 26. Hooembec im Beclinec Spoctpolaft „Dcutl'cl;." Polfscjciioffcii imb »ijcnoffiniieu! itin 22. iffriiü'' tiabc id; cor t>cit Heicfiitaaabtjcor&iic» teil jum ci-ftcii DTale bic grunlifäöliciii unabíiiigbarcr 2(vt aiiíijeípi-ccben. 3)amal5 Ijörtc biü Itafioii 5U mit bat mict} oocftanbcn.' £iu Staats« iikiMii Ijat bicfcs Dirflänönis nid]! aufijobvadjt; et tt'iuti beftitigl uni mein Detípcedicn üon banials ift ciiuu'löft. Swni juuntennial fpcad] id) nnn nor öcni Jííidispartoitaíj in Ititviibecg übev biefelbc ^ovtcrnnij. IPio&ci' borte íic Jíation tiiefc .^or^ bcvung. fjoiito trete icl; lutn uor Sie tjin iinb iptod^ 5uni erftennial noc bem Polfe felbft, fo lüie in iiiiicter großen Kanipfjeit, unt> Sie tcif^ feil, iDai bas bebeutet. Ss barf mmmelir für bie übrige lüelt fein niehr übrij bleiben: es [prictit je^t mio in jener "'djt meijr ein ^üiirer ober ein 21tann, fonbecn bas beiitfdie Oolf! llnb iDenii idi jet5t Spredjer biefes beut» fdjen Polfes bin, ba'n i loeiß idf, in bie[er Se« funbe ftinimt IPori für lOort biefes gan.K lltiU lioiienoolf in ineine iforte ein, befriifájt fie nnb inad^t fie 3U einem einzigen Sdjinnr. 21iögen bie aiiberen Staatsnuinner überprüfen, ob bas and) bei ihnen ber 5aü ift; bie i'-'as«, bie uns in bieieii letiten ZUoiiaten unb imnmebr iüodjen anfs tieffte beuicgie, ift 3finen allen befaniit. Sie beij^t gar nid;! fo fei]r Efdjediofloroafei - eigentlid; [jeifit fio í^orr üenofd;. 3ii biofem Jtamon ner-- einigt fid^ all öas, ba5 JlTillionen Jneiifdjett Iionte bomogS, inai. fio entireber oeröineifeln lägt ober Utas fie mit oiiioin fanaliid;oii S itfd>Iui; erfüllt. IParnni foiinte biofo .frage jii biefer Hebeutung emporfteigeii? „JHeine l'^olfsgonoffen, id^ will 3'in'^" fnrj, UMO fo oft frülin-, n.i:ti oi-rii-i^ bas lf>efen niib ^''•'1' bentfd;en Jlußonpolitif aiieberbolen. Die beiitfd>' ItuBenpoIitii - äum ilnterfd;ieb bor ;Ui[;eiipolitiU nielei bemotratifdyr Staaten - ii't u\'llaiifd;an!id> feftgelegt unb bebingt. Die IDelt.« anfd^wniig nuferes Golfes, biefes neue.i Dritten ^íeid;eí, ift ausgeriditet auf frbaltung nnb Da- feiiisfidierung itnferes beutfdien Dolfes. Ifir I]aben feine 3iitereifen, anbere Pölter ju nnterbrücFen; mir u'üiifdien überixiupt nid;i, a;ibe;e Ojíior nii' ter uns ju feben. lUir »ollen iiadi unfecei* .faffon irrenben unb oon S'i 5al[ beftimmte — Diefe, im IDefen unferer it>eltanfd-;aunng — id; barf inotil fagen, raffifdi bebingte — Jluffaffniig fül]rt ju einer Sefpredjnng unb i3efd|täiifung uiw fecer ilußenpolitif, bas tjeißt, unfere a.igenpoliti^ fdieii Siele finb feine unbegrenjten ober Ijerunv öirreiibeii unb von .fall ju .fall beftimnite — fie finb feftgelegt im £iitfd^luB, bem beutfdjen Dolf 311 bienen, es auf bi«fer lüeíí 311 erlíalten unb für fein Dafeii: eiujutreteii. „lüie ift nun lieute bie £age? Sie ujtffen, baß man einft unter bem íííotto: „Selbftbcftimmungs«= redjt ber Oölfer" öas . beutfd^e Oolf mit bem (Stauben an überftaatlidie Bilfe erfüllte itnb es bamit tier3id;ten lief! auf bie Jlnmenbung feiner eigenen Krafi bis juin allcrle^ten. Sie ipiffen, ba[; biefer fdimadie beutfcf>e (Slaube oon bamals aufs fd]mäyid;fte bintergangen ix>urbe; Sie