DEKORATION UND REKLAME 39. Jahrgang / Heft 10 Ausgabe B Oktober 1937 D. und R.-Verlag: Wien, VI., Linke Wienzeile 48 U n s e r e P o s t s c h e c k - N u m m e r n Verkaufs-Journal Dekoration und Reklame: Dekorations- und Reklamekunst: Wien, VI. Linke Wienzeile 48 — Telephon A-32-0-84 1937 P ü n k tlic h j e d e n 1. im Monat bringt Ihr B r i e f t r ä g e r ein neues inhaltsreiches Heft. Wertvolle Verkaufshilfen und Winke, Schaufensterbilder und Dekorationsanregungen, neue Ideen für die Kundenwerbung, praktische Anregungen für die Geschäftsführung, Humor, Unterhaltung, Tips, alles in überreicher Fülle bieten wir Ihnen für eine mäßige Jahresgebühr. Bitte, zahlen Sie, wenn der Erlagschein dem Heft beiliegt, die mäßige Jahresbezugsgebühr, Sie er halten dann außerdem k o s t e n l o s e B e i g a b e n nach Ihrer Wahl, sofort nach Eingang des Betrages. Pünktliche Zahlung sichert auch weiterhin pünkt liche Lieferung. ufleute, die unser anerkannt nützliches Blatt noch nicht kennen. Auch Sie e, die sich freuen w erden, die Zeitschrift kennenzulernen, iter oder nennen Sie uns die A dressen von Interessen ten , auch w enn sie den Ihnen dafür dankbar sein. den wir so durch Ihre Em pfehlung erhalten, senden wir Ihnen einen D É C O R A T I O N ET P U B L I C I T É D I S P L A Y A N D A D V E R T I S E M E N T D E C O R A Z I O N E E P U B B L I C I T À DAS BLATT F Ü R G E S C H Ä F T S P R A X I S , V E R K A U F , K U N D E N - W E R B U N G U N D S C H A U F E N S T E R - D E K O R A T I O N Brüssel .............................................. 3501.56 Budapest .......................................... 13852 S'Gravenhage . 211944 ...................................... 14985 ruxè-ü b u r a ^ S ^ . ............................. 9697 S to c k h o lm ...................................... 74398 Warschau ...................................... 193.841 Wien .............................................. 10394 Z a g r e b .............................................. 41660 Z ü r ic h ..............................................VIII 18298 B e r l i n .......................................................114031 P r a g ...................................................... 78543 Decoration et Publicité: Paris ...................................................... 210011 verschiebe ne 3 A T O G A B E N unserer Zeitscnt itt e r s e h e men jeden Monat. MH S c h a u f e n s te r - V o r la g e n : D. und R. A u s g a b e A enthält viele leicht durchführ- b are Geschäftsvorschläge und Verkaufsideen. Außerdem wirksame S c h a u f e n s te r - V o rla g e n für S to ffe a lle r A rt, K o n fek tio n für H erren und Damen, W ü sch e für H erren und Damen, M o d e w a re n für H erren und Damen, S tr ü m p fe u n d H ufe, S c h u h e D. und R. A u s g a b e B enthält viele leicht durchführ bare Geschäftsvorschläge und Verkaufsideen. Außerdem wirksame S c h a u f e n s te r - V o r l a g e n für L e b e n sm itte l, D e lik a te s s e n , H a u s h a ltu n g s a rtik e l, D ro g e n , P a rf ü m e rie w a r e n , P h o to a rfik e l, H a u s- u n d K ü c h e n g e rä te , G la s - u n d P o rz e lla n - , S ta h l- u n d E ise n w a re n usw. O h n e S c h a u f e n s te r - V o r la g e n : ABC des Kaufmanns (Textausgabe d er D. und R.) Diese Ausgabe enthält alle guten Ratschläge, alle Vorschläge, Verkaufswinke usw. wie die Ausgaben A und B, jedoch keine Schaufenster-Vorlagen. A B C -V e rla g , Wien, VI. D. u n d R .-V e rla g , Wien, VI. ifrei zu, sobald der neue Abonnent die Bezugsgebühr an uns bezahlt hat. ferbe-Preisausschreiben sind nur unsere A bonnenten berechtigt. Als neu- jen e, die nicht schon früher unsere A bonnenten w aren und die uns eben werden. Mit bestem D ank und herzlichen G rüßen s-JonrnaL Verkaufs-Journal D. u. R. V E R K A U F S - GUTE G E S C H Ä F T S - I D E E N Begründer: Komm.-Rat H. S C H W A R Z J O U R N A L S C H A U F E N S T E R - R E K L A M E H erausgeber: A L B E R T W A L T E R 39. Jahrgang Oktober 1937 Heft 10 D ie V erw endung u n s e re r A n reg u n g en , B ild-V orlagen, W e rb e tafe ln und so n stig en Ideen und V o rsch läg e ist n u r u n se re n A b o n n en ten und n u r fü r e ig e n e Z w eck e g e sta tte t. Der W ert der Beharrlichkeit B eharrlichkeit ist eine d er w ichtigsten V oraussetzungen für den Erfolg. W er nicht unverdrossen und u n b eirrt auf ein Ziel lossteuert, w ird es n u r selten erreichen. W er den Erfolg nicht ernstlich will und in sich fühlt, dem w ird er für im m er ausbleiben. Eine Schaffensfreudigkeit, eine ge wisse „Z ielstrebigkeit“ muß dem jenigen, der etw as erreichen will, innew ohnen. Er muß sich m it F reude erfüllen und sich zeitw eise in G edanken schon am Ziele sehen. Das wird seine Lust und Liebe zur Sache noch anspornen. W er aber griesgräm ig ans W erk geht, w er sicli stündlich sagt, er müsse arbeiten, um sein Leben zu fristen, der wird es im günstigsten Falle zu einem m ittelm äßigen A rbeiter bringen, die P forten des Erfolges aber w erden sich ihm niem als öffnen. F reud e und Begeisterung bilden die V oraussetzung für das Gelingen eines jeden W erkes. — D ie Begeisterung muß aber eine w irklich große, eine tiefinnerliche und nachhaltige sein. Sie soll nicht einem sogenannten Strohfeuer gleichen das aufflammt und w ieder erlischt. D er ganze innerliche Mensch muß m it der A rbeit m itklingen. W er so — von F reude und Schaffensdrang erfü llt — seine O bliegenheiten verrichtet, w ird nicht n u r Erfolg erlangen, sondern auch jen e innerliche B efriedigung, die jed e m it w ah rh after Be geisterung getane A rbeit im Gefolge hat. Vom „Zeithaben" Wie oft w ird d er Seufzer „Ich habe keine Zeit!