Katja Arens die [Abbildung der Katze], welches das Prädikatsnomen fotografisch er- setzt.18 Das Bild füllt somit die semantische und syntaktische Leerstelle, die der (elliptische) Text eröffnet. Zwischen Bild und Text liegt durch die [Abbildung des Katzengesichtes] und der verbal formulierten „REAKTI- ON“ „intermodale Wiederaufnahme“ (Schmitz 2011: 36) vor. Dabei wird die „REAKTION“ durch das Possessivpronomen „MEINE“ zum einen der Katze zugeschrieben bzw. ihr vom Produzierenden in den Mund ge- legt, zum anderen wird diese dem Betrachtenden zugeschrieben, der dies durch den Charakter einer direkten Anrede in (s)einen persönlichen Kon- text der Lebenswelt setzt. Diese multimodal (ko-)konstruierte Apodosis macht formal eine Bedingung erwartbar, die eingelöst werden muss – dies übernimmt hier die Protasis [WENN IN DER KLAUSUR JEMAND FRÜHER ABGIBT] (vgl. Günthner 2013: 5). Der Wenn-Satz liefert die Situationsbeschreibung, womit er zum einen die durch das Welt- und Gat- tungswissen erwartete humoristische „Pointe“ des Bild-Makros und zum anderen durch die Situationsbeschreibung erst eine Spezifizierung und damit ein Interpretationsangebot liefert, indem er die Apodosis in einen universitären Kontext setzt.19 Diese „semiotische Synergie“ (Schmitz 2011: 34) ist eine konstitutive Ei- genschaft von Bild-Makros als multimodale Kommunikate, da erst die Kombination beider Zeichenressourcen mit ihren jeweiligen semanti- schen, semiotischen und pragmatischen Potentialen (vgl. Stöckl 2011: 48f.) als „meaning multiplication“ (Bateman 2014: 32; vgl. auch Bucher 2011: 135) zu einer bedeutungskonstituierenden „holistischen Gesamtbot- schaft“ (Schmitz 2011: 33) wird. Neben multimodaler Multiplikation findet Rekontextualisierung statt, die mit dem soziologischen Konzept der Bricolage als „re-ordering and re- contextualisation of objects to communicate fresh meanings“ (Clarke 1975: 177) verbunden ist. Das ursprünglich nicht zu diesem Zweck aufge- 18 Dabei bleibt die Deutung offener als bei einem textuell realisierten Prädikatsnomen: Zwar bezieht sich die „REAKTION“ auf den Gesichtsausdruck der Katze, jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten der Bildinterpretation (erschreckt, erstaunt, entsetzt usw.). 19 Dieses Prinzip kommt häufig vor: Es gibt einige Bilder und Phrasen, die in verschiede- nen Bild-Makros in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden. Ein Beispiel ist das Bild-Makro mit der Figur des Boromir aus dem Film „Der Herr der Ringe“, dessen Ge- sicht immer mit der Phrase „One does not simply“ und verschiedenen zweiten Texttei- len verwendet wird. 136 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion nommene Bild – besonders deutlich bei Fotos, die aus populären Filmen stammen oder Abbildungen bekannter PolitikerInnen sind – wird durch den Text rekontextualisiert und erhält somit eine neue Bedeutung: „the combination of textual memes works to reframe the reading of the image“ (Rintel 2013: 11).20 Der Text schafft also eine neue Bedeutung des durch das Bild dargestellten Wirklichkeitsausschnittes, löst es aus dem eigentli- chen semantischen und kontextuellen Rahmen des fotografisch Darge- stellten, fügt eine neue Bedeutungsdimension hinzu und setzt es in einem Prozess der Rekontextualisierung in einen neuen Bedeutungszusammen- hang.21 Dabei erfolgt die Interpretation auch im Rückgriff auf intertextuel- les Wissen: Diese Regelhaftigkeiten in formaler Anordnung und semantischem Zusammenhang von Text und Bild bieten einen „Orientie- rungsrahmen“ (Günthner 1995: 200) und übernehmen somit eine Entlas- tungsfunktion bei der Produktion, Rezeption und Interpretation dieser interaktiven Handlungen (Günthner/Knoblauch 1994: 700; Günthner 1995: 198). Funktionen und Verwendungsweisen Mit diesen Eigenschaften stehen Bild-Makros im Social Web nicht allein, sondern sind in unterschiedliche kommunikative Kontexte eingebettet. Insbesondere auf themenspezifischen Gemeinschaftsseiten bei Facebook findet Kommunikation über multimodale Inhalte statt, die durch ihre hu- moristischen Inhalte Unterhaltungsangebote liefern (vgl. Siever 2015: 313).22 Auf den Seiten „Studentenleben“ und „StudyCheck“ kommen Bild-Makros in zwei Verwendungsweisen vor: Sie werden zum einen als Post veröffentlicht und liefern damit nicht nur ein Unterhaltungsangebot, sondern werden als kommunikative Quelle interaktiv rezipiert. Zum ande- ren werden sie in dieser Interaktion innerhalb eines Kommentars als mul- 20 Zu Texten in multimodalen Inhalten siehe Siever (2015: 255-257). 21 Die damit verbundene Inkongruenz kann nach Kotthoff (2006: 10f., 147) als ein Merk- mal von Scherzkommunikation, als Bisoziation, gesehen werden. 22 Dazu tragen auch die Eigenschaften von Bildern bei, denn sie zeigen Dinge, „die Spra- che nicht oder nicht in vergleichbar effizienter Weise in Gang bringen kann und uns über diese bildspezifischen mentalen Aktivitäten Zugänge zur Welt verschafft“ (Stöckl 2004: 99, vgl. Stöckl 2011: 48f.). Bild-Makros sind zwar häufig humoristisch, können jedoch auch kritische Beiträge zu aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Ge- schehnissen liefern, wie es z.B. Burroughs (2013) anhand politischer Obama-Memes zeigt. 