Muslime in Deutschland Integration, Integrationsbarrieren, Religion und Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und politisch-religiös motivierter Gewalt Ergebnisse von Befragungen im Rahmen einer multizentrischen Studie in städtischen Lebensräumen Muslime in Deutschland - Integration, Integrationsbarrieren, Religion sowie Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und politisch-religiös motivierter Gewalt - Ergebnisse von Befragungen im Rahmen einer multizentrischen Studie in städtischen Lebensräumen von Katrin Brettfeld und Peter Wetzels unter Mitarbeit von Ram z an Inci, Sarah Dürr, Jan Kolberg, Malte Kröger, Michael Wehsack, Tobias Block und Bora Üstünel Hamburg, Juli 2007 Uni v ersi t ä t Hamb u rg Fak u l t ä t f ü r Rech t s w issenschaf t , Ins t i tut f ü r Kriminal w issenschaf t en, Ab t eil u ng Kriminologie Liebe Leserinnen und Leser, der weltweit operierende islamistische Terrorismus ist heute eine der größten Gefahren für unsere Sicherheit. Deutschland steht ebenso wie andere freiheitliche demokratische Staaten auch im Fadenkreuz radikaler, fanatischer Gewalttäter, die den Islam als Hass- und Mord-Ideologie missbrauchen. Dabei sind wir vermehrt mit Personen konfrontiert, die dauerhaft hier in Deutschland ihren Lebensmittelpunkt haben. Die übergroße Mehrheit der Muslime lebt indessen friedlich in unserem Land. Mehr als 3 Millionen Muslime unterschiedlicher Herkunft sind Teil der deutschen Gesellschaft geworden. Das Zusammenleben von Muslimen und Mehrheitsgesellschaft wird – neben verschiedenen Problemen im Alltag – jedoch zunehmend von der Furcht vor einer mög- lichen islamistischen Radikalisierung beeinträchtigt. Islamistische Terroranschläge aus der Mitte unserer Gesellschaft stellen nicht nur eine besondere Gefahr für alle Bürgerinnen und Bürger und eine Herausforderung für unsere Sicherheitsbehörden dar. Das Phänomen des wachsenden homegrown terrorism zeigt darüber hinaus, von welch existenzieller Bedeutung die Integration von Muslimen in Deutschland ist. In einer freiheitlichen Demokratie werden kulturelle und religiöse Unterschiede akzeptiert und respektiert. Integration setzt aber voraus, die freiheitliche demokratische Grundordnung unseres Landes als Fundament gesellschaftlicher Toleranz und Offenheit vorbehaltlos anzuerkennen. Auch deshalb strebt die Bundesregierung eine verbesserte gesellschafts- und religionspolitische Integration der Menschen musli- mischen Glaubens in Deutschland an. Damit staatliche Institutionen den von jedem Menschen mit Migrationshintergrund selbst zu bewältigenden Prozess der Integration unterstützen können, brauchen wir Erkenntnisse über den Zustand wie auch über Hindernisse der Integration. Erst auf einer solchen Grundlage versprechen Maßnahmen und Initiativen zur Integrationsförderung langfristigen Erfolg. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium des Innern im Jahr 2004 die nun vorliegende Studie zu Fragen von Integration und Integrationsbarrieren in Auftrag gegeben. Ziel des Forschungsvorhabens von Prof. Dr. Peter Wetzels und Katrin Brettfeld war es, die Einstellung in Deutschland lebender Muslime im Hinblick auf ihre soziale und politische Integration zu untersuchen. Vorwort von Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble Die Ergebnisse der Studie werden mit dieser Publikation öffentlich gemacht. Den Forscherinnen und Forschern ist es auf breiter empirischer Basis gelungen, Aufschluss über politische Einstellungsmuster und Handlungsorientierungen in Deutschland lebender Muslime zu erhalten. Die Studie trifft in höchstem Maße relevante Aussagen darüber, inwieweit sich Muslime in Deutschland mit dem Islam und mit der hiesigen Verfassungsordnung identifizieren. So wird auch deutlich, in welchem Umfang die deutsche Verfassungsordnung zugunsten religiös motivierter radikaler Einstellungen abgelehnt wird. Dabei ist die Studie nicht auf die Phänomene „Terrorismus“ und „politisch motivierte Gewalt“ beschränkt, sondern untersucht auch deren Vorformen, das mögliche Rekrutierungsreservoir sowie Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und religiös-politisch motivierter Gewalt, die als „Resonanzboden“ die Entfaltung eines islamistisch geprägten Extremismus begünstigen können. Die Untersuchungsergebnisse werden gewiss zu Diskussionen führen. Jenseits mög- licher Kritik an Einzelaspekten ist aber festzuhalten: Mangelhafte sprachlich-soziale Integration, Bildungsferne und die einseitige Ausrichtung auf nicht-deutsche Medien sowie der Rückzug in ethnisch-religiös geschlossene Milieus wirken sich in erheb- lichem Maße integrationshemmend aus. Dabei besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen defizitärer gesellschaftlicher Integration und fundamentaler religiöser Orientierung. Die Studie gelangt zu dem besorgniserregenden Ergebnis, dass sich in Deutschland ein ernstzunehmendes islamistisches Radikalisierungspotenzial entwickelt hat. Es wird deshalb weiterhin darauf ankommen, Radikalisierungsprozesse möglichst früh- zeitig zu erkennen und aufzuhalten. Dazu müssen wir den Faktoren entgegenwirken, die Radikalisierung begünstigen. Das kann nur in Kooperation mit den Muslimen in Deutschland gelingen, und eine solche Kooperation muss natürlich auch die deut- schen Sicherheitsbehörden einschließen. Von grundlegender Bedeutung ist, dass Staat und Gesellschaft im interkulturellen Dialog mit den Muslimen Perspektiven für eine gemeinsame Zukunft in unserem Land entwickeln. Mit der Deutschen Islam Konferenz sind wir auf einem nicht immer leich- ten, aber aussichtsreichen Weg. Dr. Wolfgang Schäuble, MdB Bundesminister des Innern 1 Gliederung 1 EINLEITUNG: ZIELE DER STUDIE UND GANG DER DARSTELLUNG ............................ 