38. Jahrgang / Heft 1 Ausgabe A Ja n u a r 1936 D. und R .-V erlag: W ien, 18/2, Pötzleinsdorferstraße 7 6 DEKORATION UND REKLAME DEKORATIONS UND REKLAMEKUNST DÉCORATION ET PUBLICITÉ D I S P L A Y A N D ADVERTISEMENT D E C O R A Z I O N E E PUB BL IC IT Â DAS BLATT FÜR G E SC H Ä FT SPR A X IS, VERKAUF, K U N D E N -W E R B U N G UND SC H A U FE N ST E R -D E K O R A T IO N Dekoration- und Reklemekumt: W i e n ........................................ 10.394 B erlin ....................................... 114.031 P r a g ...................................... 78.543 Stockholm .............................. 74.221 Heinrich Schwarz-Verlag Amsterdam...............................33.157 B r ü s s e l ...................................85.886 B u d a p e s t ............................. 35.275 P a r t s ................................... C 4 0 .0 4 8 P r a g ........................................ 79.169 Sarajevo ..................................... 7995 K openhagen ............................... 4919 L u x e m b u rg ............................. 8041 T r i e s t .................................II 1348 W e r s c h a u ......................... 190.049 Z a g re b .................................41.605 Z ü r ic h ............................. VIII 7479 JANUAR Wien, 1 8 / 2 , Pötzleinsdorferstr. 7 6 Telephon B-41-5-84 W i r h e l f e n m e h r v e r k a u f e n Jedes neue Heft enthält: praktische Anregungen für die Ge« sdiäftsführung, neue Ideen für die Kunden« W erbung, erp ro b te Winke für denV erkauf und wertvolle Fingerzeige für die Sdiaufenster«Dekoration. Für die mäßige Jahres-Bezugsgebühr erhält außerdem jeder Abonnent auch noch ohne j ede weitere Zahlung wertvolle Verkaufs-Helfer als Beigabe. Abonnieren Sie und empfehlen Sie, bitte, unsere nützlichen Blätter auch weiter an Freunde und Bekannte. lickfang-Klischees än, wie Prospekte, Briefbogen, Rechnungen, Rundschreiben, so- als unser Abonnent Abbildungen u n serer Blickfang-Figuren en Blickfang-Bildern druckfertige Stereo-Klischees in neben- ir dürfen nur unsere Abonnenten auf ihre Drucksorten drucken ee S 2.50 (Ké 12.50, schw. Frcs. 1.60, heit halber mit der Bestellung den kleinen marken eines beliebigen Landes. 3 n, 1 8 / 2 i P ö tzlein sd o rferstr. 76. Nr. 144 r. 1300“ der NEUSIEDLER PAPIERE ABRIKS-A. G. in Wien. 1936 verschiedene 3 AUSGABEN erscheinen jeden Monat von unserer Zeitschrift. Mil S ch aufem ter-V orlagen; D. und R. A u s g a b e A enthält viele leicht durchführ bare Geschäftsvorschläge und Verkaufsideen. Außerdem wirksame Schaufenster - V erlagen für Stoffe aller Art, Konfektion für Herren und Damen, Wüsche für Herren und Damen, M odew aren lür Herren und Damen, Strüm pfe und Hüte, Schuhe D. und R. A u s g a b e B enthält viele leicht durchführ bare Geschäftsvorschläge und Verkautsideen. Außerdem wirksame S chaufenster - V orlagen für Lebensmittel, Delikatessen, H aushaltungsartikel, Drogen, Parfüm eriew aren, Photoartikel, Haus- und K üchengeräte, G las- und Porzellan-, Stahl- und Eisanwaren usw. O h n e S chaufenster-V orlagen; ABC des Kaufmanns (Textausgabe der D. und R.) Diese Ausgabe enthält alle guten Ratschläge, alle Vorschläge, Verkaufswinke usw. wie die Ausgaben A und B, jedoch keine Schaufenster-Vorlagen. ABC-Verlag, Wien, 18/z D. und R.-Verlag, Wien, 18/2 Nr. 103 107 eine ganze Anzahl verwendbarer und nützlicher Vorschläge und Anregungen zu unterbreiten. Wir werden uns dennoch auch weiterhin dieser Aufgabe mit vollem Eifer widmen, und wir werden alles daran setzen, um jedem unserer Leser im neuen Jahre noch mehr zu nutzen, als es schon bisher geschehen ist. Und nun nochmals: viel Glück für 1936! wünschen. Es ist aufrichtiger Dank, der uns beseelt, wenn wir daran denken, wie treu und wie innig verbunden unsere Leser auch im abgelaufenen Jahre mit uns waren. Wie schon seit vielen Jahrzehnten, haben wir uns auch im abgelaufenen Jahre sehr bemüht, jedem unserer Leser zu niitzen. Wir haben immer und immer wieder durch Anregungen in Wort und Bild das Unsere getan, um jedem einzelnen unserer Geschäftsfreunde das für sein Geschäft Passende zu bieten. Die vielen herzlichen Anerkennungen, die wir nach jedem neuen Hefte von unseren Freunden aus aller Welt erhalten, bereiten uns nicht nur große Genugtuung, sie sind für uns auch ein wertvoller Ansporn, unsere Mitarbeit für unsere Abonnenten noch immer weiter auszubauen und den Interessen unserer Bezieher noch mehr als bisher dienen zu können. Unser Dienst an der Geschäftswelt, für den wir seit 38 Jahren voll Begeisterung tätig sind, ist nicht leicht. Wie jede gute Sache, haben natürlich auch wir schon manche Nachahmung erlebt. Aber nachahmen lassen sich nur Äußer lichkeiten. Unsere fast vierzigjährige Erfahrung und Tradi tion lassen sich nicht nachahmen. An solchen Versuchen hat schon mancher erst sein eigenes Geld und dann auch noch das Geld eines Geldmannes oder einer Druckerei ver loren. Im Laufe der Jahre haben wir viele, früher selb ständig erschienene Blätter übernommen, deren