“ ausge stoßen. T agtäglich hören w ir diese Klage, und es sieht beinahe so aus, als ob es heute zum guten Ton gehörte, „keine Zeit zu haben“. Ist es denn w irklich so? Sind die Menschen d er G egenw art denn w irklich so m it A rbeit ü b er laden, daß sie niem als eine Pause des geistigen und k ö rp er lichen Atem holens finden können und daß sie niem als Zeit zu einer A ussprache haben? — O nein! Es gibt glücklicher weise auch heu te noch viele M änner und F rauen, die zwar reichlich m it A rbeit gesegnet sind und die trotzdem zu einem F eierstiindchen und sogar fü r jeden anderen ih rer M itmenschen im m er Zeit finden. Es muß also bei denen, Wenn ich Diktator wäre ! W enn ich D ik tato r über die ganze W elt w äre, und w enn ich Vollmacht hätte, die W elt nach meinem E rkennen zu regeln, w ürde ich: den K rieg abschaffen, eine einzige W elt-G eldw ährung einführen, alle Zollgrenzen aufheben, alle Staatsunternehm ungen auf kaufm ännische G rundlage stellen, alle Produktion dem B edarfe anpassen, alle M iesm acher em pfindlich strafen. die da im m er „keine Zeit haben“, irgendw o etwas fehlen. Und freilich fehlt ihnen etwas, und zw ar das W ichtigste: Zeiteinteilung. Mit seiner Zeit haushalten ist eine Kunst. Nicht der ist der Tüchtigste, der seine kostbarste Zeit in endlosen Ver handlungen über jede K leinigkeit vertrödelt. Eine Frau, die beim E inkäufen für den M ittag endlosen Schwatz beim Fleischer oder K räm er macht, bringt — das leuchtet jederm ann ein — ihren H aushalt in U nordnung und wird m it dem Essen nicht zur richtigen Zeit fertig. G eradeso geht es dem, der seine Zeit im Amt, im Büro, in der W erk statt oder in sonst einem B etrieb nicht richtig einteilt. Man betrachte dagegen so m anche M utter, die trotz ihrer vielen A rbeit noch im m er Zeit hat, sich zu jed er Stunde ihren Lieben zu widm en und ihnen ein frohes Gesicht zu zeigen. W arum b rin g t das nicht je d e r von uns fertig? Es gehört dazu nur die nötige Selbstdisziplin und die nötige — „Z eiteinteilung“. Der Vorteil der D iplom atie. D urch Energie kann man im Leben sehr viel erreichen, m ehr jedoch durch Diplom atie. D iplom atie nennt man die vorsichtig überlegende V erhandlungsform zwischen zwei Staatsm ächten. Wo m it M acht allein nichts auszurichten wäre, da feiert oft die gew innende D iplom atie Trium phe. Nicht nur zwischen Staatsm ächten, sondern auch zwischen Menschen. D urch energisches A uftreten erreg t m an oft W iderspruch, W iderstand oder W iderw illen, um so m ehr, w enn sich die E nergie in Schroffheit kundtut. D er energisch auftreten d e G ebieter schafft sich oft Feinde, die ihn h in te r rücks schwer schädigen können. D urch D iplom atie h in gegen gew innt man Freunde. D er D iplom at weiß seine W ünsche so vorzubringen, daß sie dem P a rtn e r als ihm selbst dargebotene V orteile erscheinen. D er D iplom at ist im m er freundlich, sanft, ruhig, liebensw ürdig, er w ählt seine W orte so, daß der P a rtn e r niem als verletzt wird. Auch da, wo er befehlen kann, bleibt er höflich. Er stellt seine W ünsche im m er so dar, daß der P a rtn e r der Em p fangende, er selbst der G ebende ist. D er D iplom at geht nicht m it dem Kopf durch die W and, sondern er sucht eine Türe, die er durch seine geistige Ü berlegenheit überall findet. D er D iplom at hat keine Feinde, denn schon seine scharm ante Persönlichkeit schafft-ihm F reundschaft. Auch viele kluge Chefs und Vorgesetzte verschm ähen es nicht, im V erkehr mit ihren A ngestellten w eniger Energie und m ehr D iplom atie anzuw enden. D iplom atisch behandelte A ngestellte sind w eitaus fügsam er und arbeitsfreudiger. Im Veökehr m it K unden und m it G eschäfts freunden ist D iplom atie gleichfalls ein w ich tiger F aktor des Erfolges. Nicht schroffe Energie, sondern D iplom atie fü h rt schließ lich ans Ziel, das sollte auch der kluge K aufm ann bedenken und Tun und Handeln danach einstellen. Ein wenig Ü berlegung und Selbtsbeherrschung gehört n atü rlich dazu. Du darfst nicht glauben, daß 1. du ein besonderer Pechvogel bist; 2. n u r dich allein das Leben ungebührlich schwer belaste; 3. andere ihre Erfolge m ühelos erzielten; 4. das Eingestehen eines F ehlers dich herabsetze; 5. je d e r deine weisen R atschläge hören wolle; 6. alle L obredner es ehrlich mit d ir meinen. Menschen m it G rundsätzen. Feste