9 2 ZUM FORSCHUNGSSTAND ....................................................................................................... 12 2 .1 R ELIGIOSITÄT UND R ELIGION IM A LLTAG VON M USLIMEN IN D EUTSCHLAND ........................ 15 2 2 I NTEGRATION UND DAS V ERHÄLTNIS ZU S TAAT UND G ESELLSCHAFT IN D EUTSCHLAND ....... 2 4 2 3 B EDEUTUNG VON V EREINEN UND O RGANISATIONEN ............................................................... 3 4 2 .4 I SLAMISCH - EXTREMISTISCHE E INSTELLUNGEN : V ERBREITUNG UND H INTERGRÜNDE ............ 3 8 2 .5 Z WISCHENFAZIT ZUM F ORSCHUNGSSTAND ............................................................................... 48 3 ZIELE, FRAGESTELLUNGEN UND DESIGN DER GESAMTSTUDIE ............................... 49 3 .1 Z IELE UND ZENTRALE F RAGESTELLUNGEN DES F ORSCHUNGSVORHABENS ............................. 5 0 3 2 K ONZEPTIONELLE V ORÜBERLEGUNG ZU ZENTRALEN K ONSTRUKTEN ..................................... 5 3 3 3 D AS D ESIGN DER G ESAMTSTUDIE ............................................................................................. 6 0 3.3.1 Die Felderkundung über Focus-Groups............................................................................ 61 3.3.2 Die standardisierte telefonische Befragung der muslimischen Wohnbevölkerung ........... 61 3.3.3 Die standardisierten Befragungen von Schülerinnen und Schülern.................................. 62 3.3.4 Die standardisierten Befragungen von Studierenden........................................................ 63 3.3.5 Die qualitativen Befragungen im Umfeld islamischer Organisationen ............................ 65 4 DIE REPRÄSENTATIVE, STANDARDISIERTE TELEFONBEFRAGUNG DER MUSLIMISCHEN WOHNBEVÖLKERUNG ..................................................................................... 66 4.1 U NTERSUCHUNGSPLANUNG ...................................................................................................... 66 4.1.1 Stichprobenziehung und Screening ................................................................................... 67 4.1.1.1 Die S t ichproben z ieh u ng ................................................................................................ 67 4.1.1. 2 Das Screening v erfahren................................................................................................. 68 4.1.1. 3 Vor t es t der pos t alischen Vorabfrage ............................................................................. 69 4.1.1.4 Vorfil t er u ng der EMA Da t en zu r Zielgr u ppenrecherche............................................... 7 0 4.1.2 Das Erhebungsinstrument ................................................................................................. 70 4.1. 2 .1 Erkenn t nisse a u s den Foc u s-Gro u ps zu r Op t imier u ng des Erheb u ngsins t r u men t es...... 71 4.1. 2 .1.1 D u rchf ü hr u ng der Foc u s-Gro u ps ............................................................................ 71 4.1. 2 .1. 2 Ergebnisse der Gr u ppendisk u ssionen...................................................................... 7 2 4.1. 2 .1. 3 Konseq u en z en f ü r die Ges t al tu ng des Erheb u ngsins t r u men t es............................... 76 4.1. 2 2 Themensch w erp u nk t e u nd A u fba u des Erheb u ngsins t r u men t es ................................... 77 4.1. 2 3 Ins t r u men t enpre t es t ....................................................................................................... 78 4. 2 U NTERSUCHUNGSDURCHFÜHRUNG UND B EFRAGUNGSRÜCKLAUF .......................................... 79 4.2.1 Der Stichprobenrücklauf ................................................................................................... 80 4.2.2 Non-response Analysen ..................................................................................................... 81 2 4.2.3 Zwischenfazit zum Rücklauf der Bevölkerungsstichprobe................................................. 83 4. 3 U NTERSUCHUNGSERGEBNISSE .................................................................................................. 8 3 4.3.1 Beschreibung der Analysestichprobe ................................................................................ 84 4. 