Leser dann zu ihrer Freude unsere Zeitung regelmäßig erhielten. Wenn es schon für den einzelnen Kaufmann schwer ist. immer das Richtige zu treffen, um sein Geschäft vorwärts zubringen, so ist es natürlich noch viel schwieriger, einer Vielzahl von Kaufleuten pünktlich an jedem Monatsersten Versäumtes ist vergangen —es lebe die Zukunft! Wie oft hört man den Stoßseufzer: Ach, hätte ich doch .. ! oder: Ach, wenn ich doch dies oder jenes getan oder ge lassen hätte! Es sind die Unentschlossenen, die Wankel mütigen, die Schwachen, die so sprechen, die stets ver paßten Gelegenheiten nachtrauern, die niemals wissen, wie sie im gegebenen Augenblick handeln sollen, die sich dauernd in Reue darüber verzehren, etwas falsch gemacht zu haben im Leben, vielleicht einem großen Glück aus dem Wege gegangen zu sein. Oft ist es auch nur ein Vorwand, dieses „Ach, hätte ich doch“, eine Entschuldigung für irgendeinen begangenen Fehler, eine Schwäche, ein Versäumnis. Mit nichts zufrieden, versäumen solche Menschen infolge ihrer Wankelmütigkeit stets den richtigen Augenblick. An statt zu handeln, zögern und überlegen sie dauernd. Sie kommen zu keinem Entschluß und werden selten ihres Lebens froh. Sie wissen nur selten, was sie wollen, überlegen alles hundertmal und tun schließlich doch, was sie nicht tun sollten. Im Grunde genommen sind diese Menschen zu bedauern, denn sie machen sich und andern unnötig das Leben schwer. Während sie sich eben erst über ein Versäumnis geärgert haben, begehen sie schon wieder einen neuen Irr tum. Oft ist ihr Sinn auf das Unmögliche, Unerreichbare ge richtet, dadurch finden sie sich im Leben niemals zurecht und verpassen so den Augenblick des Glückes und des Er folges. Sie trauern ewig der Vergangenheit nach, fürchten sich vor der Zukunft und vergällen sich dadurch die Ge genwart. Es ist ihnen nicht gegeben, sich mit den Tatsachen abzufinden und aus Mißerfolgen etwas zu lernen, sich durch Fehlschläge zu neuen Versuchen anspornen zu lassen, um schließlich doch noch einen Erfolg zu erringen. Wer klug ist, trauert nicht begangenen Fehlern nach, sondern lernt aus ihnen. Wer klug ist, nimmt sich zusam men, rafft sich auf und sieht voll Arbeitseifer frisch und froh der Zukunft entgegen. Wer Versäumtem nachtrauert, versäumt auch die Zukunft. Seifenblasen und Luftschlösser sind schön, aber wenn sie am schönsten sind, platzen und zerstieben sic. 38. Jahrgang JANUAR 1936 Heft 1 VERKAUF REKLAME UND SCHAUFENSTER D i e V e r w e n d u n g u n s e r e r A n r e g u n g e n , B i l d - V o r l a g e n , W e r b e l a t e i n u n d s o n s t i g e n I d e e n u n d V o r s c h l ä g e is t n u r u n s e r e n A b o n n e n t e n u n d n u r f ü r e i g e n e Z w e c k e g e s f a f t e f . 1936 Es geschieht nicht, weil es ein alter Brauch ist, sondern aus tiefem LIerzensbedürfnis, wenn wir unseren vieltausend Freunden und Lesern in allen Ländern für das neue Jahr Optimismus steckt an! Optimismus steckt an. Er überträgt sich auf den Kunden, wenn der Verkäufer von ihm beseelt ist. Der Käufer ist der Ware dann eher zugetan und darum gehört Optimis mus des Verkäufers zum „Dienst an der Ware“. Allerdings darf dieser Optimismus des Verkäufers nicht etwa ein Kunstprodukt sein. Nein, es muß vielmehr ein natürlicher Optimismus sein, der weiter wirkt und auf den Kunden übergeht, gleichsam wie geheime Wellen. Damit der Optimismus eines Verkäufers aber ehrlich und überzeugend sein kann, muß er eine starke Basis besitzen. Und diese wiederum liegt in der Überzeugung des Ver käufers selbst von der Güte der Ware, die er verkaufen will, und ihrer Nützlichkeit für den Kunden sowie in der Zufriedenheit, die sie bei diesem erwecken muß. Daher gehört es zum Dienst an der Ware, daß der Ver käufer die Ware studiert, sich immer wieder ihre Vorteile für den Kunden klar macht, sich in die Lage des Kunden, der die Ware erwerben soll, versetzt und so die Grund lagen für den gesunden und echten Optimismus schafft, der das ganze Verkaufsgespräch erfüllen muß. Denn er verleiht ihm die nötige Intensität. Darum, Verkäufer, analysiert den Wert der Ware für eure Kunden, macht euch klar, warum die Waren gut sind! Sorgt für Verbesserung nicht ganz guter Waren und achtet darauf, daß nur Waren in eurem Lager sind, die wirklichen Zufriedenheitswert haben! Wenn Ihr selbst da von überzeugt seid, wird es für euch leicht sein, dem Kunden gegenüber den nötigen Optimismus zu zeigen, der sich auf ihn überträgt und ihn den Wert der Ware mit- empfinden läßt. Ein solcher Dienst an der Ware erleichtert den Kaufabschluß. Vertrauen zu sich selbst! „Vertrauen zu sich selbst ist Kraft!“ sagt uns ein Dichter wort. Wer Vertrauen zu sich und seinem Können hat, wird auch eine Arbeit viel eher schaffen und ein Ziel eher er reichen als der ewige Zweifler. Es handelt sich in vielen Fällen bei der Bewältigung einer bestimmten Aufgabe darum, ob der Mensch, der diese Aufgabe meistern soll, auch den nötigen Glauben an sich hat. Wer von vornherein nicht an den Erfolg glaubt, wird auch meistens einen Miß erfolg erleben. „Ich habe ja doch kein Glück!