roiffen, bajj bas (Êrgebnis ber Vertrag oon Perfailles mar, unb Sie alle loiffen nodi, u)eld> furdjtbare iolgeu biefer Dertrag tjatte. £s ift 3^"«" nodj in Crinnerung, loie iiiaii unferem öolfe bamals bie iüaffen toeggeftoljlen t;at unb wie man bas moffenlofe Dolf bann fpäter mi§iianbelte. Sie feiv nen biefes furd;tbaro Sdjicffa!, bas uns bann ;n anbertlialb 3''f!r5clinten getroffen unb rierfolgt l]at, unb Sie miffen, Daß, menn Doutfdjlanb nun Ijeute trombem tPteber grojj geworben ift, menn es fte; unb bamit ftarf geworben ift, Sie wiffen, bag es bies aus|cf;lieBlidj feiner eigenen Kraft ju oer» banfen I^at. Die Umwelt b.at ba.ni nid]t beige« tragen! Sie E^at cerfudjt, folange es ging, uns 3u erpriffen unb 3U unterbrücFen. 21u5 bem eige«^ neu beutfdjen Dolf ift enblidj bie Kraft erwadjfen, biefes unwürbige Dafein ju beenben, bem beutfdjen Dolf roieber beu iüeg ju weifen, ber eines freien Dolfes tr-ürbig ift. „Crofebem wir nun beute aus eigener Kraft wieber frei unb ftarf geworben finb, bewegt uns fein I^a[; gegen anbere Itationen. lOir wollen nidjl.. naditragen, was wag beim wir wiffeii; audi öie Dölfer finb ja nidi.t bafür cerantwortlid) 3U madieii. & ift ein tleiner, gewiffeiilofer Klüngel internationaler profit» unb ®efdjäftemadier, bie nidji bauor âurüctfdjrecfen, wenn notwenbig, ganse Dölfer in ben Dienft iljrer gemeinen 3"'«i-''^ff<i" ju ftellen. lüir tragen feinen fjag gegen biefe llinweU in uns uVib liaben bies audj bewiefen. Die boutfdje ^riebensliebe ift burd; Eatfadjen er« fjärtet. IDir tjaben faum mit ber lüiebertierfteU lung ber beutfdyu (Sleidjbereditigung begonnen, ba fdjlug idi als fidjtbaces ^ii'djen bes Det3Ídjts auf jebe fogenannte iieoandje ber anberen lüelt eine iíeilje oon Jibfoinmen Dor. Sic lagen in ber Cinie einer Begrenjung ber Hüftungen. 2Tiein erfter Porfdjlag: „Deutfdjiaiib oerlaiigt unter allen Uniftiinben bie (Sleidjberedjtigung, allein .es ift be« reit, wenn bie anbeten Dolter basfelbe tun, über« Ijaupt auf jebe weitere IDefjr. unb IDaffe 3U t>er» äidjten. Jlllgemeine Jlbrüftung, wenn es notwen« big ift, bis 3um legten ZlTafd'iiiengeweljr." lUaii nabln bas überhaupt nidjt einmal 3um Jlnlaß, um aud7 nur barüber 3U bisfutieren. £s fam bann ber 3weite Dorfdjlag: „Doutfdjlanb ift bereit, feine Ilrinoe genau wie bie anberen Staaten auf 200.000 lllann ju bcgrensen unb mit berfelben Bewaffnung ifie bie anberen." íludi bas würbe abgelelint. „Deutfdilanb — ein weiterer l''or« fd lag — i|'t bereit, wenn bie anberen es wollen, auf alle fdjweren iüaffen, bie fogenannten ílip griffswaffen 3U oerôiditen, auf iEanfs unb Boni« benflugjeiige, ja, wenn nötig, überhaupt auf fing« jougo, auf fdjwore unb auf fdiwerfte ilrtillerie" man Ijat es abgoleljnt. 3d5 ging weiter, id; fd^Iug nun oor eine internationale 2iegelung mit einem SOO.OOO«yTann=Beer, wieber gleid) für alle europäifdjeii Staaten, es tonrbe abgeletjnt. 3d7 madjte ben weiteren Porfdilag, wenigfteiis bie Be- fdjräiifung ber Cuftflotte, Befeitigung bes 23oni.= benabanirfs, abfohlte 33efeitigung bes (5iftgasfrie« ges, 5id)erung ber ijeiniat, ber iiidit nielir in ber Kampflinie liegenben (Sebiete, öefeitigiing we« nigftens ber fdjwerften 2lr;illeric, J3e;eti :uiig fdjwer- fter Eanfs — and' bas wurOe abgeleljnt, es war alles umfonft. rioc^teiu !