3 .1.1 Na t ionale Herk u nf t u nd Ar t des religiösen Bekenn t nisses ............................................ 85 4. 3 .1. 2 A u fen t hal t sda u er u nd Gr u nd der Z uw ander u ng ............................................................ 86 4. 3 .1. 3 Familiens t and ................................................................................................................ 87 4. 3 .1.4 So z ioökonomische Lage u nd ber u flicher S t a tu s ........................................................... 88 4. 3 .1.5 Der Bild u ngshin t ergr u nd ............................................................................................... 9 0 4. 3 .1.6 Z w ischenfa z i t : Die Anal y ses t ichprobe.......................................................................... 91 4.3.2 Sprachlich-soziale Integration und Integrationseinstellungen.......................................... 92 4. 3 2 .1 Iden t ifika t ion mi t dem A u fnahmeland De ut schland ..................................................... 9 2 4. 3 2 2 Prak t i z ier t e In t egra t ion: Sprachgebra u ch u nd so z iale Kon t ak t e.................................... 9 3 4. 3 2 3 Die Skala all t ägliche sprachlich-so z iale "In t egra t ionspra x is"....................................... 96 4. 3 2 .4 In t egra t ionsrele v an t e Eins t ell u ngen u nd Eins t ell u ngsm u s t er........................................ 98 4. 3 2 .5 Z w ischenfa z i t : Sprachlich-so z iale In t egra t ion u nd In t egra t ionseins t ell u ngen ............ 1 02 4.3.3 Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen.......................................................... 103 4. 3 3 .1 Indi v id u elle Diskriminier u ngs- u nd Vik t imisier u ngserlebnisse in De ut schland......... 1 0 4 4. 3 3 2 Wahrnehm u ng kollek t i v er Marginalisier u ng v on M u slimen ...................................... 1 0 7 4. 3 3 3 Z w ischenfa z i t : Indi v id u elle Diskriminier u ng u nd kollek t i v e Marginalisier u ng ......... 1 0 9 4.3.4 Religion, Religiosität und Muster religiöser Orientierungen.......................................... 109 4. 3 .4.1 Religiosi t ä t u nd Glä u bigkei t ........................................................................................ 11 0 4. 3 .4. 2 Religiöse Un t er w eis u ng: Koransch u len u nd sch u lischer Religions u n t errich t ............. 11 2 4. 3 .4. 3 Zen t rali t ä t der Religion im All t ag ............................................................................... 114 4. 3 .4.4 Inhal t e der religiösen Über z e u g u ngen......................................................................... 115 4. 3 .4.4.1 Religiöse Or t hodo x ie ............................................................................................ 116 4. 3 .4.4. 2 Religiös-f u ndamen t ale Orien t ier u ngen ................................................................. 117 4. 3 .4.4. 3 A u f w er tu ng des Islam u nd Ab w er tu ng v on Fremdgr u ppen.................................. 119 4. 3 .4.5 M u s t er religiöser Orien t ier u ngen: Ergebnisse v on Cl u s t eranal y sen ........................... 1 22 4. 3 .4.6 Pr ü f u ng der empirischen Klassifi z ier u ng: La t en t e Klassenanal y sen........................... 1 2 6 4. 3 .4.7 In t egra t ionspra x is, In t egra t ionseins t ell u ngen u nd religiöse Orien t ier u ngsm u s t er ...... 1 3 1 4. 3 .4.8 Koransch u len u nd religiöse Orien t ier u ngsm u s t er ....................................................... 1 33 4. 3 .4.9 Kopf tu ch u nd religiöse Orien t ier u ng........................................................................... 1 3 5 4. 3 .4.1 0 Z w ischenfa z i t : Religiosi t ä t u nd M u s t er religiöser Orien t ier u ngen ......................... 1 3 8 4.3.5 Einstellungen zu Demokratie und Rechtsstaat ................................................................ 140 4. 3 .5.1 Eins t ell u ngen zu Demokra t ie u nd Rech t ss t aa t : Indika t oren der Demokra t iedis t an z ... 14 0 4. 3 .5. 2 Bi v aria t e Z u sammenhänge der Demokra t iedis t an z mi t so z ialen Merkmalen ............. 146 4. 3 .5. 3 Demokra t iedis t an z u nd sprachlich-so z iale In t egra t ion................................................ 149 3 4. 3 .5.4 Demokra t iedis t an z u nd in t egra t ionsbe z ogene Eins t ell u ngsm u s t er ............................. 15 3 4. 3 .5.5 Eins t ell u ngsm u s t er u nd Erklär u ngsansä tz e: M u l t i v aria t e Anal y sen ........................... 155 4. 3 .5.5.1 La t en t e Klassen der Eins t ell u ngen zu Demokra t ie u nd Rech t ss t aa t lichkei t ......... 156 4. 3 .5.5. 2 Hin t ergr ü nde u nd Einfl u ssfak t oren: M u l t i v aria t e Vorhersagemodelle ................. 158 4. 3 .5.6 E xt remgr u ppen s t arker Demokra t iedis t an z u nd deren Be zu g zu religiösen Orien t ier u ngen ....................................................................................... 166 4. 3 .5.6.1 Religiosi t ä t u nd Demokra t iedis t an z ...................................................................... 