137 Katja Arens timodale, expressive Meinungsäußerung oder Bewertung verwendet. In beiden Verwendungsweisen übernehmen sie verschiedene Funktionen, die mit dem systemfunktionalen Konzept von Halliday (2004: 29-31) be- schrieben werden können.23 Im Sinne der representional function sind sie zunächst ikonische Darstellungen von Sachverhalten, die durch ihre hu- moristischen Gestaltungen und Aussagen (primär) unterhaltende Funktion haben (vgl. Knobel/Lankshear 2007: 209f.; Shifman 2007).24 Durch das Aufgreifen und Darstellen von (Studierenden-)Alltag und auch Klischees bewegen sie sich nah an der persönlichen Wirklichkeit und Lebenswelt der RezipientInnen, wodurch Nähe hergestellt und aufgrund des common ground zudem das Verständnis erleichtert wird. Da auf diese Posts als kommunikative Quelle interaktiv reagiert wird, übernehmen sie eine kommunikationsstrukturierende Funktion (compositional function) und lösen Interaktion aus. Bild-Makros als bzw. in einem Kommentar fungie- ren als expressive multimodale Äußerung und Bewertung und stellen so- mit Meinung, Einstellung und Gefühl des Kommentierenden bildlich und durch die Aussage des Bild-Makros dar (interactional function).25 4.2 Interaktive Rezeption Nicht nur auf formaler Ebene, sondern auch in der medial vermittelten In- teraktion finden sich verfestigte Strukturen und Muster der Kommunikati- onsteilnehmerInnen, die auf die geposteten Inhalte reagieren. Dabei liegt eine besondere Konstellation von Teilnehmenden vor, die Ingroup- Kommunikation auf zwei Ebenen hervorbringt. Durch das Identifikati- onspotential, das durch das Liken der Seite und Kommentieren eines In- haltes entsteht, findet sie grundsätzlich zwischen allen Interagierenden zu 23 Bereits die frühen sozialsemiotischen Arbeiten und auch die multimodale Diskursanaly- se haben Hallidays Sprachfunktionen übernommen und auf andere semiotische Modi wie Bild, Ton oder Layout übertragen (Kress/van Leeuwen 1996, 2001; O´Halloran 2004). 24 Mit der Funktion der Unterhaltung gehen weitere Phänomene in ihrer Rezeption wie Scherzkommunikation oder Frotzelaktivitäten einher (vgl. Kotthoff 1998; Günthner 1999b). 25 Der bewertende Aspekt wird hauptsächlich über die Grundaussage geschaffen und hat bei kritischen Inhalten weniger face-bedrohende Konsequenzen, da die Aussage nur in- direkt vom Sprecher selbst und „durch“ das Bild-Makro geäußert wird. Oftmals sind als Kommentar gepostete Bild-Makros Variationen des Bild-Makros im Post oder sind formal oder thematisch eng verknüpft. 138 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion einem Post statt. Die Interagierenden innerhalb einer Interaktionssequenz wiederum, die als unabhängige „Insel-Kommunikation“ in der Gesamtheit aller Kommentare nur zwischen Freunden aus der eigenen Freundesliste stattfindet, sind sich mehr oder weniger persönlich bekannt. Dadurch ver- fügen sie über einen erweiterten gemeinsamen Wissensstand, der in der Interaktion thematisiert wird (vgl. Eisenlauer 2014b: 77). Trotz dieser dispersen Gruppe aller Interagierenden haben sich Regelhaf- tigkeiten in der Interaktion entwickelt, in der oftmals die Selbstdarstellung der TeilnehmerInnen im Vordergrund steht. Diese stellen Bedijs/ Held/Maaß (2014: 10f.) als „a key feature of Social Media“ heraus, mit denen die Konzepte des face und der identity eng verbunden sind: “Users develop a perception of their identity […] on everyday individual contribution, every shared piece of context and every comment on contributions and contents provided by other users. It becomes clear that mutual perception plays a significant role in Social Media.” (Bedijs/Held/Maaß 2014: 10) Die Reaktionen auf gepostete Inhalte sind, durch die medialen Gegeben- heiten bedingt, oftmals spontane Handlungen: Erscheint ein Post auf der chronologisch angelegten Startseite der jeweiligen AbonnentInnen, kön- nen diese direkt und unkompliziert über den Kommentar-Button darauf reagieren (vgl. Eisenlauer 2014a, 2014b: 75, 79).26 Die sich auf den Post beziehenden, zusammengehörenden Sequenzen aus Kommentar und Re- aktionen in Form von Likes oder Antworten bilden dabei mehr oder weni- ger komplexe, in sich kohärente und abgeschlossene Interaktionseinheiten (vgl. Placencia/Lower 2013; Bauer et al. in diesem Band). Diese Interak- tionseinheiten lassen sich auf mehreren analytischen Ebenen beschreiben: Auf der strukturellen Ebene können die vorkommenden Interaktionsstruk- turen zunächst formal differenziert werden. In einem zweiten Schritt wer- den einzelne Interaktionssequenzen auf der Ebene einer Interaktions- einheit betrachtet, in denen sich wiederum zwei, wenn auch nicht 26 Diese Möglichkeit wird insbesondere auf der Seite „Studentenleben“ viel genutzt: Unter einem Post finden sich zwischen 400 und 1.800 Kommentare. Auf hoch frequentierten Seiten mit vielen Posts entstehen alle Kommentare innerhalb der ersten zwei Tage nach Generierung des Posts. Damit erfüllen sie die nähesprachlichen Merkmale der Sponta- neität und Vertrautheit durch das Verlinken bekannter Personen. Dazu kommen neue Formen an Dialogizität bei einer Themenentwicklung, die meist thematisch in Hinblick auf den Post beschränkt ist (vgl. Koch/Oesterreicher 1985; Dürscheid 2003). 139 Katja Arens trennscharfe, Ebenen unterscheiden lassen. Auf der sequenzexternen Ebe- ne sind Prozesse auszumachen, die sich auf die kommunikative Quelle, das Bild-Makro, sowie auf die Beziehung und das gemeinsame Wissen der Interagierenden beziehen. Kommunikative Verfahren, die innerhalb einer Interaktionssequenz stattfinden, werden demnach auf der sequenzin- ternen Ebene verortet. Strukturelle Ebene Zunächst rein formal betrachtet kommen in der Gesamtheit aller Kom- mentare und Antworten verschiedene Interaktionsstrukturen vor: Die Grundform stellt die hier als Minimalinteraktion (vgl. Ziegler et al. 2013: 140) bezeichnete Variante [Kommentar inkl. Verlinkung und/oder sprach- liche Äußerung + Like] dar (Beispiel 1).27 Diese Grundform kann um Antworten erweitert werden, woraus ein Dialog [Kommentar inkl. Verlin- kung (+ Like, fakultativ) und/oder sprachliche Äußerung + Antwort] wie in Beispiel 2 oder eine längere Gesprächssequenz durch [Kommentar inkl. Verlinkung und/oder sprachliche Äußerung + mehrere Antworten (+ Like(s), fakultativ)] entstehen. Beispiel 1 Karin Mustermann: Nick Ralle 27. Mai 2015, 20:27 1 Gefällt mir-Angabe In diesem Prozess von Rezeption und Interaktion in Beispiel 1 hat Karin Mustermann das Bild-Makro gesehen und beschlossen, jemanden in ei- nem Kommentar zu verlinken.28 Der verlinkte Nick Ralle reagiert in die- ser Minimalinteraktion durch ein Like (1 Gefällt mir-Angabe). Anhand dieser auf ein Minimum reduzierten Interaktion können bereits erste Merkmale der sequenzexternen Ebene einer Interaktionseinheit betrachtet werden. 