“ sagt der eine Architekt. Und siehe da — sein Entwurf wird bei einem Wettbewerb abgewiesen, weil er einige Mängel aufweist, die bei sorg fältiger, liebevoller Bearbeitung vermieden worden wären. „Ob ich mich beteilige?“ sagt der andere. „Aber natür lich. Wer nicht wagt, der gewinnt nicht. Paßt nur auf — ich schaffe es!“ Und er schafft es wirklich. Das Vertrauen zu seinem Können gab ihm Kraft, die gestellte Aufgabe zu meistern, und ein Preis war ihm ziemlich sicher. Wie hier, so ist es auch in allen anderen Fällen. Wer sich eine Welt schaffen will, die zu seinem Glück notwendig ist, kann dies nur dann, wenn er an das Zu künftige glaubt, wenn er sich und seinem Wollen und Können vertraut. An unsere Abonnenten erteilen wir jede Auskunft in allen kaufmännischen Fragen kostenfrei. Anfragen bitten wir stets auf ein besonderes Blatt zu schreiben und nicht mit anderen Mitteilungen zusammen. Antwort kann jedoch nur erfolgen, wenn das Rückporto mitgesandt wird. Wir bitten, das genau zu beachten. Es kön nen auch Briefmarken eines beliebigen Landes der Anfrage beigefügt werden. * Unsere Fachmitarbeiter entwerfen auch auf Wunsch individuelle Werbebriefe, Flugzettel, Prospekte, Preislisten und alle anderen Reklamen. Für jeden solchen Entwurf wollen Sie einen Kostenbeitrag von S 5— (Kc 25—, schw. Fr. 3-20) als teilweise Kostendeckung beifügen. Vergessen Sie aber nicht, genaue Angaben zu machen und etwaige frühere Drucksachen als Unterlage mitzusenden. Unsere aus starkem Papier geschnittenen und in mehre ren Farben hergestellten Blickfangfiguren haben sich viele Freunde erworben. Sie sind zirka 28 cm hoch und erregen überall Aufmerksam keit und Beachtung, ob sie im Schau fenster selbst oder an der Schaufenster scheibe angebracht werden. Aber auch zur wirksamen Belebung jeder Auf schrift und jedes Plakates eignen sie sich sehr. Jeder unserer Abonnenten erhält, wenn die Jahresgebühr bezahlt ist, einige dieser Blickfangfiguren kostenfrei als Beigabe. Darüber hinaus liefern wir diese gegen einen mäßigen Kostenbeitrag, und zwar berechnen wir für je 10 Stück S 3‘— (Kc i'51 —, schw. Fr. 2-— ). Auf Wunsch senden wir auch zehn oder mehr Muster sortiert. D. u. R.-Ver4agt W ien,18/2l Pötzleinsdorferstr. 7 6 — Hast du viel Weihnachtsgeschenke be kommen? = So viel, daß ich gar nicht alle auf einmal tragen kann. — Was denn alles? — Zwei Krawatten. Bei Bestellungen bitten wir, der Einfachheit halber, den jeweiligen Betrag gleichzeitig mit der Bestellung einzu senden, das kann sowohl durch Postscheck als auch durch Geldnoten oder in Briefmarken eines beliebigen Landes ge schehen. Es steht jedem unserer Abonnenten frei, sich in allen Rechtsangelegenheiten an unseren Syndikus Herrn Rechts anwalt Dr. Oskar K a e m p f, Wien, L, Wipplingerstraße 24, zu wenden (Sprechstunden an jedem Wochentag zwischen 5 und 6 Uhr). Wer sich durch einen Zahlungsbeleg als Abonnent eines unserer Blätter ausweist, erhält jede Rechtsauskunft bereitwilligst. Für den Fall schriftlicher Anfragen wird gebeten, sich möglichst kurz zu fassen und Rückporto beizufügen. Es gibt Menschen, denen alles gelingt. Wenn man sie aber näher kennt und nach dem Grunde ihres Erfolges sucht, so wird sich fast immer die Tatsache ergeben, daß sich ihr Leben zum großen Teil deshalb erfolgreich gestaltet, weil sie an ihren Erfolg glauben und nicht durch Zweifeln, Nörgeln und Zaudern den Erfolg in Frage stellen. Jeder hat auch einmal Pech bei irgendeiner Sache. Das schadet nichts, wenn man aus dem Mißerfolg zu lernen weiß. Wer sich aber niederdrücken läßt und das Vertrauen zu seinem weiteren Können verliert, verschwendet seine seelische Kraft nutzlos. Praktische Lebenserfahrungen sind dazu da, daß man von ihnen lerne — auch wenn es sich um bittere Erfahrungen handelt. Es geht im Menschendasein nicht ohne das Auf und Ab — aber es geht ohne den Zweifel, der uns und andere um manche Freude betrügt. Wer schaffen will, muß fröhlich sein! Er muß Vertrauen haben, muß glauben können. Sein Leben wird dann leichter und schöner als das des Zweiflers, und sein Schaffen wird Sieg sein! Eigene und fremde Erfahrungen. Nicht jeder versteht es, aus fremden Erfahrungen für sein eigenes Lehen nützliche Schlußfolgerungen zu ziehen. „Glaubt unseren Erfahrungen!