G rundsätze, k lar um rissene Standpunkte sind zu einem geordneten Leben nicht m inder notw endig als eine k o rrek te F ü h ru n g der Bücher zu einem kaufm ännischen Betrieb. G rundsätze sind R ichtlinien und W egzeichen, sie helfen uns, in den m ancherlei V erw irrungen und Verw ick lungen des Lebens zurechtzufinden, sie erleich tern uns die Entscheidungen, w elche sich uns so häufig entgegenstellen. W er planlos dahinlebt, ganz seinen Stim m ungen und Ge fühlen sich überlassend, m ag sich vielleicht freier, unab hängiger, von Pflichten unbeschw erter dünken, e r w ird aber kaum jem als m erk b ar im Leben vorw ärtskom m en. Es ist töricht, einen p rinzipientreuen Menschen pedantisch oder starrköpfig und gefühllos zu schelten. N icht das Fest h alten an G rundsätzen ist S tarrsin n und Pedanterie, son dern das unnachgiebige F esthalten an Schrullen und lächer lichen Eigenheiten, das B eharren auf einem Standpunkt, selbst w enn m an ihn als irrig erk a n n t lmt. Freilich, auch das ist Starrsinn, auch das ist Pedanterie, w enn m an seine an sich lobensw erten und vernünftigen Prinzipien um jed en Kreis v e rtritt. D enn es können Um stände, besondere Lebenslagen, außergew öhnliche, nicht vorauszuahnende Zwischenfälle eintreten, wo es statthaft, vielleicht sogar notw endig erscheint, die G rundsätze zu durchbrechen, ihnen entgegenzuhandeln. Solche Abw eichungen w erden in erster Linie von der V ernunft d iktiert, denn die kluge Erw ägung muß immer die höhere Instanz bleiben, d er auch die besten G rundsätze im gegebenen A ugenblick sich u n terzuordnen haben. So sehr also die N otw endigkeit von festen Lebensnormen anzuerkennen ist, so w ollen w ir die P rinzipien doch nicht so w eit ü b er uns H err w erden lassen, daß w ir nicht m ehr die K raft haben, sie um zustürzen, wenn besondere Um stände es erfordern. D enn w ertvoller als alles andere sei uns die F reih eit und die G üte unseres M enschentums! D as unterdrückte Gefühl. Manche Menschen, besonders M änner, h alten es fü r unter ih rer W ürde, ih re G efühle zu zeigen. W enn sie gerührt sind, w erden sie lieber bärbeißig, wenn sie beschäm t sind, w erden sie gereizt und vorw urfsvoll. S tatt ihren K indern offen und herzlich ih re Liebe zu bezeigen, äußern sie diese durch pädagogische Erm ahnungen und B elehrungen. W enn ein w arm er und freundlicher Im puls in ihnen aufsteigt, wollen sie ihm keinen A usdruck leihen, fast als schäm ten sie sich ih re r W eichheit. Im Laufe d er Jah re e rs ta rrt diese G ew ohnheit so sehr, daß sie ih re G efühle überhaupt nicht m ehr an die O berfläche tre te n lassen können. Sogar Schmerz und T ra u e r über den V erlust eines geliebten Men schen verstehen sie nicht m ehr zu äußern und blicken mit leisem Neide etw a auf ein Kind, das von H erzen weinen und klagen und sich dadurch erleich tern kann. Und ebenso beneiden sie vielleicht mit dem unbew ußten Gefühl ihrer eigenen V erarm ung eine Frau, die ih re Liebe in tausend kleinen und großen Zeichen auszudrücken und an den Tag zu legen versteht. Sie selbst zeigen ih re Liebe, ih r V er ständnis, ihr M itleid allenfalls durch T aten — durch ein Geschenk, eine U nterstützung oder was es sei. A ber da auch eine solche Tat ein wenig trocken und nüchtern ge leistet w ird, nehm en sie der gutgem einten H andlung da durch oft den eigentlichen W ert und die H erzlichkeit, die der andere ebensogut braucht und ersehnt wie die m a terielle Hilfe. Die Blumen, die sie bringen, haben sozusagen keinen Duft. Dem anderen w ird deshalb die A nnahm e und der D ank schw erer, als wenn ihnen das Gebotene m it fühl barer, von H erzen kom m ender W ärm e dargebracht würde. So beraubt ein solcher Mensch sich und andere m ancher Freude, und sein V erhältnis zu seinen M itmenschen ent b eh rt der U nm ittelbarkeit und Selbstverständlichkeit, wenn er sich daran gewöhnt hat, seine G efühle zu sehr u n ter Schloß und Riegel zu halten. Wie aber ist es m it den unangenehm en Empfindungen, m it Unlust, G ereiztheit, schlechter Laune usw .? D ie sollte m an doch wohl unterdrücken? Gewiß — aber nicht so, daß m an etw a allen Ä rger stumm in sich hineinfrißt und ihn sich da innen ansam m eln läßt, bis er sich schließlich doch — und dann m eist in einem ungeeigneten Moment und scheinbar ganz unbegründet — Bahn bricht und oft un v er hältnism äßig verletzen und Unheil anrichten kann. Besser ist es, sich im A ugenblick des Zornes zu beherrschen, hin terh er jedoch, w enn man ruhiger gew orden ist, sich auszusprechen und dadurch zu erleichtern. Bis dahin hat sich der Ä rger oft schon auf ein dem Anlaß angemessenes Maß zurückgeschraubt, und was bleibt, ist dann leichter zu beseitigen. W er sich schnell entschließt - der handelt gut. Es gibt im norm alen Leben nur selten Problem e, die sehr schwer und fast unlösbar sind. M eistens ist alles leichter zu bew ältigen, als es im ersten Moment erscheint, und w er m it frischem W agem ut an seine Aufgaben herangeht, der m eistert sie auch m it im m er größer