27 Interaktion entsteht in diesem Fall dadurch, dass der Like von der verlinkten Person stammt. Die im Folgenden analysierten Beispiele sind allesamt Kommentare aus der In- teraktion zu Abb. 1, Katze. 28 Verlinkte Namen wie Nick Ralle sind fett dargestellt. 140 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion Sequenzexterne Ebene Die Prozesse, die auf dieser Ebene ablaufen, reichen im Vorgang der Re- zeption und Interaktion über die sequenzinterne Interaktion aus Kommen- tar und Antwort hinaus. Neben dem reinen Verständnis des multimodalen Inhalts, der aus dem persönlichen Alltag und somit dem eigenen „Erfah- rungsbereich“ (Günthner 2006: 134) stammt, wird er durch die Interagie- renden auf die eigene, wirkliche Lebenswelt (vgl. Luckmann 2007) übertragen. Im Zuge dieses Prozesses wird im Rückgriff auf geteiltes Wissen reflektiert, ob und welche Person aus der Freundesliste darunter verlinkt werden kann (vgl. Boyd 2011: 34f.): Diese Verlinkung, die fast ausnahmslos in allen Kommentaren des Korpus stattfindet, ist somit eine Fokussierungsaufforderung an eine bekannte Person. Als multimodaler attention-getter übernimmt sie eine deiktische Funktion, da sie die ver- linkte Person auf den Inhalt aufmerksam macht bzw. ihr den Inhalt zeigt (vgl. Bedijs 2014: 139). Karin stellt ihre Reaktion auf das Bild-Makro mithilfe des alleinstehen- den, lachenden Emoticons, das durch Anzeigen einer spaßhaften Interak- tionsmodalität zudem als Verstehensanweisung für den verlinkten Nick Ralle dient, graphostilistisch dar (vgl. u.a. Runkehl/Schlobinski/Siever 1998: 99; Arens 2014; Albert 2015; Imo 2015b: 144). Nick Ralle zeigt durch die Gefällt mir-Angabe als „automated text action“ (Eisenlauer 2014b: 78) zumindest an, dass er den Beitrag gesehen hat – aufgrund der vielfältigen Bedeutungsmöglichkeiten des Like-Buttons wäre eine darüber hinaus gehende Deutung spekulativ (vgl. Placencia/Lower 2013: 633f.; Bedijs 2014: 138; Marx/Weidacher 2014: 118f.). In Beispiel 2 reagiert die verlinkte Person in Form einer Antwort auf den Kommentar, wodurch weitere Muster und Prozesse sichtbar werden. Beispiel 2 Lina-Sophie Hendricks: Tomas Kuhlmann du jedes mal nach 10 min hast allen panik gemacht 18. Juni 2015, 10:58 0 Gefällt mir-Angaben Tomas Kuhlmann: Das passiert halt 18. Juni 2015, 13:18 0 Gefällt mir-Angaben 141 Katja Arens Lina-Sophie Hendricks markiert Tomas Kuhlmann und ergänzt dies um eine verbale Äußerung, worauf Tomas mithilfe des Antworten-Buttons reagiert. Diese formal und inhaltlich kohärente, abgeschlossene Sequenz lässt sich in Anlehnung an Pomerantz (1978: 82) als action chain be- schreiben, da Lina-Sophies Kommentar als „sequence-initiating action“ (Lee 2013: 415; Pomerantz/Heritage 2013: 217) nicht nur eine Antwort- möglichkeit anbietet, sondern sie durch die Verlinkung und das sich auf Tomas beziehende Pronomen „du“ auch herausfordert. Tomas liefert die „appropriate next action“ (Pomerantz 1978: 83; vgl. Placencia/Lower 2013: 618), indem er die präferierte Reaktion als „responsive action“ (Lee 2013: 418) einlöst. Im Sinne Goffmans (1971: 63) zeigt Tomas nicht nur an, dass er die Nachricht empfangen hat, sondern auch deren Relevanz zu schätzen weiß und dass „the affirmed relationship actually exists as the performer implies“. Neben der in Beispiel 1 beschriebenen deiktischen Funktion wird in Bei- spiel 2 deutlich, dass der Inhalt bzw. die Aussage eines Bild-Makros nicht nur in den Erfahrungsbereich der Interagierenden übertragen, sondern ei- ner Person explizit zugeschrieben werden kann. Dabei wird das Studen- tIn-Sein – also „bestimmte situative Identitäten“ (Kotthoff 1998: 83; vgl. Giles/Giles 2012: 143) und Mitgliedschaftskategorien (membership cate- gories) mit kategoriengebundenen Aktivitäten (category bound activites) wie dem Schreiben von Klausuren – der TeilnehmerInnen in der Interak- tion relevant gesetzt (Sacks 1972a,b). Diese Zuschreibungen gehören zu den Prozessen, die auf sequenzexterner Ebene ablaufen: Lina-Sophie zeigt Tomas nicht nur das Bild-Makro, sondern setzt ihn mit der elliptischen Aussage „du jedes mal nach 10 min“ in direkte kohärente Verbindung da- zu, da sie sich auf ein bzw. mehrere bereits geschehene reale Ereignisse bezieht („jedes mal“ und „hast allen panik gemacht“). Dabei liefert Lina- Sophie zwei Fremdzuschreibungen, indem sie Tomas mit dem Pronomen „du“ anspricht, der somit der „JEMAND“ ist, der in der Klausur früher, „nach 10 min“, abgibt. Ihm stellt sie die restlichen Anwesenden während der Klausur, „allen“, gegenüber, denen sie zudem die Abbildung des Bild- 142 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion Makros, das erschreckte Katzengesicht als Ausdruck der „panik“, die To- mas ihnen gemacht hat, zuschreibt.29 Sequenzinterne Ebene Auf sequenzinterner Ebene fällt zunächst die Verwendung von lachenden Emoticons auf, die in beiden Sequenzen turnfinal, in Tomas Sequenz dia- logfinal angelegt sind (Imo 2015b: 141). In Lina-Sophies Beitrag über- nimmt das lachende Emoticon neben der Anzeige einer scherzhaften Interaktionsmodaliät zugleich eine gesichtswahrende Funktion (Imo 2015b: 150f.): Die hyperbolische Aussage „du jedes mal nach 10 min“ stellt durch den impliziten verbalen Vorwurf „hast allen panik gemacht“ in Kombination mit der spielerischen Modalität eine Frotzelaktivität dar (vgl. Günthner 1999a,b; Imo 