“ predigen schon die Eltern den Kindern, wenn diese im Begriffe sind, aus Unerfahren heit Dummheiten zu machen. Wenn die Eltern aber wirk lich erfahren sind, so wissen sie ganz-genau, daß ihre Kin der ihnen nicht glauben, sondern erst ihre eigenen Erfah rungen machen müssen. Soll man darum tatenlos Zusehen, wie junge Menschen aus törichtem Unverstand und mangelnden Erfahrungen in ihr Unglück rennen? Nein, das soll man natürlich nicht, nur ist der ständige Hinweis auf die eigenen Erfahrungen wirkungslos, wenn man’s nicht versteht, in vernünftiger und logischer Weise dem jungen Menschen die Folgen seiner Handlungsweise klarzumachen. Außerdem muß man auch genügend Autorität besitzen, um seiner Meinung die nötige Geltung zu verschaffen. Nur so ist Aussicht vorhan den, daß man einen jungen Menschen vor den Einflüssen einer schlechten Freundschaft, vor einer falschen Berufs wahl oder einem sonst verfehlten Schritt bewahren kann. Wie ist es aber mit unseren eigenen Erfahrungen? Lernen wir wirklich aus ihnen, und sind Erfahrungen der anderen immer nutzlos? Nein, gewiß nicht! — Wer offene Augen hat, sieht, wie es die anderen machen. Er beobachtet, wie der eine empor steigt, der andere niedersinkt, und macht sich seine Ge danken darüber. Die Kunst, aus seinen eigenen Erfahrungen, aber noch mehr, aus jenen der anderen zu lernen, ist schwer, aber es ist sehr lohnend, sich um diese Kunst zu bemühen. Immer und immer wieder freue ich mich sehr, Abonnent Ihres sehr de- schätzten, reichhaltigen Blattes zu sein. Ihre vielen Anregungen und Ideen bedeuten für mich Glück und Geschäftserfolg. Oskar H o f e r , F- eh. Ich fühle mich verpflichtet, Ihnen für die vielen Anregungen in Ihren Heften, die mir genützt haben, zu danken. Gottfr. H a l l e r b a c h , K z. Ich kann das neue lieft jedesmal kaum erwarten. Ich habe schon viele Blätter gehabt, doch keines war so nützlich wie Ihres. Frederik H e i n 1 e i n, S s. Die Vorliebe für Ihr ausgezeichnetes Blatt hat sich bei mir von meinem Vater auf den Sohn vererbt. Viele Ihrer Anregungen haben wir im Laufe der Jahre mit Nutzen in die Tat umgesetzt. Josef H a l l e r , L—g. Wir sind immer überrascht, beim Lesen eines jeden Heftes feststellen zu können, daß Sie es verstehen, sich in die Gedanken jedes Kaufmannes hin einzudenken und daher mit Ihren Ratschlägen stets das Richtige treffen. R. Ber ge r, W. Enthält ausgewählte Modelle für Wollarbeiten jeder Art mit genauen Arbeitsanleitungen, Schnittvor drucken und Arbeitsmustern, jedes Heft in schönem, farbigem Umschlag. Bei Abnahme von mindestens 100 Stück monatlich liefern wir die Hefte mit Aufdruck Ihrer Firma. Jede Kundin wird Ihnen für eines dieser schönen und für Frauen und Mädchen interessanten Hefte dankbar sein. Verlangen Sie Muster und unser billiges Preisangebot. Schw arz-V erlag, Wien, 18/2, Pötzleinsdorlerstr. 7 6 Man vergibt sich nichts, wenn man: einmal einen Rat annimmt, eine Arbeit selbst macht, für die man sonst seine Leute hat, auf ein heftiges Wort ruhig oder gar nicht antwortet, ein Versehen, einen Irrtum, einen Fehler zugibt, hochfliegendo Träume begrenzt und auf dem Lebensplatz, auf den man gestellt ist, das Höchste zu leisten sucht. Nochmals probieren! Oft ist ein erster Schritt, den man in ein neues Gebiet pflichtvoller Tätigkeit, in eine neue Ordnung des Daseins tut, zu früh, zu übereilt, zu rasch, zu kühn. Man wird ihn dann wieder zurücktun müssen; aber man verzage nicht: früher oder später wird man diesen Schritt, vielleicht unbewußt, zum zweiten Male tun, und jetzt wird man gereift, gekräftigt und erfahren sein, auf dem neuen Fleck sich zu behaupten. Was einst schwer und unmöglich schien, so daß man verzagte und verzweifelte, wird jetzt leicht und selbstverständlich erscheinen. Darum: Nochmals ver suchen! Kernworte fürs Leben. Es gibt nur eine Lebensphilosophie, so tausendfach auch ihre Schulen sind, und ihr Name heißt Stand haftigkeit. Unser Schicksal tragen, heißt es besiegen. B u lw e r L y t t on. * Kein Segen kommt der Arbeit gleich, und nur der Mensch, der sein Leben lang gearbeitet hat, kann sagen: Ich habe gelebt! G o e th e . Dieses enthält in jedem Hefte etwa 60 neueste Modelle nebst Beschreibungen in schönem, farbi gem Umschlag. Alle Frauen lieben die Mode Sie fesseln sie an ihr Geschäft, wenn Sie eine unserer Kunden-Zeitschriften an Ihre Kundinnen zur Ver teilung bringen. Jeden Monat erscheint: Lachen und Lachen ist zweierlei! Wie ein Bajazzo trotz aller Schicksalssehläge immer wie der mit voller Kraft lachen muß, da es sein Beruf erfordert, so muß auch ein Verkäufer beim Bedienen eines Kunden stets Frohmut erkennen lassen. Lachen und lachen ist aber nicht immer dasselbe. Es gibt verschiedene Arten des La chens, deren Wirkungen man untersucht hat und die für den Verkäufer wissenswert sind. Beschäftigen wir uns daher einmal mit den Arten des Lachens, die immer noch häufig bei Verkäufern Vorkommen, aber unbedingt zu vermeiden sind, da ihre Wirkung auf den Kunden eine äußerst nega tive sein muß. Das ewige „Grinsen“ steht an erster Stelle auf der Liste, wie nicht gelacht werden soll. Es ist ein dummes, leeres, ewig gleiches Lächeln, von dem viele Verkäufer annehmen, es wirke gut auf den Kun den. Aber weit gefehlt. Ein solches Lachen erweckt in dem Kunden den Eindruck der Gleichgültigkeit und erzwun genen Liebenswürdigkeit seitens des Verkäufers. Dadurch wiederum wird der Kunde mißtrauisch, nicht nur gegen den Verkäufer, sondern auch gegen das Geschäft und seine Waren. Es ist gerade das Gegenteil von der Atmosphäre erzeugt worden, die den Kaufakt eigentlich beherrschen sollte. Außerdem wird der Kunde oppositionell eingestellt. Er möchte dem Verkäufer oft am liebsten für das eklige Grinsen