w erdender Sicherheit. D er Zaghafte aber kommt vom Zagen zum Verzagen, und das ist viel schlechter, als w enn der W agem utige einmal etw as durch einen zu schnellen Entschluß w eniger gut oder gar schlecht gem acht hat. Man kann im nachhinein immer noch begangene F ehler gutm achen, und es ist noch im m er besser, daß etwas halb getan w ird als überh au p t nicht. Bedenken w ir doch eines: Jede A rbeit, ob geistig oder m anuell, ist eine B eanspruchung unserer K raft, und es ist ganz klar, daß derjenige, der ein Problem schnell und ent schlossen erledigt, sich w eniger abnützt als ein anderer, der die gleiche A ufgabe lange unentschlossen m it sich schleppt. D er eine träg t kurz, der andere aber w eit und lang und dem w erden dann selbst leichte D inge oft zu schw eren Lasten. Entschlossen handeln heißt also, m ehr und Besseres leisten können — und das will letzten Endes doch jeder! D a ka n n m a n nichts machen. Wie oft hö rt m an resigniert sagen: „Da kann m an nichts m achen.“ In neunzig von h u ndert Fällen ist das nur eine leere R edensart. Bei gutem W illen und einiger Ü ber legung läßt sich m eistens in der betreffenden A nge legenheit doch etw as machen. Ebenso h ö rt man oft: „Das ist zu schw ierig“, „das ist unm öglich“, „das geht nicht.“ Diese Leute ver gessen, den Satz richtig auszusprechen; sie sollen sagen: „Das ist zu schw er für m ich“, oder „das ist unmöglich fü r m ich“, oder „das geht nicht fü r mich.“ Aber vieles läßt sich bannen, w enn man sich von vornherein „positiver“ einstellt. Denken Sie jetzt schon an Weihnachten! F rühzeitig w ird sich je d e r K aufm ann schon m it dem G eschäft der kom m enden Wochen, insbesondere m it dem W eihnachtsgeschäft, be schäftigen, da erw ie senerm aßen g erade die Umsätze und V erkäufe in den kom m enden W ochen ausschlaggebend fü r den Enderfolg des ganzen Jahres sind. Das W eihnachtsgeschäft brin gt fast in allen B ranchen den G ipfelpunkt des Umsatzes. Es lohnt sich also, größere A nstrengungen zu m achen, alle K räfte zu konzentrieren und w irklich, was das W ichtigste ist, keine Zeit zu versäum en, um alles sinngem äß und in logischem Aufbau, nach M aßgabe der vorhandenen Mittel und Mög lichkeiten, vorzubereiten. An alles muß je tz t schon gedacht werden. An die U m stellungen im Laden, an V erbesserungen und A usbauten, an die V ervollständigung der Lichtquellen und, was im A ugenblick das W ichtigste und Notwendigste ist, an den rechtzeitigen Einkauf und die L agerergänzung für das kom m ende H erbst- und W eihnachtsgeschäft. v e r a r b e i t e t w erden müssen. H andarbeiten, Stoffe zum Selbstschneidern, Wäsche, die genäht w erden muß, aber auch viele andere handw erkliche Geschenke, die die S elbstarbeit des Schenkenden erforderlich m achen, müssen frühzeitig angeboten w erden, am besten mit dem Hinweis: A ber nicht n u r für die W aren, die eine eigene V erarbei tung des Schenkenden notw endig m achen, sondern auch fü r größere Einkäufe ist es zweckmäßig, auf die K aufkraft und K aufm öglichkeit des Publikum s Rücksicht zu nehmen. Bringen Sie rechtzeitig in Ihrem Schaufenster oder an einer geeigneten Stelle im Laden ein kleines P lak at an: Innenorganisation ist vordringlich. W enn die D ispositionen für die L agerergänzung getrof fen sind, w enn m an sich d arü b er k la r gew orden ist, welche A rtikel voraussichtlich in besonderem Maße gehen w erden und ein gutes G eschäft versprechen, dann ist es notwendig, schon je tz t die K alkulationen vorzunehm en, die W are auszu preisen, die P reiszettel fertigzum achen und schon bei der A ufbew ahrung d er W are d arau f Rücksicht zu nehmen, in w elcher W eise in w enigen W ochen die A usstellung der W are und das Angebot erfolgen wird. Ist die K alkulation und P reisauszeichnung beendet, dann w ird m an in k luger Voraussicht, um rechtzeitig gew appnet zu sein und nicht in einen T rubel und eine Ü berstürzung hineinzukom m en, an die an d ere H auptsache, an die P ro paganda u nd K undenw erbung nach außen hin denken. V orbereitung d er W erb em ittel. Es ist also notw endig, sich nicht n u r G edanken d arüber zu m achen, w ie die K undschaft rechtzeitig zum Besuch des G eschäftes und zum E inkauf eingeladen w erden soll, sondern es ist notwendig, schon je tz t Prospekte, R und schreiben, P reislisten, Inserate, kurz alles das vorzuberei ten, was m an zur K undengew innung aufw enden will und kann. W enn d er W erbeplan betragsm äßig festgesetzt ist, und sei er auch noch so klein, dann muß m it der Aus arbeitung unverzüglich begonnen w erden. U nsere W erbe fachleute, unsere Zeichner, aber auch die H elfer in den D ruckereien sind in den W ochen vor W eihnachten d erart in A nspruch genommen, daß es fü r jeden K aufm ann nur von V orteil ist, w enn er je tz t schon seine W ünsche m itteilt. W ann setzen Sie m it d er P u b liku m sw erb u n g ein? Das ist eine Frage, die sich je d e r am besten selbst nach A rt seines G eschäftes beantw ortet, ab er im m er w ieder w ird vergessen, daß