167 4. 3 .5.6. 2 Die Bede utu ng v on Koransch u len ........................................................................ 167 4. 3 .5.6. 3 M u s t er religiöser Orien t ier u ngen u nd Demokra t iedis t an z .................................... 169 4. 3 .5.6.4 Islamism u saffine Hal tu ngen, Demokra t iedis t an z u nd Religion............................ 17 0 4. 3 .5.7 Z w ischenfa z i t : Eins t ell u ngen zu Demokra t ie u nd Rech t ss t aa t .................................... 17 3 4.3.6 Einstellungen zu politisch-religiös motivierter Gewalt ................................................... 175 4. 3 .6.1 Ein s u mmarischer Indika t or der Ak z ep t an z poli t isch-religiös mo t i v ier t er Ge w al t ..... 177 4. 3 .6. 2 Z u sammenhänge mi t In t egra t ion, Religion u nd Demokra t iedis t an z ........................... 179 4. 3 .6. 3 Problemgr u ppen mi t hoher Demokra t iedis t an z u nd hoher Ge w al t legi t ima t ion: ......... 185 4. 3 .6.4 Z w ischenfa z i t : Legi t ima t ion poli t isch-religiös mo t i v ier t er Ge w al t ............................ 19 0 4.4 Z USAMMENFASSUNG ZENTRALER E RGEBNISSE DER TELEFONISCHEN B EFRAGUNG DER MUSLIMISCHEN A LLGEMEINBEVÖLKERUNG ........................................................................... 19 2 5 DIE STANDARDISIERTE BEFRAGUNG VON SCHÜLERINNEN UND SCHÜLERN .... 201 5.1 D AS E RHEBUNGSINSTRUMENT ................................................................................................ 202 5. 2 S TICHPROBENZIEHUNG UND U NTERSUCHUNGSDURCHFÜHRUNG ........................................... 20 4 5. 3 B EFRAGUNGSRÜCKLAUF UND M ERKMALE DER A NALYSESTICHPROBE ................................. 20 7 5.3.1 Der Befragungsrücklauf in den Erhebungsorten............................................................. 208 5.3.2 Beschreibung der Analysestichprobe .............................................................................. 211 5.3.3 Zwischenfazit: Rücklauf und Analysestichprobe ............................................................. 217 5.4 S PRACHLICH SOZIALE I NTEGRATION UND I NTEGRATIONSEINSTELLUNGEN ........................... 2 19 5.4.1 Identifikation mit Deutschland und praktizierte sprachlich-soziale Integration............. 219 5.4.2 Einstellungen zu Integration............................................................................................ 225 5.4. 2 .1 M u s t er v on Eins t ell u ngen zu In t egra t ion bei j u ngen M u slimen.................................. 22 6 5.4. 2 2 Vergleich der M u s t er in t egra t ionsbe z ogener Eins t ell u ngen bei j u gendlichen M u slimen u nd der m u slimischen Wohnbe v ölker u ng .................................................. 22 8 5.4. 2 3 M u s t er in t egra t ionsbe z ogener Eins t ell u ngen bei m u slimischen Migran t en im Vergleich zu Nich t m u slimen mi t Migra t ionshin t ergr u nd u nd einheimischen J u gendlichen ........................................................................................ 22 9 5.4. 2 .4 E x k u rs: Fremdenfeindlichkei t u nd in t egra t ionsbe z ogene Eins t ell u ngsm u s t er bei einheimischen nich t m u slimischen J u gendlichen......................................................... 230 4 5.4. 2 .5 Vor u r t eile gegen M u slime u n t er nich t m u slimischen Einheimischen u nd Migran t en..................................................................................... 232 5.4.3 Zusammenhänge zwischen integrationsbezogenen Einstellungsmustern, sprachlich- sozialer Integration und der Identifikation mit dem Aufnahmeland................................ 233 5.4.4 Zwischenfazit: Sprachlich-soziale Integration und Integrationseinstellungen ............... 234 5.5 I NDIVIDUELLE D ISKRIMINIERUNGSERLEBNISSE UND W AHRNEHMUNG KOLLEKTIVER M ARGINALISIERUNG ............................................................ 23 6 5.5.1 Individuelle Diskriminierungserfahrungen in Deutschland ............................................ 236 5.5.2 Wahrnehmung kollektiver Marginalisierung von Muslimen ........................................... 239 5.5.3 Zwischenfazit: Individuelle Diskriminierung und kollektive Marginalisierung.............. 241 5.6 R ELIGIOSITÄT UND M USTER RELIGIÖSER O RIENTIERUNGEN .................................................. 2 4 2 5.6.1 Individuelle Gläubigkeit und Religiosität........................................................................ 242 5.6.2 Koranschulbesuch und Religiosität................................................................................. 246 5.6.3 Zentralität des Glaubens und Relevanz religiöser Regeln im sozialen Alltag................. 247 5.6.4 Muster religiöser Orientierungen: Empirische Klassifikation von Personen ................. 251 5.6.5 Integrationspraxis, Integrationseinstellungen und religiöse Orientierungsmuster......... 259 5.6.6 Zwischenfazit: Religiosität und Muster religiöser Orientierungen Jugendlicher ........... 