einen Kinnhaken versetzen. Da das aber nicht so einfach geht, beginnt er, ihm dauernd zu widersprechen. Der Verkäufer natürlich glaubt, einen äußerst schwierigen Kunden vor sich zu haben, und denkt fast nie daran, daß er ihn selbst durch sein verkehrtes Lachen, durch seine erzwungene Liebenswürdigkeit, die der Käufer sehr wohl merkt, in die ungünstige Kaufstimmung versetzt hat. Zögere mit deiner Unterschrift. Schuld an diesem Mißerfolg auf den Kunden abwälzen, während sie selbst durch ihr unüberlegtes und ungebühr liches Verhalten die schlechte Kaufstimmung herauf beschworen haben. Das schlaue Lächeln ist der dritte Fehler. Man findet es häufig bei Verkäuferin nen, wenn beispielsweise eine Kundin ein Kleid verlangt und gleich betont, es könne etwas Billigeres sein. Viele Verkäuferinnen lachen dann überlegen, als wollten sie sa gen: „Aha, für das Mädchen.“ Die Kundin sagt dann meist selbst, das Kleid sei für das Mädchen bestimmt. Sie ärgert sich aber bestimmt über das schlaue Lächeln der Ver käuferin und wird ihr Schwierigkeiten während des Ver kaufsgespräches machen, welche die Kaufhandlung sehr er schweren. Das mitleidsvolle Lächeln können viele Verkäufer nicht unterlassen, wenn ein Kunde zum Ausdruck bringt, daß er eine billigere als die ihm vor gelegte Ware sehen möchte. Es ist genau so falsch am Platze wie die anderen Arten des Lachens, denn auch das mitleidsvolle Lächeln versetzt den Käufer sofort in eine oppositionelle Stimmung zum Verkäufer. Es tauchen mit einemmal Schwierigkeiten beim Verkaufsgespräch auf, de ren plötzliches Auftreten sich der Verkäufer oftmals nicht erklären kann. Das höhnische Lächeln Das mokante Lächeln ist die zweite verkehrte Mimik des Verkäufers. Es besteht darin, daß ein Verkäufer beim Bedienen eines Kunden mit einem Kollegen gewissermaßen lächelnde Blicke tauscht, wenn ein Kunde sich beim Aussuchen der Ware schwer entschließt, als wollte er sagen: „Gott helfe mir vor diesem schwierigen, unangenehmen Käufer.“ Viel, viel häufiger, als der Verkäufer meint, merkt der Kunde dieses Lächeln. Er versteht den Sinn und wird verstimmt. Blickt der Ver käufer wieder zum Kunden zurück, so wundert er sich, daß dieser anfängt, störrisch zu werden und noch mehr Schwie rigkeiten zu machen. Jetzt ist es aber nur noch sehr schwer, den gleichsam beleidigten Kunden zu einem Kaufabschluß zu bewegen. Wiederum werden die meisten Verkäufer die Das nützliche und unterhaltende Blatt für jede Familie. V erlangen Sie kostenfreies Probeheft. endlich ist der letzte und fast widerlichste Fehler, den ein Verkäufer begehen kann. Es kommt meist vor, wenn ein Kunde zu verstehen gibt, daß er selbst besser als der Ver käufer beurteilen kann, was er braucht. Dieses Lächeln nimmt der Kunde stets sehr übel und wird von dem Ver käufer nichts kaufen. Der Verkäufer selbst erzeugt also wieder die schlechte Kaufatmosphäre. Dabei hat er es in der Hand, sobald er den Kunden seine Wünsche vortragen läßt, sich den Kaufabschluß zu erleichtern. Denn dabei hört er ja am besten heraus, was der Kunde wünscht, und er spart sich jeglichen Leerlauf durch Vorzeigen von Waren, die für den Käufer nicht in Frage kommen. Im anderen Falle merkt der Kunde ganz genau, daß der Verkäufer ihm durch sein höhnisches Lächeln zu verstehen gibt, daß er — - der Kunde — selbst nicht imstande sei, zu beurteilen, was er wirklich benötigt. Das richtige Lachen besteht vielmehr in einer natürlichen, nicht übertriebenen Freundlichkeit, in einer frohen Laune, die das Mienenspiel des Verkäufers stets verraten muß, da gute Laune sich auf den Käufer überträgt und eine günstige Kaufstimmung schafft. Das natürliche Lachen des Verkäufers verrät äußerste Bereitwilligkeit gegenüber dem Kunden. Und diese soll und muß jeder Kunde fühlen. Der Verkäufer selbst hat es somit in der Hand, die richtige Stimmung beim Ver kaufsgespräch zu wecken und sie nicht durch unüberlegtes und falsches Mienenspiel zu zerstören. - Was machst du immer? = Ich besuche einen Kurs für erste Hilfeleistung. - Das trifft sich gut. Borge mir rasch 100 Schilling. Diese Hefte erleichtern u. verschönern d. Leben. Frau und Mutter-Uerlag, Wien, 18 /2, Pötzleins- dorferstr. 76 Herr Karneval lädt ein . . . Wenn man zu Karneval seinem Schaufenster ohne große Kosten eine besondere Anziehungskraft verleihen will, so braucht man nur seitlich am Fenster eine lebensgroße Karnevalsfigur aufzukleben. Diese Figur soll nach Möglich keit eine einladende Handbewegung zur Geschäftstür machen, damit die Menschen in beeinflussender Weise da- liingelenkt werden. mein sich an. Einer tastet die schadhaften Stellen des Fen sters ab und — merkt bald, daß der „Unglücksfall“ vorge täuscht ist. Die Bruchstellen sind mit Silberpapierstreifen hergestellt, der Sektflaschenhals wurde an die Fensterscheibe gelegt Eine Flasche durch die Scheibe. Eine riesige Sektilasche, Dekorationsstück eines Fa schingsfensters, ist umgefallen und hat mit ihrem Kopf die Schaufensterscheibe durchstoßen. Der mit Stanniol umhüllte Pfropfen ragt auf