2015b: 149). Dies wird durch verschiedene Funktionen übernehmende Emoticons kontextualisiert, die nicht nur iko- nische Abbildungen von Emotionen darstellen, sondern als graphostilisti- sches Mittel zum Ausdruck der spaßhaften Interaktionsmodalität den Kontext mitbestimmen und eine Verstehensanweisung der sprachlichen Äußerung liefern, folglich indexikalisches Potential haben (Imo 2015b: 144; vgl. Voigt 2015: 109-123; zur spaßhaften Interaktionsmodalität siehe auch Schürmann in diesem Band).30 Dass diese analytisch getrennten Ebenen nicht trennscharf sind, zeigt sich bei der Betrachtung von Tomas´ Antwort „Das passiert halt“. Tomas nimmt in seinem Turn das gleiche Emoticon auf und stellt somit nicht nur formal, sondern auch inhaltlich Kohäsion zu Lina-Sophies Beitrag her, indem er die angebotene Interaktionsmodalität übernimmt. Durch das ob- jektdeiktische Demonstrativpronomen „das“ (Zifonun et al. 1997: 316- 326) als explizite Wiederaufnahme (Brinker 1992: 27-35) wird sowohl sequenzextern als Referenz und Kohärenz auf die im Bild-Makro darge- stellte Szenerie als auch sequenzintern auf das von Lina-Sophie beschrie- bene (reale) Ereignis Bezug genommen. Die als V2-Satz formulierte Phrase „Das passiert halt“ impliziert eine unbeabsichtigt geschehene 29 Der Aspekt der Selbstzuschreibung ist in diesem Beispiel schwächer ausgeprägt als in anderen, in denen mit Kommentaren wie „genau wie bei uns“ durch Vergleiche und Personalpronomen eindeutiger Bezug auf den/die SchreiberIn genommen wird. 30 Neuere und ausführliche Arbeiten zu Emoticons und ihren ikonischen, indexikalischen und symbolischen Eigenschaften siehe Dresner/Herring (2010), Albert (2015) oder Imo (2015b). 143 Katja Arens Handlung, worin die Modalpartikel „halt“ einen vom Sprecher nicht beab- sichtigten und hinzunehmenden Sachverhalts kennzeichnet (Burkhardt 1989; vgl. Voigt 2015: 160ff.). Lina-Sophies indirektem Vorwurf wird als acceptance (Pomerantz 1978: 83f.) also zugestimmt. Dieses Geben von präferierten und zustimmenden Antworten auf Kom- mentare ist ein konstitutives Merkmal der Interaktion auf den Seiten „Studentenleben“ und „StudyCheck“. In dem hier analysierten Kommen- tarverlauf kommen zudem explizite Zustimmungen bzw. „enthusiastically agreeing[s]“ (Pomerantz/Heritage 2013: 214) wie „Ist so!!!!!“, „voll!!! xD“ oder „Hahaha genau“ vor. Diese Form der (öffentlichen) Zustim- mung übernimmt neben der Erfüllung der eingeforderten Antwort zudem identitätsstiftende Funktionen, da „users also accept appreciation in Social Media as facework relating to a real part of their identity” (Bedijs/ Held/Maaß 2014: 11, Herv. i.O.). Die Zustimmung übernimmt zudem mehrere Funktionen des positiven face-works (Goffman 1959; Heritage 1984: 268) auf zwei Ebenen: Die Interagierenden positionieren sich durch ihre Kommentare und Antworten als Studierende und liefern durch ihre präferierten Antworten „positive face-related speech acts“ (Bedijs 2014: 135) sowie „self-face enhancing“ (Bedijs 2014: 141), da sie sich der von KommilitonInnen und gesellschaftlich erwarteten (klischeehaften) Vor- stellung eines Studierenden anpassen. Durch positiv affektive Antworten stellen sie zudem die Erhaltung von „social solidarity“ (Heritage 1984: 265) zwischen Kommentierender/-m und Antwortender/-m her (Holmes 1988: 448). Neben dieser Gesichtswahrung der/des Einzelnen spielt auch die „peer group identification“ (Bedijs 2014: 141) und „social identity“ (Tajfel 1974: 69) als StudentIn eine Rolle,31 da durch alle Zustimmungen, sei es in Kommentaren oder Antworten, das face aller StudentInnen in ih- rer sozialen Identität geschützt und gemeinschaftliche Solidarität bekundet wird (Goffman 1967: 42; Bedijs/Held/Maaß 2014: 11). Ausgangspunkt dieser Prozesse, der „photo-initiated communication online that can be explored to reaffirm the relationship and strengthen the bonds between the interactants“ (Placencia/Lower 2013: 617), ist in beiden Fällen das Bild- 31 Social solidarity bezeichnet „that part of an individual´s self-concept which derives from his knowledge of his membership of a social group (or groups) together with the emotional significance attached to that membership” (Tajfel 1974: 69; vgl. Giles/Giles 2012: 144). 144 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion Makro, das als kommunikative Quelle den „Tenor“ vorgibt, dem zuge- stimmt wird. 5. Zusammenfassung Bild-Makros als populäre, verfestigte Muster aufweisende multimodale Kommunikate werden im Zuge der allgemeinen Multimodalisierung der Medienkommunikation auf Plattformen wie Facebook verbreitet und ru- fen medial vermittelte Kommunikation und Interaktion hervor. Dadurch fungieren sie als (ein) Motor der Facebook-Interaktion, da sie die Vernet- zung über Facebook als „soziales Netzwerk, das Menschen mit ihren Freunden, Arbeitskollegen, Kommilitonen und anderen Mitmenschen verbindet“ (facebook.com) um die Verbreitung von multimodalen, meist unterhaltenden Inhalten erweitern. Als solche bieten sie multifaktorielles Untersuchungsmaterial für die Linguistik: Als kommunikative Gattung weisen sie Verfestigungen und Konventionen sowohl in ihrer Form – der graphischen Anordnung von Bild und Schriftzug, ihrem semantischen Verhältnis zueinander und in den verwendeten Motiven bzw. Themenbe- reichen – als auch in ihrer tatsächlichen Verwendung mit interaktiver Re- zeption bzw. Aushandlung auf, die im Social Web eine große Rolle zum face-work und zur Identitätsbildung spielt. Formal haben Bild-Makros die Merkmale der Multimodalität und der Bricolage gemein, in denen das rekontextualisierte Zusammenspiel zweier Ressourcen mit ihren verschiedenen konstitutiven Merkmalen bedeu- tungsschaffend ist. Dabei bieten sie zwei Ebenen der formalen und seman- tischen Text-Bild-Relation, bildintern auf einer