das G eschäft um so größer rmd um so e r giebiger w ird, je frü h e r m an in d er Lage ist, das P u b li kum, also die Interessenten und K äufer, für sich zu ge winnen und sie in eine G eschenkstim m ung zu versetzen. U nbedingt Ende O ktober, spätestens aber A nfang Novem ber muß also der Kaufm ann m it d er Publikum sw erbung einsetzen, der W aren oder Erzeugnisse auf den M arkt bringt, die zu G eschenken für das W eihnachtsfest erst Es ist erw iesen, daß gerade größere Stücke n u r dann ge kauft w erden, w enn der K unde durch eine A nzahlung und spätere N achzahlung sich den E rw erb dieses Geschenkes sichern kann. Machen Sie es Ihren K unden leicht, m achen Sie es ihnen bequem und angenehm , zeigen Sie es ihnen bei je d e r G elegenheit, daß Sie F reu n d und B erater jedes einzelnen sein wollen und auch V erständnis fü r seine Lage und seine W ünsche haben. W enn Sie das tun, dann w erden Sie bestim m t, noch bevor das W eihnachtsgeschäft ru ck artig einsetzt, einen V orsprung haben, Sie w erden dann soviel V erkäufe vorw eg getätigt haben, daß Sie sich m it R uhe den Tagesgeschäften und den V erkäufen in den D ezem berw ochen widm en können. W eisen Sie, bitte, das Publikum darauf hin, daß eine rechtzeitige A usw ahl der W are dem K äufer n u r zum Vorteil gereicht. E r hat jetzt die größere Auswahl und kann in Ruhe aussuchen. U nsere ko n zen trierte M ita rb eit ist das, was w ir Ihnen in den nächsten W ochen als beson dere Leistung bieten wollen. W enn schon in diesem H eft ganz kurz auf die vorbereitenden A rbeiten fü r das W eih nachtsgeschäft hingew iesen w ird, so w erden die nächsten Hefte, vor allen Dingen das große Novem berheft, im Text- und B ilderteil ganz auf das W eihnachtsgeschäft unserer Leser und G eschäftsfreunde k o n zentriert sein. W ir wollen alles aufbieten, um nicht nur m it S chaufensterdekorations vorschlägen, sondern auch m it unseren kaufm ännischen W inken und Ratschlägen vieles zu leisten und wollen uns gedanklich und m it unserer M itarbeit so einstellen, daß für unsere Leser eine Basis geschaffen w ird, die ein großes, zufriedenstellendes W eihnachtsgeschäft sichert. — W enn uns die Lösung dieser A ufgabe gelingt, dann w ird das der schönste Lohn fü r alle Mühe sein. N ur noch w enige W ochen bis W eihnachten! H aben Sie schon d aran gedacht, was Sie selbst arbeiten wollen, um allen Lieben zum W eihnachtsfest eine F reude zu machen? D enken Sie je tz t schon an W eihnachten! oder ein anderes: W ählen Sie Ih re W eihnachtsgaben in aller Ruhe schon je tz t und bezahlen Sie später. EIN KAUFMANN WIRD SEHEND! Vorspiel. Aus einem Briefwechsel! 3. Bild. 1. Bild. Ein b ek an n ter Kaufm ann aus der P rovinzstadt und unser M itarbeiter b etreten ein D elikatessengeschäft. „G uten Morgen! Ich m öchte rasch etw as zum Gabel, frühstück essen. Was könnten Sie m ir em pfehlen?“ D ie F rage kam dem V erkäufer etw as sonderbar vor. Er w ar sichtlich verlegen. D ann aber begann er aufzuzählen: Salami, K rakauer, D ü rre W urst, vielleicht eine K nackw urst oder — je tz t strah lte bereits sein Gesicht über die ge fundene Idee — eine W urstsem m el, „kostet n u r zwanzig G roschen!“ D er K aufm ann sagte zu, erh ielt seine billige W urstsem m el und ging. D raußen n o tierte der K aufm ann in sein N otizbuch: Laß dich nicht überraschen! S tudiere das Gesicht deines K un den! Ich hätte am liebsten 10 dkg k alten Schw einebraten gekauft. D er V erkäufer hat mich nicht beobachtet, sonst hätte er m ein Liebäugeln m it dem Schw einebraten sehen müssen! 2. Bild. „Ich habe vor drei oder vier Jah ren bei Ihnen einen An zug gekauft. H ier habe ich noch einen kleinen Stoffrest. Ich m öchte heute einen Anzug aus dem gleichen Stoff. Er tru g sich sehr gut.“ D er V erkäufer in dem bekannten Kon fektionshaus e rk lä rte sofort m it dem B rustton der Ü ber zeugung, fast beleidigt: „Den führen w ir nicht mehr, das ist heu te nicht m ehr m odern!“ „Bitte, rufen Sie den A bteilungsleiter!“ m ischte ich mich ein. Wir e rk lä rte n ihm, was w ir wollten. Er bat uns, einen Moment mn G eduld, fü h rte uns zu einer Sitzgelegenheit und gab uns jedem das neueste W itzblatt in die Hand. Er müsse den Stoff prüfen. E r w erde sofort nachsehen. Nach drei M inuten w ar er w ieder da. D er m itgebrachte Stoff w äre ausgezeichnet. Es handle sich da um hohe Q uali tät. Er zeuge von dem guten Geschmack, von großer Sach kenntnis des B esitzers eines solchen Anzuges. Er habe zwar nicht den gleichen Stoff, lasse aber b ereits einen sehr ähnlichen bringen, der qualitativ womöglich noch besser sei. Es handle sich bei dem neuen Stoff um längere Schaf- wollfasern, um w eicheres M aterial, das aber gerade die D auerh aftig k eit und Form beständigkeit des Anzuges v er bürge . . . “ Wir konnten uns von diesem K lasseverkäufer nur schwer trennen. D er Kaufm ann schrieb in sein Notizbuch: Bei diesem V erkäufer im F rü h ja h r einen Anzug bestellen! In der Nähe lag ein Strickw arengeschäft. W ir traten ein. „Ich möchte für m eine F rau ein Jerseykleid kaufen“, be gann mein Kaufm ann. „Wie schaut sie denn aus?