262 5.7 E INSTELLUNG ZU D EMOKRATIE , R ECHTSSTAATLICHKEIT UND T OLERANZ ........................... 2 65 5.7.1 Demokratiedistanz bei muslimischen Jugendlichen ........................................................ 265 5.7.2 Autoritarismus und Demokratiekritik bei Muslimen und Nichtmuslimen ....................... 270 5.7.3 An Religion anknüpfende negative Stereotype: Religionsbezogene Vorurteile............... 274 5.7. 3 .1 Religionsbe z ogene Vor u r t eile u nd In t oleran z bei M u slimen u nd Nich t m u slimen ..... 2 74 5.7. 3 2 Religiöse Orien t ier u ngsm u s t er u nd religiöse Vor u r t eile/In t oleran z bei M u slimen:.... 2 79 5.7.4 Hintergründe von Demokratiedistanz und Autoritarismus bei jungen Muslimen ........... 281 5.7.4.1 La t en t e Klassen der Eins t ell u ngen zu Demokra t ie u nd Rech t ss t aa t lichkei t ................ 2 81 5.7.4. 2 Iden t ifika t ion v on Einfl u ssfak t oren f ü r demokra t iekri t ische/a ut ori t aris t ische Eins t ell u ngsm u s t er: Pr ü f u ng m u l t i v aria t er Vorhersagemodelle.................................. 2 84 5.7.5 Extremgruppen starker Demokratiedistanz und negativer religiös konnotierter Vorurteile unter muslimischen Jugendlichen ................................ 294 5.7.5.1 Mengen t heore t ische Umschreib u ng der E xt remgr u ppen ............................................ 2 95 5.7.5. 2 M u l t i v aria t e Anal y se v on Einfl u ssfak t oren zu r Iden t ifika t ion der E xt remgr u ppe ...... 300 5.7.6 Zwischenfazit: Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz ............ 306 5.8 G EWALTEINSTELLUNGEN J UGENDLICHER UND DIE B EWERTUNG POLITISCH / RELIGIÖS MOTIVIERTER SCHWERER G EWALT ..................................................................................................... 30 9 5.8.1 Einstellungen zu personaler Gewalt allgemein ............................................................... 309 5.8.2 Die Akzeptanz politisch-religiös motivierter Gewalt....................................................... 318 5 5.8.3 Zwischenfazit: Gewalteinstellungen und die Bewertung politisch-religiös motivierter Gewalt .............................................................................. 329 5.9 Z USAMMENFASSUNG : Z ENTRALE B EFUNDE DER S CHÜLERBEFRAGUNG ................................ 33 1 6 DIE STANDARDISIERTE BEFRAGUNG VON STUDIERENDEN ..................................... 341 6.1 S TICHPROBENZIEHUNG , U NTERSUCHUNGSDURCHFÜHRUNG UND R ÜCKLAUF ....................... 3 4 2 6.1.1 Stichprobenziehung und Methode der Untersuchungsdurchführung .............................. 343 6.1.2 Das Erhebungsinstrument ............................................................................................... 346 6.1.3 Befragungsrücklauf und Merkmale der erreichten Analysestichprobe ........................... 347 6.1.4 Zwischenfazit: Rücklauf und Analysestichprobe ............................................................. 351 6. 2 V ERHÄLTNIS ZU D EUTSCHLAND ALS A UFNAHMELAND , SPRACHLICH - SOZIALE I NTEGRATION UND E INSTELLUNGEN ZU I NTEGRATION ...................... 3 51 6.2.1 Dimensionen der Verbundenheit mit Deutschland.......................................................... 351 6.2.2 Soziale Kontakte und Sprachgebrauch im Alltag ............................................................ 353 6.2.3 Einstellungen zu Integration............................................................................................ 359 6.2.4 Zwischenfazit: Sprachlich-soziale Integration und Integrationseinstellungen ............... 363 6. 3 I NDIVIDUELLE D ISKRIMINIERUNGSERLEBNISSE UND W AHRNEHMUNG KOLLEKTIVER M ARGINALISIERUNG ............................................................ 3 64 6.3.1 Individuelle Diskriminierungserfahrungen der Studierenden in Deutschland................ 364 6.3.2 Wahrnehmung kollektiver Marginalisierung von Muslimen ........................................... 368 6.3.3 Zwischenfazit: Individuelle Diskriminierung und kollektive Marginalisierung .............. 372 6.4 R ELIGIOSITÄT UND M USTER RELIGIÖSER O RIENTIERUNGEN BEI S TUDIERENDEN .................. 3 7 3 6.4.1 Individuelle Gläubigkeit und Religiosität........................................................................ 373 6.4.2 Muster religiöser Orientierungen.................................................................................... 376 6.4.3 Zwischenfazit: Religiosität und Muster religiöser Orientierungen ................................. 387 6.5 E INSTELLUNG ZU D EMOKRATIE , R ECHTSSTAATLICHKEIT UND T OLERANZ ........................... 3 88 6.5.1 Einstellungen zu Demokratie und Rechtsstaat bei muslimischen Studierenden.............. 388 6.5.2 Autoritarismus, Demokratiekritik und religiöse Intoleranz bei muslimischen und nichtmuslimischen Studierenden .............................................................................. 392 6.5.3 Muster von Einstellungen zu Demokratie und Rechtsstaat bei muslimischen Studierenden ....................................................................................... 