Heimat eine der Hauptaufgaben des Erziehers. Und dazu möchte auch dieses Buch an seinem bescheidenen Teile helfen. Und so werden auch Väter und Mütter, die im Hasten des Tages die frühere Fühlung mit der Kunst verloren haben, zu dem Buche greifen, um ihren Kindern Rede und Antwort stehen und ihnen rechte Berater zum Schönen und Edlen werden zu können. Aber noch mehr: Wenn die Erneuerung des inneren Lebens, von der wir im Eingang gesprochen haben, wirklich so nötig ist, wie wir glauben, wenn die Kunst in der Tat ein Gebiet ist, auf dem man sich rein als Mensch fühlen darf und allen Klassenkampf, alle Erdenschwere und Lebensnot vergißt, wenn sie der Religion so nahesteht, daß auch sie Seelenruhe und Geistesfrieden zu geben imstande ist, dann möchten wir wünschen, daß dieses Buch in die breiten Schichten des Volkes komme. Es gibt so viele, die der Kunst ferner stehen, aber eine Ahnung von ihrer Bedeutung haben, die sich nach „des Lebens Bächen, ach nach des Lebens Quellen“ sehnen; ihnen möchten wir Wegweiser zu einem Jungbrunnen werden, der Frische und Erquickung bringt, von innerer Not erlöst und zu allem Guten fähig macht. Um diesen Weg in die Massen frei zu machen und so der großen Kulturaufgabe zu dienen, ist der Preis des Buches so billig wie möglich gestellt, trotz würdiger Ausstattung. Verstehen kann das Buch jeder. Wir glauben, die richtigen Bearbeiter gefunden zu haben und sind ihnen dankbar für die Lösung der Aufgabe; es sind Namen von hohem Klang in ihrer Reihe. Fern von aller Plattheit ist der Ton auf wahre Popularität gestellt: wirkliche Kenner äußern sich in formvollendeter und allgemeinverständlicher Art. Auch die Auswahl der Bilder wird auf Beifall rechnen dürfen. Es sind die größten Meister seit dem Ausgang des Mittelalters in typischen Beispielen vertreten. Wir haben uns nicht auf die Deutschen beschränkt; die Kunst ist international, und die Großen haben stets voneinander gelernt; bei allen westeuropäischen Kulturvölkern findet sich zarte Innigkeit und dämonische Kraft, immer wieder hervorbrechende Hingabe an die Natur und eine gleiche Wucht der Charakteristik, ähnliche Strömungen in der Bewertung des antiken Vorbilds, im Sinn für Farbe und Form. Hier sind nun die Größten der letzten Jahrhunderte von Giotto bis zu Thoma, Uhde, Liebermann, Hodler und Segantini zu einem gewaltigen Konzert vereinigt, aus dessen Harmonien die hehre Melodie von den ewigen Werten wahrer Kunst immer wieder herausklingt. Und wenn dabei die deutsche Kunst im Vordergrunde steht, so entspricht das nicht nur unserem natürlichen Empfinden, sondern wir dürfen mit Stolz bekennen: wir haben zwar selten den Ton angegeben, aber doch zu allen Zeiten Meister hervorgebracht von solcher Tiefe und so herrlicher Größe, daß wir hinter keiner anderen Nation zurückstehen. So möge denn dieses Buch auch die Freude am Vaterlande und den Glauben an eine glücklichere, an eine gute Zukunft stärken! Dr. A r n o l d R e i m a n n. Die Sixtinische Madonna Raffael Santi 1483–1520 Gemäldegalerie Dresden I Zum Text Der Zinsgroschen Tizian um 1477–1576 Gemäldegalerie Dresden II Zum Text Die heilige Nacht Correggio 1494–1534 Gemäldegalerie Dresden III Zum Text Die Nachtwache Rembrandt van Rijn 1606–1669 Rijks-Museum Amsterdam IV Zum Text Die Hochzeitsreise Moritz von Schwind 1804–1871 Schackgalerie München V Zum Text Photographische Gesellschaft, Berlin Gefilde der Seligen Arnold Böcklin 1827–1901 Nationalgalerie Berlin VI Zum Text Kunstverlag Franz Hanfstaengl, München Medea Anselm Feuerbach 1829–1880 Neue Pinakothek München VII Zum Text Photographische Union, München Das Tischgebet Fritz von Uhde 1818–1911 Musée du Luxembourg Paris VIII Zum Text Der heilige Franziskus predigt den Vögeln Giotto di Bondone 1266–1337 Oberkirche Assisi Zum Text Maria im Rosenhag Stephan Lochner um 1400–1451 Wallraff-Richartz-Museum Köln a. Rh. 2 Zum Text Der Frühling Sandro Botticelli 1446–1510 Accademia Florenz 3 Zum Text Kunstverlag Rich. Bong, Berlin Das heilige Abendmahl Leonardo da Vinci 1452–1519 Refektorium des Klosters Sa. Maria delle Grazie Mailand 4 Zum Text Christus am Kreuz Matthias Grünewald 1470–1529 Museum Kolmar i. Els. 5 Zum Text Selbstbildnis Albrecht Dürer 1471–1528 Alte Pinakothek München 6 Zum Text Das Paradies Lukas Cranach d. Ä. 1472–1553 Kunsthistor. Sammlungen Wien 7 Zum Text Die Erschaffung des Lichts Michelangelo Buonarroti 1475–1564 Sixtinische Kapelle Rom 8 Zum Text Das Konzert Giorgione um 1477–1511 Pitti-Galerie Florenz 9 Zum Text Landschaft aus den Voralpen Albrecht Altdorfer 1480–1538 Alte Pinakothek München 10 Zum Text Kaufmann Georg Gisze Hans Holbein d. J. 1497–1543 Kaiser-Friedrich-Museum Berlin 11 Zum Text Bauernkirmes Pieter Brueghel d. Ä. 1525–1569 Kunsthist. Sammlungen Wien 12 Zum Text Die Hochzeit zu Kana Paolo Veronese 1528–1588 Gemäldegalerie Dresden 13 Zum Text Laokoon El Greco 1548–1614 Privatbesitz 14 Zum Text Löwenjagd Peter Paul Rubens 1577–1640 Alte Pinakothek München 15 Zum Text Hille Bobbe Frans Hals 1580–1666 Kaiser-Friedrich-Museum Berlin 16 Zum Text Infantin Maria Theresia Diego Velásquez de Silva 1599–1660 Kunsthistor. Sammlungen Wien 17 Zum Text Die unbefleckte Empfängnis Bartolomé Esteban Murillo 1618–1682 Louvre Paris 18 Zum Text Der Tanz Jean Antoine Watteau 1684–1721 Neues Palais Potsdam 19 Zum Text Der Markusplatz in Venedig Antonio Canaletto 1697–1768 Fürstl. Liechtensteinsche Galerie Wien 20 Zum Text Herzogin von Devonshire mit ihrem Töchterchen Sir Joshua Reynolds 1723–1792 Im Besitz des Herzogs von Devonshire Chatsworth 21 Zum Text Napoleon auf dem St. Bernhard Jacques Louis David 1748–1825 Museum Versailles 22 Zum Text
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