“ w ar die reichlich naive Frage der jungen V erkäuferin. Ein vielsagender Blick aus den Augen des K aufm anns sagte m ir alles, der V erkäuferin gar nichts. „Sie wiegt 78 kg, ist kleiner wie ich, aber etwas b re ite r“, log der Kaufmann. „Oh, da hätte ich einen w ahren G e legenheitskauf. Dieses Kostüm m üßte ihr herrlich stehen.“ Sie brachte ein Kleid (hellrosa), das in der vorigen Saison m odern war, einen Backfisch entzückend kleiden müßte, aber für eine F rau in reifen Jahren eher als schlechter Scherz aufgefaßt w erden konnte. W ir grüßten und gingen rasch, zumal wir feststellten, daß der Chef w eiter rück w ärts einem H andelsvertreter im m er w ieder die „schlech ten Zeiten“ vorw arf, uns aber keines Blickes w ürdigte. 4. Bild. „Geben Sie m ir ein Glas saure“ — „und m ir ein Glas süße Milch!“ erk lärten w ir in dem blitzblanken Milch geschäft der V erkäuferin. Schon wollten w ir nach unseren G läsern greifen, als sie uns einlud, doch etwas, zum indest ein Stückchen Brot, dazu zu essen. Das sei fü r die V er dauung förderlich. Freilich w äre gerade fü r H erren jetzt die beste G elegenheit, die neue K äsesorte zu kosten. Schon hatten wir lachend ein K äsebrot bestellt. Sie sei tüchtig, m einte ich. Das w ehrte sie dankend ab. Sie tue n u r ihre Pflicht, erw iderte sie und lud uns ein, Milch im m er nur schluckw eise zu trinken. Es m unde so besser und sei leichter verdaulich. D a w ir aber — wie sie sehe — v er h eiratet seien, sollten w ir doch unseren G attinnen das neue Käse-Kochbuch m itbringen. Als w ir w ieder auf der Gasse standen, notierte sich unser Kaufmann eine ganze Menge in sein Notizbuch. „Diese V erkäuferin sollte man der ,M ilchpropaganda‘ zur B eförderung und A uszeichnung vorstellen“, bem erkte mein Kaufm ann. 5. Bild. In einem gutbürgerlichen R estaurant nahm en wir unser Mittagessen ein. „W arum wohl die G em üseportion so riesig klein ist?“ fragte unser K aufm ann den O ber. Er lächelte sehr verlegen, w ußte aber keine andere A ntw ort als: „Das ist schon so üblich!“ „Na, gut! Was anderes möchte ich von Ihnen wissen. Ich suche eine gute Flasche Wein. Was raten Sie m ir?“ Er brachte die W einkarte m it vielen Namen und recht netten Preisen, w ußte aber über die W eine selbst fast nichts zu sagen. D er K aufm ann m einte, er werde ihm später Bescheid geben. Als der W irt uns begrüßte, verw ickelte ihn unser K auf m ann in ein Gespräch. Er suche eine gute Flasche Wein. Jetzt w ar an uns die Reihe zu staunen. Er fragte fü r wen, für welche G elegenheit der Wein bestim m t sei, ob der H err jem andem eine große F reude m achen wolle, er w erde gleich eine K ostprobe bringen. Er brachte drei! Unser K aufm ann kaufte tatsächlich — den teuersten, so ein h e rr licher V erkäufer wur der W irt. — Die Aufzeichnungen im Notizbuch unseres K aufm anns wuchsen gigantisch. E IN T A T S A C H E N B E R I C H T I N A C H T B I L D E R N „ . . . ferner teile ich mit, daß ich am 6. September in Wien eintreffe. Ich werde anläßlich des Messebesuches nicht ver säumen, m it Ihnen den Werbeplan durchzubesprechen. Wir werden dann den Rundgang durch Stadtgeschäfte machen.“ „Es freut mich, daß Sie kommen. B itte bringen Sie folgendes m it: 1. ein Stückchen Stoff (ein kleines Muster für einen Ilerrenanzug), einen kleinen Porsellanscherben einer zerbrochenen Teeschale oder eines Weinglases und ferner die genauen Maße für ein Strickkleid, das Sie Ihrer Frau kaufen sollen. Wir werden diese Dinge brauchen, wenn wir die Geschäfte und die Verkaufstüchtigkeit studieren wollen, um Anregungen für das eigene Geschäft zu erhalten.“ 6. Bild. W ir saßen im Kaffeehaus. „Ach was, ich will nicht immer nur Schwarzen trinken! Was haben Sie noch?“ Es folgte die übliche Aufzählung. V erdrossen w ählte unser Kaufmann irgendeinen Likör. W ir ließen uns den C afétier kommen. „Sie haben sehr schönes Tafelglas als Tischoberfläche. W arum liegt d aru n ter nicht die G etränke- oder Speise karte? Ich glaube, Sie w ürden dam it bessere Geschäfte m achen!“ regte unser Kaufm ann an. (Es w urde gemacht. D er Umsatz h at sich gehoben, m an m acht’s schon nach, erk lärte m ir vor kurzem der Cafétier.) 7. Bild. „Meine F rau h at mich beauftragt, bei Ihnen nachzu fragen, ob sie noch so ein Teeservice fü r G eschenkzwecke haben kann. Ich habe leider n u r m ehr einen Scherben als M uster“, erzählte der K aufm ann im Porzellanladen. Man ließ uns lange w arten. W ir h atten reichlich Gelegenheit, verstaubtes G eschirr zu sehen. Schade! Ein fein gedeckter Tisch, M om entaufnahm en lustiger G esellschaften in R estau rationen, die dort ih r G eschirr bezogen, eine Fam ilien- Kaffeejause, das w ürde m ehr w irken als soviel totes, kaltes Porzellan. Das Suchen w ar — wie e rw artet — vergebens. Also fü h rte man uns zum Tisch Okkasionen. „L auter billige, tief reduzierte G eschenkservice!