396 6.5.4 Beschreibung von Extremgruppen religiöser Intoleranz und hoher Demokratiedistanz.......................................................................................... 401 6.5.5 Zwischenfazit: Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz ............ 404 6.6 E INSTELLUNGEN S TUDIERENDER ZU MASSIVEN F ORMEN POLITISCH - RELIGIÖS MOTIVIERTER G EWALT .......................................................................... 4 0 5 6.6.1 Einstellungen zu politisch-religiös motivierter Gewalt bei muslimischen Studierenden ....................................................................................... 405 6 6.6.2 Deskription der Risikogruppe Demokratiedistanz/Intoleranz/Gewaltakzeptanz............. 408 6.6.3 Terrorismus und Krieg gegen den Terror: Einstellungen von muslimischen und nichtmuslimischen Studierenden zu realen Gewaltakten ................................................ 412 6.6.4 Zwischenfazit: Einstellungen zu politisch-religiös motivierter Gewalt........................... 415 6.7 Z USAMMENFASSUNG : Z ENTRALE B EFUNDE DER S TUDIERENDENBEFRAGUNG ...................... 416 7 DIE QUALITATIVEN ERHEBUNGEN IM UMFELD ISLAMISCHER VEREINE UND ORGANISATIONEN ......................................................... 420 7.1 D IE Z IELGRUPPE DER QUALITATIVEN I NTERVIEWS ................................................................. 4 22 7. 2 D ER METHODISCHE Z UGANG ZUR Z IELGRUPPE ...................................................................... 4 23 7.2.1 Die Stichprobenziehung: Das Snowball-Sampling ......................................................... 423 7.2.2 Zum Ablauf der Feldarbeiten .......................................................................................... 425 7.2.3 Die Auswertung des Interviewmaterials.......................................................................... 429 7. 3 F ELDABLAUF UND DIE T EILNAHMEQUOTEN ........................................................................... 4 30 7.4 B ESCHREIBUNG DER A NALYSESTICHPROBE ............................................................................ 4 3 8 7.5 E RGEBNISSE DER QUALITATIVEN I NTERVIEWS ....................................................................... 4 3 9 7.5.1 Lebenssituation für Muslime in Deutschland: Globale Wertungen ................................ 440 7.5.2 Religionsfreiheit und Grenzen der Religionsausübung in Deutschland.......................... 441 7.5.3 Integrationserfahrungen und Integrationsverständnis.................................................... 446 7.5.4 Ausgrenzung, individuelle Diskriminierung und kollektive Marginalisierungswahrnehmung .................................................................................... 449 7.5.5 Islamische Vereine und Organisationen ......................................................................... 452 7.5.6 Religion und religiöse Orientierung................................................................................ 456 7.5.7 Islamismus und Extremismus .......................................................................................... 460 7.5.8 Individuelle Hintergründe fundamentaler und islamismusaffiner Orientierungen: Paradigmatische Muster und Dynamiken ....................................................................... 470 7.5.8.1 Fallbeispiel 1 ............................................................................................................... 471 7.5.8. 2 Fallbeispiel 2 ............................................................................................................... 47 3 7.5.8. 3 Fallbeispiel 3 ............................................................................................................... 477 7.5.8.4 Fallbeispiel 4 ............................................................................................................... 48 3 7.6 Z USAMMENFASSUNG : Z ENTRALE E RGEBNISSE DER QUALITATIVEN B EFRAGUNGEN ............. 488 8 ZUSAMMENFASSUNG UND ERSTES RESÜMEE: RELIGIÖSE ORIENTIERUNGEN UND DAS VERHÄLTNIS ZU DEMOKRATIE UND RECHTSSTAATLICHKEIT BEI MUSLIMEN IN DEUTSCHLAND ............................................................................................. 