Sehfläche und bildextern in Relation zu ihrer interaktiven Rezeption. Die zum Verstehen notwendi- ge Kontextualisierung erfolgt dabei auf mehreren Ebenen: zum einen durch die mediale und thematische Einbettung des Kommunikats, zum anderen durch auf Gattungswissen beruhenden formalen Gestaltungsprin- zipien und sprachlichen Realisierungen innerhalb des Bild-Makros, wel- che in der Interaktion aufgegriffen werden. In dieser Rezeption finden sich sowohl auf der Strukturebene als auch auf interaktionsinterner Ebene verfestigte kommunikative Muster. Dabei kön- nen Dialogsequenzen auf der Strukturebene sowie auf der Ebene einer in sich abgeschlossenen Interaktionssequenz betrachtet werden, die wiede- 145 Katja Arens rum zwei – wenn auch nicht trennscharfe – Betrachtungsmöglichkeiten bietet: Auf sequenzexterner Ebene werden Kohärenz mit und Referenz auf die kommunikative Quelle, das Bild-Makro, mit verschiedenen Kohäsi- onsmitteln hergestellt und dabei, in Bezug auf den common ground und das gemeinsame Hintergrundwissen der Interagierenden, in Form von Verlinkungen, Selbst- und Fremdzuschreibungen sowie in Bezug auf (er- lebte) Ereignisse etc., auf die reale Lebenswelt der Interaktionsteilneh- menden übertragen. Auf sequenzinterner Ebene bietet der initiierende Kommentar ein Interaktionsangebot, welches in verschiedenen Realisie- rungen eingelöst werden kann. Die Annahme der Interaktion erfolgt meist durch präferierte Antworten, die zum face-work beitragen und identitäts- stiftende bzw. -wahrende Funktionen erfüllen. Die meist scherzhafte Mo- dalität wird durch lexikalische sowie graphostilistische Mittel übernommen und mit diversen Kohäsionsmitteln Bezug auf den initiie- renden Kommentar genommen. Dieser Beitrag stellt Bild-Makros mit ihrer Rezeption ganzheitlich dar, wodurch es sich nicht vermeiden ließ, einige vielversprechende Aspekte nur kursorisch zu beschreiben. Phänomene wie Bild-Makros treten in den Neuen Medien regelmäßig auf und bilden verschiedene Varianten und Weiterentwicklungen (z.B. Video-Makros) aus. Als solch flexibles Unter- suchungsmaterial haben Internetphänomene und -plattformen bereits in den letzten Jahren ein breites Forschungsfeld eröffnet und werden es durch die stetige Weiterentwicklung multimodaler Inhalte auch weiterhin tun. Literatur Albert, Georg (2015): Semiotik und Syntax von Emoticons. In: Zeitschrift für Angewandte Linguistik 62(1). S. 3-22. Allfacebook.de (2015): Börsenbericht: Die ersten offiziellen Facebook- Nutzerzahlen im Jahr 2015. [online abrufbarwww.allfacebook.de/ zahlen_fakten/facebook-nutzerzahlen-2015, letzter Zugriff am 16.02.2016]. Androutsopoulos, Jannis (2010): Multimodal – intertextuell – heteroglos- sisch: Sprach-Gestalten in „Web 2.0“-Umgebungen. In: Deppermann, Arnulf / Linke, Angelika (Hg.): Sprache intermedial. Stimme und Schrift, Bild und Ton. Berlin: de Gruyter. S. 419-446. 146 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion Antos, Gerd / Opiłowski, Roman (2014): Auf dem Weg zur Bildlinguistik. Perspektiven für eine neue linguistische Subdisziplin aus deutsch- polnischer Sicht. In: Antos, Gerd / Opiłowski, Roman / Jarosz, Józef (Hg.): Sprache und Bild im massenmedialen Text. Formen, Funkti- onen und Perspektiven im deutschen und polnischen Kommunikati- onsraum. Dresden: Neisse. S. 19-42. Arens, Katja (2014): WhatsApp: Kommunikation 2.0. Eine qualitative Be- trachtung der multimedialen Möglichkeiten. In: König, Katharina / Bahlo, Nils (Hg.): SMS, WhatsApp & Co. Gattungsanalytische, kontrastive und variationslinguistische Perspektiven zur Analyse mobiler Kommunikation. Münster: Monsenstein und Vannerdat. S. 81-106. Bateman, John (2014): Text and image. A critical introduction to the visu- al/verbal divide. London: Routledge. Bateman, John (2008): Multimodality and genre: A foundation for the systematic analysis of multimodal documents. London: Palgrave Macmillan. Bauer, Nathalie et al. (in diesem Band): Streiten 2.0 im Shitstorm – Eine exemplarische Analyse sprachlicher Profilierungsmuster im sozialen Netzwerk Facebook. Bedijs, Kristina (2014): Shared Face and Face Enhancing Behaviour in So- cial Media. Commenting on the Spanish Goalkeeper’s Tears on YouTube. In: Bedijs, Kristina / Held, Gudrun / Maaß, Christine (Hg.): Face Work and Social Media. Wien/Zürich: LIT Verlag. S. 135-156. Bedijs, Kristina / Held, Gudrun / Maaß, Christiane (2014): Introduction: Face Work and Social Media. In: Bedijs, Kristina / Held, Gudrun / Maaß, Christine (Hg.): Face Work and Social Media. Wien/Zürich: LIT Verlag. S. 9-28. Bedijs, Kristina / Heyder, Karoline Henriette (2012): Sprache und Perso- nen im Web 2.0. In: Bedijs, Kristina / Heyder, Karoline Henriette (Hg.): Sprache und Personen im Web 2.0. Linguistische Perspekti- ven auf YouTube, SchülerVZ & Co. Berlin: LIT Verlag. S. 7-20. Bergmann, Jörg (1981): Ethnomethodologische Konversationsanalyse. In: Schröder, Peter / Steger, Hugo (Hg.): Dialogforschung. Jahrbuch 1980 des Instituts für deutsche Sprache. Düsseldorf: Schwann. S. 9- 51. Blackmore, Susan (1999): The Meme Machine. Oxford: Oxford Universi- ty Press. Blackmore, Susan (2001): Evolution and memes: The human brain as a selective imitation device. In: Cybernetics and Systems 32. S. 17- 23. 