die Straße h'naus und der Boden des Schaufensters ist mit Glassplittern bedeckt. Auf den Gesichtern der Vorübergehenden malen sich Erstaunen und Heiterkeit. Neugierige sam- und der Kork (aus Papiermasse) von außen angeklebt oder mit einem Gummisauger befestigt. Die Entdecker des Un glücksfalles stellen sich jetzt beiseite, um die nächsten Vor übergehenden darauf hineinfallen zu sehen. So geht das den ganzen Tag, des Lachens ist kein Ende und der Geschäftsmann kann mit der Wirkung zufrieden sein. Allerdings muß dann auch dafür gesorgt werden, daß das Innere des Schaufensters so gestaltet ist, daß es das Interesse des Publikums erweckt und daß die Blicke von dem Blick fang auch den Waren zugewendet werden. Eine Nacht im „Weißen Rößl“. Die Figur wird aus Sperrholz geschnitten und mit Öl farbe bunt bemalt. Zur besseren Stabilität muß rück- wäris eine Holzlatte der Länge nach angebracht und am Portal befestigt werden. Noch empfehlenswerter ist die Aufstellung einer aus Pappe oder Sperrholz geschnittenen Karnevalsfigur vor dem Eingang. Die Figur kann man später wieder ver wenden, was bei dem aufgeklebten Bild nicht so leicht möglich ist. Es gibt so täuschende Figuren, d:e die Vorübergehenden für einen Menschen halten und stutzend stchenblciben. Nimmt diese Figur noch eine eigenartige Haltung ein, so kann man damit gute Wirkungen erzielen. Das Schiff wird aus Sperrholz geschnitten und bemalt. Als Segel wird weifles Leinen gespannt und beschriftet. — Der Schwan wird aus Sperrholz geschnitten, weiß bemalt oder mit weißen Federn beklebt. — Die Maske wird aus Pappe geschnitten und in warmem Zustande gebogen, so daß sie einer wirklichen Maske ähnlich sieht, dann mit schwarzer Plakatfarbe bemalt oder mit Flitter bestreut. — Pierrette, aus Sperrholz oder Pappe ge schnitten, dann bunt bemalt. Es kann die Figur aber auch mit buntem Glanzpapier beklebt werden. — Das Gesicht wird aus Sperrholz geschnitten und bemalt, dann wird eine Papierdüle aus farbigem Glanzpapier aufgesetzt. Die weißen Knöpfe aus Watte oder Plüsch. — Kopf und Hut werden aus einem Sperrholzbrett oder aus Pappendeckel nach Vorlage geschnitten und bemalt. Das Monokel ist aus Glas oder Cellophan. Der Zylinder und die Krawatte können auch mit Filz oder Seidenplüsch beklebt werden. Während des Karnevals finden ja überall Belustigungen statt. Diese können auch sehr wirksam für kaufmännische Werbung ausgenützt werden. Gewöhnlich werden diese Feste von Vereinen veranstaltet. Wer als Kaufmann einem solchen Verein angehört, wird leicht Gelegenheit haben, bei der Veranstaltung der beab sichtigten Faschingsbelustigung mitzutun, was wieder die Möglichkeit schafft, gleichzeitig auch für sein Geschäft nützlich zu wirken. Ein möglichst großer Bekanntenkreis und also auch die Pflege von geselligen Veranstaltungen liegt ja an und für sich im Interesse jedes Kaufmannes. ist dann, daß jeder der Mitwirkenden einer anderen Branche angehört, so daß sie sich gegenseitig keine Kon kurrenz machen. Verbindung mit einer kleinen Ausstellung. Wenn irgend möglich, sollte schon mit ins Programm auf genommen werden, daß in einem besonderen anschließen den Raum oder in einer Ecke des Saales eine kleine Waren ausstellung zu sehen sein wird. Sollte dann jemand, der die Eignung dazu hat, einen kleinen lustigen Vortrag mit Hinweis auf die ausgestellten Waren und die betreffenden Denn je mehr Bekannte ein Geschäftsmann hat und je mehr er selbst bekannt ist, um so größer wird gewöhnlich auch der Kreis seiner Stammkunden sein. In vielen Fällen wendet sich auch ein Verein, der eine Faschingsveranstaltung beabsichtigt, an den Kaufmann mit dem Ersuchen, die Leitung oder Überwachung der Ver anstaltung in die Hand zu nehmen. Daß dem so ist, be weisen uns die vielen uns um diese Zeit zukommenden An fragen aus unserem Leserkreise, in welchen Kaufleute von uns Anregungen und Ideen für die Dekoration des Fest saales und sonstige Anregungen verlangen. Wir bringen daher hier zwei Vorschläge für solche Ver anstaltungen, von denen wir glauben, daß sie für viele unserer Leser von Interesse sein werden. Diese Anregungen können natürlich je nach den örtlichen Verhältnissen be liebig ergänzt oder umgestaltet werden. Die Mitarbeit von Kollegen. In manchen Fällen, besonders in größeren Städten, wird es zweckmäßig sein, wenn sich mehrere Kaufleute aus verschiedenen Branchen zusammenfinden, um gemeinsam an einer solchen Veranstaltung mitzuwirken. Voraussetzung Geschäfte halten können und vielleicht auch Handzettel, eventuell gemeinsam für alle teilnehmenden Geschäfte, ver teilen, wäre das besonders zugkräftig. Eventuell kann auch irgendein neuer Artikel erklärt und vorgeführt werden. Für die Veranstaltung wähle man eine aktuelle und zug kräftige Devise, für die wir heute zwei verschiedene Vor schlägen, von denen wir glauben, daß sie jetzt überall all gemeinem Interesse begegnen. So könnte ein Faschingsfest unter der Devise „Eine Nacht im Weißen Rößl“ abgehalten werden. Wo man mehr für das Exotische eingenommen ist, könnte die Veranstaltung „Eine Reise durch Abessinien“ oder „Quer durch Abes sinien“ heißen. Wir bringen je eine Abbildung des Podiums und der Rückwand, wie wir uns deren Aufbau und Ausschmückung denken. Mit ähnlichen Emblemen sollen dann auch die Wände ge schmückt werden. F aschings-V eranstaltungen, die d em K aufm ann nüfzen. Beschreibung der Dekorationen. „Eine Nacht im Weißen Rößl.