492 7 I m F olg e n de n w e r de n d i e E rg eb niss e e in e s F ors c hungsvorh abe ns da rg e st e llt , da s si c h mit de r U nt e rsu c hung von E inst e llung e n in D e uts c hl a n d l ebe n de r M uslim e n zur hi e sig e n G e s e lls c h a ft , ihr e n Ha ltung e n zu D e mokr a ti e un d Rec htsst aa t , ihr e n r e ligiös e n O ri e nti e rungsmust e rn un d de - r e n politis c h-i de ologis c h e r Re l e v a nz vor de m H int e rgrun d von M igr a tions- un d I nt e gr a tions e r- f a hrung e n be f a sst. D i e S tu d i e wur de d ur c h da s B un de sminist e rium de s I nn e r e n g e för de rt. S i e s c hli e ßt a n kriminologis c h e U nt e rsu c hung e n a n , d i e wir zum Z us a mm e nh a ng von Re ligion un d r e ligiös e n B in d ung e n mit K rimin a lit ä t un d G e w a lt vorg e l e gt h abe n (vgl. We tz e ls & B r e ttf e l d, 2003). D i e s e hi e rmit nun vorg e l e gt e n e u e S tu d i e w e it e t de n th e m a tis c h e n Ra hm e n im Ve rgl e i c h zu d i e s e r früh e r e n U nt e rsu c hung de utli c h a us. S o wir d n ebe n de r E in be zi e hung von E inst e llung e n zu politis c h-r e ligiös motivi e rt e r G e w a lt sowi e e in e r A n a lys e von a utorit a ristis c h e n , d ur c h I ntol e r a nz g e pr ä gt e n Ha ltung e n a u c h e in e de utli c h d iff e r e nzi e rt e r e E rf a ssung von Re ligiosit ä t un d r e ligiös e n O ri e nti e rung e n vorg e nomm e n. D i e e mpiris c h e n A n a lys e n be s c hr ä nk e n si c h zu de m ni c ht a uf J ug e n d li c h e son de rn e rstr ec k e n si c h ü be r d i e s e hin a us a uf a ll e A lt e rsgrupp e n de r in D e uts c hl a n d l ebe n de n M uslim e D i e E rh eb ung e n konz e ntri e r e n si c h dabe i , ni c ht zul e tzt a us fors c hungsökonomis c h e n G rün de n , a uf M uslim e in vi e r groß e n S t äd t e n v e rs c hi ede n e r Re gion e n D e uts c hl a n d s. S ow e it mögli c h wur de n , um K ontr a sti e rung e n zu e rmögli c h e n un d e in e Re l a tivi e rungs ba sis zu e rh a lt e n , d i e B e fr a gung e n a u c h a uf N i c htmuslim e a usg ede hnt. I nsg e s a mt be st e ht d i e S tu d i e a us e in e r qu a lit a tiv e n F e l de rkun d ung in F orm von G rupp e n d iskussion e n sowi e in de r Ha uptunt e rsu c hung a us vi e r Te ilstu d i e n : d r e i st a n da r d isi e rt e B e fr a gung e n von S ti c hpro be n unt e rs c hi ed li c h e r Te ilpopul a tion e n un d e in e qu a lit a tiv e I nt e nsiv be fr a gung von P ro ba n de n a us muslimis c h e n M igr a nt e nmili e us. D i e D a rst e llung ist so a ufg eba ut , da ss n ac h e in e r kurz e n B e s c hr e i b ung de r Z i e l e un d e in e m g e - d r ä ngt e n Übe r b li c k ü be r de n e ins c hl ä gig e n F ors c hungsst a n d e in e D a rl e gung de r konz e ption e ll- th e or e tis c h e n V orü be rl e gung e n zu z e ntr a l e n K onstrukt e n sowi e de s g e pl a nt e n D e signs de r G e s a mtstu d i e e rfolgt. A ns c hli e ß e n d w e r de n d i e v e rs c hi ede n e n Te ilunt e rsu c hung e n mit B li c k a uf d i e m e tho d is c h e V org e h e nsw e is e, d i e S tu d i e n d ur c hführung sowi e d i e da r a us r e sulti e r e n de n E rg eb niss e j e w e ils s e p a r a t vorg e st e llt , so da ss d i e e inz e ln e n E l e m e nt e de s G e s a mtvorh abe ns a u c h isoli e rt v e rst ä n d li c h sin d U m de m Le s e r ggfs. e in e n s c hn e ll e n Übe r b li c k zu e rmögli c h e n wur de n in d i e groß e n Te ilk a pit e l zu de n e inz e ln e n S tu d i e n e l e m e nt e n sowohl Z wis c h e nf a zits e ing e s c ho be n a ls a u c h zu j ede m e inz e ln e n S tu d i e n be st a n d t e il e in e Z us a mm e nf a ssung de r z e ntr a l e n B e fun de vorg e nomm e n. E in e rst e s Re süm ee de s w e s e ntli c h e n E rtr a gs de s G e s a mtvorh abe ns b il de t de n A b s c hluss. I nsg e s a mt h a t si c h , trotz a ll e r W i d rigk e it e n be i de r U ms e tzung , d i e E nts c h e i d ung für e in e sol c h e K om b in a tion m e hr e r e r Me tho de n a us uns e r e r h e utig e n S i c ht be w ä hrt. E s h a t si c h abe r a u c h g e - z e igt , da ss wir hi e r in e in e m F e l d op e ri e r e n , in de m groß e V or be h a lt e un d U nsi c h e rh e it e n be i de r Z i e lgrupp e be st e h e n , für d i e de r H inw e is a uf d i e U n ab h ä ngigk e it e in e r univ e rsit ä r e n F or- s c hungs e inri c htung sowi e da s p e rsönli c h e E inst e h e n für D a t e ns c hutz un d A nonymit ä t zw a r g a nz z e ntr a l abe r gl e i c hwohl a ll e in e ni c ht imm e r a usr e i c h e n d w a r e n , um d i e e rfor de rli c h e K oop e r a tions be r e its c h a ft h e rzust e ll e n. A u c h d i e s z e igt e uns , in w e l c h hoh e m Ma ß e d i e a ktu e ll e n D eba tt e n um de n I sl a m un d um d i e G e f a hr e n de s isl a mistis c h e n Te rrorismus , d i e in Vorwort und D anksagung der A utoren 8 De ut schland nach den Bef u nden des GMF-S u r v e y ( v gl. Hei t me y er, 200 7a, 200 7b) mi t einem erheblichen Ans t ieg islamophober Hal tu ngen in der Be v ölker u ng einhergegangen sind ( zu ähnlichen in t erna t ionalen En tw ickl u ngen s. Esposi t o & Mogahed, 200 7), in der Gefahr s t ehen, bei der Zielgr u ppe der in De ut schland lebenden M u slime nich t n u r das Gef ü hl v on A u sgren zu ng u nd a u f sie gerich t e t er Vorbehal t e zu v ers t ärken, sondern a u ch Op t ionen einer Vers t ändig u ng zu u n t erminieren u nd dami t ein Problem zu v erschärfen, dessen Kon t rolle u nd Prä v en t ion das eigen t liche Ziel is t ( v gl. da zu a u ch Kemmesies, 200 6b). Gerade in einer solchen Si tu a t ion bedarf die Umse