(^ jwci 3aljvle (aitg fo JlitgcBot um JiitaeDot Jer Weit gcmct^l íjaH uii5 im'ittci mir Jiblc^nuiig öuf Jtblc^ituitô ct^iclt, gaö i(^ 6eit ycfeljl, 6ic óeiitfclic in 6íit Staitb :,u fe^cit^ ÔC11 3U ctrcic^cn mis inSälic^' fiiit würbe. Itnô je^f faitrt ic^ ja offen gefte^cn, wir ijaben mitt aUerbtitgs eine JJuftüffung oollsogeit, wie fte Jie Weit iiod; ni^i gefe^en ^aöe ct:ft iüaf- fenlofigfcit íiitge6oteit, folange es itgenS giitg. ílactjícni malt 5as «b/eljnte, ^abe ic^ altetèiiigs íanit feineit falben (Eittfc^tu^ me^c flefagt. Çiec bin id) itationa(fo,il<tl{ft un5 alter Jeutfc^et iol6a(; wenn jic 5{e lüelt o^ite U)aff«ir «ic^t wollen, gut, — 5anii Seutjdjes Doft, trage £>ii je^t &eiuc Iüaffen. tjube nun in Jiefeit fünf ^ttbrcn tatfäc^lic^ getiiftet. l^abe ôte íllilIiatJen ô«.' fiit retwenJet, bas mu^ öas 6eutfi^e Dolf ie^t wiffen. i)aht ein neues ]^eet aufgebaut mit £en moSei-nftcn ttJaffeit, &ie es gibt, ^abe meinem Stf"n6 ®8ting ôen 23efe;^l gegeben, fi^affe Z>u jeijt eine Luftwaffe, 5}e X>cutf(^ian5 fi^tt^t roc jeSem crJenEbaten Eingriff. Mn6 fo l^aBen wii: eine HJe^rmai^t aufgebaut, auf Sie fyeute Jas 6eiitf(^i üoil fiol5 fein fan'n unJ Sie {>ie Welt refpettieren n>it6, wenn jie jemals in Ctfdjelnwng ttitt. iüic ^aben uns 5ie befte íuftabní-el^t ges f(^affin un5 bie befíe lEanfabwe^t, 6ie es in btt Weit gibt. „£s ift in biefeii fünf 3afiren mm gearbeitet worben, Cag unb Hadit; auf einem einsigon t^icbiet ift 05 mir nicf)t gelungen, eine Derftän« bigung lierbeisufüljren. 3d> werbe barauf nod) 3U fpredjen Eonimen. Crofebem aber Ijabe id) bie iSebanfen meiner einftigen iJüftungsbefdjräiv fungs« ober 2(brüftungspolitif poltfifdj weiter burdi» geführt." 3d; Ijabe in biefen 3''t)r<^n wirflidj eine praftifdy ^cii'i'onspolitit betrieben. 3dl bin an alle fdjeinbar unlöslidje" Probleme tierangegangen mit bem fefton ÍDillen, wenn irgenb angängig, fie fricblidi 311 löfeii, felbft auf bie (Sefatjr melir ober weniger fdjwerer beutfdjer öersidjte íjin. 3d) bin felbft beutjctjer .frontfolbat unb weig, wie fd'wer ber Krieg ift. 3dj wollte bem beutfdjen Dolf bas erfparon. 3d? fjabe bafjer Problem tun Problem angefaßt in biefen 3'JÍÍt'^i'. 'nít bem feften Dorfaf;, altes ju oerfudjen, um eine frieb« lidje STöfniig ju ermöglidjen. Das fdjwierigfte pro« btcni, bas id} "orfanb. meine Dolfsgenoffen, war bas bcutfdjspolnifdje Dertjältnis. lüir liefen (Se» faljr, uns fjier allmãtjlidj in eine, fagen wiff, fa« natifdjo Bvfterio [)inein3ufteigern. £s beftanb bie vSefatjr, bag bier fo eine Dorftellung wie £rb« feinbfdjaft non unferem Dolfe unb woEjt aud) ooni potnifdjeu Dolfe 3efi^ ergreifen würbe. Dem teollte idj üorbeugen. 3d? weiß genau, ba§ mir bas iiidjt gelungen wäre, wenn bamats in polen eine Domofratie weftlidjer Perfaffung norljanben ge« wefen wäre. Denn biefe fricbensptjrafentriefcnben Demofralien finb bie blutgierigften Kriegsljeöer. 3" polen war nun feine Demofratie ba, foitbern ein illann. Jlüt tljm gelang es in fnapp einem 3at?i-' ein Itebereinfommen ju erjielen, bas 3unädjf