“ Die genannte Dekoration sei so gehalten wie bei einem ländlichen Bauernfest. Das heißt also, viel Gir landen, Lampions und in den Farben sehr bunt. Der Hintergrund ist am besten ähnlich wie unsere Vorlage zu bemalen, und zwar auf Packpapier mit Erdfarben oder auf Karton oder Pappe, die dann aus geschnitten und kulissenartig aufgestellt werden. Das Podium ist für die Musik bestimmt. Die Mu siker tragen am besten ländliche Tracht. Zur weiteren Ausschmückung des Saales können einige Embleme verwendet werden, wie wir solche in den Bildern 1 bis 7 zeigen. Diese Figuren können aus Packpapier oder aus Pappe ausgeschnitten und bunt bemalt werden. Edelweiß (Bild 1): Blume weiß, Stern gelb, Blätter grün bemalt. Enzian (2): Blume enzianblau, Blätter grün. Das Fenster (3): Die Fensterflügel aus Pappe oder Sperrholz angefertigt und die Herzform ausgeschnit ten. Vor dem Fenster ein Blumentopf mit echten oder künstlichen Blumen. Dieses Fenster kann auch als Warenvitrine verwendet werden. Zu diesem Zwecke macht man das Fenster größer und alles aus Holz. Die Fensterflügel werden grün ange strichen und der Innenraum dunkel verkleidet und hell be leuchtet. Die Figuren (4) werden aus Sperrholz oder Deckel ge schnitten und bemalt und an den Wänden befestigt. Diese können auch lebensgroß angefertigt werden. Das Pferd für das Schild „Weißes Rößl“ (5) wird auf Sperrholz mit weißer Farbe gemalt. Dieses Rößl kann auch auf den Einladungen, Programmen usw. angebracht werden. Das Segelschiff (6) wird nur auf den Hintergrund gemalt. Das Herz (7) rot, in der Art der Kirchweihlebkuchen, be malt. Außer Blumen können lustige Sprüche darauf ge malt werden, wie solche ja allgemein bekannt sind. „Eine Reise durch Abessinien.“ Der Kakadu (12) wird aus Pappe geschnitten und bunt bemalt. Der Paradiesvogel (13) wird aus Karton oder Deckel aus geschnitten und sehr bunt bemalt. Eventuell mit farbigen Federn verziert. Die Hütte (14) wird aus Pappe rund gebogen und mit einer Schilfstrohmatte oder einem sonstigen Geflecht als Dach aufgestellt. Diese Hütten können, entsprechend groß, als Verkaufshütten Verwendung finden. Säulen können mit Kreppapier verkleidet werden, wie es das Bild 15 zeigt. Der Kartenverkauf. Für eine solche Veranstaltung muß dann natürlich auch in geeigneter Weise Reklame gemacht werden. Je nach den „Eine Reise durch Abessinien.“ Diese Devise gibt reichliche Möglichkeit zur Aus schmückung des Saales auf einfache Weise. Viele Pflanzen, Kakteen, Palmen, echte oder künstlich gemachte, primitive Zeichnungen, mit einem Worte, „afrikanisch“. Je phantasti scher und wilder, desto besser. Der Hintergrund wird auf Packpapier oder auf Pappe gemalt und im übrigen so ausgeführt, wie es bei der De koration zum „Weißen Rößl“ beschrieben wurde. Die Be malung ist bunt und womöglich in grellen Farben. Zur übrigen Dekoration des Saales und der Wände kön nen Embleme verwendet werden, wie sie die Bilder 8 bis 15 zeigen. Die Embleme werden aus Packpapier oder Pappe geschnitten und an der Wand befestigt. Die Kamele für den Hintergrund werden (wie Bild 8) aus geschnitten und bemalt. Der Kaktus (9) wird aus Pappe geschnitten und grün be malt. Er kann in allen möglichen Größen und Formen an gefertigt werden. Die Palme (10): Auf eine dünne Holzlatte, die etwas ge bogen wird, wird Papier gewickelt, am besten braunes Kreppapier, in der Art, wie es das Bild 15 zeigt. Am oberen Ende werden dann die Blätter befestigt, und zwar von der Mitte weg. Die Palmenblätter (11) werden aus kräftigem, grü nem Papier oder Karton geschnitten, und zwar zweimal. Dann nimmt man einen Draht, legt diesen in die Mitte und klebt die zwei Blattformen zusammen. Wenn dies geschehen, schneidet man das Blatt an den Rändern ein. örtlichen Verhältnissen und den zur Verfügung stehenden Mitteln wird man für das Fest rechtzeitig durch Plakate sowie durch die Lokalzeitung Propaganda machen. Außer dem müssen Eintrittskarten an möglichst vielen Punkten der Stadt zu erhalten sein, vor allem natürlich bei den Kaufleuten, die an der Veranstaltung mitwirken. Außerdem sollte man allen prominenten Mitgliedern des veranstalten den Vereines eine Anzahl Karten zum Verkauf im Be kanntenkreise übergeben und schließlich sollten auch Ehrenkarten an Persönlichkeiten mit einer Einladung unter Beifügung eines Posterlagscheines verschickt werden. Durch richtige Organisation des Kartenverkaufes kann für die Zwecke des Vereines, die ja zumeist wohltätige sein wer den, ein Reingewinn erzielt werden. Unter allen Umständen wird aber ein Kaufmann, der bei der Veranstaltung eines solchen gut durchgeführten Festes im Vordergrund mitwirkt, sein