“ e rk lärte man uns stolz. W ir dankten. W enn man sich nur erkundigt hätte, für wen das Geschenk bestim m t ist. Sind es ältere Leute oder vielleicht junge, m oderne Menschen, die die einfache, sachliche Linie bevorzugen . . . Nein, man ließ uns ungeschoren. 8. Bild. W ir saßen draußen in Sievering. D er W erbeplan w ar durchbesprochen. Als wir nach dem zw eiten V iertel Wein uns nach Llause begaben, lag ein Tag voll Erlebnisse hinter uns. D er K aufm ann hatte viel gesehen. Er w ar sehend ge worden. Er w ußte jetzt eine Menge Dinge, w ie er es in seinem G eschäft nicht und wie er es in Zukunft machen mußte. R o b e r t S p r a i d e r . M aschinen chreiben e i n Vergnügen! Winke z u r A r b e i t s e r l e i c h t e r u n g u n d Z e i t e r s p a r n i s . 1. Für die Stenographin. Nimm dir zum Stenogram m stets einen E rsatzbleistift mit. Es ist unan genehm, wenn d ir d er „eine“ abbricht oder stum pf w ird und du m itten im D ik tat einen neuen holen mußt. * Benutze nicht den Bleistift als M erkzeichen fü r deinen Schreibblock! Denn so oft du die B lätter aufschlägst, füllt dir der Bleistift auf den Boden. Das m acht deine Umgebung nervös, und der Bleistift leidet Schaden. Steck eine H eft klam m er an den Block oder lege ein Stück P appe hinein — dann w eißt du gleich die Stelle, wo du ihn aufschlagen mußt. 2. F ür die M aschinenschreiberin. W enn du nicht alle fünf M inuten aufstehen und dich auf halten willst, so beschaffe dir alle fehlenden U nterlagen, w ie A nschriften, Zeitangaben, Maße, Gewichte., b e v o r du dich an die Schreibm aschine setzest. W enn viele Briefe zu schreiben sind, so be schleunigt es die A rbeit w esentlich, w enn du dir vor dem Schreiben die entsprechende An zahl Briefbogen m it Paus- und D urchschlag papier zusam m enstellst. D ie Lagen müssen etwas ausgezogen hintereinanderliegen, so daß du eine nach der anderen bequem w egnehm en kannst. Teile dein Stenogram m blatt durch senkrechte Striche so ein, daß deine H and beim Schreiben so wenig wie möglich Bewegung zu m achen braucht. Bei breiten Stenogram m blättern geht dir durch seitliches V errutschen der Hand viel Zeit verloren. * Schreibe an den Kopf jedes Stenogram m blattes groß und deutlich das Datum . D u b rauchst dann bei späterem Nach sehen nicht k ram pfhaft nach dem Schreibtag zu suchen. * Zeichne d ir w ährend des Stenogram m s die einzelnen N iederschriften so an: Vor Briefen m ach ein großes B, vor M itteilungen ein M, vor P ostk arten ein K, vor Rechnungen ein R usw. Beim Ü bertragen auf d er M aschine schreibst du dann zuerst alle B-Sachen, dann M, dann R, dann K usw. Du w irst so schneller fertig, als wenn du Briefe, Rech nungen, K arten usw. im w ilden D u rcheinander schreibst. * Mache nach jedem einzelnen Stenogram m einen du rch gehenden A bschlußstrich. Auch das erleich tert das W ieder auffinden einer bestim m ten N iederschrift außerordentlich. * H abe stets einen kleinen R otstift zum Anzeichnen von w ichtigen P unkten zur Hand, die du gleich nach dem D ik tate erledigen mußt. D er rote Strich sagt dir schnell, was zu tun ist, und du brau ch st die A ufzeichnungen nicht m ühsam aus dem ganzen Stenogram m herauszusuchen. * Schneide von je einem Briefbogen, R echnungsform ular und anderen V ordrucken den Kopf ab und klebe ihn auf das entsprechende Fach deines Papierschrankes. Du siehst dann mit e i n e m Blick, wo du etw as herausnehm en mußt. Dieses Mittel ist besser, als die V ordrucke m it dem Kopf nach vorne zu legen, denn da m ußt du jed en Bogen erst w ieder herum drehen, um ihn in die Schreibm aschine spannen zu können. * Lies dein G eschriebenes durch, solange es noch in der M aschine ist. T ust du es nachher, so hast du bei not w endigen V erbesserungen Mühe, das P apier w ieder genau an d er richtigen Stelle einzuspannen. • Schreibe dir in einer freien Stunde Briefum schläge m it den A nschriften der am; häufigsten vorkom m enden G e schäftsfreunde und ordne sie nach dem Abc in einem Kasten oder Mappe. Wenn du viel zu schreiben hast, ge nügt ein Griff in die Mappe, und der Umschlag zu deinem Brief ist da! * P rü fe deine M aschine vor dem Schreibbeginn, ob sie in allen Teilen in O rdnung ist und gut „arb eitet“. Nichts v er zögert das zeitige Fertigw erden m ehr als eine bereitschafts lose M itarbeiterin. DAS STIMMUNGSMOMENT IN DER REKLAME Es ist nicht von d er H and zu weisen, daß die Stimmung der K undschaft für den Abschluß eines V erkaufsgeschäftes von w esentlicher Bedeutung ist, und der aufm erksam e K aufm ann w ird d ah er bestreb t sein, sich nicht nur dieser Stimm ung anzupassen, sondern, soweit dies im Bereiche der M öglichkeit liegt, selbst je n e Stim m ung zu schaffen, die Interesse fü r seine Angebote erw eckt und die Kauf lust hebt. Fast alle Propagandam ittel — vom einfachen W erbebrief bis zum großzügig ausgestatteten Schaufenster — bieten Gelegenheit, in W ort und Bild und schließlich auch in V er bindung m it der W are Stimmungen zu erzeugen, die irgend wie an die G edankengänge des einzelnen anknüpfen, In teresse erregen, W ünsche w achrufen. Es ist