147 Katja Arens Blackmore, Susan (2003): Consciousness: An Introduction. London: Hodder & Stoughton. Boyd, Danah (2011): Social Network Sites as networked publics: affordances, dynamics, and implications. In: Papacharissi, Zizi (Hg.): Networked Self: Identity, Community, and Culture on Social Network Sites. New York: Routledge. S. 39-58. Breitenstein, Rolf (2002): Memetik und Ökonomie: Wie die Meme Märkte und Organisationen bestimmen. Memetik und Ökonomie. Münster: LIT Verlag. Brinker, Klaus (1992): Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. Berlin: Erich Schmidt. Bucher, Hans-Jürgen (2011): Multimodales Verstehen oder Rezeption als Interaktion. Theoretische und empirische Grundlagen einer systema- tischen Analyse der Multimodalität. In: Diekmannshenke, Hans- Joachim / Klemm, Michael / Stöckl, Hartmut (Hg.): Bildlinguistik. Berlin: Erich Schmidt. S. 123-158. Bucher, Hans-Jürgen (2012): Multimodalität – ein universelles Merkmal der Medienkommunikation: Zum Verhältnis von Medienangebot und Medienrezeption. In: Bucher, Hans-Jürgen / Schumacher, Peter (Hg.): Interaktionale Rezeptionsforschung. Theorie und Methoden der Blickaufzeichnung in der Medienforschung. Wiesbaden: Sprin- ger. S. 51-82. Bucher, Hans-Jürgen / Gloning, Thomas / Lehnen, Katrin (2010): Medi- enformate: Ausdifferenzierung und Konvergenz – zum Zusammen- hang von Medienwandel und Formatwandel. In: Bucher, Hans- Jürgen / Gloning, Thomas / Lehnen, Katrin (Hg.): Neue Medien – Neue Formate. Ausdifferenzierung und Konvergenz in der Medien- kommunikation. Frankfurt/New York: Campus. S. 9-40. Bucher, Hans-Jürgen / Schumacher, Peter (Hg.) (2012): Interaktionale Rezeptionsforschung. Theorie und Methode der Blickaufzeichnung in der Medienforschung. Wiesbaden: Springer. Burkhardt, Armin (1989): Partikelsemantik. In: Weydt, Harald (Hg.): Sprechen mit Partikel. Berlin: de Gruyter. S. 354-369. Burroughs, Benjamin (2013): FCJ-165 Obama Trolling: Memes, Sa- lutes and an Agonistic Politics in the 2012 Presidential Election. In: The Fibreculture Journal 22. S. 258-277. [online abrufbar unter fibreculturejournal.org/wp-content/pdfs/FCJ-165Benjamin%20 Burroughs.pdf., letzter Zugriff am 15.02.2016]. Clarke, John (1975): Style. In: Hall, Stuart / Jefferson, Tony (Hg.): Re- sistance Through Rituals. Youth subcultures in post-war Britain. London: Routledge. S. 175-191. 148 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion Dawkins, Richard (2006): Das egoistische Gen. Jubiläumsausgabe. Ber- lin: Springer. Erstauflage 1976. Oxford: Oxford University Press. Deppermann, Arnulf (2000): Ethnographische Gesprächsanalyse. Zu Nut- zen und Notwendigkeit von Ethnographie für die Konversationsana- lyse. In: Gesprächsforschung – Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion 1. S. 96-124. [online abrufbar unter www.gespraechs forschung-ozs.de/]. Deppermann, Arnulf / Linke, Angelika (Hg.) (2010): Sprache intermedial. Stimme und Schrift, Bild und Ton. Jahrbuch 2009 des Instituts für Deutsche Sprache. Berlin: de Gruyter. Diekmannshenke, Hans-Joachim / Klemm, Michael / Stöckl, Hartmut (Hg.) (2011): Bildlinguistik. Theorien – Methoden – Fallbeispiele. Berlin: Erich Schmidt. Dresner, Eli / Herring, Susan (2010): Functions of the nonverbal in CMC: emoticons and illocutionary force. In: Communication theory 20(3). S. 249-268. Dürscheid, Christa (2003): Medienkommunikation im Kontinuum von Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Theoretische und empirische Probleme. In: Zeitschrift für Angewandte Linguistik 3. S. 37-56. Dürscheid, Christa (2005): Medien, Kommunikationsformen, kommuni- kative Gattungen. In: Linguistik online 22(1). [online abrufbar unter www.linguistik-online.de]. Eisenlauer, Volker (2014a): Facebook: A multimodal discourse analysis of (semi-)automated communicative modes. In: Norris, Sigrid / Maier, Carmen Daniela (Hg.): Interactions, Images and Texts. A Reader in Multimodality. Boston: de Gruyter. S. 311-322. Eisenlauer, Volker (2014b): Facebook as a third author – (Semi-)au- tomated participation framework in Social Network Sites. In: Journal of Pragmatics 72. S. 73-85. Facebook.com: Willkommen bei Facebook. [online abrufbar unter www.facebook.com., letzer Zugriff am 15.02.2016]. Giles, Howard / Giles, Jane (2012): Ingroups and Outgroups. In: Kurylo, Anastacia (Hg.): Inter/Cultural Communication. Representation and Construction of Culture. Los Angeles/London: SAGE Publications. S. 141-162. Goffman, Erving (1959): The presentation of self in everyday life. New York: Doubleday. Goffman, Erving (1967): Interaction Ritual. Essays on Face-to-Face Be- havior. New York: Doubleday. Goffman, Erving (1971): Relations in public. Microstudies of the public order. New York: Basic Books. 149 Katja Arens Gumperz, John (1982): Discourse strategies. Cambridge: Cambridge Uni- versity Press. Günthner, Susanne (1995): Gattungen in der sozialen Praxis. Die Analyse ‚kommunikativer Gattungen‘ als Textsorten mündlicher Kommuni- kation. In: Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Doku- mentation 3. S. 193-218. Günthner, Susanne (1999a): Vorwürfe in der Alltagskommunikation. In: Bergmann, Jörg / Luckmann, Thomas (Hg.): Kommunikative Kon- struktion von Moral. Opladen: Westdeutscher Verlag. S. 206-241. Günthner, Susanne (1999b): Frotzelaktivitäten in Alltagsinteraktionen. In: Bergmann, Jörg / Luckmann, Thomas (Hg.): Kommunikative Kon- struktion von Moral. Opladen: Westdeutscher Verlag. S. 300-324. Günthner, Susanne (2006): Rhetorische Verfahren bei der Vermittlung von Panikattacken. Zur Kommunikation von Angst in informellen Gesprächskontexten. In: Gesprächsforschung – Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion 7. S. 124-151. [online abrufbar unter www.gespraechsforschung-online.de]. Günthner, Susanne (2013): Ko-Konstruktionen im Gespräch: Zwischen Kollaboration und Konfrontation. In: gidi Arbeitspapierreihe 49(8). [online unter noam.uni-muenster.de/gidi/arbeitspapiere/arbeits- papier49.pdf]. Günthner, Susanne / Knoblauch, Hubert (1994): ‘Forms are the food of faith’. Gattungen als Muster kommunikativen Handelns. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 4. S. 693-723. Günthner Susanne / Knoblauch, Hubert (2007): Wissenschaftliche Dis- kursgattungen – PowerPoint et al. In: Auer, Peter / Baßler, Harald (Hg.): Reden und Schreiben in der Wissenschaft. Frankfurt a.M.: Campus. S. 53-65. Halliday, Micheal (2004): An Introduction to Functional Grammar. Lon- don: Arnold. Heritage, John (1984): Garfinkel and Ethnomethodology. Cambridge: Pol- ity Press. Hess-Lüttich, Ernest (1990): Code-Wechsel und Code-Wandel. In: Hess- Lüttich, Ernest / Posner, Roland (Hg.): Code-Wechsel. Opladen: Westdeutscher Verlag. S. 9-23. Hess-Lüttich, Ernest (2001): Angewandte Mediensemiotik. Projekt zur Beschreibung des Kommunikationswandels in der Informationsge- sellschaft. In: Hess-Lüttich, Ernest (Hg.): Medien, Texte und Ma- schinen. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. S. 13-34. Hodge, Robert / Kress, Gunther (1988): Social semiotics. Ithaca: Cornell University Press. 150 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion Holmes, Janet (1988): Paying compliments: A sex-preferential politeness strategy. In: Journal of Pragmatics 12(4). S. 445-465. Imo, Wolfgang (2015a): Interaktionale Linguistik und die qualitative Er- forschung computervermittelter Kommunikation. In: SpIn Arbeitspa- pierreihe 56. [online abrufbar unter arbeitspapiere.spracheinter aktion.de]. Imo, Wolfgang (2015b): Vom ikonischen über einen indexikalischen zu einem symbolischen Ausdruck? Eine konstruktionsgrammatische Analyse des Emoticons :-). In: Bücker, Jörg / Günthner, Susanne / Imo, Wolfgang (Hg.): Konstruktionsgrammatik V. Konstruktionen im Spannungsfeld aus sequenziellen Mustern, kommunikativen Gat- tungen und Textsorten. Tübingen: Stauffenburg. S. 133-162. Janich, Nina (2010): Werbesprache. Ein Arbeitsbuch. Tübingen: Narr. Knobel, Michele / Lankshear, Colin (2007): Online Memes, Affinities, and Cultural Production. In: Knobel, Michele / Lankshear, Colin (Hg.): A new literacies sampler. New York: Peter Lang. S. 199-228. Koch, Peter / Oesterreicher, Wulf (1985): Sprache der Nähe – Sprache der Distanz. Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Spannungsfeld von Sprachtheorie und Sprachgeschichte. In: Romanistisches Jahrbuch 36(85). S. 15-43. Kotthoff, Helga (1998): Spaß verstehen. Zur Pragmatik von konversatio- nellem Humor. Tübingen: Niemeyer. Kotthoff, Helga (2006): Witzige Darbietungen als Talk-Shows. Zur kon- versationellen Konstruktion eines sozialen Milieus. In: Kotthoff, Helga (Hg.): Scherzkommunikation. Beiträge aus der empirischen Ge- sprächsforschung. Radolfzell: Verlag für Gesprächsforschung. S. 145- 192. [online abrufbar unter www.verlag-gespraechsforschung.de]. Kress, Gunther / van Leeuwen, Theo (1996): Reading Images. The Grammar of Visual Design. New York: Routledge. Kress, Gunther / van Leeuwen, Theo (2001): Multimodal discourse: The modes and media of contemporary communication. London: Arnold. Krotz, Friedrich (2008): Kultureller und gesellschaftlicher Wandel im Kontext des Wandels von Medien und Kommunikation. In: Thomas, Tanja (Hg.): Medienkultur und soziales Handeln. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 43-62. Lee, Seung-Hee (2013): Response Design in Conversation. In: Sidnell, Jack / Stivers, Tanya (Hg.): The Handbook of Conversation Analy- sis. Chichester: Blackwell. S. 414-432. Livingstone, Sonia (2008): Taking risky opportunities in youthful content creation: teenagers´ use of social networking sites for intimacy, pri- 151 Katja Arens vacy and self-expression. In: New Media & Society 10(3). S. 393- 411. Luckmann, Thomas (1986): Grundformen der gesellschaftlichen Vermitt- lung des Wissens: Kommunikative Gattungen. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Sonderheft 27. S. 191-211. Luckmann, Thomas (1988): Kommunikative Gattungen im kommunika- tiven 'Haushalt' einer Gesellschaft. In: Smolka-Koerdt, Gisela / Spangenberg, Peter / Tillmann-Bartylla, Dagmar (Hg.): Der Ur- sprung der Literatur. München: Fink. S. 279-288. Luckmann, Thomas (2007): Lebenswelt, Identität und Gesellschaft. Schriften zur Wissens- und Protosoziologie. Konstanz: UVK. Macé, Fanny (2014): Much pragmatics. Very meaning. Wow. Language play and peer-affiliation in dogespeak. University of Texas at Austin. [online abrufbar unter www.academia.edu/9434514/Much _pragmatics._Very_meaning._Wow_Language_play_and_affiliation _in_doge_speak]. Marx, Konstanze / Weidacher, Georg (2014): Internetlinguistik. Ein Lehr- und Lernbuch. Tübingen: Narr. Mitchell, William (1986): Iconology: images, text, ideology. Chicago: Chicago University Press. Moskopp, Nils Dagsson / Heller, Christian (2013): Internet-Meme – kurz & geek. Köln: O’Reilly. O´Halloran, Kay (2004): Introduction. In: O´Halloran, Kay (Hg.): Multi- modal Discourse Analysis. Systemic Functional Perspectives. Lon- don/New York: continuum. S. 1-10. Opiłowski, Roman (2013): Von der Textlinguistik zur Bildlinguistik. Sprache-Bild-Texte im neuen Forschungsparadigma. In: Zeitschrift des Verbandes polnischer Germanisten 2. S. 217-225. [online abruf- bar unter www.ejournals.eu/pliki/art/2649/]. Placencia, María Elena / Lower, Amanda (2013): Your kids are so stinkin’ cute! :-): Complimenting behavior on Facebook among family and friends. In: Intercultural Pragmatics 10(4). S. 617-646. Pomerantz, Anita (1978): Compliment responses: Notes on the coopera- tion of multiple constraints. In: Schenkein, Jim (Hg.): Studies in the organization of conversational interaction. New York: Academic Press. S. 79-112. Pomerantz, Anita / Heritage, John (2013): Preference. In: Sidnell, Jack / Stivers, Tanya (Hg.): The Handbook of Conversation Analysis. Chichester: Blackwell. S. 210-228. 