Ansehen heben und seinen Bekanntenkreis erweitern und dadurch seinem Geschäft auf jeden Fall nützen, auch dann, wenn die früher erwähnte kleine Warenausstellung aus irgendwelchen Gründen gleich zeitig mit dem Feste nicht durchgeführt werden kann. Er macht es Ihnen nach! Ja, liebe Hausfrau, es ist wahr, auch dann, wenn Sie darüber lachen! Mehrmals im Jahr machen Sie gründlich Ordnung! Jeder Kasten wird aufgemacht, durchgesehen, und manches bei seitegelegt, für später aufgehoben. Das eine oder andere Stück aber wird ausgeschieden, weil man es nicht mehr braucht. Ich mache es genau so wie Sie. Gleich nach Neujahr habe ich mit einer gründlichen Inventur begonnen. Jedes Stück Ware wurde gründlich angesehen. Was unmodern werden könnte, alles, was Platz wegnimmt, das muß hinaus. Da gibt es viele Dinge, die Hausfrauen recht gut brauchen können, die von mancher Mutter schon lange gesucht werden. Das sind richtige Gelegenheitskäufe, die nur einmal im Jahr, dann aber nie wieder, zu haben sind. Tiefer unten finden Sie eine kleine Aufstellung besonders günstiger Inventurverkäufe. Diese Aufzählung aber sagt Ihnen — leider — viel zu wenig. Kommen Sie, bitte, selbst! Schauen Sie sich alles gründlich an! Prüfen Sie die Waren! Dann werden Sie sofort zugreifen, weil es sich wirklich um Ausnahmen handelt. Da der Inventurverkauf nur kurze Zeit dauert, wird es gut sein, recht bald zu kommen, denn, wer zuerst kommt, mahlt zuerst, und — die schönsten Dinge sollen Sie erwer ben können! Darum erwartet Sie Ihr R. Musterer. wenn Sie unsere D. u. R -Hefte lesen und unsere Ideen ver werten. Will ich erfahren, wer ich sei, erzürn’ ich meiner Nachbarn drei, die sagen m ir’s dann frank und frei. Hier mit einem ge spitzten Stift ein kleines Loch ein reißen. Liebe Hausfrau! Das ist einmal ein ganz harmloses, ungefährliches Loch. Diesmal sind Sie, liebe Hausfrau, nicht der leidtragende Teil, der immer wieder die Löcher in Kleidern, Strümpfen, Socken, Wäsche stopfen und flicken muß! Es ist ja eine recht unangenehme Arbeit, immer wieder Löcher stopfen zu müssen, und kaum ist man fertig, gibt es schon wieder neue. Ihre Leiden kenne ich recht genau. Wissen Sie was? Befreien Sie sich doch von den Löchern und Rissen, die Ihnen das Dasein verbittern. Jetzt ist die Gelegenheit günstig dazu! Am ........ also in wenigen Tagen, beginnt meine Weiße Woche. Bett-, Leib-, Tischwäsche, Stückwebe, Chiffone, Gradei, Damaste verkaufe ich dann zu besonders günstigen Preisen, Ihnen zur Freude, Ihnen zur Erleichterung. Ihr Wäscheschrank könnte wirklich eine kleine, ganz be scheidene Mastkur recht gut brauchen. Sehen Sie, bitte, die beiliegende Preisliste einmal gründlich durch! Streichen Sie darauf an, was Sie sich wünschen und — kommen Sie zu mir, sich alles ansehen. Ihnen zu helfen, Ihnen das Leben leichter zu machen, dazu bin ich ja da! Es freut sich auf Ihren Besuch Ihr ergebener A. Wäschemann. Verehrte Hausfrau! Wenn der Mensch sich etwas sehr vornimmt, so ist ihm mehr möglich, als er selbst glaubt. Es ging ihm doch sehr schlecht. Erinnern Sie sich noch? — Gewiß ist es schon eine schöne Weile her, aber so man cher Wäschekasten hat sich seit dem Weltkrieg noch nicht richtig erholen können. Aus Leinen machte man Verbandstoffe, Wäsche schickte man ins Feld und Liebesgabenpakete mit Wäsche gingen fort. Seit damals mußte der arme Kasten genügsam sein. Selbst junge Eheleute wissen gar nicht, wie so ein rich tiger, guter Wäschekasten vor dem Krieg aussah! Da gab es so viel Vorrat, daß man viel seltener waschen muß e und — vergessen wir darauf nicht — daß man viel länger mit der Wäsche auskam, weil man mehr wechseln konnte. Jetzt kann er sich erholen! Meine „Weiße Woche“, die am nächsten Montag beginnt, ist eine wirklich selten günstige Gelegenheit, Bett-, Leib und Tischwäsche zu erwerben. Diesmal habe ich mich ganz besonders angestrengt, weil ich weiß, wie notwendig man Wäsche braucht. Mehr Wäsche haben, das heißt, sparsamer sein. Je öfter z. B. ein Hemd gewaschen wird, um so rascher muß es selbstverständlich zugrunde gehen. Wenn man aber über 24 Hemden verfügt statt nur über zwölf, dann halten sie auch doppelt solange! Mehr Auswahl haben, das erspart Ihnen viel Geld! Kommen Sie doch, bitte, gleich in den ersten Tagen, um sich alles zeigen zu lassen, was Sie sehen wollen. Ich bin überzeugt davon, daß Sie mir für diese höfliche Einladung nur dankbar sein werden. Mit freundlichem Gruß W. Schoner. Einladung zum Invenfurverkauf. Liebe Hausfrau! Die Werbung, die jeder Kaufmann vor dem Weihnachts feste macht, bildet den Höhepunkt der Reklame. Jetzt, im Januar, darf man aber auch nicht ruhen. Die Suche nach neuen Kunden, und der Versuch, die alten Kun den immer enger an das eigene Geschäft zu fesseln, muß jetzt neue Impulse erhalten. Liier einige zugkräftige Entwürfe: Für die „W eiße Woche“. Vor einer hellbeige Bespannung mit Stoff unterlegter roter Rahmen, der Leuchtkörper trägt. Sperrholz figuren mit Taftkleidern und gelb-rote Aufschriften. Entwurf: Leo Bacr, Tültli