die Poesie der V erkaufskunst, die trotz u n serer scheinbar m aterialisti schen Zeit — oder vielleicht gerade deshalb — noch immer ein geneigtes O hr findet. N atur und Heim, B erufskreis und G esellschaft sind es, die den w esentlichen Teil zur G estaltung d er Stimmungs bilder beitragen, und es b ed arf eigentlich gar keiner be sonderen Kunst, sondern n u r eines offenen Auges, die richtigen W erte für die richtige Zeit herauszuholen und sie zum L eitgedanken d er W erbung zu machen. S c h a f f t H e r b s t s t i m m u n g für den V erkauf herbstlich er W aren! Nehm t den bunten B lätterkranz, der leise von den A lleebäum en vor eu rem Laden fällt, und flechtet ihn in den H in terg ru n d eu re r Schaufenster oder in das W ortspiel eu re r W erbetexte! Stellt die reichen Früchte des gebefreudigen H erbstes in den V ordergrund, und laßt m it einer bunten Lampe die letzten goldenen S trahlen der Sonne spielen! — D er Abglanz w ird auf die W aren fallen und Stimmung zum W unsch führen! Stellt den traulichen Fam ilientisch m it d er heim lichen Lampe und dem offenen Buch vor den H intergrund des regennassen Fensters, und der mollige Schlafrock, das bunte Gedeck und der blanke Teekessel w erden doppelt be gehrensw ert erscheinen. könnte ein W erbebrief fü r W irkw aren beginnen oder kann der T ext einer W erbebroschüre eines Modellhauses eingeleitet werden. Aber nicht n u r der geschriebene Satz und das gestellte Bild können Stimmungsmomente schaffen, auch das ge sprochene W ort aus dem Munde des V erkäufers verm ag dem realen Ding der W are einen Rahm en zu geben, der sie aus der Umwelt des gewöhnlichen A lltags heraushebt und sie zeit- und zw eckentsprechend darstellt. Das ist w ahre Verkaufskunst, und sie gipfelt nicht immer in der Gewühlt- heit des A usdrucks, sondern in dem Erfassen des A ugen blicks, in Beachtung des Lebens um uns. —ffer. A u fste llfig u re n v o r dem L aden. Sonderangebote sind w irksam e Mittel zur Auf- m erksam keits - Steigerung. Mag der angebotene A r tikel noch so alltäglich sein, d er V erbraucher späht doch im m er w ieder danach, um zu sehen, ob er seinem B edarf oder G elüst entgegenkom m t. B ietet m an ihm nun täglich etw as Neues an, so kann er sich so d aran gewöhnen, daß e r es auch täglich erw ar tet und als seine E inkaufsgelegenheit benutzt. Ein besonders auffallender und w irksam er A ngebotsm ittler ist die A ufstellflgur vor d er Ladentür. Sie ist durch ihre sinnbildliche G estaltung der G eschäfts v e rtre te r auf d er Straße und nim m t täglich neue Hinweise, Em pfehlungen, F lugblätter usw. auf. Sie ist auch der ideale V orführer von W arennachbildungen. Man stellt diese W erbe figuren heute so täuschend echt her, daß d er Straßengänger diese Eigenschaft sichert ihnen das „A nsehen“ der V orüber gehenden und den Ruf als „stumme V erkäufer“. „W enn die Abende w ieder lang und dämm’rig w erden, w enn G roßm utter den E nkelkindern w ieder M ärchen erzählt von Schneew ittchen und R o sen ro t. . . dann k e h rt auch die Zeit w ieder, wo die w arm en W ollsachen sich schmiegsam um den K örper legen. — — —“ „Am Sonntag ist P rem iere im S tadttheater. Ew iger Zauber d er Kulissen w ird sich vor Ihnen ausbreiten, w ird Ihnen w ieder einm al einen schönen Abend bereiten, dessen Sie auch sp äter noch gerne gedenken w e r d e n .- - - F estlicher ist die Stimmung im festlichen Kleid! Sie w erden sich gerne sehen las sen, w enn Sie eines u n serer neuen Mo delle w ählen, die w ir fü r Sie vorbereitet h a b e n . . . “ sie im eiligen Lauf für lebende Menschen hält. Nicht zuletzt G egen R eg en — Gute Laune. F ü r die m eisten B ranchen sind R egentage richtige K ata strophentage. D er Chef ist — das k ann m an leicht ver stehen — schlechter Laune, die V erkäufer spüren es bald, m achen m ürrische G esichter und die K unden sind reizbar, bissig, wie Fliegen vor einem G ew itter. Alles wegen ein bißchen R e g e n ... Was m acht m an da? W as hilft dagegen? A llerhand! Zunächst läßt sich schlechte Laune m it gutem W illen ausgezeichnet vertreiben. Man muß n u r ein klein w enig wollen, es n u r versuchen. Ein G eschäftsinhaber z. B. h at es sich in den Kopf gesetzt, ju st an R egentagen besonders freundlich zu seinen Mit arb eitern zu sein. Er küm m ert sich in diesen Tagen immer — m it einigen n etten W orten um das persönliche Wohl seiner A ngestellten und deren Angehörige. D ann leh rte er sie, gerade an R egentagen, die K unden besonders n ett zu bedienen. Das ist ja um so leichter möglich, als n u r wenige K unden das G eschäft aufsuchen. E r ging und geht aber noch w eiter. Sobald es zu regnen beginnt, w ird ein Ständer m it Schirm en in die N ähe der Kasse gerückt. G uter D ienste m an mich zeihe, K unden stets ich Schirm e leihe. Und nun einige A nregun gen, Verse und T exte für Schirm schaufenster für K inoreklam e, Inserate usw. in V erbindung m it unserer lustigen Illustration. G erade solche A rtikel, welche für Schlechtw etter gekauft w erden sollen, verlangen