152 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion Renker, Laura-Christiane (2008): Virales Marketing im Web 2.0 Innova- tive Ansätze einer interaktiven Kommunikation mit dem Konsu- menten. München: IFME-Ed. Rintel, Sean (2013): Crisis Memes: The Importance of Templatability to Internet Culture and Freedom of Expression. In: Australasian Jour- nal of Popular Culture 2(2). [online abrufbar unter www.intellect books.co.uk/journals/view-Journal,id=202/]. Runkehl, Jens (2012): Vom Web 1.0 zum Web 2.0. In: Siever, Thorsten / Schlobinski, Peter (Hg.): Entwicklungen im Web 2.0. Ergebnisse des III. Workshops zur linguistischen Internetforschung. Frankfurt a.M.: Peter Lang. S. 9-24. Runkehl, Jens / Schlobinski, Peter / Siever, Torsten (1998): Sprache und Kommunikation im Überblick. Opladen: Westdeutscher Verlag. Sacks, Harvey (1972a): On the analyzability of stories by children. Gumperz, John / Hymes, Dell (Hg.): Directions in Sociolinguistics. New York: Holt. S. 325-345. Sacks, Harvey (1972b): An initial investigation of the usability of conver- sational data for doing sociology. In: Sudnow, David (Hg.): Studies in social interaction. New York: Free Press. S. 31-74. Sacks, Harvey / Schegloff, Emanuel / Jefferson, Gail (1974): A Simplest Systematics for the Organization of Turn-Taking for Conversation. In: Language 50. S. 696-735. Schmitz, Ulrich (2004): Sprache in modernen Medien. Einführung in Tat- sachen und Theorien, Themen und Thesen. Berlin: Erich Schmidt. Schmitz, Ulrich (2005): Sehflächen lesen. Einführung in das Themenheft. In: Sehflächen lesen. Der Deutschunterricht 57(4). S. 2-5. Schmitz, Ulrich (2006): Schriftbildschirme. Tertiäre Schriftlichkeit im World Wide Web. In: Androutsopoulos, Jannis / Runkehl, Jens / Schlobinski, Peter (Hg.): Neuere Entwicklungen in der linguisti- schen Internetforschung. Hildesheim: Georg Olms. S. 184-208. Schmitz, Ulrich (2011): Sehflächen lesen. Eine Einführung. In: Diekmannshenke, Hans-Joachim / Klemm, Michael / Stöckl, Hartmut (Hg.): Bildlinguistik. Theorien – Methoden – Fallbeispiele. Berlin: Erich Schmidt. S. 23-41. Schneider, Jan / Stöckl, Hartmut (2011): Medientheorien und Multimoda- lität: Zur Einführung. In: Schneider, Jan / Stöckl, Hartmut (Hg.): Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – sieben methodische Beschreibungsansätze. Köln: Halem. S. 10-38. Schumacher, Peter (2009): Rezeption als Interaktion. Wahrnehmung und Nutzung multimodaler Darstellungsformen im Online-Journalismus. Baden-Baden: Nomos. 153 Katja Arens Schürmann, Timo (in diesem Band): Scherzkommunikation in niederdeut- schen WhatsApp-Nachrichten einer Gruppe von L1-Niederdeutsch- sprecherInnen. Shifman, Limor (2007): Humor in the Age of Digital Reproduction: Con- tinuity and Change in Internet-Based Comic Texts. In: International Journal of Communication 1. S. 187-209. Shifman, Limor (2013): Memes in a Digital World: Reconciling with a Conceptual Troublemaker. In: Journal of Computer Mediated Communication 18. S. 362-377. Shifman, Limor (2014): Memes in Digital Culture. Cambridge: The MIT Press. Shifman, Limor / Thelwall, Mike (2009): Assessing global diffusion with Web Memetics: The spread and evolution of a popular joke. In: Journal of the American Society for Information Science and Tech- nology 60(12). S. 2567-2576. Siever, Christina Margit (2015): Multimodale Kommunikation im Social Web. Forschungsansätze und Analysen zu Text-Bild-Relationen. Frankfurt a.M.: Peter Lang. Social Media Aachen (2015): Facebook Nutzerzahlen 2015: Status des Netzwerks. [online abrufbar unter www.social-mediaaachen.de/ blog/facebook-nutzerzahlen-2015-status-des-netzwerks/, letzter Zu- griff am 15.02.2016]. Spitzmüller, Jürgen (2013): Graphische Variation als soziale Praxis. Eine soziolinguistische Theorie skripturaler "Sichtbarkeit". Berlin: de Gruyter. Stalnaker, Robert (2002): Common Ground. In: Linguistics and Philoso- phy 25. S. 701-721. Stöckl, Hartmut (2004): Die Sprache im Bild – Das Bild in der Sprache. Zur Verknüpfung von Sprache und Bild im massenmedialen Text: Konzepte. Theorien. Analysemethoden. Berlin: de Gruyter. Stöckl, Hartmut (2011): Sprache-Bild-Texte lesen. Bausteine zur Metho- dik einer Grundkompetenz. In: Diekmannshenke, Hans-Joachim / Klemm, Michael / Stöckl, Hartmut (Hg.) (2011): Bildlinguistik. Theorien – Methoden – Fallbeispiele. Berlin: Erich Schmidt. S. 45- 70. Studentenleben: [online abrufbar unter www.facebook.com/Studenten leben/?fref=ts, letzter Zugriff am 15.02.2016]. SudyCheck: [online abrufbar unter www.facebook.com/StudyCheck/ ?fref=ts, letzter Zugriff am15.02.2016]. Tajfel, Henri (1974): Social identity and intergroup behaviour. In: Social Science Information 13(2). S. 65-93. 154 Bild-Makros als Motor der Facebook-Interaktion van Leeuwen, Theo (2005): Introducing Social Semiotics. London: Routledge. Ventola, Eija / Charles, Cassily / Kaltenbacher, Martin (2004): Perspec- tives on Multimodality. Amsterdam: Benjamins. Voigt, Martin (2015): Mädchenfreundschaften unter dem Einfluss von Social Media. Eine soziolinguistische Untersuchung. Frankfurt a.M.: Peter Lang. Wenz, Kathrin (i.V.): Internetphänomeme – Verknüpfungen von Schrift und Bild im virtuellen Raum. Erscheint in: Eckkrammer, Eva Martha / Müller-Lancé, Johannes / Thaler, Verena / Baechler, Coli- ne (i.V.): /Medienlinguistik 3.0. Formen und Wirkung von Textsor- ten im Zeitalter des Social Web/. Berlin: Frank & Timme. Zerfaß, Ansgar / Welker, Martin / Schmidt, Jan (Hg.) (2008): Kommuni- kation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Band 1. Grundlagen und Methoden: Von der Gesellschaft zum Individuum. Köln: Halem. S. 18-40. Ziegler, Cai-Nicolas et al. (2013): Social Media und der ROI. Erfolgspla- nung und -kontrolle; ein erfolgreiches Social-Media-Programm auf- bauen, Kennzahlen und Erfolgsmessung verstehen und anwenden, Wertschöpfung auf Unternehmensziele abstimmen. Beijing: O´Reilly. Zifonun, Gisela et al. (1997): Grammatik der deutschen Sprache. Band 1. Berlin: de Gruyter. 155
Enter the password to open this PDF file:
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-