tzu ng eines Forsch u ngs v orhabens in einem derar t sensiblen Feld ge z iel t er Vorberei tu ngen. Die Realisier u ng der v orliegenden Un t ers u ch u ng w ar insofern nich t ohne t ä t ige Un t ers tützu ng so w ie die Ge w ähr u ng eines Ver t ra u ens v orsch u sses sei t ens einer großen An z ahl v on Personen möglich. Nich t alle können w ir hier namen t lich er- w ähnen. Z uv örders t sind w ir all denen zu Dank v erpflich t e t , die sich en t schlossen haben, an u nseren S tu dien t eil zu nehmen, mi t u ns Gespräche zu f ü hren, u ns Kon t ak t e zu v ermi tt eln u nd Barrieren u nd Miss t ra u en ab zu ba u en. Insbesondere Ver t re t er m u slimischer Gemeinden, Vereine u nd Verbände sind hier zu nennen. Wich t ig sind aber v or allem all jene Menschen, die sich zu r ak t i v en Teilnahme an u nserer S tu die en t schlossen haben. Dank geb ü hr t a u ch u nserem Team an der Fak u l t ä t f ü r Rech tw issenschaf t der Uni v ersi t ä t Ham- b u rg. Neben den als Mi t arbei t er genann t en Personen, die u mfängliche u nd w er tv olle Arbei t en im Feld, bei der Li t era tu rrecherche, bei der Hers t ell u ng v on Grafiken u nd Tabellen so w ie der inhal t lichen Disk u ssion geleis t e t haben, sollen als u n v er z ich t barer Me t hodenbera t er u nser Kollege Dr. Dirk En z mann u nd die Diplom-Kriminologin Olga Siegm u n t besonders hera u sge- s t ell t w erden. Die z ahlreichen Ver z öger u ngen im Feld f ü hr t en bei den Anal y searbei t en mehr- fach zu hohen Belas tu ngsspi tz en, die ohne deren t ä t ige u nd rech t z ei t in t ensi v e Un t ers tützu ng nich t be w äl t igbar ge w esen w ären. A u ch u nserer hiesigen Fak u l t ä t , v or allem dem Dekan u nd der Ver w al tu ng, sei an dieser S t elle a u sdr ü cklich f ü r ihre Berei t schaf t zu einer bis w eilen a u ch f ü r u ns schon ers t a u nlich u nb ü rokra t ischen u nd schnellen Un t ers tützu ng gedank t . Das sind Vora u sse tzu ngen, u n t er denen Forsch u ng gedeihen kann u nd die w ir sehr zu schä tz en w issen. Gan z besonders danken möch t en w ir den Veran tw or t lichen im B u ndesminis t eri u m des Inneren, insbesondere Herrn Marschollek, Herrn Dr. Seedorf u nd Herrn Biermann, die ( w ieder einmal) in höchs t em Maße koopera t i v e Ansprechpar t ner w aren, w elche u n v orhersehbare u nd zu gleich u n v ermeidlich a u f t re t ende Ver z öger u ngen u nd Sch w ierigkei t en der Umse tzu ngen im Feld mi t großer Ged u ld u nd in einer sehr v on Un t ers tützu ng u nd Förder u ng ge t ragenen A t mosphäre zu handhaben wu ss t en. Her z licher Dank gesag t sei ferner a u ch Herrn Dr. Kemmesies, der dieses Vorhaben mi t kons t r u k t i v en Anreg u ngen u nd Hin w eisen sehr beförder t ha t . Die Gespräche mi t ihm w aren s t e t s v on einer fachlich in t eressier t en so w ie persönlich fre u ndschaf t lichen A t mosphäre ge t ragen, die w ir als sehr angenehm empf u nden haben. Wir hoffen, mi t dieser S tu die einen Bei t rag zu r Förder u ng einer ra t ionalen Deba tt e geleis t e t zu haben, die Risiken u nd Probleme benenn t ohne Vor u r t eile zu sch ü ren u nd die so hoffen t lich zu einer besseren Vers t ändig u ng u nd Koopera t ion bei zut ragen v ermag. Hamb u rg im J u ni 200 7 Ka t rin Bre tt feld u nd Pe t er We tz els 9 1 Einleitung: Ziele der Studie und Gang der Darstellung Im Kon t e xt ak tu eller Deba tt en u m Z uw ander u ng ha t die Si tu a t ion v on M u slimen in De ut schland einen besonderen S t ellen w er t . Im Zen t r u m der Disk u ssionen, die s t ark a u ch v on Sicherhei t sfra- gen gepräg t w erden, s t ehen u n t er anderem die Problema t ik des so genann t em "home-gro w n- t errorism" u nd dami t v erb u ndene A u seinanderse tzu ngen, die sich u m die Schlag w or t e des Islam in der Diaspora, des Islamism u s u nd des islamischen F u ndamen t alism u s ranken ( v gl. z .B. j ü ngs t Hoffman e t al., 200 7). Thema t isier t w erden ferner Segrega t ionsphänomene u nd die Gefahren der E t ablier u ng parallelgesellschaf t licher S t r u k tu ren mi t Blick a u f eine mögliche gesellschaf t liche Bedroh u ng, die neben Desin t egra t ionsphänomenen a u ch in einer Beein t räch t ig u ng der ak tu ellen Sicherhei t slage gesehen w ird. In dieser A u sgangssi tu a t ion is t im In t eresse einer ra t ionalen Deba tt e so w ie einer e v iden z basier t en Plan u ng v on Maßnahmen w issenschaf t lich dringend klär u ngsbed ü rf t ig, in w elchem Maße u n t er den in De ut schland lebenden M u slimen t a t sächlich Pro z esse der En tw ickl u ng v on E xt remismen zu beobach t en sind, die mi t einer Ablehn u ng demokra t ischer w ie a u ch rech t ss t aa t licher S t r u k tu ren einhergehen u nd ggfs. einen Resonan z boden f ü r poli t isch-religiös mo t i v ier t e Ge w al t dars t ellen können, u nd w elche Fak t oren solche En tw ickl u ngen beeinfl u ssen, nich t zu le tzt a u ch mi t Blick a u f die Kon z ipier u ng problem- so w ie z ielgr u ppenadäq u a t er Prä v en t i